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Mein Hund beißt andere Hunde


seli

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Hallo,

ich bin neu hier und habe gleich ein großes Problem. Ich habe vor 4 Wochen einen 8 1/2 Jährigen Hund bei mir aufgenommen. So ist er ein ganz lieber und er versteht sich auch mit unseren Kindern.

Er scheint aber ein großes Problem mit anderen Hunden zu haben. Von der Vorbesitzerin hieß es nur das er andere Hunde nur ankläfft.

Sie selber hatte ihn auch nur vor dem Tierheim gerettet und hatte ihn nur vorläufig bei sich aufgenommen.

Am Anfang ist er bei anderen Hunden völlig ausgeflippt er hat gekläfft und gejault wie blöd. Mittlerweile war es nicht mehr so schlimm und ich dachte wir haben es langsam unter kontrolle. Letztens kam sogar ein anderer Hund ohne Leine zu ihm hin und er lies sich beschnüffeln. Es gab keinerlei Probleme.

Heute nun ist alles eskaliert. Ich muß sagen, unser Hund darf nie von der Leine. Zum ersten kennen wir ihn noch nicht gut genug und zum zweiten hat er ja ein Problem mit anderen Hunden.

Jedenfalls gehen wir so Gassi und er sieht einen anderen Hund von weitem (Hund ist viel größer als er selber). Wir lenken ihn ab und er jault ein wenig aber sonst war alles ok. Wir wollen weiter gehen und auf einmal hat sich der Karabiner von seinem Geschirr gelöst und er rennt dem anderen HUnd hinterher. Mein Mann hinterher.

Als unser Hund den anderen eingeholt hatte ist er sofort auf ihn los. Der andere Besitzer konnte nichts machen da er auf dem Fahrrad war. Sein Hund war ohne Leine. Irgendwie konnte mein Mann unseren Hund aber von ihm wegbekommen. Wie es scheint hat der andere Hund nichts abbekommen aber der Mann hat trotzdem unsere Anschrift man weiß ja nie.

Wir sind total erschrocken und werden gleich morgen einen Maulkorb kaufen. Wir werden nie wieder ohne Maulkorb mit ihm rausgehen. Trotzdem frage ich mich was mit unserem Hund wohl passiert sein mag das er so bösartig auf andere Hunde reagiert.

Achso, er ist ein Pekinesenmix. Kann man ihm das wieder aberziehen? Wäre schön, wenn jemand von euch eine Idee hätte.

Vielen Dank Seli

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jung-und-hund

Hallo Seli,

aus der Ferne ist eine Beurteilung natürlich immer schwierig, da wir euch uns euren Hund nicht kennen und auch nicht live dabei waren.

Grundsätzlich ist die Sicherung des Hundes aber auf jeden Fall schon mal sehr wichtig. Zum Schutz der anderen Hunde und auch letztendlich zum Schutz von eurem Hund, den es gibt sicherlich auch größere Hunde, die da wenig Spass verstehen.

Aber nur mal zum Verständnis, wie kann sich denn ein Karabiner plötzlich öffnen?

Wenn ihr den Hund erst vier Wochen habt, kann man ja nun noch nicht von einer wirklichen Bindung reden. Ich denke diese Bindung und die daraus resultierende Sicherheit ist das wichtigste für eine Mensch - Hund Beziehung.

Ist das euer erster Hund? Aus meiner Sicht sollte man sich immer professionelle kompetente Hilfe holen, wenn man noch nicht so viel Erfahrung hat. Denn etwas zu lesen, oder im Forum erklärt bekommen und es dann selbst machen sind zwei völlig verschiedene paar Schuhe.

Ebenso halte ich es für sehr wichtig, dass ihr draußen Ruhe bewart und euch generell zur Ruhe und Entspannung beim Gassi gehen zwingt, den seit ihr angespannt und unruhig überträgt sich das sehr schnell auf den Hund. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan, aber ich finde es sehr wichtig sich immer wieder selbst daran zu erinnern. Ruhe und Entspannung bringt dem Hund schon ein Stück Sicherheit.

Ich kenne das von mir selbst such sehr gut, wenn ich einen blöden Tag auf der Arbeit hatte, und mich gedanklich nicht davon befreit habe, ist unser Hund viel schwieriger zu führen als wenn ich mich darauf konzentrieren Ruhe und Entspannung zu vermitteln.

Grüße

Ollie

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Hi erstmal und Willkommen im Forum!

