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Zwischen den Stühlen - Hundehalter-Fraktion gegen Hundehalter-Fraktion


Gabi1980

Empfohlene Beiträge

Bin gerade in einer für mich schwierigen Konfliktsituation.

Mali hat eine Labrador Freundin.

Diese Hündin ist 8 Jahre und wiegt ca. 43 kg.

Mali und die Hündin verstehen sich super.

Allerdings hat die Hündin ein Problem mit fremden Hunden in den ersten 30 Sekunden des Aufeinandertreffens.

Wäre im Grunde kein Problem, wenn die Halterin dieser Hündin entsprechend reagieren würde, sprich ihren Hund sichern, bevor er losstürmt.

Denn genau das tut diese Hündin. Erblickt sie einen anderen Hund, spannt sich ihr Körper an, der Kamm wird gestellt und dann prescht sie nach vorne.

Die Opfer-Hunde sind stets durchweg verängstigt, versuchen zu fliehen. Sie setzt nach und knappt augenscheinlich auch.

Eine Beißerei ist daraus noch nie entstanden und verletzt wurde bisher auch noch keiner der Hunde.

Nach wenigen Sekunden legt die Hündin einen Schalter um und ist plötzlich völlig ruhig und desinteressiert am eben noch attackierten Hund.

Ich treffe die Halterin nun seit ca. 3 Jahren fast jeden Samstag auf unseren Nachmittagsrunden und oftmals setzen wir unseren Weg gemeinsam fort. Sie wohnt nur wenige Häuser von uns und es ist eine eigentlich nette Bekanntschaft entstanden.

Aber mir ist es jedesmal mehr als unangenehm, wenn wieder eine solche Situation entsteht.

Ich habe eine ganz klare Meinung zu dem Verhalten der Hündin und besonders dem der Halterin und diese Meinung habe ich ihr auch schon mehrfach unverblümt gesagt.

Sie verkennt ihren Hund jedoch. Die Hündin ist zu jedem Zweibeiner einfach nur lieb. Aber das gilt eben nicht für Artgenossen. Zumindest nicht die ersten Sekunden.

Die Halterin reagiert sie in solchen Situationen extrem langsam und schafft es einfach nicht, ihren Hund zu schnappen, bevor dieser nach vorne rennt.

Einige Male habe ich eingegriffen und mir die Hündin geschnappt, aber es ist eben nicht mein Hund und im Grunde geht es mich nichts an und ich will mir auch nicht dauernd anmaßen, mit erhobenem Zeigefinger meine Meinung kund zu tun. Das ist eine erwachsene Frau und ich bin nicht der Babysitter. Allerdings habe ich auch schon eingegriffen, wenn die Hündin auf mir bekannte Hunde zustürmen wollte, weil ich einfach nicht immer danebenstehen kann. Das ist mir total zuwider.

Die Halterin redet sich das schön. Die Hündin sei halt dominant und müsse erst mal zeigen, wer der Herr ist.

Problem ist oftmals, dass viele Halter, deren Hund so angegangen wurde, dennoch ruhig danebenstehen und nach 10 Sekunden ist die Situation dann vorbei und die Halterin der Hündin gibt ihre Erklärung, dass die das ja unter sich ausmachen müssen, ab. Dann wird allseits genickt und sie kommt damit durch.

Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln.

Nun stand am Wochenende ein kleiner Artikel in der Zeitung: "Labrador-Attacke ... in A....." Mir war beim lesen sofort klar, dass es sich dabei um diese Hündin handeln muss.

Ich habe vorhin mit der Halterin telefoniert und mein Verdacht hat sich bestätigt.

Die Hündin hat am Samstag einen angeleinten Hund aus unserem Ort attackiert und die Halterin dieses Rüden ist dabei gestürzt. Die Rüdenhalterin hat Anzeige erstattet. Zu Recht, wie ich finde.

Die Halterin der Hündin hat vorhin am Telefon schon wieder versucht, sich das Verhalten schön zu reden "Die beiden haben sich ja schon immer durch den Zaun angekeifert. Das hat sich angestaut." "Sie wollte mich vielleicht verteidigen." "Der andere Hund wollte aber letztens auch einem Jogger nach. Das wurde mir erzählt."

Ich habe ihr die Leviten gelesen und nochmal betont, dass sie in der Verantwortung ist. Ihr Hund war nicht angeleint. Und sie weiß, wie ihr Hund auf fremde Hunde reagiert. Noch dazu lässt sie ihren Hund immer verantwortungslos weit vorlaufen. Das geht einfach nicht und es war nur eine Frage der Zeit, bis sowas passiert und sich ein Hundehalter mal wehrt.

Jetzt ist die Halterin des Rüden aber auch eine Bekannte von mir.

Sie fragt nun, ob sie mich als Zeugin benennen darf. Ich soll aussagen, dass diese Hündin schon mehrfach Hunde attackiert hat.

Es geht um Sicherheit. Und ich gebe der Halterin des Rüden vollkommen Recht.

Aber mir widerstrebt es, als Zeuge namentlich benannt zu werden. Ich bekomme beide Versionen erzählt und soll nun für einen Partei ergreifen.

Dass die Rüdenhalterin absolut im Recht ist, ist ganz klar. Das habe ich auch der Halterin der Hündin gegenüber deutlich gemacht.

Man könnte jetzt meinen, dass sich in Zukunft vielleicht was ändert und die Halterin der Hündin vorausschauender und verantwortungsvoller handeln wird.

Aber .. die haben einfach nicht das nötige Hundeverständnis. Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll.

