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Situation eskaliert - wie interpretieren?


EleanorRigby

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EleanorRigby

Also gestern folgende Situation mit unserem 6 Monate alten (pubertären?) Jungspund:

Hund darf auf die Couch zu mir kuscheln.

Irgendwann beginnt Hundi jedoch, rumzuturnen - der Moment, wo er normalerweise von der Couch runter muss, den ich zugegebenermaßen verpasst habe. Er fängt an, auf mich zu klettern (das liebt er oO) und tritt mir dabei unabsichtlich ins Gesicht. Woraufhin ich natürlich fuchtelnd und AUA schreiend versuche, das Vieh runterzukatapultieren. Hundi siehts jedoch als Spieleinladung und fängt erst richtig an: Mit schnappen - und erwischt dabei meinen Kopf.

Ich bin wütend geworden, hab ihn von der Couch und wollte dann, dass er sofort den Raum verlässt. Was er nicht getan hat! Hat mich nur angekuckt. Normalerweise geht er immer, wenn ich es ihm sage. Aber auch nach gefühlten 20 Mal ist er stattdessen nur im Kreis gelaufen und hat sich schlussendlich bei Herrchen versteckt und den ganz fragend angesehen.

Nachdem mein Freund mir dann auch noch dazwischengequasselt hat und wollte, dass ich mich beruhige, bin ich völlig ausgeflippt und Türen knallend und fluchend aus dem Zimmer - also absolut unsouverän, oh Mann. Bruno hat danach die ganze Zeit Sicherheitsabstand zu mir gehalten oO

Aber wieso hat er nicht gehorcht? Ich war der Meinung: Frecher Trotz.

Mein Freund meinte: Er hatte ganz eindeutig Panik, weil ich so sauer war und er den Zusammenhang zwischen "Spielen" und "Frauchen plöztlich in Rage" nicht verstanden hat.

Was mich aber eher schockiert: Dass er offensichtlich noch immer keine Beißhemmung besitzt. Er hat mich nicht fest gezwickt, aber dennoch im Übermut, was niemals sein darf.

Wie würdet ihr sein Verhalten interpretieren? Ist das schon die Pubertät? War das Trotz?

Dass ich völlig falsch reagiert habe ist mir klar - normalerweise schrei ich auch nicht rum, wenn er blöd wird. Und Couch ist jetzt auch abgeschrieben.

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Mollythemops

Also ich würde da jetzt nicht zu viel hereininterpretieren. Er ist noch jung und ja sowas kann in dem Alter durchaus noch passieren...

Und gerade mit Wut können Hunde oft nicht viel anfangen und sind dann iriitiert. Wenn ich wütend bin hört mein Hund auch nicht mehr auf mich und sucht dann lieber das weite.

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Originalbeitrag

Also gestern folgende Situation mit unserem 6 Monate alten (pubertären?) Jungspund:

Hund darf auf die Couch zu mir kuscheln.

Irgendwann beginnt Hundi jedoch, rumzuturnen - der Moment, wo er normalerweise von der Couch runter muss, den ich zugegebenermaßen verpasst habe.

Eben.

Er fängt an, auf mich zu klettern (das liebt er oO) und tritt mir dabei unabsichtlich ins Gesicht. Woraufhin ich natürlich fuchtelnd und AUA schreiend versuche, das Vieh runterzukatapultieren. Hundi siehts jedoch als Spieleinladung und fängt erst richtig an: Mit schnappen - und erwischt dabei meinen Kopf.

Für den Hund ist bisher noch alles Spiel.

Ich bin wütend geworden, hab ihn von der Couch und wollte dann, dass er sofort den Raum verlässt. Was er nicht getan hat! Hat mich nur angekuckt. Normalerweise geht er immer, wenn ich es ihm sage. Aber auch nach gefühlten 20 Mal ist er stattdessen nur im Kreis gelaufen und hat sich schlussendlich bei Herrchen versteckt und den ganz fragend angesehen.

