Hund nehmen? Brauche dringend Entscheidungshilfe

Hallo,

ich bin ganz neu hier und brauche dringend Entscheidungshilfe bei der Frage, ob ich mich für einen Hund entscheiden soll oder nicht.

Es ist keine hypothetische Frage, sondern es geht um einen konkreten Hund. Es ist ein 1,5 Jahre alter Havaneser, der sein Zuhause wegen Scheidung verliert. Er ist so süß. Ruhig, kastriert, verschmust, kann alleine bleiben, ist gut erzogen (seine Familie war mit ihm in der Hundeschule) und kommt aus einer guten Zucht.

Wobei mir klar ist, dass das auch anders werden kann im neuen Zuhause, aber sollte ich mich gegen den Hund entscheiden, war`s das für mich für die nächsten Jahre.

Einen Hund wünsche ich mir nämlich schon lange, aber es ist bei mir immer das Gleiche: Jedesmal, wenn es ernst wurde, bin ich wieder abgesprungen und auch jetzt bin ich im Zwiespalt, weil meine Lebenssituation nicht 100%ig perfekt ist und ich nicht weiß, ob ich als Hundeanfängerin das Leben mit Hund richtig einschätzen kann.

Ich zähle mal auf, was positiv und was negativ ist:

positiv:

* ich bereite mich seit 4 Jahren theoretisch (!) auf einen Hund vor. Wir hatten auch immer Haustiere, ich weiß grundsätzlich, was ein Leben mit Tieren bedeutet.

* finanziell kann ich mir den Hund leisten

* beruflich arbeite ich 80%. An manchen Tagen bin ich nur 4 Stunden weg, an manchen aber auch mal 8. Manchmal habe ich frei. Es kommt auf den Dienstplan an. Aber ich würde spontan behaupten, dass es gehen würde, vor allem, weil ich meine Eltern im Hintergrund habe und in der Nähe meiner Arbeitsstätte wohne

* mit 34 bin ich in einer relativ gefestigten Lebensphase (fester Job, klare Vorstellungen, was ich will und noch erleben will), in die der Hund reinpassen würde

negativ:

* was ist, wenn meine Eltern mal nicht mehr können? Hundesitter klar, aber das wird dann auf Dauer vielleicht doch zu teuer.

* was ist, wenn ich aus meiner Wohnung muss und keine mehr finde, in der Hundehaltung erlaubt ist? Meine Vermieterin ist alt, ich fürchte, dieses Thema kommt auf mich früher oder später zu.

* habe ich jeden Tag Lust Gassi zu gehen, bei jedem Wetter, nach/vor jedem anstrengenden Arbeitstag?

* wenn ich nicht kann, kann ich das anderen Menschen zumuten (für mich das schlimmste, letztendlich ist es ja mein Hund und ich will andere damit gar nicht "belästigen", aber ich muss es zumindest an den langen Arbeitstagen)

* unterm Strich habe ich einfach Angst vor der lebenslänglichen Verantwortung

Ich möchte die Entscheidung mit dem Kopf treffen, allerdings ist mein Respekt vor der Hundehaltung doch ziemlich groß und die Angst blockiert mich.

Könnt ihr mir einfach spontan sagen, wie ihr meine Situation einschätzen würdet?

Huhu, herzlich Willkommen im Forum!

Niemand kann sein Leben zu 100% bis zum Ende durchplanen!

Und für meine Begriffe sieht das bei Dir doch gar nicht so schlecht aus!

Zum Miet"problem": Könnte mir vorstellen, dass die Suche nahc einer WOhnung mit einem kleinen Hund etwas leichter ist!

Auch die Unterbringung/Gassigeher ist da einfacher! So ein kleiner Hund kann auch mal von älteren Leuten ausgeführt werden!

Ich würde sagen: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Was die Zukunft bringt weiß man doch nie.

Kann alles muss nix.

Da im Grunde alles passt musst jetzt entscheiden was du willst

Bei mir ändert sich grad auch von heute auf morgen so ziehmlich mein ganzes leben.

Und ich hab 2 Hunde und wenn ich eins weiß das ich sie liebe und immer für sie da sein werde auch wenns grad nicht einfach ist.

Wenn dein Herz für den Hund ist, dann sind die meisten deiner Kontrapunkte egal. Du wirst die Verantwortung gern tragen und dem Hund zuliebe bei jedem Wetter draußen sein. Auch eine Betreuung lässt sich organisieren, vor allem für einen kleinen Hund.

Aber dein Zögern ist völlig normal, ich mache mir bei jedem Hund solche oder ähnliche Gedanken und wir haben gerade drei Hunde

Ich persönlich denke...:

Wenn Du so ein Kopfmensch bist und alles bis ins Kleinste durchdacht haben mußt...:

Lass es!

Ich möchte die Entscheidung mit dem Kopf treffen

Na, versuchen kannst du`s ja.....

Ich habe die Pro-Tier-Entscheidungen selten mit dem Kopf getroffen - und gerade die Entscheidungen aus dem Bauch heraus sind immer die besten gewesen!

Wobei natürlich die äußeren Voraussetzungen stimmen müssen - also ich muß das Geld,den Platz,die Zeit haben.

Aber das ist bei dir doch gegeben.

