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Mein Hund macht mich fertig


oliviatwist

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oliviatwist

Hallo! Ich bin neu in diesem Forum und möchte alle begrüßen. Unsere Hündin ist ein Mischling und mittlerweile über 18 Jahre alt. Überwiegend war sie ein sanftes, kinderliebes, pflegeleichtes, anspruchsloses, gesundes Wesen. Das hat sich natürlich geändert. Nach mehreren Krankheiten und Operationen stellt sich die Lage so dar: Sie ist blind, taub, orientierungslos. Oft kann sie sich nicht auf den Beinen halten und man findet sie hilflos in der Ecke liegend. Für uns mittlerweile das größte Problem: Sie ist völlig inkontinent. Nachts gehe ich ein bis zweimal mit ihr raus, das heißt, ich trage sie die Treppen rauf und runter, kann anschließend nicht mehr schlafen und bin mittlerweile fast nicht mehr arbeitsfähig. Falls ich nicht rechtzeitig aufwache, liegt sie in ihrem Kot, hat den in der ganzen Wohnung verschmiert, so dass ständig die Waschmaschine läuft, der Hund abgeduscht wird, die Wohnung geputzt werden muss ...mein Mann ist völlig entnervt, möchte den Hund nur noch loswerden... Auf der anderen Seite finde ich, sie reagiert durchaus noch auf Umweltreize, freut sich, wenn ich nach Hause komme, frisst gern, hat scheinbar keine Schmerzen... ist denn unsere zunehmende Erschöpfung ein Grund, sie einschläfern zu lassen...? Das ist das Thema zunehmend stressiger familärer Diskussionen. Ich würde mich über Kommentare freuen. Grüße, Olivia

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Hallo :winken: Ich würde mir mit erlösen auch schwer tun, solange der Hund nicht leidet und lebensfähig ist.. erhöhter Pflegeaufwand könnte ich mir als Grund nicht wirklich vorstellen.

Letztendlich kann Dir die Entscheidung niemand abnehmen, hier kennt ja auch keiner Deinen Hund.. ich weiß das es für inkontinente Hunde Windeln gibt, wäre das vielleicht eine Erleichterung im Alltag?

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Ich antworte jetzt mal ganz emotionslos und meine das absolut nicht böse. :kuss:

Ob die Maus leidet oder nicht, das könnt nur ihr beurteilen nach so langer Zeit kennt man sich.

Leidet sie nicht, dann ist ihr Zustand kein Grund, sie gehen zu lassen.

ABER:

Die Maus ist jetzt in hohem Alter sehr, sehr anspruchsvoll. Und sie hat diese Pflege und Versorgung auch verdient. Nur muss die Arbeit natürlich auch geleistet werden können. Da hilft das Wissen, dass es vielleicht nicht mehr lange ist auch nicht viel. Wenn du also absolut nicht mehr kannst und am Limit bist, dann lass sie gehen. Unter deiner Last leidet sie sonst mindestens genauso wie unter der schlechteren Versorgung.

Aber wenn die Argumente deines Partners "nur" die Belastung und der Schmutz sind und du es noch stemmen kannst und möchtest, dann höre auf deinen Bauch. Wenn du den Hund nur zuliebe des Partners gehen lässt, wirst du es dir wahrscheinlich nie verzeihen.

Ich wünsche Euch alles Gute und denke, du wirst genau merken, wann es so weit ist.

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Ich würde erstmal den Tipp mit der Hundewindel annehmen und evtl. andere Fütterungszeiten einführen, das sie sich nicht mehr in der Nacht lösen muss.

Das man nach so einer langen Zeit des Zusammenseins, ans einschläfern denkt, nur weil der Hund jetzt deutlich mehr Arbeit macht.. puuuh.

Klar ist es keine leichte Aufgabe.. aber.. ?

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Wenn man selbst auf dem Zahnfleisch geht und der Partner zusätzlichen Druck ausübt, dann ist das doch verständlich. Zumal zwischen all dem Gezerre der Zustand des Hundes auch noch schlechter zu beurteilen ist und das dann auch noch ein schlechtes Gewissen macht. ;)

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Hallo,

das ist für Außenstehende immer sehr schwer zu beurteilen.

Letztendlich müßt ihr diese Entscheidung gemeinsam treffen aber ich kann dir nur aus meiner Erfahrung erzählen.

Ich stand vor ca. 1 Jahr in einer ähnlichen Situation.

Unser Hund war 5 Jahre lang sehr krank und es ging ihm zusehends immer schlechter und wir waren mit unseren Nerven am Ende und meine Kraft, die Aufgabe zu bewältigen wurde immer weniger.

Mein Hund war zwar nicht inkontinent aber wurde zusehends immer schwächer.

Ich habe viele lange Gespräche mit meinem Tierarzt geführt, der mich die ganze Zeit immer sehr gut betreut hat.

Er hat mal einen Satz zu mir gesagt, der mir ein ganzes Stück geholfen hat.

"Wenn ihnen beiden heute etwas passieren würde, und der Hund müsste in ein Tierheim, dann wäre er in einer Woche tot"

Ich habe unseren Hund damals am Leben erhalten und wäre dabei fast selbst vor die Hunde gegangen.

