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Was mich immer wieder erstaunt ...


gast

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...und manchmal auch ärgert, ist die Unbedarftheit vieler Menschen, wenn sie sich ein Tier zulegen...

Als ich vor fast 15 Jahren den Zeitpunkt gekommen sah, mir endlich meinen Kindheitstraum vom eigenen Hund zu erfüllen, habe ich mich sofort auf den Weg gemacht...in die Bücherei und mir dort ein Hundebuch für Ersteinsteiger gekauft.

Das war ein halbes Jahr, bevor mein Marco bei uns einzog...

Mir ist damals "Knaur's großes Hundelexikon" empfohlen worden, keine Ahnung, ob es das noch gibt...war aber im Nachhinein für mich als Ersteinsteiger damals ein Glücksgriff, weil dort quasi ein "Rundumschlag" an Informationen drinstand, leicht aufbereitet für so Unbedarfte wie mich, aber auch mit guten Tipps.

So gute Tipps, dass ich das Angebot von Nachbarn meiner Mutter, für 400,-- Mark einen reinrassigen Golden-Retriever-Welpen bekommen zu können, mit dem Brustton der Überzeugung ablehnen konnte: "Einen Vermehrer-Welpen will ich nicht - ich lege lieber die 2000,- Mark für einen vernünftig gezogenen Welpen von vernünftig gehaltenen Elterntieren hin!"

Damals war mein Wissen wirklich noch sehr..."rudimentär"... :Oo , aber schon damals war die Verlockung, so preiswert an einen "reinrassigen" Hund zu gelangen, nicht vorhanden...nur aufgrund EINES Buches...(und trotz der Tatsache, dass ich damals als nicht gerade gut betuchte Alleinerziehende schon auf die Mark achten musste).

Der Wunsch nach "Rassereinheit" entsprang auch dem Wunsch nach einem möglichst leichten, für Anfänger geeigneten Familienhund - vor einem "Überraschungspaket" hatte ich einfach Angst, vor Allem wegen meines damals gerade erst 6 Jahre alten Sohnes.

Ich habe es mir damit leicht gemacht - aber konnte dadurch eben auch meinem Hund ein lebenslanges, gutes Zuhause bieten.

Ein Teil des Buches gab auch einen Ersteinblick zu den vielen Rassen, auch eine Kurzbeschreibung - OH GOTT, wie TOLL fand ich damals den Kangal =)=)=)

Aber die Kurzbeschreibung und der Hinweis darauf, dass dieser Hund eben nicht für Anfänger geeignet ist...hat mich von dieser Rasse Abstand halten lassen (Als Kind habe ich - nach begeistertem Lesen der gesamten "Blitz-Reihe", auch von einem schwarzen Hengst, der nur mir vertraut und sich nur von mir reiten läßt, geträumt - na ja, heute weiß ich um die schwierigen Haltungsbedingungen eines Hengstes...und habe den "Hengst" zu Hause :D und den Wallach im Stall... :kaffee: ).

Ich habe mir VOR der Anschaffung eines Hundes Gedanken dazu gemacht: Welcher Hund passt zu mir, was braucht der Hund, kann ich ihm das bieten? Wo bekomme ich einen Hund her, was kommt auf mich zu, bin ich dazu in der Lage, einem LEBEWESEN lebenslang gerecht zu werden?

nach diesen langen Ausführungen zu mir :Oo ... frage ich mich immer wieder:

Was geht also in den Köpfen von Menschen vor, die sich all das nicht fragen und einfach ein Lebewesen zu sich holen, ohne sich auch nur ansatzweise Gedanken darüber zu machen, was dieses Lebewesen denn braucht?

Ist das Egoismus, Dummheit, Abgebrühtheit... :???

Mittlerweile regt es mich meistens nicht mehr so auf...aber ich ärgere mich schon immer wieder, wenn aus dieser "Unbedarftheit" dann Schaden für den Hund oder Andere entsteht.

Warum können Menschen nicht mal vorher ihren Denkapparat einschalten?

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  • gast

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Ginger2009

Ja, eine egoistische, unüberlegte Entscheidung auf Kosten eines Lebewesens :(

Hatte gestern ein ähnliches Thema eröffnet topic_95823

Daher mein heutiger Standpunkt: Für diese Tiere ist es meist besser ein neues Zuhause zu bekommen...

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...aber ich ärgere mich schon immer wieder, wenn aus dieser "Unbedarftheit" dann Schaden für den Hund oder Andere entsteht.

Nun ja, Unwissenheit ist nicht das einzige, was dem Hund schaden kann.

