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Mantrailing mit einem tauben Hund


MustaMuratti

Empfohlene Beiträge

MustaMuratti

Hallo Zusammen,

ich suche gerade eine geeignete Beschäftigung und Auslastung für Joy. Mantrailing ist im Moment mein Favorit.

Informationen zu Joy: sie ist taub, und sieht auch nicht sehr gut. Ihre Nase ist aber super und im Dauereinsatz ;)

Da ich blutiger Trail-Anfänger bin habe ich noch keine genaue Vorstellung, wie man an die Sache ran geht. Wäre euch für Tipps und Hilfe sehr dankbar.

Wie habt ihr das Trailen aufgebaut? - Spur legen/anheizen/usw. ?

Privat oder in einer Hundeschule/mit einem Trainer?

Welche Kommandos/Rituale verwendet ihr?

Welche Ausrüstung verwendet ihr?

Hat jemand Erfahrungen mit einem tauben Hund/bzw. seh-behinderten Hund? Was sollte man beachten?

Vor- und Nachteile des Trailens?

Ohhh...Fragen über Fragen... :kaffee:

Ich freue mich auf eure Antworten :)

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wolke07

Was ich dir empfehlen kann, wenn du das mit Trainer und Gruppe angehen möchtest ist die Hundeschule Filderstadt.

Kirsi Lindenmaier macht das, dort sind wir auch.

Sind max. 4 Mensch-Hund Paare pro Einheit.

Auf jeden Fall macht es den Nasen Spaß.

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SabineG

Hallo Miriam,

ich bin ja mit meinen Hunden erst seit Anfang des Jahres dabei. Aber ich will gern versuchen dir schon mal was zu beantworten.

Wir haben mit Anheizen begonnen, die ersten zwei, drei Male, dann war bei den Hunden der Groschen gefallen.

Unsere Gruppe ist privat und besteht aus neun Hunden wenn alle da sind. Daher dauert ein Training immer sehr lange, etwa vier Stunden muss ich einplanen.

Da Ollie "Such" unter anderen Bedingungen kennt, verwende ich "smell" für den Geruchsgegenstand und "Go" für den Start.

Meine Hunde trailen beide mit einem K9 Geschirr, bei Ollie klappt das sehr gut, für Elliot ist es nicht so geeignet, er zieht ja sehr stark beim Trailen und keucht dann ganz schön, aber ich habe bisher nichts Geeignetes gefunden.

Die Leine ist eine gummierte 5-Meter-Leine von K9, mit der ich sehr zufrieden bin.

Ich weiß es nicht, vielleicht musst du je nach Trailgegend die Leine kürzer nehmen als bei einem gesunden Hund damit keine Gefahr besteht dass dein Hund mit Autos, Fußgängern oder Radfahrern zusammenstößt.

Aufpassen musst du möglicherweise auch besonders auf Treppen oder sonstige Barrieren. Aber ich könnte mir schon vorstellen dass es funktionieren kann...

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Spur wurde bei uns zu Beginn aus Kleidung gelegt. Ein paar Meter, dann war der Hund am Ziel.

Am Anfang durfte der Hund auch zusehen, wie die Versteckperson weggeht.

Man läuft an den Kleidern entlang und zeigt evtl dem Hund, dass da Kleidung liegt. Am Ende gibt es von der VP (Versteckperson) eine Belohnung (Futter, Ball, whatever).

Nach und nach wurden die Kleider abgebaut und dem Hund wurde das Indoment in einer Tüte präsentiert.

Als das letzte Kleidungsstück auf der Spur abgebaut war, wurden die Trails länger oder schwerer.

Wie schnell das geht hängt vom Hund ab.

Anheizen machen wir nicht. Denn würde man I'm Ernstfall jemanden suchen, dann ist die Person selten zugegen ;)

Wir trailen mit einer Trainerin, die auch 'ne Hundeschule hat. Die Orte sind jedes mal verschieden.

Das Anfangsritual entwickelt sich. Def eine zieht dem Hund das Geschirr erst kurz vor dem Ansetzen an, der nächste klinkt nur die Leine um, läßt den Hund sitzen,... Da muss man sehen, was einem liegt.

Erfahrungen mit behinderten Hunden habe ich leider nicht.

Nachteile vom Trailen ist sicher, dass die Nase geschult wird. So könnte ein Hund mit Jagdtrieb noch mehr jagen wollen oder nicht nur auf Sicht sondern auch auf die Spur zu gehen.

Vorteil, du lernst den Hund besser zu lesen und kannst so eher erkennen, ob er was in der Nase hat.

