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Tipps zur Anschaffung eines Hundes und erste Schritte...


gast

Empfohlene Beiträge

Moin,

ich poste hier einmal eines Auszug aus meiner Prüfungsarbeit, um den einen oder anderen Hundeliebhaber bei seiner Entscheidung zu helfen und ein paar Tipps "mit auf den Weg zu geben".

Ich bitte darum, dass meine Urheberrechte gewahrt bleiben!

Viel Spaß beim Lesen und

liebe Grüße

Quinn-Elias (Heiko)

Erste Überlegungen

Zu wenige Erst-Hunde-Halter machen sich die notwendigen Gedanken vor der Anschaffung eines Hundes oder messen der Auswahl des "richtigen" Hundes selbst eine zu geringe Bedeutung bei - aber gerade dieses ist wichtig für das Fundament einer intakten Mensch-Hund-Beziehung, wie ich es gerne darlegen möchte.

Ich persönlich rate bei der ERST-Anschaffung grundsätzlich zu einem Rassehund von einem (semi-)professionellen Hundezüchter, weil Sie so am einfachsten den zu Ihnen passenden Hund bzw. die passende Rasse auswählen können. Durch die richtige Auswahl der Rasse können schon im Vorfeld Probleme vermieden werden, die häufig bei der falschen Auswahl auftreten werden! Bei Rasse-Hunden ist das Verhaltens- und Wesenspektrum weniger stark in die Breite gefächert als bei Mischlings-Hunden, da durch die gezielte Züchtung der jeweiligen Rasse bestimmte Merkmale und Wesenzüge herausgearbeitet wurden. So kann man sich z. B. als Familie für eine Rasse, die so gut wie keinen Jagdtrieb hat oder sich als Jäger sich für eine Rasse mit starkem Jagdtrieb entscheiden. Natürlich sind auch innerhalb einer Rasse Unterschiede in der Ausprägung der Merkmale oder des Wesens zu erkennen - aber weitaus weniger auseinanderdriftend als bei Mischlingshunden. Gerade bei Mischlingswelpen kann man z. B. schwierig voraussagen, wie stark sich der Jagdtrieb entwickeln wird, wenn die Elterntiere einen unterschiedlich stark ausgeprägten Jagdtrieb hatten und dieser genetisch bedingt ist.

Die meisten Hunde-Halter leben mit ihren Hunden zusammen im Haushalt und sollten sich auch miteinander beschäftigen. Je nach Rasse benötigt ein Hund mindestens zwei Stunden Beschäftigung am Tag - bis hin zur "Vollzeitbeschäftigung" bei einigen Rassen, d. h. drei bis vier oder gar mehr Stunden am Tag! Den Hund wird es nicht sehr belasten, wenn der Hundehalter aus gesundheitlichen Gründen oder ähnlichem einige Tage etwas weniger mit ihm unternimmt...aber über einen längeren Zeitraum der Unterforderung baut sich beim Hund Unzufriedenheit auf...bis hin zum Frust. Dieser kann sich dann in Apathie des Hundes oder in Aggressionen niederschlagen; wobei der Hundehalter eher zuletzt das Ziel der Aggressionen sein wird. Stattdessen sucht sich der Hund schwächere Ziele/Opfer aus...wie z. B. kleinere Hunde, Kinder, etc.

Von daher sollten Sie bei der Wahl des eigenen Hundes nicht zuerst danach gehen wie groß der Hund werden kann oder nach dem Aussehen - sondern danach, ob Sie der Auslastung des Hundes die nächsten Jahre auch gerecht werden können. Auch ein recht großer Hund kann ohne Probleme in einer kleineren Wohnung gehalten werden, sofern der Hund regelmäßig ausgelastet wird. Ferner sollten Sie sich auch im Klaren darüber sein, welche Art der Auslastung Sie selbst bevorzugen. Möchten Sie regelmäßig mehrere Kilometer mit dem Hund joggen oder Rad fahren? Oder Hunde-Sport betreiben, wie z. B. Agility und/oder Dog-Frisbee? Oder Trick-Dog oder gar Dog-Dance? Denn die Art der Auslastung sollte ebenfalls in die Wahl der Rasse einfließen, da z. B. ein Berner Sennenhund ein toller Familienhund ist, der gerne Spaziergänge unternimmt und auch häufig an Zieh-Arbeiten (z. B. Ziehwagen) seine Freude hat, aber völlig ungeeignet ist für längeres Joggen oder Radtouren - auch wenn es einige Züchter gibt, die Berner Sennenhunde mittlerweile kompakter und etwas sportlicher züchten. Dennoch wird ein Berner Sennenhund nie ein sportiver Hund werden und man tut dem Hund keinen Gefallen, wenn man ihn mit für die Rasse ungeeignete Aktivitäten überfordert oder gar schädigt (z. B. die Gelenke beim Joggen oder Radfahren). Je besser der Hund zu Ihnen passt, desto leichter finden Sie Möglichkeiten den Hund auszulasten und die Bindung des Hundes zu Ihnen wird stärker. Der Hund ist ausgeglichen und lässt sich so auch einfacher erziehen und Probleme, die durch eine Unterforderung auftreten, werden somit vermieden. Sie und der Hund haben so viel mehr Spaß und Freude am gemeinsamen Zusammenleben!

