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Welche großen Erziehungsmethoden gibt es eigentlich?


DatMo

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Ich bin noch Neuling in Sachen Hundeerziehung und versuche mich zu orientieren.

Ich höre oft Andeutungen, wie "Dominanz" war gestern, richtig ist die "positive Verstärkung" und solche Aussagen.

Andere sagen,"Du musst der Chef im Rudel sein", sonst tanzt Dir der Hund auf der Nase rum...

dann lese ich so etwas:

http://www.welt.de/print/wams/lifestyle/article109247711/Was-Hunde-wirklich-denken.html

..danach soll das ja alles Quatsch sein...

Es gibt sicher viele Methoden mit dem Hund zu arbeiten, ich suche noch für meine kleine, freche und unsichere Hündin die richtige Methode...

Welche Methoden gibt es denn und gibt es tatsächlich eine Revolution unter den Erziehungsmethoden?

Bitte Hilfe!

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Au jeh - was'ne Frage :)

Es gibt so viele Methoden zur Hundeerziehung wie zur Kindererziehung

von Autoritär bis Antiautoritär, vom Rudelkonzept über Harmonlogie,.....

und Revolutionen in der Erziehung gibt es sol lange es Menschen gibt die dafür zahlen

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Kann man das nicht für Dummies überschauend gliedern?

Gut, ich kann ja mal anders fragen. Ich habe einen unsicheren aber frechen Hund. Ich glaube, dass mit der autoritären Methode die Unsicherheit verstärkt wird, da ich sehe, wie mein Hund zunehmend Angst vor mir entwickelt ... Aber nur mit Leckerchen kann ich ihn nicht erziehen, da wird sie mir zu frech.... was tun? Welche Methode ist da eher angebracht?

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vreni76

Nach einer Methode erziehen zu wollen, halte ich für Quatsch.

Eine gute Wissensbasis über den Hund und wie ein Hund lernt zusammen mit einem guten Bauchgefühl sollte einem eigentlich immer der beste Ratgeber sein. Authentizität ist das, was für den Hund zählt und authentisch kann ich nur sein, wenn ich hinter meinen Maßnahmen und meiner Erziehung stehe. Was nützt mir aufgesetztes autoritäres Auftreten, wenn es nicht zu mir passt und ich dem Hund etwas vorspielen muss?

Wenn man lernt, zu verstehen, wie der Hund denkt und fühlt, wird man auch in der Lage sein, darauf entsprechend zu reagieren.

Allgemein würde ich sagen, dass es für die meisten Hunde wichtig ist, dass sein Mensch ihm Sicherheit gibt, ihm vertraut, ihn liebt, aber auch klare Grenzen setzen kann und im Zusammenleben der aktive Part ist, der führt und lenkt.

Bei einem unsicheren Hund ist es wichtig, Struktur in den Alltag zu bringen, Rituale zu etablieren, auf die der Hund sich verlassen und an denen er sich fest halten kann. Klares Grenzen setzen gehört für mich da unbedingt dazu. Auf der anderen Seite muss man in der Lage sein, dem Hund aber in bestimmten Bereichen auch Erfolgserlebnisse zu verschaffen, die sein Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen stärken.

Ganz grob gesprochen ist Hunderziehung eigentlich erst mal relativ einfach: der Hund lernt, was ist verboten, was ist erlaubt, was lohnt sich für mich, was nicht.

Auf der anderen Seite sind aber gerade die kleinen Nuancen und das punktgenaue Eingehen auf Verhalten mit den richtig getimten Maßnahmen, das, was es aber auch wieder schwer machen kann.

Was sagt Dir denn Dein Bauchgefühl? Kannst Du an einem Beispiel erklären, wo es bei Dir und Deinem Hund hakt?

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hansgeorg

Hey

Originalbeitrag

Ich bin noch Neuling in Sachen Hundeerziehung und versuche mich zu orientieren.

Ich höre oft Andeutungen, wie "Dominanz" war gestern, richtig ist die "positive Verstärkung" und solche Aussagen.

Andere sagen,"Du musst der Chef im Rudel sein", sonst tanzt Dir der Hund auf der Nase rum...

dann lese ich so etwas:

http://www.welt.de/print/wams/lifestyle/article109247711/Was-Hunde-wirklich-denken.html

..danach soll das ja alles Quatsch sein...

Es gibt sicher viele Methoden mit dem Hund zu arbeiten, ich suche noch für meine kleine, freche und unsichere Hündin die richtige Methode...

Welche Methoden gibt es denn und gibt es tatsächlich eine Revolution unter den Erziehungsmethoden?