Zunächst einmal: Warum haltet ihr euren Hund für BÖSARTIG?

Das finde ich sehr negativ-wertend und ist mir ... :think: ... etwas "zu übertrieben" ;)

Ich habe eher den Eindruck, euer Hund hatte bisher keine Gelegenheit, Hundekontakte auf freundliche Art zu managen, evtl. hat er ja auch "Vorerfahrungen", die ausschlaggebend für sein jetziges Verhalten sind.

Auch kann ich anhand deiner Beschreibungen nicht erkennen, ob euer Hund tatsächlich ZIELGERICHTET Ärger mit dem anderen Hund SUCHTE - oder aber vielleicht auch die schnellere Bewegung des anderen Hundes (als Begleiter am Rad war der Hund schneller unterwegs als ihr mit eurem Hund) dieses Verhalten "angestubst" hat ... oder etwas Anderes Auslöser für dieses Verhalten war.

Gut finde ich, dass ihr dem anderen Hundehalter sofort eure Kontaktdaten gegeben habt, sollte doch noch etwas nachkommen - was ja bei der ersten Betrachtung nicht zu sehen war.

Ich empfinde euch aber als sehr unsicher eurem Hund gegenüber - vielleicht habt ihr zu wenig Erfahrung mit Hundehaltung an sich?

Hier wäre der Besuch einer guten Hundeschule ratsam, als Einsteigerlektüre empfehle ich auch gerne die "Calming signals - Beschwichtigungssignale des Hundes" von Turid Rugaas.

Ausgewählte Hundekontakte mit Hunden, die DEIN Hund mag und deren Halter du als "souverän" im Umgang mit Hunden empfindest können euch auch mehr Sicherheit und ein Gefühl für den Umgang mit eurem Hund geben.

Hunde brauchen Menschen, die ihnen gute Lehrer sind und mit liebevoller Konsequenz die "Regeln des alltäglichen Lebens" in dieser Menschenwelt erklären.

Wenn ihr da zu unsicher seid, holt euch professionellen Beistand :)

Lieber Gruß

Moni

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Tina+Sammy

Perfekt Moni :)

Ich kann mir gerade jede Menge Tastenschläge sparen :D

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Hallo,

vielen Dank für eure Antworten. Nein wir sind keine Hundeneulinge , sondern Hundeerfahren. Meine Erfahrungen mit Hunden belaufen sich auf 40 Jahre.So etwas haben wir nur noch nie erlebt denn eigentlich sollten das Hunde nicht tun. Und ja, er geht zielgerichtet auf Hunde los. Zuerst dachte ich das er vielleicht Angst vor anderen Hunden hat und deshalb völlig ausflippt, wenn er einen anderen Hund sieht. Das heute hat mir aber das Gegenteil bewiesen. Es ist ihm völlig egal wie es scheint was für ein Hund es ist.Keine Ahnung warum der blöde Karabiner aufgegangen ist. Ich verlass mich jedenfalls nicht mehr auf den Karabiner, sondern sichere ihn doppelt. Also, der Hund ist über 8 Jahre alt und da denke ich schon das er genug Gelegenheiten hatte andere Hunde kennenzulernen. Ob er schlechte Erfahrungen gemacht hat, kann ich ja nicht sagen.Was soll das mit Unsicherheit von uns zu tun haben, wenn der Hund bei jedem Hund völlig ausflippt? Wohlgemerkt wir haben ihn 4 Wochen und das hat er vom ersten Tag an getan. Dies hat er auch bei der Vorbesitzerin getan. Nur meinte sie das er halt nur kläfft. Das er andere Hunde anfällt davon war nie die Rede. Immerhin haben wir ihn schonmal soweit gehabt das er halbwegs normal an einem anderen Hund vorbei gehen konnte und nun das heute.

VG

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jung-und-hund

Hunde sind seht intelligente und einfühlsame Tiere, und wenn ihr unsicher seid spürt der Hund das! Und wenn Herrchen und Frauchen, also die Rudelführer schon unsicher sind, dann droht Gefahr, also denkt Hundi sich dann, das Rudel muss verteidigt werden. Sicherlich sehr vereinfacht dar gestellt, und es muss nicht unbedingt so sein, kann aber aus meiner Sicht damit zu tun haben.

