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Extrem aufgeregten, gestressten Hund beruhigen?


gast

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Ich arbeite momentan in einem ausländischen TH und habe unter anderem einen Schützling, dem es leider nicht so gut geht. Es ist ein Labbi-Mix, sehr freundlich, aber extrem überdreht, ein einziger Flummi, springt, dopst herum und bellt ununterbrochen.

Beim Gassigehen habe ich ihn so weit, dass es im gewohnten Terrain besser geht, ich bleibe stehen sobald er zieht, bis er sich etwas beruhigt hat und wenn wir ein bisschen vom TH weg sind, ist er auch in der Lage Futter anzunehmen (vorher gar nicht), macht Sitz und Platz.

Wenn er etwas besonders spannend findet, mache ich einen Richtungswechsel und versuche es erneut, bis er sich beruhigt, oft erst nach 20-30mal. Er fängt langsam an auf mich zu achten, dreht sich um, schaut usw.

Hinter mir bleiben findet er ganz schlimm, anfangs ist er ausgerastet (schmaler Trampelpfad, nebeneinander gehen unmöglich), mittlerweile geht es ein paar Schritte, ich belohne ihn, er quetscht sich vor mich.

Bei anderen Menschen dreht er vor Freude durch, bei Hunden je nach dem, ich ignoriere ihn dann einfach.

Größtes Problem ist das aus dem Zwinger holen, er ist außer Rand und Band. Zumal er aus Platzmangel nicht alleine im Zwinger ist.

Die Mitarbeiter gehen mittlerweile mit roher Gewalt vor, da er sich einfach nicht beruhigt. Gesten war ich selbst in der Höhle des Löwen, bzw hab erst mal 5min davor gestanden, in der Hoffnung, dass es irgendwie besser wird - ohne Erfolg. Dann drinnen wurde ich natürlich angesprungen.

Hab ihn dann am Halsband gegriffen und gewartet, irgendwann hat er sich hingesetzt, zwar währenddessen weiter gezappelt, aber ich hab das Halsband (Kette mit Zugstop) halbwegs gut drüber bekommen, also ohne Gewalt.

Irgendwelche Ideen? Habe ich überhaupt eine Chance ihn im TH selbst beruhigt zu bekommen? Ich habe nachmittags ca 1,5Std Zeit für ihn, komme meistens auch an meinen freien Tagen.

Morgens darf er mit seiner Zwingergenossin in den Auslauf.

So wie er jetzt ist, hat er kaum Chancen vermittelt zu werden, zumal es grade 3 schwarze Labbis gibt und er mit seinen 6 Jahren ziemlich alt ist.

PS: Ich kann erst nach der Arbeit antworten!

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  • gast

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  • Shirek

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Top-Benutzer in diesem Thema

Da es sich um einen Hund in einem TH handelt, sind deine Möglichkeiten ja leider begrenzt.

Für mich hört es sich an, als sei der Hund durch die augenblickliche Umgebung maximal gestresst - ich glaube da ist alles was du tun kannst ein Tropfen auf den heißen Stein.

Mein Hund kommt auch aus einem TH, er war dort nur laut, hibbelig, schlecht bis garnicht ansprechbar...

das hat sich schlagartig geändert, als er zuhause war, praktisch am ersten Tag.

Wenn du die Möglichkeit hast, alleine und in Ruhe was mit dem Hund zu machen, würde ich die Chance nutzen.

Dem fehlt eine Bezugsperson, ein ruhiger Tagesablauf, Kopfarbeit, Regeln... armer Kerl!

Umso schöner, dass du dich seiner annimmst! :respekt:

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Ja, so ein Hund wird er sein... Er muss nur alles kennen lernen und aus dieser furchtbaren TH-Atmosphäre raus.

Es hat heute außerhalb des THs gut geklappt, auf dem gewohnten Terrain war er super. Anschließend habe ich einen ruhigen, neuen Weg gewählt, mich einfach mehrmals mit ihm hingesetzt und ihn alles erkunden gelassen, bis er sich neben mich gelegt hat.

Danach war alles gut und wir konnten ruhig zurück gehen, richtig entspannt, obwohl da spielende Kinder waren blieb die Leine locker und er ruhig :klatsch:

Es bleibt einfach die Angst, dass er bei einem überfüllten Tierheim im Notfall so mit als erster eingeschläfert wird :( Ständig neue Hunde und kein Platz...

Normalerweise kommt man hier ohne Einschläfern aus, die Hunde bleiben dann z.B. über Nacht in der Küche, aber wenn ein Hund von der Leitung als zu unsympatisch empfunden wird, dann ist er dran.

Er ist groß, schwarz, mit seinen 6 Jahren ziemlich alt und eben ein Mischling.

