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Warum ich Führung nicht erzwingen will


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Immer wieder werden Methoden diskutiert, wie man Hunde zu gehorsamen, unkomplizierten Begleitern erzieht.

Ich möchte hier nicht diskutieren, sondern Berichte sammeln, wie man dies ohne strafenden Zwang, wie zB Kicken, Würgen, Alphawurf usw., psychische Unterdrückung (erlernte Hilflosigkeit) erreichen kann.

Für Interessierte ein interessanter, informativer Link:

http://klartexthund.blogspot.de/2014/07/fuhren-folgen-bindung-mogliche-grunde.html

Wer die Methoden diskutieren will, kann gerne einen Methodendiskussionsthread erstellen - hier jedoch bitte nur passende Informationen und Erfahrungseberichte sammeln, die nichts mit gewalttätigen Interventionen zu tun haben.

Hier noch eine Seite, die sich positiv mit Hunden befasst:

http://www.lumpi4.de/

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Nun ,

nachdem in dem letztgenannten Link ,eine Empfehlung von Büchern

der Autoren "Baumann " sowie "Krüger" ausgesprochen wird ,

fände ich es enorm hilfreich wenn dies :

...gewalttätigen Interventionen...

eine präzise Definition und Abgrenzung erfahren könnte.... :kaffee:

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Nun ,

nachdem in dem letztgenannten Link ,eine Empfehlung von Büchern

der Autoren "Baumann " sowie "Krüger" ausgesprochen wird ,

fände ich es enorm hilfreich wenn dies :

...gewalttätigen Interventionen...

eine präzise Definition und Abgrenzung erfahren könnte.... :kaffee:

Zur Krügerin kann ich was beitragen:

http://www.die-schaeferin.de/images/stories/Presse/159_DIP_Seiten_12_21_Krueger.pdf

ab Seite 6 im pdf

:)

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Danke Calissa ....bzw. ebendrum.... ;)

Zitat aus Calissas Link :

"ich glaube, dass es sich tatsächlich lohnt, Gewalt nicht per se zu verteufeln, sondern sie zu

definieren und sich detailliert mit ihr auseinanderzusetzen. ich finde es wichtig, dinge ehrlich

anzuschauen und sie nicht zu verschleiern"

Ein Zitat von Anne Krüger........ :so

Daher wäre es sinnvoll, im Sinne der von der TE gewünschten Nicht-Diskussion :

dieses hier :

...gewalttätigen Interventionen...

zu definieren !!

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Ich habe mir die Links jetzt durchgelesen.

Interessant finde ich wie wenig Denkvermögen dem Hund im ersten Link zugestanden wird...

Die von blindman gefragte Definition ist wohl ausschlaggebend für eine weitere Beschäftigung mit diesem Thema.

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Originalbeitrag

Nun ,

nachdem in dem letztgenannten Link ,eine Empfehlung von Büchern

der Autoren "Baumann " sowie "Krüger" ausgesprochen wird ,

fände ich es enorm hilfreich wenn dies :

...gewalttätigen Interventionen...

eine präzise Definition und Abgrenzung erfahren könnte.... :kaffee:

Dann setzen wir vor das gewalttätig die Wörter unnötig und unangemessen.

Unnötig und unangemessen ist Gewalt dann, wenn es andere, erfolgreich anzuwendende Massnahmen und Möglichkeiten gibt, die zum selben Ziel führen - und vor allem, ohne Nebenbaustellen aufzuwerfen, ohne negative Nebenwirkungen, welche es nachgewiesenermassen bei unnötig und unangemessen angewendeter Gewalt gibt.

Wenn ich Gewalt also differenziert betrachte, bedeutet dies:

Körperliche oder psychische Einwirkungen, die Druck erzeugen können unter Umstanden in manchen Situationen angebracht und nötig sein - als Verhaltensabbruch - und nichts anderes IST die Anwendung von "züchtigenden" Einwirkungen.

Verhalten wird unterbunden.

Aber: In den allermeisten Fällen ist dies unnötig, wenn mit dem richtigen Timing, der Hund in erwünschten Verhaltensweisen bestätigt wird, sodass er alternatives Verhalten zeigen kann und nicht Unerwünschtes.

Auch und gerade bei der Resozialisierung - dem "Aberziehen" von Verhaltensproblemen - gibt es weitaus mehr Möglichkeiten das Verhalten erfolgreich, dauerhaft und ohne unerwünschte Nebenwirkungen umzuformen, als über Verhaltensabbrüche, die bewirken, dass der Hund das Unterlassen des unerwünschten Verhaltens in Auslösesituationen generalisiert, sodass alleine die Androhung, bzw. die Erwartung einer körperlichen oder psychisch gewalttätigen Einwirkung ausreicht, um ihn in solchen Situationen quasi "sprachlos" zu halten, also den Hund daran hindern, seine Befindlichkeit in den auslösenden Situationen auf unerwünschte, unangemessene Art auszudrücken.

Krüger führt als Beispiel zur Rechtfertigung von aversivem Verhalten gegenüber Hunden, die Eingliederung eines neuen Pferdes in eine Herde an, in der angeblich der "Neue" vom Chef (und den Ranghöheren) untergeordnet wird.

Herden - leben in der Natur , ebenso wie Wölfe - im Familienverband.

Damit hinkt dieser Vergleich ebenso, wie die Vergleiche, in denen man beobachtetes Sozialverhalten von Caniden in Freilandstudien UND das von in Gehegen gehaltenen Tieren in einen Topf wirft und daraus pauschale Interpretationen ableitet.