Nach Klärung dieser Punkte, können dann gerne Haarlänge, Aussehen, etc. eine Rolle bei der Auswahl der Rasse spielen. Sehr gut geeignete Hunderassen für Erst-Hunde-Halter sind: Toy-Pudel, Zwerg-Pudel, Pudel, Groß-Pudel, sowie Langhaar-Collie (wenn die etwas aufwändigere Fellpflege nicht stört). Die Fellpflege kann je nach Länge und Beschaffenheit schon einige Zeit bei manchen Rassen in Anspruch nehmen. Dieses sollte man im Vorfeld bedenken. Auch bringen einige Hunderassen mehr Schmutz in die eigenen vier Wände; sei es durch Schmutz im Fell oder durch die Hundehaare selbst. Einige Hunde-Rassen gehen auch sehr gerne in jeden Tümpel baden und sehen danach entsprechend aus. Aber auch hier gilt: nicht jeder Hund entspricht dem Rassenstandard. Ich habe schon Golden Retriever gesehen, die wasserscheu waren. Aber das ist eher die Ausnahme. Mit einem Hund im Haushalt wird es nicht mehr so sauber sein, wie früher ohne Hund!

(Semi-)Professionelle Züchter

Einen ordentlichen Züchter können Sie unter anderem daran erkennen, dass dieser sich auf die Zucht einer Rasse oder maximal zweier Rassen. Ferner sollte das Muttertier ständig beim Züchter leben; ob in dessen Haushalt oder ein einem ausreichend dimensionierten Zwinger mit "Familien-Anschluss" und genügend Auslauf- und Beschäftigungsmöglichkeiten, ist sekundär und spiegelt eher die Einstellung zur Hundehaltung wider anstatt etwas über die Qualität des Züchters auszusagen. Auch stellt es kein Problem dar, wenn ein Züchter zwei oder drei Zuchthündinnen hat (bis zu fünf bei kleinen Rassen), sofern jede von ihnen nicht mehr als einmal im Jahr einen Wurf hat (bei großen Rassen alle zwei Jahre ein Wurf). Hündinnen, die zweimal in einem Jahr werfen, empfinde ich schon als Tierquälerei und es geht für mich in die Richtung "Hunde-Vermehrer", dem das Geld wichtiger ist, als das Wohlergehen seiner Hündinnen und die Liebe zur gezüchteten Rasse. Das wichtigste Indiz dafür, ob es sich um einen ordentlichen Hundezüchter handelt, ist der Zustand und das Wesen der Hunde selbst! Sehen die Hunde gepflegt aus? Machen die Hunde einen unter- oder überernährten Eindruck? Wirken die Hunde krank? Wie verhalten sich die Hunde gegenüber (fremden) Menschen und dem Züchter? Wie verhalten sich die Hunde untereinander? Ist das Gelände, auf dem die Hunde leben, verschmutzt?