Grüße

ollie

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Zabaione

Man kann auch mit reichlich Hunderfahrung unsicher sein. Dann, wenn ein "neuer Hund" ein Verhalten zeigt, das man von den vorigen Hunden nicht kannte. Man kann es sich nicht erklären, auf der Grundlage aller bisherigen Erfahrungen, und weiß nicht, wie damit umzugehen ist.

In solchen Fällen ist fachliche Beratung sinnvoll und gut.

Aber Vorsicht: Genau hinschauen und hinhören, wen man an seinen Hund lässt.

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Juline
Und ja, er geht zielgerichtet auf Hunde los. Zuerst dachte ich das er vielleicht Angst vor anderen Hunden hat und deshalb völlig ausflippt, wenn er einen anderen Hund sieht. Das heute hat mir aber das Gegenteil bewiesen.

Doch, auch zielgerichtetes Angreifen kann aus Angst entstehen, nach dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung.

Aggression dient fast immer dazu, den anderen zu vertreiben, einzuschüchtern, Distanz herzustellen -die Art der Durchführung ist von Hund zu Hund verschieden.

Und die emotionale Grundlage dafür ist sehr oft -wenn nicht sogar allermeistens- Angst, Unsicherheit.

Nur gelegentlich sind andere Motive (zB sexuelle Konkurrenz oder Revierverteidigung) die Ursache.

Vielleicht guckst du dir mal dieses Buch an

http://www.amazon.de/Aggression-bei-Hunden-Besitzanspruch-Drohverhalten/dp/344011449X

Und dieses ist ebenso klasse

http://www.amazon.de/Duell-auf-offener-Stra%C3%9Fe-aggressiv/dp/3840420113/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1401646238&sr=1-1&keywords=duell+auf+offener+stra%C3%9Fe

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vreni76

Was ich jetzt nicht verstehe, auf wie viele Hunde ist er denn los gegangen? Nur auf den einen, wo der Karabiner nicht gehalten hat? Oder gab es schon mehrere Vorfälle? Von einem Vorfall kann man jedenfalls nicht auf die Verträglichkeit schließen, denn die Gründe dafür, dass er auf diesen Hund los gegangen sind, können ja vielschichtig sein.

Das Kläffen an der Leine muss kein Indiz für Unverträglichkeit sein, sondern es kann sich genauso gut um eine erlernte und inzwischen ritualisierte Leinenaggression halten. Die Gründe dafür können ebenso vielschichtig sein (Unsicherheit, Frust, selten echte Aggression).

Und ebenso kann man nicht davon ausgehen, dass der Hund in 8 Jahren Hundebegegnungen hatte. Kann ja auch sein, dass der Vorbesitzer Angst um seinen kleinen Hund hatte und diesen nur an der Leine geführt hat? Kann ebenso sein, dass der Vorbesitzer den Hund sehr verwöhnt und verhätschelt hat, so dass der sich jetzt stark fühlt, es aber gar nicht ist?

Was wisst ihr denn zur Vorgeschichte? Wie würde der Hund gehalten?

Gerade wenn ich hundeerfahren bin, würde ich jetzt gar nicht so ein großes Drama darum machen. Ich würde dem Hund klare Regeln und Rituale Zuhause auferlegen (das gibt Sicherheit und Führung), mit ihm arbeiten, Leinenführigkeit verbessern (dazu gehört auch, dass Kläffen an der Leine dauerhaft zu verändern - der Weg kann allerdings recht lang sein) und auf der anderen Seite würde ich mal schauen, ob ich Menschen mit sozio-positiven Hunden kenne, mit denen ich den Hund zusammen bringen kann.

Entweder über Social Walks oder über einen Kontakt im Freilauf auf einem eingezäunten Gelände. Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob der Hund tatsächlich Beschädigungsbeißen zeigt, könntet ihr ihn vorher an einen Maulkorb gewöhnen.

Im Zweifel bei solchen Zusammenführungen jemanden mit drauf schauen lassen, der die Körpersprache der Hund gut erklären und erkennen kann.

Wie verläuft der Kontakt? Jedes kleine Detail ist wichtig: Körperhaltung, kleinste Signale (z.B. Beschwichtigungssignale), wer bewegt wen, wie reagiert das Gegenüber usw.

Ich denke, dass fast jeder Hund wieder kompatibel mit anderen gemacht werden kann, wenn der Halter entsprechend mit arbeitet. Wenn ihr euch jetzt aber schon so unsicher seid, würde ich auf jeden Fall empfehlen, einen kompetenten Trainer mit ins Boot zu holen.

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