Altdeutscher Hütehund - Tiger

Nur weil sie nicht dem FCI angehören

werden sie meist nicht erwähnt.

Aber diese Hunderasse ist es wert, dass man sie erwähnt. Zumal sie auf der "Roten Liste" stehen, und vom Aussterben bedroht sind.

Wir haben ein Altdeutsches-Tiger-Mädel, die diese Jahr im Juni geboren wurde. Registriert beim Zuchtverband AAH trägt sie doch TATSÄCHLICH die Nummer 70. Eigentlich traurig ....

Ein anstrengender Hund, aber relativ gut zu handhaben. Man muss halt auf ihre Wünsche eingehen, und darf niemals vergessen, dass diese Hunde gezüchtet werden, um Schafe oder Rinder zu hüten. Diese Hunde laufen, wenn sie in Arbeit stehen, am Tag bis zu 100 km.

Ist es da verwunderlich, dass unser (fast noch) Welpe, seit Wochen zweimal täglich mit uns (wir haben außerdem noch einen Hovawart) mindestens eine Stunde spazieren LÄUFT. Die Betonung liegt hier auf LÄUFT. Sie läuft und läuft und läuft ...

Manche Hunde laufen die Strecke zwei- oder drei- mal. Dieser Hund läuft die Strecke mindestens 8-fach. Einfach nicht tot zu bekommen. Und ständig am Hüten. So ist das halt, wenn man einen Hund hat, dessen Ahnen und Urahnen nur zur Zucht zugelassen sind, wenn sie gute Arbeitstiere sind.

Ich habe früher immer gesagt, das ist der Deutsche Border Collie - aber das ist nicht wahr. Diese beiden Rassen unterscheiden sich ganz erheblich. Was aber übereinstimmt, ist die Gelehrigkeit, und der vorhandenen Arbeitswille. Geht man aber tiefer in die Materie des Hütens ein, merkt man, wie unterschiedlich sie dann doch sind. Damit will ich euch aber nu nicht langweilen.

Wollte nur mal eine Rubrik für diese tollen Tiere anlegen

Macht es gut

LG Angi

Hallo Angi,

hast Du auch ein paar Fotos? Ich kenne diese Rasse gar nicht. Hmm, falls nicht, ich google mal danach.

Edit:

Habe welche gefunden!

Oh ja, Fotos wären super!!!

Huhu, danke für den interessanten Beitrag. Wegen mir dürfte es noch viel ausführlicher sein. Wen es nicht interessiert, der muss es ja nicht lesen.

Auch wenn Du sehr begeistert klingst von Deinem Hund, der Beschreibung nach ist er meiner Meinung nach nichts für 98% aller Hundehalter. Auch ein Hovawart ist nicht gerade ein Hund für bequeme Leute, aber diesen kopfmäßig auszulasten, ohne ein zusätzliches extremes Laufbedürfnis befriedigen zu müssen, ist ja noch zu bewältigen.

Warum wird diese Rasse unter Berufsschäfern oder anderen Viehhaltern, die noch Weidebetrieb haben, nicht stärker nach gefragt???? Denen kann doch der FCI eigentlich egal sein, oder? Da zählt doch eher Leistung... *grübel*

LG Anja

PS

Hab Deine Smileys oben im Beitrag noch verändert.

Bitte keine anklickbaren Smileys einfügen. Anclickbar sind sie immer dann, wenn am Anfang und am Ende des Codes url in eckigen Klammern steht. Es sollte nur img in eckigen klammern stehen.

Hi Angi!

Vielen Dank für deinen interessanten Beitrag! Ich würde gerne noch mehr über Tiger im Allgemeinen und euer Zusammenleben mit eurem Hund erfahren! Ich finde altdeutsche Hütehunde sehr faszinierend und habe mich auch schon mit ihnen beschäftigt, weil wir auch mal kurz mit einem geliebäugelt haben - allerdings haben wir dann sehr schnell festgestellt, dass wir zu den von Anja erwähnten 98% der Leute gehören, die einem altdeutschen Hütehund nicht gewachsen wären!