Heutzutage kann man sich vorab gut über die Züchter im Internet informieren, da die Züchter über Homepages verfügen. Dort sollten alle Zuchthündinnen zu sehen sein - auch die, mit denen nicht mehr gezüchtet wird - und sämtliche Würfe, die sie bislang hatten. Ferner sollte dort eine Rassen- und Wesenbeschreibung der eigenen Zucht zu finden sein und der Stammbaum der bisherigen Zucht. Außerdem sollte die Möglichkeit bestehen, sich einen ersten Eindruck über die Lebensbedingungen der Hunde beim Züchter zu verschaffen. Hat man eine Vorauswahl getroffen, spricht man einen Termin mit den jeweiligen Züchtern ab und besucht diese. Sie sollten keine Scheu haben und dem Züchter sagen, dass dieses der erste eigene Hund wird. Der Züchter wird dann (hoffentlich) Ihnen Fragen zu ihren Lebensumständen stellen: Wie viel Zeit können Sie mit dem Hund am Tag verbringen? Wie lange wird der Hund am Tag alleine sein? Was haben Sie mit dem Hund genau vor: "Familien-Hund", Hunde-Sport, Jagdeinsatz, etc.? Einem ordentlichen Züchter liegt das künftige Wohlergehen seiner Hunde am Herzen und durch die Fragen kann er herausfiltern, ob Sie zu der von Ihnen gewünschten Rasse auch wirklich vom Grundsatz her passen. Normalerweise trifft der Züchter auch die Entscheidung welchen Welpen er an Sie abgibt, da er am besten weiß, wie die einzelnen Welpen vom Wesen her sind und somit welcher Welpe am besten zu Ihnen passt. Sollte der Züchter zu der Meinung gelangen, dass diese Rasse generell nicht zu Ihnen passt, sollten Sie das "Nein" des Züchters akzeptieren und sich nach einer anderen Rasse umsehen. Leider gibt es dann Menschen, die so lange nach einem Züchter suchen, der nicht so viel Wert auf die optimale Welpenvermittlung legt und auch ungeeigneten Leuten einen Welpen verkauft. Mit diesem Verhalten tun Sie sich letzten Endes selbst keinen Gefallen und ich kann davon nur dringend abraten!

Im Kaufvertrag sollte auch der Passus eines Rücknahmerechts durch den Züchter oder eine Weitervermittlung durch ihn enthalten sein, falls der Hund aus irgendwelchen Gründen von Ihnen nicht mehr gehalten werden kann.

Hobby-Züchter

Auch wenn ich Erst-Hunde-Haltern zu einen Hund von einem (semi-)professionellen Züchter rate, spricht grundsätzlich nichts gegen einen Hund vom Hobby-Züchter. Wenn der Hobby-Züchter die Hunde sorgsam für die Verpaarung auswählt und ebenfalls wie ein (semi-) professioneller Züchter drauf achtet, dass Mängel im Erbgut nicht weiter verbreitet werden - wie z. B. HD, ED, Epilepsie, Krebs, etc. - genetisch bedingte körperliche Krankheiten oder psychische Krankheiten, wie z. B. extreme Ängstlichkeit/Scheu, etc.). Auch wenn die eben im Besonderen genannten Erkrankungen auch durch Fehlernährung, falsche Bewegung und Ängstlichkeit durch prägende negative Erfahrungen entstehen können, geht es mir hier darum, dass die Hunde möglichst mit optimalen Bedingungen "in das Leben starten".

Wenn man sich schon recht gut mit Hunden auskennt und weiß worauf man achten muss, spricht wie gesagt, nichts gegen einen Hobby-Züchter. Eventuell kennen Sie ja jemanden, der schon einen Hund von diesem Züchter bezogen hat und wenn dieser Hund schon älter ist, kann man ja an seinem Gesundheits- und Entwicklungsverlauf erkennen, wie gut hier der Züchter seinen Teil erfüllt hat. Spätere Erziehungsfehler durch den Hundehalter, die eventuell in Verhaltensauffälligkeiten enden, sind dem Züchter natürlich nicht anzulasten! In der Regel gibt es beim Hobby-Züchter keinen Stammbaum für die Hunde, was aber dem "Otto-Normal-Verbraucher" nicht weiter tangieren sollte. Mir persönlich ist der Stammbaum auch nur wichtig, um einen groben Überblick bezüglich der verpaarten Tiere zu erhalten. Ansonsten gilt beim Hobby-Züchter das Gleiche wie ich es schon beim (semi-)professionellen Züchter beschrieben habe.

Tierheime

Tierheime sind für Erst-Hunde-Halter nicht die beste Wahl, um sich einen Hund in die eignen vier Wände zu holen. Meistens werden dort "Problemhunde" von ihren Haltern abgegeben oder wurden vom Tierschutz befreit und sollen nun weitervermittelt werden. Es gibt leider auch Tierheime, die sich darauf spezialisiert haben, sogenannte "Straßen-Hunde" aus dem Ausland nach Deutschland zu holen und für diese dann hier ein neues Zuhause zu finden. Oft sind diese "Straßen-Hunde" nicht von der Straße, sondern aus dem Umland der Städte und Dörfer und somit nicht das Stadtleben mit den Geräuschen und Gerüchen gewöhnt. Diese Hunde sind aus falsch verstandener Tierliebe in den Tierheimen. Es wäre besser für die Tiere, etwas in den Ursprungsländern vor Ort zu tun - wie z. B.: Sterilisationen der Hunde, damit diese sie sich nicht unkontrolliert weitervermehren und gegebenenfalls diese in ihrem Lebensraum mit Futter zu versorgen. Es gibt auch schon Berichte darüber, dass einige "Straßenhunde" gezüchtet werden, um diese dann - natürlich gegen Geld - an deutsche Tierheime zu vermitteln.