Bitte Hilfe!

Eigentlich sollte man davon ausgehen können, dass ein Wissenschaftler weiß wovon er spricht.

Nein, die Verhaltensbiologie hat nicht erst vor zehn Jahren diese tiefsitzenden Irrtümer über unsere Hunde aufgeklärt, das ist eindeutig falsch.

Schon in den 1986/87 Jahren hat Aldington einiges richtig gestellt, mit noch viel älteren Ergebnissen aus der Hundeforschung und Wolfsforschung in seinem Buch "Von der Seele des Hundes".

Leider gibt es seit Jahrzehnten nichts wirklich neues aus der Wolfs- und Hundeforschung, es wird nur widergekäut, was schon lange bekannt war und ist, und so verpackt, als sei es gerade erst entdeckt worden, es ist ein Graus.

Hauptsache der Rubel rollt!

Noch eine Anmerkung:

Dass einzig wirklich Revolutionäre aus der Verhaltensforschung (Behaviorismus) war die Verbreitung der Konditionierung (z. B. die "positive Verstärkung") die einen Durchbruch und Meilenstein in der humanen Hundeerziehung darstellt.

sie begann in den 1960 Jahren in den USA fuß zufassen und kam mit, wie immer großer Verzögerung ganz zart in 1990 Jahren hier bei uns in Deutschland an.

Ohne sie wären wir noch Heute im finsteren Mittelalter mit unserer Hundeerziehung.

Beweise haben nicht wirklich die Aufgabe, jemanden davon zu überzeugen, dass etwas wahr ist. Sie dienen nur dazu, um zu zeigen, warum etwas wahr ist. (Andrew Gleason)

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Und auch die Konditionierungen gab es schon immer, nur hatte das Kind früher keinen Namen ;)

Alle Trainer kochen mit Wasser, es gibt ewig viele Methode und noch mehr verschiedene Hunde und Menschen.

Was für den einen gut ist, haut bei dem Nächsten nicht mehr hin. Es gibt einfach nicht das Beste und auch keine Revolution.

Wenn es eine gab dann, dass der Hund einen anderen Wert bekam. Freund und Kindersatz. Man die Verhältnismäßigkeit zwischen Mensch und Tier verlor. Naturvölker haben auch Hunde, ohne Probleme, ganz ohne Konditionierung, ohne Rütter, ohne, ohne, ohne und sie haben mit dem Hund keine Probleme. Es gibt Regeln und wer diese nicht einhält fliegt. Der Hund wird da weniger vermenschlicht, dass ist ein großes Plus.

Heute ist uns vieles verloren gegangen, die einen Denken zu viel über den Hund nach (Futter, Erziehung usw.), die anderen gar nicht.

Schau was für dich passt, womit du Leben kannst und was auch zu deinen Hund passt, vergesse nicht, dass dein Hund ein Hund ist. Er kann nicht diskutieren und er denkt nicht wie wir. Für ihn ist es angenehm wenn er nicht alle Entscheidungen treffen muss, wenn er weiß dass er sich auf dich verlassen kann, er will gar nicht alles verstehen. Viel wichtiger ist dass du eindeutig und klar bist.

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Tja hmmm .... wir leben mit den Hunden zusammen.

Es gibt Dinge, die dürfen getan (in der Türe liegen, sodass der Mensch drüber steigen muss), oder eben nicht getan werden (auf dem Sofa oder Bett liegen). Letzteres aus hygenischen Gründen. Es gibt Pflichten (den Schuh oder Teppich heile lassen) und auch Rechte (mein Chowie läuft z.B. immer voraus)

Meine Hunde gehen überall mit ohne mit der Wimper zu zucken und vertrauen uns Menschen komplett, sowie ich meinem Chow komplett vertrauen kann. Ich kann den Hund jedem in die Hand drücken, er verhält sich so, wie man es von einem "gut erzogenen Hund" erwartet.

Noch nie habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wer bei uns "das sagen" hat oder der Rudelführer ist. Das ist bei uns auch völlig egal, weil das tägliche Zusammen leben klappt. Nein, ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, nach welcher "Methode" die Hunde erzogen werden.

HG - danke für den Wink ;) - ich sollte das Buch wirklich wieder mal lesen. Die Aldington Bücher, sind "meine" Bücher :)

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Ich finde, es gibt immer nur eine "Methode": die, die zum Hund und Menschen jeweils passt!

Das geht von nur positiv bestärken, Alernativen anbieten, flüstern.... bis Grenzen setzen, Korrekturen (in einem Maße, die den Hund keine Schmerzen oder Schäden zufügen, natürlich, aber schon als Korrektur verstanden wird)...