Und ja,du wirst nicht immer Lust auf einen Spaziergang haben,wenn du kaputt vom Job kommst.Aber nachher froh sein,daß du ihn gemacht hast.(Und wenn du keinen 8-Stunden-Tag hast,hast du manchmal auch keine Lust )

Unterm Strich muß es stimmen - du mußt,trotz mancher Widrigkeiten,den Hund schon als Bereicherung empfinden - und darfst dir trotzdem zugestehen,nicht täglich Lust auf Gassi-Runden zu haben (solange du sie trotzdem machst... )

Icgh würde allerdings jedem abraten,der TÄGLICH (durch Fahrtzeiten) evtl. 10 Stunden außer Haus ist - da KANN die Freude einfach nicht überwiegen - find ich jedenfalls.

Der Rest findet sich - der erste Hund ist immer der komplizierteste....

jetzt bin ich im Zwiespalt, weil meine Lebenssituation nicht 100%ig perfekt ist

Mach mal eine Umfrage hier im Forum oder auf der Hundewiese, wessen Lebenssituation 100% perfekt ist für den Hund.

Ich verwette meinen Allerwertesten, dass das vielleicht bei 2 oder 3 Leuten von 100 so ist, wenn sie ehrlich antworten.

Und dennoch kann es den restlichen Hunden auch gutgehen, wenn ihr Mensch sich bissel Mühe gibt

negativ:

* was ist, wenn meine Eltern mal nicht mehr können? Hundesitter klar, aber das wird dann auf Dauer vielleicht doch zu teuer.

* was ist, wenn ich aus meiner Wohnung muss und keine mehr finde, in der Hundehaltung erlaubt ist? Meine Vermieterin ist alt, ich fürchte, dieses Thema kommt auf mich früher oder später zu.

* habe ich jeden Tag Lust Gassi zu gehen, bei jedem Wetter, nach/vor jedem anstrengenden Arbeitstag?

* wenn ich nicht kann, kann ich das anderen Menschen zumuten (für mich das schlimmste, letztendlich ist es ja mein Hund und ich will andere damit gar nicht "belästigen", aber ich muss es zumindest an den langen Arbeitstagen)

* unterm Strich habe ich einfach Angst vor der lebenslänglichen Verantwortung

- wenn du noch paar Jahre wartest wird die Situation auch nicht besser

- Wohnungen mit so einem kleinen Hund sollten sich finden lassen

- jeder Hund kommt auch mal mit "heute geht nicht so viel" klar, auch wenn du krank bist, aber "Gassi" wird sehr schnell zur Gewohnheit, also gibts das Problem dann häufig garnicht mehr

- die anderen Menschen mögen Hunde, sonst würden sie ihn ja nicht ausführen, also geh davon aus die sind gerne mit deinem Hund zusammen das ist denen keine Last, das macht Spaß

- und leider ist das Leben eines Hundes begrenzt, deine lebenslange Verantwortung ist dann plötzlich schneller vorbei als du je gedacht hast, soll heißen die Zeit vergeht viel zu schnell wenn man so ein Lebewesen gern hat

Also keine Angst vor den negativen Dingen ... ich würde den kleinen Kerl an deiner Stelle nehmen.

Ich wüsste in deiner Situation ehrlich gesagt nicht, was gegen einen Hund spräche.

Der Hund ist klein und scheint bisher gut erzogen zu sein- das erleichtert vieles.

Zum einen ist man in vielen Wohnungen auch mit kleinem Hund gern gesehen, die meisten Vermieter scheuen sich vor großen Hunden.

Dadurch dass er gut erzogen ist, kannst du ihn problemlos "fremden Leuten" zb deinen Eltern anvertrauen.

Arbeit: MMn kann ein Hund auf jeden Fall 4 Stunden alleine bleiben.

8 Stunden gelegentlich auch mal, vll kannst du da ja auch in der Mittagspause nachhause?

Vll findet sich auch Nachbar oder jemand anderes mit Hund, wo du dann vll mal im Gegenzug drauf aufpasst.

Tja das mit der Lust....solange es nicht zu oft vorkommt, kann ein Hund das auch mal ab. Gegen Langeweile gibt es zB auch nützliche Dinge wie Zb ein Kong zum ausschlecken.

Meine gehen übrigens bei Regen oder Sommerhitze selbst nicht gern raus.

Man kann den Hund auch zuhause beschäftigen. Bring dem Kleinen doch bei Socken in den Wäschekorb zu bringen, Papier aufzuheben oä....

Und was ist, wenn alles 100% passt und du morgen vom Bus überfahren wirst?

Ganz ehrlich, ich bin ein sehr großer Freund davon, sich so eine Anschaffung zu überlegen und auch ein worst case Szenario durchzuspielen um zu schauen, ob es dann immer noch passt ( passend gemacht werden könnte) - aber damit meine ich die wesentlichen Rand- und Rahmenbedingungen

Merkwürdig finde ich aber so Dinge wie " was, wenn ich mal keine Lust habe, mit dem Hund raus zu gehen". Jo - dann kneifst du halt die Pobacken zusammen und gehst trotzdem - Eltern haben auch keine Lust das zwölfte Mal die Nacht nach ihrem brüllendem Spross zu sehen und stehen trotzdem am Bettchen - das tut der Begeisterung gemeinhin keinen Abbruch