Auch werden, und teilweise können, die im Tierheim zu vermittelnden Hunde nicht vollständig auf alle möglichen Probleme und Wesenzüge hin überprüft. Einige Tierheime geben sich hierbei mehr Mühe, andere weniger. Nicht selten kommt es dann vor, dass der neue Hunde-Halter zu Hause die eine oder andere "böse Überraschung" erlebt. Sei es, dass der Hund "nur" den Teppich zerlegt oder sich gar als Familien-Tyrann entpuppt. Von daher ist es besser, WENN Sie sich für einen Hund aus dem Tierheim entscheiden, dass Sie entweder schon über genügend Hunde-Erfahrung verfügen oder sich dort einen Welpen holen, wenn es dort denn wieder mal welche zu vermitteln gibt.

Es gibt aber auch in Tierheimen Hunde, die dort auf ein neues Zuhause warten, weil ihr vorheriger Halter verstorben ist und aus dem Familien- oder Bekanntenkreis ihn niemand aufnehmen wollte. Diese Hunde eignen sich hervorragend für ältere Menschen, die optimalerweise schon Hunde-Erfahrung haben und einen Hund suchen, der aufgrund seines Alters schon etwas ruhiger geworden ist. Denn auch bei diesen Hunden sind Erziehungsfehler und somit Verhaltensauffälligkeiten nicht auszuschließen.

Andere Bezugsquellen

Leider werden immer wieder Hunde auf Märkten zum Kauf angeboten oder werden gar "aus dem Kofferraum" eines Autos verkauft. Diese Hunde stammen ausnahmslos aus dubiosen Quellen, sind in der Regel viel zu jung für die Abgabe und haben oder werden noch einen psychischen Schaden davontragen; sind in der Regel nicht gechipt, oftmals körperlich krank und nicht geimpft. Auch wenn man einen Impfpass mit dem Hund erhält, sind diese sehr oft gefälscht. Bitte erwerben Sie dort NIE einen Hund - denn solange auf diese Weise Hunde verkauft werden, werden die Hunde sprichwörtlich unter erbärmlichsten Bedingungen "nachproduziert". Erst wenn sich keine Käufer mehr finden, werden die Tiere von ihrem Leiden erlöst. So traurig es ist: es ist besser, dass einige Tiere getötet werden, weil diese nicht verkauft werden, anstelle dass noch viele weitere Hunde auch zukünftig leiden müssen.

Der Welpe bekommt ein neues zu Hause

Nach aktuellen Forschungsergebnissen holt man sich den Welpen nach Ablauf der 10ten Lebenswoche zu sich nach Hause. Die bisherige Regelung, dieses schon nach 8 Wochen zu tun, gilt als überholt. Nach der 8ten Wochen ca. beginnt die "Abnabelung" von der Mutter und der Vater würde sich der Erziehung der Welpen annehmen. Ein verantwortungsvoller Züchter übernimmt den Anfang dieser Aufgabe und Sie führen diese dann ab der 10ten Woche zu Hause fort. Wenn Sie bei dem Züchter kein allzu gutes Gefühl haben, können sie den Welpen auch nach der 8ten Lebenswoche zu sich holen - aber nicht früher! Länger als nach dem Ende der 12ten Woche sollte der Welpe nicht bei den Geschwistern bleiben, da die Rangordnungskämpfe zu diesem Zeitpunkt immer heftiger werden und er dadurch dann später oft zu Aggression gegenüber Artgenossen neigt.

In der Regel erhalten Sie bei der Abholung des Welpen für die nächsten paar Tage Trockenfutter für ihren Welpen mit. Wenn Sie den Hund artgerecht füttern möchten, stellen sie bitte den Hund auf Frisch-Fleisch + Gemüse + Getreide um. Dieses ist für den Hund wesentlich gesünder als Trockenfutter und in der Handhabung nicht aufwendiger. Auch wenn einige Tierärzte vom BARFen (Biologisches Artgerechtes Rohes Futter*) abraten, wird Ihnen das Ihr Hund danken - mit einer besseren Gesundheit, einem besseren Immunsystem, gesunden Zähnen, weitaus weniger HD/ED-Problemen, etc. Das Trockenfutter besteht hauptsächlich aus billigen pflanzlichen Proteinen - sprich hauptsächlich aus Getreide und/oder Reis. Haben Sie schon einmal Hunde oder Wölfe am Getreidefeld die Ähren fressen sehen oder fressen diese lieber Wild? Über das BARFen kann man sich hervorragend im Internet informieren oder Fachliteratur kaufen.