Für MICH keine Methode wäre z.B. Fehlverhalten ignorieren (und hoffen, dass es von selber aufhört) und den Hund machen lassen, was er will.

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Originalbeitrag

Er kann nicht diskutieren und er denkt nicht wie wir. Für ihn ist es angenehm wenn er nicht alle Entscheidungen treffen muss,

:D da kennst du aber meinen Rusty schlecht :D

Der kann sehr wohl diskutieren und darauf versteht er sich äußerst gut. Und - er darf auch Entscheidungen abnehmen. Er darf z.B. auch meistens entscheiden, wie wir laufen. Er läuft vorne weg und wir hinter her.

Habe versucht in meinem Beitrag zu schreiben, dass es bei uns aufs zusammen leben ankommt und da gibts immer ein "passt" oder "passt nicht" auf beiden Seiten.

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Originalbeitrag

Gut, ich kann ja mal anders fragen. Ich habe einen unsicheren aber frechen Hund. Ich glaube, dass mit der autoritären Methode die Unsicherheit verstärkt wird, da ich sehe, wie mein Hund zunehmend Angst vor mir entwickelt ... Aber nur mit Leckerchen kann ich ihn nicht erziehen, da wird sie mir zu frech.... was tun? Welche Methode ist da eher angebracht?

Wie vreni schon schrieb, Struktur ist wichtig, gerade bei unsicheren Hunden.

Angst soll dein Hund auf keinen Fall vor dir haben, denn Angst blockiert. Erinnerst du dich vielleicht an die Zeit, als man in der Schule an die Tafel kam und wie blockiert vor einer Aufgabe stand, die man nicht verstand? Je ungeduldiger der Lehrer wurde ("Du kannst das doch, reiß dich mal zusammen") und je mehr die anderen Kinder versuchten, dir zu helfen oder dich auskicherten, desto mehr blockierte das Gehirn, bis sogar 1+1 eine unlösbare Aufgabe war.

Vielleicht ging das auch nur mir so :D

Jedenfalls zeigt es recht deutlich, warum Angst in einem Hund nicht wirken kann.

Wird sie immer ängstlicher bei dir, dann bist du zu barsch. Manch Hunde brauchen nur ganz leise Töne, langsames Agieren. Hektik, Emotionale Ausbrüche und Lautstärke machen Angst, und dann versteht sie nie, was du von ihr willst.

Wenn du zB ein Kommando wie Sitz von ihr verlangst, dann stelle als ERSTES sicher (über postive Bestärkung), dass sie auch weiß was Sitz bedeutet.

Und auch, dass Sitz sowohl in der Küche als auch im Garten oder beim Spaziergang IMMER bedeutet "Popo auf den Boden".

Bringst du ihr also Dinge bei, die komplett neu sind, und "unnatürlich" im Leben eines Caniden sind (welcher Hund sagt schon zum anderen "Sitz") - also eigentlich ein Trick - dann beginne am Besten immer mit positiver Verstärkung. Wie laut oder deutlich du mit deinem Hund sprechen kannst, musst du dabei herausfinden.

Erst wenn der Befehl generalisiert wurde im Hund (also "Dieses Wort heißt immer und in jeder Situation, an jeder Stelle auf dieser Welt 'Popo auf den Boden'"), dann kann man es auch mal "fordern", sprich grantig reagieren wenn es nicht ausgeführt wird.

Nicht vergessen: in der Pubertät wird das Gehirn neu "verkabelt" - da geht oft mal was verloren und muss neu eingeübt werden ;)

Wenn es um Dinge des täglichen Zusammenlebens geht, also Grundregeln, muss man mMn nicht mit positiver Verstärkung arbeiten. Kann man - klar! - aber je nach Regelungsbedarf ist das nicht immer zielführend.

ZB Grundregel soll sein, der Hund springt nicht an mir hoch.

Heißt wenn sie es doch tut, wird das mit "nein" und einer deutlichen (!) Geste beendet. Je nach Hund reicht es, mal kurz mit gespanntem Körper auf ihn zu zu gehen, bei manchen "Bollerköppen" muss man eventuell deutlicher werden. Stups vor die Brust oder ein energischer Ausfallschritt. Denke, bei einem unsicheren-sensiblen Hund reicht ein "Nein" oder ein böser Blick ;)

Runter vom Sofa? Naja, Hund nehmen und runter vom Sofa. Immer, ohne böse zu werden, sondern immer ruhig aber deutlich. Keine Mißverständnisse aufkommen lassen, dass du das witzig findest.