Erzähl doch noch ein bisschen mehr, ich bin sicher, das interessiert auch andere! Und wen's nicht interessiert, der braucht es ja nicht zu lesen! Soll eure Kleine denn später auch hüten?

Und Fotos wären auch gaaaaaanz toll!

Viele Grüße, Iris

Ich kann mich den anderen nur anschließen und würde es gerne auch noch ausführlicher nehmen.

Werde mich gleich erstmal auf die Suche nach Bildern machen...

Ein sehr sehr schönes Tier und die Rassebeschreibung hört sich wirklich sehr interessant an!

Ich würde auch gerne noch mehr lesen.

Ein Bekannter Schäfer von uns hütet nur mit Altdeutschen Hütehunden (meißt schwarze, kann er dann besser zwischen den Tieren sehen ) und das seit über 30 Jahren, er sagt es ist die zuverlässigste Rasse zum hüten die es gibt.

Mehr Bilder habe ich gerade nicht. Muss ich erst vom anderen Rechner rüberziehen und bearbeiten.

Es gibt eine Seite vom AAH (Arbeitsgemeinschaft Altdeutscher Hütehunde) da steht viel Interessantes drin über diese Rasse und deren Schläge.

Mich faszinieren diese Hunde wirklich. Dieser angeborene Hütetrieb macht natürlich auch Probleme. Also uns nicht, den anderen halt *g*.

So kann es den AH's passieren, dass sie nicht wirklich mit anderen Hunden spielen können. (Oder die anderen nicht mit den Hütehunden??) Die spielen einfach anders. Die legen sich flach (und ich meine flach) auf den Boden, warten bis der Spielpartner vorbeikommt, und springen den dann an, so wie sie das Schaf anspringen würden. AH's ist auch die Art ihres Hütens angeboren. Die haben einen sog. Rippen-, Keulen- oder Nackengriff. Und dieser Griff - heißt so viel wie Biss - wird dann auch beim Spielen angewendet. Unser Hovawart weiß das inzwischen, dass unser Medi den Nackengriff bevorzugt. Und wenn er nicht aufpasst folgt noch der Keulengriff hinterdrein. Das bedeutet: Sie springt ihn an, verbeißt sich in seinem Nacken (gut dass der so eine schöne Mähne hat) und knurrt ganz fürchterlich böse dabei. Hat er sie abgeschüttelt (eine Kleinigkeit für die 37 kg schwarzer Bär), dreht sie sich blitzschnell um und beißt ihn in die Hinterbeine (Keulengriff). Da kann der arme nur noch springen... sich umdrehen, und seine Vorderpfote auf ihren Rücken legen - da ist sie aber platt *grins*.

Nein, hüten wird unser Medi wohl nie, da uns die Objekte der Begierde, sprich Schafe, fehlen. Obwohl wir uns schon überlegt haben, welche auf den Hundeplatz zu stellen, nachdem wir inzwischen 5 AH's und einige BC's zu unseren Mitgliedern zählen dürfen. Nur, wir haben schon immer Probleme, Freiwillige zu finden, die beim Rasen mähen helfen ... zwar wäre der Rasen dann gemäht (im wahrsten Sinne des Wortes ), aber wer räumt die Schafsch... weg???? Wir arbeiten noch an dieser Sache.

Unser Zusammenleben ist mit Sicherheit nicht viel anders als bei anderen die zwei Hunde und zwei Katzen haben. Das wichtigste was Medi lernen musste, ist Ruhe zu geben. Aber Dank unserem Timo (das ist der Hovi) hat sie das sehr schnell gelernt, dass man zu Hause auch mal schlafen kann (muss). Sie hat inzwischen wohl auch gemerkt, dass die Katzen das nicht mögen, wenn man sie behütet *autsch*. Da Medi unheimlich viel von Timo abschaut, hat sie sich inzwischen angewöhnt, sich mal eben für zwei, drei Stunden hin zu legen und Augenpflege zu betreiben.

Ja natürlich, man muss sie beschäftigen - aber das geht relativ einfach bei ihr. Sie freut sich schon über Wäscheklammern, die runterfallen und wieder aufgehoben werden müssen .....