Da sich der Welpe erst einmal an Sie und die neue Umgebung gewöhnen muss, bleibt der Hund am besten die erste Woche nur im Haus/der Wohnung und verlässt diese nur, um seine Notdurft im Freien; also im (eingezäunten) Garten oder angeleint vor der Haustür zu erledigen. Wenn der Welpe schon beim Züchter die Möglichkeit hatte sein "Geschäft" im Garten/Freien zu verrichten, ist er schon so gut wie "Stubenrein", wenn er zu Ihnen in den Haushalt kommt. Gibt man dem Welpen weiterhin diese Möglichkeit, ist er innerhalb kürzester Zeit völlig "Stubenrein". Falls Sie nicht die Möglichkeit haben, die Balkontür zum (eingezäunten) Garten offen stehen zu lassen, müssen Sie den Hund genau beobachten und schon beim kleinsten Anzeichen mit ihm vor die Tür gehen. Der alte "Trick" mit dem Zeitungspapier in mehreren Ecken auf den Boden, welches man dann immer auf weniger Flächen reduziert, ist nicht zielführend, da der Hund erst gar nicht lernen soll in den eigenen vier Wänden seine Notdurft zu verrichten. Wichtig ist, dass Sie sich nicht aufregen, wenn dem Welpen zu Hause hier und da einmal ein Missgeschick passiert. Entfernen sie dieses ohne ein Wort darüber zu verlieren und die Nase des Hundes wird da schon mal gar nicht hinein gestupst!

Sobald der Welpe nach Hause kommt, beginnen Sie auch schon mit der Erziehung! Dem Welpen wird von Anfang an alles verboten, was der Hund auch später nicht darf. Nur weil der Welpe jung und niedlich ist, darf er keine Kissen zerfetzen, Schuhe zerkauen oder dergleichen. Je strenger Sie zu dem Welpen sind, desto einfacher wird Ihnen letzten Endes die Erziehung fallen. Es ist einfacher in der Erziehung im späteren Verlauf Verbote zu lockern oder aufzuheben, anstatt Verbote (neu) zu setzen. Nur weil Sie streng sind, heißt es nicht, dass Sie ihren Hund nicht lieben! Ganz im Gegenteil. Eine anti-autoritäre Erziehung ist beim Hund völlig fehl am Platze!

Stellen Sie Ihrem Hund ein paar (3 reichen aus) Spielsachen zur Verfügung, mit denen er sich alleine beschäftigen - aber auch mit Ihnen gemeinsam spielen kann. Gemeinsames Spielen mit Ihnen stärkt auch die Bindung. Sie können, wenn Sie dann mit dem Hund spielen, weitere Spielsachen "ins Spiel" bringen, die aber nach Beendigung wieder verschwinden. Auch können Sie dem Hund, ein für ihn besonders interessanten Spielzeug zugänglich machen, wenn er mal alleine bleiben muss (s. u.).

Sie sollten auch schon einfache Kommandos ab der 10ten Lebenswoche mit dem Hund üben; wie z. B. "Nein", "Sitz" oder "Komm (her)" / "Hier". Dieses kann man schon sehr gut spielerisch Welpen beibringen. Ca. 2 Wochen später können Sie mit den Kommandos "Platz" oder "(Bei)Fuß" beginnen. Auch kann man durch Zerrspiele (am Tuch oder Seil ziehen) das Selbstbewusstsein des Welpen trainieren. Achten Sie dabei bitte darauf, dass schüchternen Welpen häufig das Spiel gewinnen, während herausfordernde Welpen möglichst gar nicht als Sieger hervorgehen. Während des Zahnwechsels sollte man gänzlich auf Zerrspiele verzichten, damit der Welpe keine Schmerzen erleidet und die zweiten Zähne keinen Schaden davontragen.