Nachdem mein Freund mir dann auch noch dazwischengequasselt hat und wollte, dass ich mich beruhige, bin ich völlig ausgeflippt und Türen knallend und fluchend aus dem Zimmer - also absolut unsouverän, oh Mann. Bruno hat danach die ganze Zeit Sicherheitsabstand zu mir gehalten oO

Schlecht gelaufen. Dein Hund konnte mit deinem Verhalten nichts anfangen. Für ihn stellt sich die Situation so dar, dass du mit ihm gespielt hast und dann bist du auf einmal für ihne nicht nachvollziehbar sauer geworden.

Aber wieso hat er nicht gehorcht? Ich war der Meinung: Frecher Trotz.

Mein Freund meinte: Er hatte ganz eindeutig Panik, weil ich so sauer war und er den Zusammenhang zwischen "Spielen" und "Frauchen plöztlich in Rage" nicht verstanden hat.

Ich denke da hat dein Freund Recht.

Was mich aber eher schockiert: Dass er offensichtlich noch immer keine Beißhemmung besitzt. Er hat mich nicht fest gezwickt, aber dennoch im Übermut, was niemals sein darf.

Wieso meinst du der Hund hat keine Beißhemmung? Was genau verstehst du darunter? Wenn der Hund keine Beißhemmung hätte, dann hättest du jetzt nen Loch im Kopf und würdest aus dem KH schreiben.

Wie würdet ihr sein Verhalten interpretieren? Ist das schon die Pubertät? War das Trotz?

Dass ich völlig falsch reagiert habe ist mir klar - normalerweise schrei ich auch nicht rum, wenn er blöd wird. Und Couch ist jetzt auch abgeschrieben.

Das hat nichts mit Pubertät oder Trotz zu tun. Das ist das Verhalten eines Hundes der mit dem Verhalten seines Halters absolut nichts anfangen kann. Dass diese Situation so gelaufen ist, solltestt du eindeutig allein dir zuschreiben.

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Mollythemops und Arachne haben recht. Es ist deine Verantwortung, dem Hund beizubringen, ruhig zu werden und zu entspannen.

Aber:

Hunde sind großzügige Wesen. Er wird dir verzeihen. Wie Eltern machen auch wir Hundehalter Fehler ;) . Das ist vollkommen in Ordnung. Nur wer NICHTS macht, macht keine Fehler. Und nur wer Fehler macht kann was lernen. Deswegen nimm dir deinen Hund als Vorbild und lass die Vergangenheit hinter dir. Lern' was aus der Situation - und das tust du ja - du analysierst sie und wirst beim nächsten Mal sicher früher erkennen, wann du das Spiel abbrechen musst.

Es wird auch nicht dein letzter Fehler gewesen sein. Auch das ist kein Beinbruch. Immer das gleiche Schema: Fehler analysieren und lernen - das hört (zum Glück) nie auf. :)

Du schaffst das schon. Erfolg. dolby

Noch ein Tipp für deinen Freund. Er kann in solchen Situationen ruhig auch einschreiten. Ihr seid beide Rudelführer und für den Hund ist es am besten ihr beide zieht am gleichen Strang. Und wenn du gerade nicht ruhig und selbstsicher genug für eine Korrektur bist kann er das übernehmen.

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Dumm gelaufen die Situation.

Das der Hund nicht auf dich gehört hat ist klar da du in keinster Art und Weise für ihn verständlich agiert hast.

Das schnappen in Richtung Gesicht hat nichts mit Beißhemmung zu tun, ist durch aus ein Teil des Spieles welches du mit ihm angefangen hast.

Für das nächste mal auch wenn es noch so weh tut. Erstmal runter kommen und dann die Situation verständlich für den Hund regeln.

Deine Reaktion ist allzu menschlich und davon kann sich niemand frei sprechen.

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Lupinchen

Fassen wir mal zusammen - ein 6 Monate alter Hund (Lebewesen, keine Maschine) ist also etwas trampelig , hat dich unabsichtlich erwischt, missversteht dann deine Reaktion als Spielaufforderung und bekommt dann ein absolut überzogenes Donnerwetter, wird daraufhin total verunsichert,weiß nicht wirklich was los ist und verzieht sich letztendes zu deinem Freund um die Siuation mit dir zu deeskalieren..und du flippst dann trotzdem noch weiter aus.