Das Arbeiten aufm Hundeplatz macht ihr wesentlich mehr Spaß als unserem Timo. Der arbeitet zwar auch gerne, aber der hört auch gerne wieder auf. Medi würde wahrscheinlich arbeiten, bis zum Umfallen - das tun die übrigens ab und an auch an der Herde. Die würden niemals von sich aus aufhören zu arbeiten ...

Aber ich denke, wer so masochistisch veranlagt ist (gell Anja!!!??) sich einen Hovawart zu zu legen, der kann auch mit einem Hütehund. Ja klar, man muss schon etwas verrückt sein, aber sind das die Besitzer von den Border Collies nicht auch? Oder sind die inzwischen schon etwas "verzüchteter"?

Ach übrigens, was das Laufbedürfnis unseres Hovawartes angeht ....... der hat eines, und was für eines. Ich muss allerdings dazusagen, dass Timo nicht vom Leistungszüchter stammt, sondern von einem Bauernhof, auf dem die Hovawarte (seine Eltern und Oma) als das genutzt werden, was sie sind - als Hofwarte. Das bedeutet, er ist etwas kleiner und wesentlich kompakter als die von den Züchtern, und hat absolut keine

Knochen und Gelenkprobleme. Wir haben Bekannte mit einer Windhündin - mit der läuft er.

Den Schäfern ist das auch egal mit dem FCI, nur dem FCI ist das mit den Schäfern nicht egal . Die Hunde sind deshalb am Aussterben, weil auch die Schäfer aussterben - bei unserer Industrialisierung gibt es eben nicht mehr genügend freie Flächen für die Schafe. Und die Schäfer (Medi kommt übrigens von einem) züchten nun mal nach Leistung und nicht nach Aussehen, das heißt Rassestandard für Aussehen bedeutet:

Getigerte Hunde mit geschecktem, getupftem oder gepunktetem Fell sind bodenständige Schläge, die ihr Ursprungsgebiet im süddeutschen Raum haben. Je nach Farbvariante unterscheidet man Grautiger (grauschwarz), Rottiger (rotschwarz), Weißtiger (weißschwarz) oder dreifarbige Tiger (schwarzgrau mit braunen Abzeichen), Weiße Abzeichen können vorkommen und sind häufig anzutreffen.

So verschieden wie die Farben können auch das Fell und der Griff der Tiger sein: Es gibt langstockhaarige, rollhaarige, stockhaarige, rauh-, well- oder zotthaarige Tiere mit Steh- oder Kippohren, mit Nacken-, Rippen- oder (selten) Keulengriff in den Größen von 50 bis 65 cm Schulterhöhe. Die Augenfarbe ist dunkel- bis hellbraun, „Glasaugen” sind möglich.

Die besondere Fellzeichnung der Tiger entsteht durch den sogenannten Merle-Faktor. Tiger werden nicht miteinander verpaart, um die gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch das Merle-Gen zu vermeiden.

Dieser Schlag lässt sich auch bei der Charakterbeschreibung nicht eindeutig festlegen: So spielt auch hier – wie bei allen Altdeutschen – die Herkunft und Blutlinie eine größere Rolle als die Schlagbezeichnung. Tiger sind in der Regel sehr arbeitseifrige Hütehunde mit einem sehr starken Hütetrieb. In einigen Linien kommen Hunde mit einer ausgeprägten Führigkeit vor, so dass dieser Schlag noch eine sehr große Verbreitung an süddeutschen Herden hat.

Zitat der AAH!

So das war's erst mal

LG Angi

Hallo Angi!

wir hatten ja Gelegenheit deine Medi "live" zu sehen und zu erleben - an dem Anita Balser Spieleseminar in Knittlingen am 10.11.

Ich gestehe.....als ich Abends dann zu Hause war, habe ich mich gleich im Net über den AH schlau gemacht. So toll fand ich Deine kleine Maus! Und ein super hübscher Hund noch dazu!

Ich wünsche euch ganz viel Spaß mit ihr (werde euch im auge behalten ) - und vor allem das sie gesund bleibt! Ist wirklich das höchste Gut!

Ganz liebe Grüße,

Karen mit Bonny + Isa

Wow. Danke!

LG Anja