Lassen Sie bitte Ihren Welpen die ersten 2 Wochen nicht alleine! Sorgen Sie dafür, dass der Welpe rund um die Uhr um sie herum sein kann oder wenn Sie außer Haus müssen, von einer ihm schon bekannten Person beaufsichtig wird. Sie können den Hund auch Nachts bei sich im Zimmer schlafen lassen; auf einer Decke oder in einem "Körbchen" an Ihrem Bett. Wenn sich der Hund an Sie und die neue Umgebung richtig gewöhnt und Vertrauen aufgebaut hat, können Sie das Körbchen bzw. die Decke im Flur oder ein einem anderen Zimmer positionieren, wenn Sie nicht möchten, dass der Hund bei Ihnen im Zimmer schläft. Gehen Sie aber auch hier in kleinen Schritten vor: z. B. lassen Sie sich nicht fortwährend in alle Räume von ihrem Hund verfolgen. Setzen Sie durch, dass der Hund auch kurz alleine in einem Raum bleibt, wenn Sie den Raum verlassen und belohnen Sie ihn, wenn er dort kurz auf Sie wartet. Am Anfang reicht es, wenn sie einfach nur aus der Tür des Zimmers gehen und ihn noch aus dem anderen Raum sehen können. Dieses wird im weiteren Verlauf gesteigert: Er kann sie im nächsten Raum nicht sehen; aber noch hören. Ein weitere Schritt ist dann, dass der Hund Sie im nächsten Raum weder sehen noch hören kann. Dieses ist auch eine gute Vorbereitung, um den Hund ab der 13ten Lebenswoche das Alleine sein "beizubringen". Bauen Sie dieses auch in kleinen Schritten auf! Je kleiner die einzelnen Schritte sind, desto schneller gelangen Sie zum Erfolg!

So ähnlich bauen Sie auch das Training für den Welpen auf, um Alleine zu Hause zu bleiben. Sie gehen zuerst nur für ein paar Sekunden nach draußen vor die Haustür und kommen dann wieder herein und steigern die Zeit dann ganz langsam - über Tage und Wochen! Wichtig ist es, dass Sie nicht wieder hineingehen, wenn der Welpe jammert oder dergleichen, da er sonst lernt, dass er nur jammern muss und Sie kommen dann wieder nach Hause. Somit würde sich der Welpe zum ständig jammernden oder bellenden Hund entwickeln, wenn er zu Hause alleine bleibt. Am besten nimmt man sich für Zeit des Allein-seins trainieren zumindest zwei Wochen Urlaub, damit dieses zum Erfolg führt. Den Hund sollte man das erste halbe Jahr nicht mehr als eine Stunde - maximal zwei Stunden alleine lassen. Mit ca. einem Jahr kann man den Hund dann auch mal vier Stunden alleine lassen. Mehr als sechs Stunden sollte ein Hund generell nicht alleine bleiben, da er nun einmal ein Rudeltier ist und sehr wohl zeitlich zwischen kurz und länger unterscheiden kann. Sollte der Hund häufiger alleine sein, ziehen Sie bitte in Erwägung, einen Dog-Sitter oder "Gassi-Service" für diese Zeit zu beauftragen. Ferner muss der Hund die ganze Zeit den Blasendrang unterdrücken, da er ja nicht sein Zuhause verunreinigen will. Die meisten Menschen können ja auch nicht den Blasendrang mehr als sechs Stunden unterdrücken...also sollten Sie dieses auch nicht von Ihrem Hund abverlangen! Es wäre natürlich auch eine Möglichkeit, sich später einen zweiten Hund nach Hause zu holen. Aber diese bitte erst nach ca. zwei bis drei Jahren nach dem Kauf des ersten Hundes in die Tat umsetzen, damit Sie erst einmal den ersten Hund vernünftig erziehen können. Niemand kann zwei Hunde gleichzeitig erziehen - auch kein Hundetrainer! Beim gleichzeitigen Anschaffen zweier Hunde, muss man dann beide Hunde einzeln trainieren, was logischerweise die doppelte Zeit kostet, plus der Zeit, um mit den Hunden gleichzeitiges Training durchzuführen, z. B. dass beide gleichzeitig (bzw. nach Einzelaufforderung) "Sitz" oder "Platz" machen. Berufstätige Menschen haben definitiv keine Zeit, sich jeden Tag dann vier bis sechs Stunden um Ihre Hunde zu kümmern. Wenn der erste Hund gut erzogen ist, kann dann später der zweite Hund sich schon Einiges beim ersten Hund abgucken und lernt so schneller. Dieses ist der bessere Weg für Hund und Mensch!