Am Samstag war der Vorfall und vorhin sehe ich den Mann mit dem Auto auf dem Radweg fahren, die Hündin vorneweg. Jeden Tag wird die Hündin mit dem Auto Gassi gefahren. Da wird sich nichts ändern in Zukunft.

Hab keinen Plan, wie ich mich verhalten soll.

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Schwierig, ich würde jedem nochmal eindringlich meine Meinung sagen und betonen das ich mich sonst aus dem *Rechtsstreit* raushalte.

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Du warst nicht dabei also kannst du kein Zeuge sein, völlig egal was vorher mal war da hätten dann die anderen HH tätig werden müssen.

Ich würd mich da absolut raus halten den am Ende bist du noch die angeschmierte.

Hier war vor kurzen ne häftige beißerei mit verletzen Menschen. Ich kenne beide Parteien seid Jahren und hab das ganze von weiter ferne mitbekommen aber nix wirklich gesehen. Im leben nich würd ich ne Aussage machen.

In beiden Fällen kann das extreme Konsequenzen grad für die Hunde weniger für die Halter bedeuten, da sollte man aufjedenfall genau wissen was man da sagt.

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Schwierige Situation.

Allerdings -du warst nicht Zeugin dieses Vorfalls, daher ist deine Aussage für diesen Fall auch nicht relevant.

So jedenfalls für mein laienhaftes Rechts-Verständnis.

Ich würde mich da vornehm raushalten.

Was ist denn die mögliche Konsequenz dieser Anzeige?

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Ich habe keine Ahnung, was die Konsequenz dieser Anzeige ist. Sie ist wegen Körperverletzung angezeigt, weil die andere Halterin dabei gestürzt ist und sich dabei am Rücken verletzt haben soll.

Die Rüdenhalterin will nun erreichen, dass die Hündin zukünftig Leinenpflicht bekommt.

Deshalb soll ich andere Vorfälle bestätigen und auch aussagen, dass die Hündin am Auto läuft und dabei kein Einwirken des Halters möglich ist.

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Hi ,

die Klägerin dürfte auch ohne dich, genug Zeugen für das auffällige Verhalten

dieser Hündin

auftreiben können, wenn ich das richtig gelesen habe.

Die Halterin wird infolgedessen Gelegenheit bekommen , auf die derbe Tour

zu lernen , was sie von dir nicht annehmen wollte.

Du solltest dir jedoch wirklich fachkundige Beratung suchen ,

ob der frage einer evtl. Verpflichtung zur Zeugenaussage.

Weiß nicht was passiert , wenn vor Gericht dein Name genannt wird...

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schnauzis

Mein erster Gedanke bei Deiner Beschreibung der Attacken der Hündin war: warum kommt keiner auf die Idee eine Schleppleine an die Hündin zu machen - damit man sie im Attackierverhalten bremsen und ihr eine Alternative beibringen kann?

Was spricht also gegen einen amtlich verordneten Leinenzwang wenn wiederholtes Reden nichts geholfen hat?

Muss erst ein Hund oder sogar ein Mensch ernsthaften Schaden nehmen?

Hier in Berlin ist ein Radfahrer nur durch einen den Weg kreuzenden Hund so schwer gestürzt das er zu Tode kam. So etwas muss nicht wieder passieren.

LG Heike

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Kurz nachgelesen :

Sollte es zu einem Verfahren wg. Körperverletzung kommen ,

kannst du als Zeugin geladen werden.

Deine Aussage wird dann als deine staatsbürgerliche Pflicht gewertet.

Hat die Hündin denn eine Haftpflichtversicherung?

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Danke schon mal für eure Einschätzung.

Heike, du hast vollkommen Recht. Schleppleine - das Mittel der Wahl.

Aber ich sag mal frei raus, wie es ist. Wir wohnen auf dem platten Land. Die Halterin ist die Frau eines Landwirtes... (Ich will das jetzt nicht weiter ausführen). Schon immer Hunde gehalten. Schleppleine kennen die nicht und wollen die nicht kennen.

Meiner Meinung nach will die Hündin tatsächlich "erst mal zeigen, wer der Herr ist." Sie wird sozusagen in diese Rolle gedrängt, denn die Halterin übernimmt sie schließlich nicht.

Im Grunde ist die Hündin zu händeln. Sie ist nicht dauerhaft aggressiv. Nur eben die ersten paar Sekunden eines Zusammentreffens tickt was bei der Hündin aus. Und danach ist sie wie ausgewechselt, spielt, geht ihrer Wege.

Dieses Verhalten ist "hausgemacht". Das andere Ende der Leine, sozusagen, mal wieder.

Zum Beispiel säuselt die Halterin in einer Tour, wenn ihre Hündin auf einen anderen Hund losrennt "Gut ist! Gut ist! Gut ist! Gut ist!" Und meint allen ernstes, ihren schon enorm aufgebrachten Hund damit beschwichtigen zu können. Dass sie damit das Gegenteil bestätigt, geht zum einen Ohr rein und zum anderen raus.

Ich finde es halt schade um den Hund, denn im Grunde gehört mal wieder der Halter gemaßregelt.

Und ich will nicht Partei ergreifen müssen, ehrlich gesagt. Ich habe mit beiden Haltern Kontakt und muss mich dann jeweils beim anderen zurücknehmen, um nichts Falsches von mir zu geben, sonst heisst es: Das hat die aber gesagt.

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Jörg, vielen Dank für die Info!

Würde ich als Zeugin geladen werden, auch wenn ich diese Situation nicht direkt gesehen habe?

Edit: Eine Haftpflichtversicherung hat sie.

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