Als da noch wären Zeitmangel, Desinteresse, Frustration, Überforderung...

Und einem Hund, der aus einer Laune heraus und ohne Basiswissen angeschafft wurde, steht nicht zwangsläufig ein schlechtes Leben bevor, und umgedreht hat mancher geplante Hund ein Scheißleben auf dem Sofa oder im Zwinger.

Hast schon recht, ich finde es auch ein Ding der Unmöglichkeit, ein Lebewesen ohne Wissen darüber zu sich zu holen.

Aber so sind manche Menschen. Sie denken, es reicht, was sie bereits im Kopf haben.

Und manchmal tut`s das ja auch :)

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Fusselnase

Wenn es um die eigenen Bedürfnisse geht (nein, nicht Bedürfnisse: Wünsche), sind viele Menschen leider beratungsresistent.

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Jasperxy

ich oute mich mal:

als wir damals unseren ersten Hund bekamen, hatten wir uns auch nicht gross vorher

in die Materie eingelesen....

Der Zeitpunkt war gut gewählt, denn wir waren vorher beide voll berufstätig und nun

waren die Kinder da und immer einer von uns zu Hause.

Bei der Rasse muss ich sagen, dass ich schon immer von einem Border Collie geträumt

hatte, aber zumindest soviel darüber wusste, dass wir uns dagegen entschieden.

(jetzt wo die Kids alle im Teenie Alter sind und einfach mehr Zeit für den Hund

bleibt, haben wir uns bewusst für einen Border entschieden)

Damals suchten wir die Tierheime nach einem Mischling ab, bei dem es "klick" machen

sollte....geworden ist es dann ein reinrassiger Goldie-Welpe (auch aus dem TH) und

es war ein Glücksgriff.

Wir haben uns wirklich nicht gut vorher informiert, wir wussten halt, dass ein Hund

Zeit braucht, Beschäftigung usw....aber mit Hundeerziehung oder ähnlichem hatten

wir uns nicht wirklich auseinander gesetzt ....wir haben damals einfach Glück gehabt,

einen so tollen und problemlosen Hund zu bekommen, der uns alle Fehler verzieh.

Mit Jasper wären wir damals völlig überfordert gewesen, ich glaube nicht, dass er bei

uns hätte bleiben können.....

mit meinem heutigen Wissen würde ich auch jedem, der mit der Anschaffung eines

Hundes liebäugelt, raten sich unbedingt gut und umfassend vorher zu informieren.

Aber es wird immer Leute geben, die da so "reinstolpern", manchmal geht es gut,

häufig leider auch nicht....

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Freya Weber

Marcolino spricht mir aus der Seele.

Es ist wie mit Kinder kriegen. Jeder kann sie kriegen, aber erziehen. Na ja!

Da wir als Pflegeeltern arbeiten, kriegen wir ja mit, wie viele Kinder (genau wie die Hunde) unter desinteresse (kinder werden einfach vor den TV oder PC gesetzt) der Eigenen Eltern leiden.

Ich könnte euch Storys erzählen, da würdet ihr mit den Ohren schlackern.

Angefangen von mangelnder Hygiene bis hin zur kaum vrohanden Sozialkompetenz.

Ob Kinder aus geschädigtem Mileau oder Hunde aus unsachgemäßer Zucht oder Haltung, es ist immer eine große Herausforderung, das halbwegs wieder in die Reihe zu bekommen.

Leider, in sehr vielen Fällen, bleibt die Traumatisierung latend ein Leben lang deren Begleiter.

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Freya Weber
Originalbeitrag

Wenn es um die eigenen Bedürfnisse geht (nein, nicht Bedürfnisse: Wünsche), sind viele Menschen leider beratungsresistent.

Da schreibst Du was! So ist es!

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Fusselnase

Ich hatte Glück. Ich habe mich glaube ich schon vorher ein bisschen mit dem Thema Hund beschäftigt. Genau weiß ich es ehrlcih gesagt nicht mehr, aber wie ich mich kenne, werde ich schon dies und das gelesen und mich mit Hundebesitzern unterhalten haben.

Aber als ich mich dann um einen Hund beworben habe, bin ich an eine Ansprechperson geraten, die mir vorher alles erzählt hat, was ich zumächst mal wissen musste. Ich habe sicher so einige Fehler vermieden. Abgesehen davon hat sie mir auch zu dem richtigen Hund geraten (Berta).

Ich habe mich also beraten lassen. ;)

Aber die Feinheiten kamen bei mir auch erst später dazu, z. B. was die Fütterung angeht. Notgedrungen, da Berta ja Blasensteine hatte. Naja, und das man nie auslernt, wisst ihr ja alle.