Ab der zweiten Woche bei Ihnen zu Hause, sollten Sie dem Welpen ermöglichen, soziale Erfahrungen zu sammeln. Dieses sollte in einer Welpen-Gruppe geschehen, die möglichst aus einer Vielzahl unterschiedlichster Rassen besteht. Der Welpe soll ja von Anfang an lernen, andere Hunde-Rassen zu "lesen". Es ist wenig sinnvoll, dieses in z. B. in einem Verein zu machen, wo nur eine Hunderasse vertreten ist. Suchen Sie sich eine Hundeschule, wo die Welpen-Gruppen bunt gemischt sind oder fragen Sie einen Hundetrainer, ob dieser eine Welpengruppe im Moment anbietet. Wichtig ist, dass die Welpen nicht ohne fachkundige Aufsicht herumtollen - auch im Welpenspiel müssen Grenzen gesetzt werden, die von fachkundigen Leuten überwacht werden müssen!

Wenn Sie ab ca. der dritten Woche mit Ihrem Welpen kurze Spaziergänge unternehmen; am Anfang reichen 5 Minuten pro Spaziergang aus und werden dann Stück für Stück ausgeweitet. Als Faustregel kann man ca. 5 Minuten Spaziergang pro Lebensmonat ansetzen. Auch hier sollte man langsam heran gehen und das Gehen an der Leine üben - zu Anfang reichen zwei Spaziergänge pro Tag aus. Hat der Hund daran Gefallen gefunden, können Sie diese gern auf vier Spaziergänge am Tag erhöhen, was auch später für den Hund beibehalten werden sollte: morgens, mittags, abends und kurz vor dem Schlafengehen; wobei letzterer recht kurz ausfallen kann.

Bitte verwenden sie NIE eine sogenannte "Flexi-Leine" zum Spazierengehen, da der Hund so nie lernen wird bei Ihnen zu bleiben, weil er selbstständig die Entfernung zu Ihnen wählen kann (er muss ja nur immer an der Leine etwas ziehen und schon verlängert sich diese). Aber Sie sind die Person, die bestimmt, wie weit sich Ihr Hund von Ihnen weg bewegen darf. Nehmen Sie hier zu Anfang eine längere Leine (eine kürzere Leine nach einigen Spaziergängen) und achten Sie darauf dass diese immer locker durchhängt beim Spazierengehen. Wird die Leine vom Hund straff gezogen, bleiben Sie stehen und warten bis der Hund wieder ein Stück näher zu Ihnen heran kommt und belohnen ihn dann dafür. Sollte er zu sehr an der Leine ziehen, gehen Sie einfach in die entgegengesetzte Richtung ohne dabei ein Wort zu sagen und zupfen zweimal leicht an der Leine, damit er Ihnen folgt. Sie können, wenn Sie unbedingt möchten, auch in den ersten paar Wochen ein Brustgeschirr verwenden. Dieses sollte aber schnellstmöglich durch ein Halsband ersetzt werden, da der Hund über das Brustgeschirr die Leinen-Impulse sehr viel schlechter wahr nimmt und dieses den Lernerfolg hinauszögert oder gar verhindern kann.

Wenn Sie diese Vielzahl an Ratschlägen umsetzen, haben Sie das Fundament einer intakten Mensch-Hund-Beziehung gelegt. Sie werden einen glücklichen, selbstsicheren und ausgeglichenen Hund haben, der eine gute Bindung zu Ihnen aufgebaut hat und mit dem Sie dann weitere Ausbildungen einfach absolvieren können; sei es eine Begleithunde-Prüfung, die Leinen-Befreiung oder Aufgaben im Hunde-Sport, wie z. B. Dog-Frisbee, Agility oder Ähnliches.

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*: Zunächst stand diese Abkürzung für "Born-Again Raw Feeders" (wiedergeborene Rohfütterer), welche auch den ideologischen Aspekt dieser Bewegung verdeutlichte, dann "Bones And Raw Foods" (Knochen und rohes Futter), im Deutschen wurde dafür das Backronym "Biologisches Artgerechtes Rohes Futter" erfunden.

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Um welche Prüfungsarbeiten handelt es sich?

Oder - wie heißt der bestandene Abschluss, nach erfolgter Prüfung?

Edith:

Welche Forschungsergebnisse zitierst du? Ich sehe keine Fußnote etc. - könnte so zu sagen, auch aus den deinigen Fingern gesaugt sein.

Edith:

Da ich selber irgendwann züchten will und mit Sicherheit kein Trockenfutter meinen Hunden gebe, ist der Satz "In der Regel gibt ihnen der Züchter Trockenfutter mit ... " nicht richtig.

Edith:

Der Hund meiner Oma und meiner Eltern wurde mit Sicherheit nicht "gebarft". Wer sagt das, dass die Hunde ein kürzeres Leben hatten?