Puh.. Mit dem Händy tippt es sich nicht so doll. Bitte Fehler zu übersehen :)

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Lemmy

Huhu :)

Ich finde die Idee sehr gut - eigentlich wäre sie ein idealer Trailer, da sie mit nur einem richtig ausgebildeten Sinn weniger ablenkungsgefährdet ist - sofern sie denn einigermaßen sicher in der Welt ist :)

und wenn nicht,dann klappt das trotzdem, das ist kein Hindernis! Auch unsichere Hunde können trailen - der Fokus wird dann eben zunächst darauf gelegt, den Hund etwas sicherer zu bekommen.

Wir trailen die Anfänger mit "Anheizen" an, also zunächst beim Hund das Interesse an der VP wecken (und wenn man ihm das Futter hinhält - egal, erstmal muss er finden wollen) und er muss lernen, dass der Geruchsartikel = VP = Futter bedeutet. und dann kurze knackige, leicht zu lösende Trails.

Je nach Hund wird dann schnell oder weniger schnell auf das Anheizen verzichtet, und die Trails werden länger und dann älter. Es ist aber jederzeit möglich, mal einen Fire-Trail mit Anheizen und frischer Spur dazwischen zu schieben, zB wenn man merkt dass beim Hund die Motivation nachlässt.

Ich denke, mit Joy würden wir auch so starten. Die Hunde müssen die Logische Folge "ich rieche an Gegenstand, ich folge dem Geruch der am Gegenstand ist, ich finde Mensch, ich bekomme Futter/Belohnung" in den Kopf bekommen - das ist das wichtigste und das, worauf es ankommt.

Alles andere ist dann Technik.

Hm, ob privat oder in einer Truppe - ist vermutlich Geschmackssache. Ich würde allerdings empfehlen, dass man erstmal einen Kurs belegt oder eine Gruppe besucht, um zumindest die Grundlagen zu erfahren. Als Mensch hinter dem Hund baut man leider sehr schnell Fehler ein, die dann dazu führen dass der Hund nicht wirklich arbeitet sondern irgendetwas macht... und trotzdem ans Ziel kommt. Nur, wenn dann mal ein Double-Blind Trail gelaufen wird (= ein Trail bei dem nur die VP weiß, wo es lang geht und sonst keiner!), steht man doof da.

Rituale und Kommandos:

Ein Startkommando haben wir, das ist "Go" in meinem Fall. Das wird nur EIN Mal benutzt, und zwar in dem Moment wo der Hund mit dem Geruchsartikel konfrontiert wurde. Danach nie wieder, denn es ist eben das Startsignal.

Unterwegs gibt es noch "ARBEITEN!!!!!" wenn Herr Hund gerade abgelenkt ist (egal wie - Geruch, ein Tier, ein Hund, ein Geräusch - Ablenkung = "ARBEITEN!") und natürlich "Stop" oder "Halt" an Straßen oder anderen abrupten Stops und danach gibt es ein "Weiter". Aber die sind nicht trail-spezifisch, die nutz ich auch sonst.

Ausrüstung:

10 m Trailleine. Entweder Biothane (nicht zu schwer) oder Leder. Alles andere ist tendenziell weniger geeignet.

ein gut (!) sitzendes Geschirr, welches dann NUR für die Arbeit verwendet wird. Oder alternativ ein Halsband, das sozusagen als Start-Signal an den Hund gemacht wird. Bei uns gibt es eine Hündin, die kann nicht an einem Halsband geführt werden (Kehlkopf-Verletzung) und daher fällt das symbolische umklicken der Leine von Halsband auf Geschirr weg bei ihr.

Dort ist das symbolische Signal "ab jetzt geht es ans Arbeiten" das Umschnallen eines Signal-Halsbandes.

Am Ende des Trails wird der Hund wieder aus der Arbeit genommen, indem wieder zurück geklickt wird von Geschirr auf Halsband. Ab da ist dann auch wieder privates Schnüffeln gestattet.

Wie gesagt, ich würde für den Anfang einen guten Kurs besuchen oder eine gute Trail-Truppe aufsuchen, die einen sauber antrailen. Danach, wenn man es kann, besteht immer die Möglichkeit, es auch privat (mit Freunden etc) zu machen.

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Lemmy

@Calissa:

Zum "Anheizen": natürlich ist das kein Dauerzustand! Aber eben für die Hunde wirklich schneller zu verstehen. Ich selber hab nicht so angefangen mit meinen Hunden, und Higgins zB hat wirklich seeeeeeeeeeeeeeeeeehr lange gebraucht, um es mit der Kleidungs-Spur zu verstehen, um was es geht.