Mein Hund darf aufs Sofa, sofern ich es erlaube. Heißt wenn ich komme und will dass er geht, dann muss er gehen. Eigentlich eine einfache Regel - und hat weder mit Dominanz noch mit Kekswerfen zu tun ;)

Man kann, wenn man das will, dem Hund Verbote netter gestalten, indem man ihnen Alternativen anbietet. zB Hund soll nciht aufs Sofa, dann bringt man ihm bei, statt dessen auf dem schönen Kissen neben dem Sofa zu liegen. Oder auf einer speziellen Ecke auf dem Sofa, wo zB eine Decke liegt.

Oder wenn der Hund Teppiche kaut, zeigt man ihm wie schön ein Kauseil zum Kauen ist.

Eine generalisierte "So muss das sein"-Methode gibt es nicht, bzw sollte es nicht geben. Hunde sind auch individuell, und so wie du ein schüchternes Kind eher animierst als ungeduldig mit ihm zu werden, so sollte man eben auch sehen, was man mit seinem Hund machen kann, dass er verstehen KANN was du von ihm willst.

Unter Stress (Angst oder Erregung oder im Spiel mit Hundekumpels) kann er das fast nie. Dann muss erst der Stress weg (sprich das Spiel ist schon zu ende, oder die Angst ist verflogen etc), und dann kann man nochmal weiter machen :)

Wie man zB positiv bestärkt, auch da gibt es 1.000 Methoden.

Futter

Spielzeug

Spielzeug+gemeinsames Spiel

nur Spiel

Streicheln

Spiel + streicheln

Spiel + Futter

Streicheln + Futter

Klicker

Klicker + Spiel

Klicker + Streicheln

etc etc etc ;)

Wie man unerwünschtes Verhalten "abstellt", ebenso:

"Nein"

Strafknuff

Zischen

Strafknuff+Zischen

Kneifen

Kneifen + Zischen

Stups mit Fuß

Ignorieren

Ausschluss aus der Familie *

anschreien *

schlagen *

treten *

Wasserspritzpistole

Wurfschellen

etc etc etc

Die * sind übrigens Methoden, die ich zwar aufzähle, aber KOMPLETT UNGEEIGNET sind, um einem Tier irgendetwas klar zu machen. Sie können kurzfristig zu einem Abbruch führen, langfristig aber sind sie nichts anderes als eine physische oder psychische Misshandlung, meistens noch gekoppelt mit einer emotionalen Instabilität des Hundehalters.

Ein instabiler Hundehalter kann dem Hund nicht das bieten, was er braucht: Schutz und Zuverlässigkeit. Folglich entsteht noch mehr Unsicherheit, noch mehr Angst, es kommt zu noch mehr "schlechten Angewohnheiten" die noch mehr Strafe nach sich ziehen und die wiederum... du siehst was ich meine ;)

ALLE "Abstellmöglichkeiten" können komplett und im Ganzen falsch angewendet werden, und alle können, von der falschen Person oder am falschen Hund oder in der falschen Situation, eine Angewohnheit noch verschlimmern. Man sollte eben schon wissen,w as man grade macht und auch, was der Hund gerade tut. Und aus welchem Grund. "Ungehorsam" kann entstehen, weil der Hund grade mal denkt er habe besseres zu tun, aber auch, weil der Hund einfach nicht versteht was der Halter eigentlich von ihm will. Im ersten Fall ist ein Knuff durchaus ok, im zweiten allerdings wird er nicht das bewirken, was man will - nämlich dass der HUnd versteht, was man von ihm möchte.

In der Regel aber ist es keine Hexerei, auch wenn es jetzt so klingt und aussieht :D

Was ich als die aller-allerwichtigste Voraussetzung bei der Hundeerziehung empfinde ist, zu sehen was der HUnd uns erzählt.

Hunde sprechen kein Deutsch, oder Englisch - sie sprechen "Hund". Und auch wenn sie sehr gut den Menschen verstehen lernen, so ist es einfach nur fair, wenn WIR auch ein wenig "Hund" lernen. Dann entstehen auch viel weniger Fehler, denn in aller Regel "sagen" uns die Hunde schon, was in ihnen vorgeht.

"Erziehung" ohne die gleiche Sprache zu sprechen ist - man denke sich nur mal in eine Situation mit einem Kind aus einem anderen Land - schwer. Als erstes benötigt man eine gemeinsame Basis, auf der dann aufgebaut werden kann.

Ich glaube, ich hab dich nun komplett verwirrt :think:

Tschuldige :D

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