Ich war heute mit 4 Hunden gassi, ohne eine Pause dazwischen, ich bin einfach nur fertig. Aber alles ganz liebe Tiere. Ein sehr gelassenes Rottweilermädchen, das alles richtig macht und viel älter wirkt, als sie mit ihren 9 Monaten ist.

Eine ältere "Dame" die eigentlich eine echte Streberin ist, wenn es um Gehorsam geht und sowieso super lieb, die aber gern am Zaun stänkert so dass alle sie für böse halten:D

Und eine Trauergestalt von einem Schäferhund :( Abgemagert bis auf die Knochen, hinten nur noch halb so hoch wie vorne, kann kaum laufen und wirkt auf mich etwas apathisch.

Aber keine Sorge, der steht unter der Gunst der Leitung, dem alten Kerl passiert nix.

Etwas anstrengend finde ich ihn, er schnappt nach Leckerlis, reagiert null wenn man ihn anspricht und zieht trotz Würger (ich bin gegen Würger, aber hier haben fast alle großen Hunde einen und ich kann das natürlich nicht ändern).

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Bulldog Trio

Ich finde es toll was Du machst und leistest..

aber gleichzeitig erschreckend wie du von der Leitung sprichst.- nicht wie du sprichst, dondern das es sowas gibt .. ( kein Tier darf sympathisch oder bene unsympathisch sein )

schick mir gerne mal ne Pn..mit Bildern, Standort. infos usw. vielleicht kann man die armen Tröpfchen ein wenig verteilen und ihnen in D ein Zuhause suchen..

grüssle Sreffi

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Ich schicke dir gleich eine PN.

An sich ist es ein engagiertes TH, aber es ist halt nicht Deutschland, es ist kurz hinter der französischen Grenze. Die Situtation ist eine andere, es fehlt an allen Enden.

Es gibt NIEMAND der ausgebildet ist oder wirklich professionell Ahnung von Hunden hat.

Ich wusste in etwa worauf ich mich einlasse, nach außen hin heißt es immer "wir schläfern nicht ein" aber "nicht" heißt "nicht ohne triftigen Grund" und das ist dehnbar.

Es scheint hier zum Glück sehr, sehr selten zu passieren, zumindest bei den Hunden, bei den Katzen sieht es leider ganz anders aus. Das TH ist gleichzeitig "Fourriere" also das was den spanischen Tötungsstationen nahe kommt.

Hier werden fast alle Hunde zur Vermittlung frei gegeben, anderswo werden 90% eingeschläfert.

Vergleichsweise haben sie es also sehr, sehr gut. Viele Mitarbeiter und Freiwillige geben ihr Bestes, aber letzten Endes entscheidet die Leitung.

Das Handling mit den Hunden muss schnell gehen, deshalb ist es oft grob, die Mitarbeiter können überhaupt nicht mit ihnen arbeiten. Überforderte Frewillige hauen auch einfach mal zu :wall:

Diese scheiß Kettenzugstophalsbänder nerven ohne Ende, sie werden so klein gewählt, dass sie "etwas" würgen und man bekommt sie nicht an und aus ohne dem Hund weh zu tun :(

Das hat mir heute so leid getan... Manche haben auch Würger ohne Stop :motz:

Arm dran sind Listenhunde, Pitbulls, Mastiffs, Amstaffs und alles was danach aussieht und keine Papiere hat, wird direkt eingeschläfert.

Unterm Strich sind es pro Tag ca 2-4 Festangestellte, die sich um knapp 100 Tiere kümmern. Die Sauberkeit ist top, die kleinen Hunde werden auch noch betüdelt (aka zum Betteln erzogen), für den Rest fehlt die Zeit.

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Es wird :)

Ich nehme mir Zeit für ihn, wir laufen wenig Strecke, machen viele Pausen und entspannen uns dabei. Es ist eh super heiß und ich fürchte so wie er tobt fehlt es ihm nicht an körperlicher Auslastung sondern an neuen Eindrücken und an Ruhe.

Drinnen komme ich alleine ganz gut zu Recht, er hat heute auch im Zwinger "sitz" gemacht :klatsch:

Zum Gassigehen hat ihn leider jemand anders raus geholt, der Mann ist schwerhörig, kann sich kaum artikulieren und spricht als waschechter Elsässer weder Deutsch noch Französisch - Kommunikation nur mit Handzeichen möglich :kaffee:

Er ist nett, aber eben etwas schroff im Umgang, somit hat der Hund getobt :(

Aber draußen war alles gut, so lange wir alleine waren. Einziges Problem: Er will mir das Gesicht abschlecken :D *ihhhbäh*

Ich hab schon Hundesabber am ganzen Körper, wenigstens im Gesicht will ich davon verschont bleiben.