... ich höre mal auf ... zu viele Dinge, die ich so nicht schreiben würde, auch nicht bei einer Abschlussarbeit.

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Joss the Dog

Mir sind auch ein paar Dinge aufgefallen, Uli ;)

Das ist es eben, denke ich, die Materie Hund ist so breitgefächert.

Bei meiner Züchterin ( professionell ) treffen zum Beispiel viele Dinge zu, wie sie hier von Heiko beschrieben wurden.

Sie gab mir Trockenfutter mit - Platinum und Hills, jeweils einen Sack, weiterhin ein Baby - Geschirr und eine Leine dazu : )

Dementsprechend verfüttert sie eben Trockenfutter und gab allen Welpenkäufern dieses Starterpaket mit - finde ich toll :)

Dann hat sie auf ihrer HP von jeder Lebenswoche Fotos, Videos, viele Hintergrundinfos, ihre Hunde leben im Familienverband.

Alles Grönis, eine Tervueren - Hündin in Rente, jetzt wieder war bei einem Gröni - Wurf eine Tervueren - Hündin dabei, die nun auch bei Ihnen aufwächst :)

Huch - darum gings nicht, hab mich reingeschrieben sozusagen ;)

Was ich damit ausdrücken wollte: Es gibt so viele unterschiedliche Wege, und jeder macht es halt ein wenig anders, bzw. es gibt Abweichungen oder Parallelen :)

Vielleicht hat der TE auch nur die Fußnoten nicht hier mit reingeschrieben, wir sind ja nicht in einer Plenarsitzung hier ;)

ABER - die Antworten auf diese Fragen würden mich natürlich auch interessieren :)

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Originalbeitrag

Vielleicht hat der TE auch nur die Fußnoten nicht hier mit reingeschrieben, wir sind ja nicht in einer Plenarsitzung hier ;)

:D nöööö - aber wenn oben steht "Achtung Urheberrecht beachten", dann sollte man auch der vollständigkeithalber die wissenschaftlichen Arbeiten aufführen ;):D

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Ich weiss auch nicht recht, um welche Prüfung es wohl gehen mag ... ich finde den Stil sehr erzählerisch und der Inhalt gibt fuer mich ein sehr subjektives Meinungsbild wieder , welches dargestellt wird, als handele es sich um Tatsachen.

Naja, umdrehen und 2x an der Leine "zupfen" bewegt auch nicht jeden Hund zur Leinenfuehrigkeit ... irgendwie klingt das alles so nach einer Gebrauchsanweisung von Ikea - da ist das Ergebnis auch nicht immer das versprochene

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Ich mag das wegen der fehlenden Absätze gar nicht lesen. Da fallen mir die Augen aus dem Kopf.

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Ich persönlich rate bei der ERST-Anschaffung grundsätzlich zu einem Rassehund von einem (semi-)professionellen Hundezüchter,

grundsätzlich zu einem Rassehundewelpen zu raten finde ich ein bisschen schwierig. Gerade für Ersthundehalter eigent sich oft ein erwachsener Hund der schon einiges gelernt hat, von dem die Menschen noch was lernen können. Im TH sitzen nicht nur Problemfelle ;-)

bei einem Welpen kann man sooo irre viel falsch machen was man dann später wieder ausbügeln muss.

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Mäusebier

Das Lesen der ersten Sätze reicht schon aus, um beurteilen zu können, dass es sich hier keinesfalls um eine ernstzunehmende wissenschaftliche Arbeit handeln kann (oder aber mein Beileid :Oo )

Würde mich also auch mal interessieren, um was für eine Art Prüfung es sich hier handelt...

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Hallo Heiko

Hast du die Arbeit schon abgeschickt?

Mir ist da nämlich - unabhängig von Inhalten - noch etwas aufgefallen:

"In der Regel gibt es beim Hobby-Züchter keinen Stammbaum für die Hunde, was aber dem "Otto-Normal-Verbraucher" nicht weiter tendieren sollte"

Tendieren ist hier falsch, vermutlich meinst du tangieren.

Außerdem wären mir auch ein paar mehr Absatzzeilen lieber, kann aber natürlich an der Kopie ins Forum liegen :)

An sich eine gute Idee, damit Hundeanfänger gleich auf einen Blick sehen können was wichtig ist, allerdings stimme ich Uli auch zu, dass ein paar Dinge etwas zu einfach gehalten, zu einseitig sind (den Teil mit dem Tierheim zum Beispiel)

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