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Meinen ersten eigenen Hund Gonzo (Dogge-/Schäfer-Mix) hatte ich mir geholt, ohne das ich Theoriewissen über den Hund gehabt hätte. Ich hatte nur in meiner Jugend mit Hunden und sonstigen Fellnasen zu tun. Der Mann meiner Freundin hat mir geholfen, ein paar Unarten abzugewöhnen, den Rest habe ich alleine gemacht.

Der Unterschied ist manchmal der, sich auf das Tier einzulassen, sich bei Bedarf Hilfe zu holen und seinem Gefühl zu vertrauen. Mit Gonzo konnte ich alles machen, ich habe auch nie ein Bohei um ihn gemacht.

Ich habe mich aber auch in Jugendjahren nie von einem Hund "dominieren" lassen - wenn der Pflegehund z.B. meinte nach mir schnappen zu müssen, dann gab es eins zwischen die Löffel und gut war.

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Originalbeitrag

Ist das Egoismus, Dummheit, Abgebrühtheit... :???

Mittlerweile regt es mich meistens nicht mehr so auf...aber ich ärgere mich schon immer wieder, wenn aus dieser "Unbedarftheit" dann Schaden für den Hund oder Andere entsteht.

Warum können Menschen nicht mal vorher ihren Denkapparat einschalten?

Bissl einfach machst du dir das, oder?

Klar, es gibt eine Menge Leute, die nicht genug nachdenken und dann einen Hund vom Vermehrer holen - aus Unwissenheit (was ich persönlich nicht (!) mit Dummheit gleichsetze) über das, was dort mit den Hunden gemacht wird.

Dann gibt es Leute, die lasen seit sie lesen konnten nichts anderes als Bücher über/um Tiere und auch Lexika über Hunderassen. Sind im Tierheim stundenlang mit den dortigen Hunden Gassi gegangen. Dann fällt endlich die Entscheidung: ja, die Eltern stimmen zu - und der Hund ist entschieden.

Rasse wird gesucht nach dem, was man so weiß - Border-Collie soll es sein, ist damals noch nicht in so oft den Büchern aufgetaucht (nicht mit Bild zumindest ;) ) aber der Bauer XY hatte einen, der war toll... Also Hundebuch gekauft ("Ein Hund soll es sein") und viel gelesen.

Dann findet man jemanden der Welpen anbietet, Besuch bei Hündin (Welpen noch Mini), Ok, sind nun nicht schwarz/weiß aber es gibt ja auch helle Border...

Welpen ausgesucht nach dem Prinzip: Rüde soll es sein, zwei Rüden noch übrig, kurz mit der Hand "gewogen" - der eine ist dicker, den nehmen wir. - Stand ja so im Buch, nicht den Kleinsten unbedingt nehmen!

Zweiter Besuch macht uns klar: Vater keineswegs Border (wie die Besitzerin der Mutter es uns hatte weismachen wollen :Oo ) sondern ein "echter" Collie - egal, Hund war ja schon gewählt und "unserer"

So war die Wahl bei uns.

Ich habe es keinen Moment bereut, meine Eltern auch nicht. Unbedarft? Ja, aber nun echt keine Katastrophe.

Sicher hätte man sich damals (20 Jahre her, etwa) auch schon bei Züchtern etc informieren können, oder noch drei Bücher mehr kaufen... und dann?

Wenn jemand so völlig ohne Informationen, ohne Vorplanung etc sich einen Hund holt, dann kann das gehörig daneben gehen. In der heutigen Zeit, wo eben Informationen an jeder Ecke zu finden sind ist es sogar in meinen Augen echt schlicht faul, wenn man sich so GAR nicht informiert.

Aber wenn man keine Lust hat, schon gleich zu Beginn eines Hundelebens einen Kredit aufzunehmen und dann eben doch bei einem Mischlingswelpen landet, das alleine (!) empfinde ich als Freien Willen, der dem Menschen mitgegeben wurde.

Ich habe mir ja auch später, als ich ausgezogen war und mir einen eigenen Hund holen wollte lange überlegt, ob er in mein Leben passt. Als es passte war die Entscheidung dann aber sehr schnell gefallen. Lief nicht alles so wie beim ersten oder zweiten Hund - und dennoch bereue ich keine Sekunde!

Persönlich empfinde ich deinen Beitrag als angreifend und - sorry - arrogant. Bin sicher, so war es nicht gemeint, aber genau so kommt es jetzt bei mir an.

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