Die Lebensumstände bestimmen, in wieweit eine solche "Hackordnung" angewendet wird und in vielen Freilandstudien an Pferden wurde hinreichend belegt, dass Pferde - ebenso wie Hunde - ein viel komplexeres Sozialverhalten zeigen, als die alte Mär vom alles unter sich einordnenden Alphatieres weiß machen will.

Wer schon einmal eine in sich gefestigte Pferdegruppe auf ausreichend großem Areal ohne Ressourcenmangel erlebt hat und einer pferdegrechten Eingliederung beiwohnen durfte, wird keinesfalls bestätigen können, dass diese Eingliederung im Schnelldurchlauf in erster Linie über dominierendes, unterordnendes Verhalten stattfindet, sondern dass sich die Tiere - sowohl die Gruppe, als auch das neue Einzeltier - über einen längeren Zeitraum sehr konfliktvermeidend kommunizierend miteinander auseinandersetzen. Sie nehmen sich die Zeit, die sie brauchen, um sich gegenseitig einschätzen zu lernen, sich wahrzunehmen und beschädigende Absichten werden ausschließlich dann verfolgt, wenn nicht ausreichend Ressourcen für alle Individuen frei zugänglich sind => und dies zu gestalten, haben wir als Hunde (oder Pferde-)besitzer in der Hand.

Massive Verhaltensabbrüche sind dann notwendig, wenn der Mensch sich und seine Umwelt vor Beschädigung schützen muss. Das bestreitet niemand.

jedoch liegt es an demjenigen, der für die Verantwortung für ein derart reaktives Tier hat, das Tier so zu "führen", dass es nicht beschädigend reaktiv handelt.

Und hier sind wir bei der Reizschwelle.

Bringe ich ein Tier immer wieder in die Situation, in der es gelernt hat beschädigend zu agieren/reagieren - werde ich um massive Verhaltensabbrüche nicht herum kommen, damit das Tier das Verhalten einstellt.

Gebe ich dem Tier Zeit, zu lernen, dass das unangemessene Verhalten nicht nötig ist und gebe ich ihm Zeit und Lernsituationen, aus dem arteigenen, konfliktvermeidenden Verhaltensrepertoir zu schöpfen, wird nicht nur das zuvor unangemessene Verhalten abgestellt, sondern das Tier kann seine Umwelt in einem anderen Empfindungsbereich erleben, als im Empfindungsbereich der Abhängigkeit, Hörigkeit, erlernten Hilflosigkeit.

Originalbeitrag

Ich habe mir die Links jetzt durchgelesen.

Interessant finde ich wie wenig Denkvermögen dem Hund im ersten Link zugestanden wird...

Die von blindman gefragte Definition ist wohl ausschlaggebend für eine weitere Beschäftigung mit diesem Thema.

Das Gegenteil ist doch der Fall:

Dem Hund wird nicht nur Denkfähigkeit zugestanden, sondern viel mehr - nämlich die Fähigkeit auf Grund seiner Denkfähigkeit UND sozialen Kompetenzen, sich an die unterschiedlichsten Führungsstile anzupassen.

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Originalbeitrag

Dann setzen wir vor das gewalttätig die Wörter unnötig und unangemessen.

Unnötig und unangemessen ist Gewalt dann, wenn es andere, erfolgreich anzuwendende Massnahmen und Möglichkeiten gibt, die zum selben Ziel führen - und vor allem, ohne Nebenbaustellen aufzuwerfen, ohne negative Nebenwirkungen, welche es nachgewiesenermassen bei unnötig und unangemessen angewendeter Gewalt gibt.

nun denn...

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Das hier steht in dem ersten Link:

Das heißt, er sollte mit dem Hund so interagieren, dass es für den Hund logisch und nachvollziehbar ist. Ein Beispiel: Wenn ein Hund weggelaufen ist und der Besitzer verärgert ist. Dann sollte der Hund nicht ausgeschimpft werden, wenn er zurückkommt. Er verknüpft das Ausschimpfen dann mit dem Zurückkommen, versteht nicht warum er Probleme beim Zurückkommen bekommt. Die Berechenbarkeit des Menschen leidet und somit auch die Vertrauenswürdigkeit – und somit die Bindung. In solch einer Situation dann besser einfach ruhig und gelassen bleiben. Und den Rückruf später in ruhiger Umgebung und ruhiger Gemütslage üben.

Das ist jetzt eine reine Verständnisfrage.

Glaubst du wirklich das ein Hund wenn er abgehauen ist und wiederkommt, du bist sauer, dich als authentisch empfindet wenn du ihn dann für sein Wiederkommen lobst?

Ein Hund kann Zusammenhänge herstellen.

Vielleicht lernt er ja auch "ich haue ab, habe meinen Spaß, komme wieder und nichts passiert. Super, kann ich jetzt öfter machen" (überspitzt gesagt).

Wenn ich sauer bin dann zeige ich das, wenn ich glücklich bin, dann zeige ich auch das. Das zeigt meinem Hund doch das er sich auf mich verlassen kann, denn er weiß immer genau was bei mir los ist.

Und ja, ich bin sauer wenn mein Hund abhaut. Er begibt sich dabei in Lebensgefahr und ich kann ihn nicht schützen. Das jedoch ist unser Deal. Ich schütze meinen Hund immer und vor allem, aber dafür muss er sich auch so verhalten das dies möglich ist...

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nun denn...

Vielen Dank - ein sehr konstruktiver, wertvoller Beitrag zum Thema "Warum ich Führung nicht erzwingen will" und als Antwort auf den Eingangspost sehr passend :Oo

Immer wieder werden Methoden diskutiert, wie man Hunde zu gehorsamen, unkomplizierten Begleitern erzieht.

Ich möchte hier nicht diskutieren, sondern Berichte sammeln,

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