So wie es aussieht, haben sie gerade etwas Luft bei den Hunden, Morgen wird ein Hund abgeholt und 2 sind vermittelt, bei einem Fundhund (kleiner, weißer Wuschel) hofft man auch, dass er bald gesucht und abgeholt wird.

Die Menschen hier wollen auch nur das Beste für die Tiere und arbeiten sehr viel, aber es ist eine andere Mentalität, man kann sich hier gar nicht vorstellen, dass Tierschutz auch ohne Einschläfern funktionieren kann.

Wobei bei den Hunden wirklich fast nicht eingeschläftert wird, die letzte Entscheidung konnte wohl auch keiner verstehen. Aber der Hund hat halt unglücklicherweise jemanden angeknurrt und "bedrängt", der was zu sagen hat :( Eine Mitarbeiterin wollte ihn sogar noch mitnehmen, aber das wurde verweigert.

Normalerweise versucht man, wenn hier voll ist, die Leute irgendwie dazu zu bewegen ihre Hunde länger zu behalten, bis hier etwas Luft ist oder man kontaktiert ein anderes TH.

Bei den Katzen siehts schlechter aus :( Grade kommen so viele Babys an, keiner weiß wohin damit, jede einzelne Box ist voll.

Ich hab Angst vor Morgen, da entscheidet sich ob die Babys, die heute kamen, eingeschläfert werden oder nicht...

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Shirek

PN bitte auch an mich. Je nachdem wo das TH ist (nähe Karlsruhe wäre optimal) kann ich mir ggf. Zeit nehmen und helfen. Können die Leute deutsch wenn es Grenzgebiet ist, ich kann nämlich überhaupt kein französisch. Wenn ja: Schreibe mir bitte möglichst viel über das Tierheim, ja? Wenn nein, dann werde ich da höchstens auf englisch helfen können, falls das Sinn amcht und gewünscht wäre.

Haben die denn niemanden, der die Tiere trainiert? Normalerweise werden sie ja nicht einfach einquartiert sondern erst einmal überprüft, eingeschätzt, Skills festgestellt, medizinischer Check gemacht etc. Ist das bei Euch der Fall? Hört sich nämlich nicht so an.

> Die Mitarbeiter gehen mittlerweile mit roher Gewalt vor, da er sich einfach nicht beruhigt.

Ich bin kein Softie, auch nicht zu Hunden. Gewalt wendet man aber nur in einem einzigen Fall an: Wenn das Leben bedroht wird. :-( Man muss die Leute einfach mal schulen, scheint mir. Richtlinien einführen. Und bestimmte Regeln lassen sich auch in einem TH mit wenig Budget einhalten.

Über Mitarbeiter in THs habe ich so meine Meinung. Da ist recht oft das Herz für Tiere so groß, dass der gesunde Menschenverstand ziemlich zusammengequetscht wird.

Um das Einschläfern kommstr Du nicht herum, wenn es nun einmal zu wenig Platz und zu viele Hunde gibt. Das mag traurig sein, aber der Mensch ist nicht in der Lage sofort und überall alle Hunde zu retten. Wir schaffen es ja nicth mal, dass keine Babies in Afrika an Hunger sterben, also braucht uns das bzgl. Hunden nicht zu wundern.

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Heute hatte ich keine Zeit für ihn :(

So viel zu tun... Tat mir richtig leid.

Der eine Mitarbeiter nimmt anscheinend abends einen Hund mit heim, der schon lange wartet, um ihm wenigstens ein bisschen Zuhause zu bieten. Das ist so schön :)

Teilweise sind die Mitarbeiter total fertig, gerade die Frau, die die Katzen macht, weil es einfach keine Möglichkeit mehr gibt Katzen unterzubringen :(

Wir können nicht mal mehr welche vorübergehend aufnehmen. Nicht mal nach Besitzern suchen...

Was ankommt wird direkt eingeschläfert, weil nicht ein Platz frei ist.

Bei den Hunden geht es, einer wurde heute geholt, 3 sind reserviert. 2 Zwinger sind frei und irgendwie würde man auch noch mehr als nur zwei Hunde unterbringen können.

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Es wird, es wird :)

Weit entfernt vom Optimum aber mich freut jeder Fortschritt :D

Er macht inzwischen von alleine Sitz, wenn ich an seinen Zwinger gehe. Ok, er weiß, dass dann was rausspringt :so

Aber das ist für mich ein großer Fortschritt!

Draußen erkunden wir laaangsam den neuen Weg, Stückchen für Stückchen.

Ich mag meine Arbeit hier und ich mag auch das Tierheim, neben all den Problemen und wahrscheinlich auch dem Unwissen, darf man nicht vergessen, wie viel Herzblut hier alle rein stecken ;)

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