Weißt du, ich finde, es geht nicht immer "nur" um den Hund.

Auch ein Mensch sollte nicht an dem Zustand eines Hundes zugrunde gehen.

Für mich stellt sich die Frage, hat der Hund noch ein erträgliches Leben oder will man ihn einfach nicht los lassen?

Wie sehr dein Hund leidet, denn für ihn ist das alles doch auch nicht schön, könnt nur ihr entscheiden.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die richtige Entscheidung.

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Hallo,

letztendlich kannst Du das nur entscheiden, denn Du bist diejenige die den Hund am ehesten einschätzen kann.

Ich kann Deine Gedanken nachvollziehen, Bärchen (17) war die letzten 5 Monate seines Lebens bei uns. Blind, Taub, Dement haben wir ihn aus dem Tierschutzligadorf zu uns geholt, ein klarer Hospizfall. Wir haben die Windellösung ausprobiert, irgendwann haben wir auch das gelassen, weil es nicht wirklich geholfen hat. Als er dann noch ein Vestibulärsyndrom bekam und sich die Zunge blutig biss, haben wir ihn erlöst. Er legte den Kopf komplett seitlich und konnte dann nur mit Zähneklappern trinken, alleine fressen ging auch nicht und Knabberleckerlie musste ich ihm aus dem Hals ziehen, sonst wäre er erstickt. Das alles kam innerhalb von wenigen Momenten. Auch er hat bis zum Schluß gerne gefressen, hat sich gefreut wenn ich nach Hause kam. Ich hatte allerdings den Vorteil, das ich Zuhause war, also Schlaf ect nachholen konnte, Haus und Garten erleichterten zusätzlich.

Ich würde den Hund räumlich begrenzen (nicht wegsperren (bevor es da Diskussionen gibt)), damit die "Putzareale" überschaubarer bleiben. Windeln kannst Du ausprobieren, gibt es eigentlich in jedem Tierbedarfsladen in verschiedenen Größen.

Was sagt denn Dein Tierarzt ?

Wir nehmen bewusst Hospizfälle auf, wissen was auf uns zukommt und sind auch bereit die intensive Pflege zu leisten. Dies geht nur weil die gesamte Familie dahintersteht und mithilft. Trotzdem hinterfragen wir auch immer, wie weit gehen wir noch zusammen mit dem Hund. Solange ich merke, das noch Lebensfreude da ist, fällt die Antwort entsprechend aus.

Ansonsten gebe ich JaneDoe Recht, wenn Ihr das nicht mehr leisten könnt und am Limit seit, dann lasst sie in Würde gehen. Denn auch wenn die Sinne eingeschränkt sind, sie bekommt Euren Streit und die Last mit.

Auch wenns komisch klingt, hast Du mal mit Deinem Hund darüber gesprochen? Ihr gesagt, dass es ok ist wenn sie geht usw ..... Frag sie einfach, ob sie überhaupt noch will ....

Sag einfach was Dich bewegt und beschäftigt, worüber Du Dir noch nicht klar bist.

Ich führe diese Gespräche mit jedem der Hospizhunde wenn ich spüre das die letzte Reise ansteht und die Antworten sind bisher immer sehr klar und deutlich gewesen.

So das war mein vielleicht wirrer Kommentar dazu

LG und viel Kraft

Svava

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Ich würde das mit der hundewindel probieren, evtl. Den hund über nacht in ein zimmer, so dass er nicht die ganze wohnung beschmutzen kann. Habe auch einen senior zu hause, der nachts oft kotzen muss und raus gebracht wird. Dazu muss mein mann 2 etagen durch den keller raus zum garten. Er macht es ohne murren, kommt allerdings nicht oft vor. Die einstellung deines partners finde ich seltsam, möchte mir aber nicht anmassen darüber zu urteilen. 18 jahre ist schon ein biblisches alter, dass schaffen die wenigsten hunde. Wenn das mit der windel nicht klappt, ja dann würde ich auch ans einschläfern denken.

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Ganz klar ist das für mich kein Grund, einen Hund einschläfern zu lassen, weil er mir zuviel Arbeit macht. Allerdings muss ich erkennen, dass er noch am Leben teilnehmen kann. Wir sind mit unserem Ali 13 Monate lang 2 bis 3mal wöchentlich

zum Tierarzt gefahren zur Behandlung, er hat auf Grund seiner CNI viel erbrochen, ich habe ihm jeden Tag bis zu 10 Futtersorten angeboten - aber er hat sehr gern gelebt.

Natürlich denkt man mal über alles Mögliche nach ..... Aber dann weiß man - es wird noch früh genug sein, dass er nicht mehr da ist und dann ist die Ruhe, die schwer zu ertragen sein wird. Genauso ist es gekommen. Jetzt, nach über einem Jahr denke ich sehr oft, was würde ich gerne noch alles für ihn tun, wenn er noch da wäre.... Dein altes Mädchen zeigt Dir, wenn sie gehen möchte, halte aus bis dahin, sonst machst Du Dir ewig Vorwürfe.

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