Der hat nicht getrotzt, DU hast deinem Hund nur gezeigt, wie schwer es Menschen manchmal ihren Hunden machen sie zu verstehen und ihn daraufhin total verwirrt.

Also..mach dich mal locker, das ist ein richtig junger Hund und kein Roboter.

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Russell-Fan

Hallo und einen schönen 1. Advent erst mal :) !

Ich sehe das auch wie in den vorausgegangen Threads schon erwähnt.

Du hast aus Reflex gehandelt, weil dein Hund dir versehentlich weh getan hat ... das passiert, ist menschlich. Davon kann sich keiner freisprechen, ist mir auch passiert und passiert auch immer noch.

Dein Hund wird es dir verzeihen, da bin ich mir sicher. Die Situation ist einfach etwas aus dem Ruder geraten. Du hast nicht mehr souverän-konsequent reagiert, sondern wütend ... und wenn ich wütend bin, dann sind meine Hunde auch weg ... sie vertrauen mir in dem Moment nicht mehr, wissen nichts mit meiner Wut anzufangen, können das nicht interpretieren und suchen Schutz woanders.

Das nächste Mal hörste auf deinen Freund ... der hat nämlich gar nicht Unrecht mit dem gehabt, was er erzählt hat ...

Ist hier auch so, mein lieber Mann sagt mir dann auch immer, geh erst mal raus, rauch dir eine und fahr dich runter ... dein Hund versteht gerade die Welt nicht mehr.

Dann komm wieder rein, schau in die Augen von Tequila und verstehe ...

Wenn er auch sonst mit Hundetraining etc. nichts am Hut hat ... in dem Punkt bin ich ihm echt dankbar, dass er das so gut versteht.

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Ich seh das etwas anders. Hunde sind in der Lage zu spielen ohne dem Gegenueber zu schaden, bzw wenn sie es nicht koennen, dann sollten sie es lernen. Wer ueber die Straenge schlaegt, wird (hoffentlich) durch die Antwort lernen, entweder in dem der Gegenueber abbricht und jammert oder in dem der Gegenueber wuetend wird, zurueck haut und abbricht.

Du hast deinem Hund deutlich gesagt das er zu weit gegangen ist, das kann er natuerlich verstehen. Du wolltest ihm eine Konsequenz erteilen, hast dich allerdings dann nicht durchgesetzt.

Spielen und Toben mit Hunden ist ganz wichtig, auch ausgelassen und voellig dumm. Aber letztenendes solltest du kein Spielkloppi fuer deinen Hund darstellen, da du haupsaechlich noch sein Erzieher bist. Ein gewisses Mass an Respekt ist dafuer unerlaesslich.

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Lupinchen

Naja..klar müssen Hunde lernen wie sie mit ihren Kräften umzugehen haben, aber wegen so einer Lapalie den Hund dazu zu bringen, dass er einen erstmal meidet fördert nicht sonderlich die Bindung.

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EleanorRigby

Oh Mann, vielen Dank für die Antworten.

Gestern war dann einfach schon alles zu viel. Schlechter Tag, viel zu müde und ohne Geduld.

Und obwohl ich weiß, dass unser Hund weder Herumgeschreie noch Toben versteht und auch noch nie verstanden hat, passiert es mir trotzdem ab und an.

Ich muss mich einfach mehr in Ruhe üben in solchen Situationen, ihr habt vollkommen Recht.

Wie gesagt, Couch ist jetzt erst mal tabu die nächsten Wochen.

Und das mit dem doch sehr groben Spielen seinerseits (was mittlerweile auch schon viel besser geworden ist) schreib ich mal seiner typischen Labrador-Distanzlosigkeit zu. Ist zwar keine Ausrede, aber ich weiß, dass er seine Kräfte in 90% der Fälle wirklich nicht einschätzen kann.

Hm, ich dachte Beißhemmung beinhaltet auch, dass er beim Spielen nicht zwickt, nicht mal leicht?! Eigentlich verbiete ich es ihm immer und er kriegt stattdessen eine Alternative (Stofftier etc.), was auch gut klappt. Mit dem Zahnwechsel müsste er im Übrigen auch längst durch sein.

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