Seit wir fire-trails machen, haben die Anfänger es viel schneller verstanden.

Aber es ist immer eine Frage des Geschmacks - auch Higgins hatte es dann irgendwann begriffen. :)

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McChappi

Meiner Meinung nach ist die Taubheit hier irrelevant. Muss halt ein Handzeichen für das los legen finden, ansonsten rede ich garnicht beim treilen. zum. schluss noch lobben aber das kennt deiner ja denkeich ohne Ton.

Da seh ich wirklich wenig Probleme

Wir haben so angeheizt das das "Opfer" Das Futter/Spieli zeigt und rum hüpft sich intressant macht und weg "hüpft"

Nach ca 1m lässt sie den Geruchsgegenstand fallen. Dann geht man dahin, meistens riechen die Hunde schon von selbst sonst etwas drauf aufmerksam machen.

Dann das Kommando und los.

Die ersten Trails waren 5-10m lang hinter ein Auto oder so.

Dann immer etwas länger dann mit abbiegen. Irgendwann dann mehrfach abbiegen, verstecken, straßen überqueren usw.

Vivo muss auch jetzt manchmal etwas angeheizt werden. Aber nur ganz selten wenn er etwas abgelenkt ist. Aber einmal auf Spur ist ihm alles andere egal. Andere Hunde usw intressieren nicht.

Es macht riesig Spaß, leider hat meine Gruppe nicht regelmäßig zeit. Wir machen das Privat

Hab jetzt leider schon 5 Wochen nicht getrailt.

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Gremlin

ich glaube das das für deinen Hund eine tolle Auslastung sein könnte. Ich habe 2 Huskies mit denen ich Mantrailing mache nach K9 Richtlinien, d,h, unsere Trainerin hat Prüfungen und Kurse im Mantrailing absoviert. Das merkt man sehr gut an Ihrer Arbeitsweise. Wir sind auch insgesamt 5 Hunde und Menschen, was in meinen Augen gerade ausrichend fürs Training ist, sonst dauert es schon sehr lange.

Mit Ronja habe ich damals angefangen. Bei ihr haben wir auch noch das Anheizen zu Anfang gemacht. Mit Mickey habe ich später angefangen. Da wurden die Anfänger Teams anders an das Trailen herangeführt, so wie schon beschrieben, Kleidungsstücke über den Boden ziehen etc.

An deiner Stelle würde ich mir eine gute HS suchen, die Mantrailing anbietet und dort mal versuchen einen Schnupperkurs oder Anfängerkurs zu machen. Dann erkennst du auch, ob dein Hund Spaß an der Arbeit hat.

Falls du willst schau mal unter

www.suchhunde-emsland.de

da findest du viele Informationen zum Thema.

Gruß Gremlin

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Crispis

Hi. Ich traile auch erst seit Anfang des Jahres, denke aber, dass die Taubheit beim Trailen überhaupt kein Problem darstellt, da man beim Trailen ja eh kaum bis gar nicht mit Worten kommuniziert sondern mit Körpersprache! Außer am Anfang, da musst du dir dann ein körpersprachliches Trailkommando einfallen lassen ;) Wobei der Hund natürlich auch durch die Routine (Geschirr anlegen, absitzen, geruchsstoff usw) alleine merkt was nun los ist ;)

Ich würde jedoch auf keinen Fall einfach so anfangen mit Mantrailing, sondern dir eine (gute!) Trainerin suchen, die das kann. Mantrailing ist halt nicht nur einfach drauflosstürmen und suchen, sondern sollte tatsächlich gut aufgebaut werden, da es sehr komplex ist und sich am Anfang gerne eine Menge Fehler einschleichen. z.B. wird das Anheizen teilweise auch sehr kritisch betrachtet, da die Hunde da lernen auf Optik zu gehen und das sollte natürlich nicht sein........wichtig ist auch die Körpersprache des Hundes richtig zu deuten, nimmst du sie nicht oder falsch wahr, verwischt du dir künftig die Anzeigen und bekommst ggfs einen zu rückorientierten Hund. Das sollte auch nicht sein.

Du solltest zumindest einen Anfängerkurs besuchen und kannst danach ja privat weiter trailen. ich würde mir auch keine zu große Gruppe suchen, maximal 4 bis 5 Teams, da ansonsten die Wartezeiten im Auto viiieeeel zu lange sind. Schau aber, dass du einen Trainer findest, der wirklich Erfahrungen in dem Bereich hat. es gibt da leider viel zu viele schwarze Schafe

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