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Völlig unpassender Hund oder vielleicht eine Chance auf Servicehund?


Bärenkind

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Bärenkind

Meine Gedanken fahren Achterbahn.

Hatte heute eine Neuvorstellung in der Hundeschule, bei der mein komplettes Team und die Person, die mir die Leute vorab angekündigt hatte, die Hände über dem Kopf zusammen schlugen.

Junghündin ca. 7 Monate alt, Mix aus Windhund und Schäferhund. Beides ist sichtbar. Fellzeichnung vom Schäfer, Figur vom Whippet.

Die Süße befindet sich derzeit in der 3. oder 4. Hand. Zuletzt hauste sie auf einem Bauernhof in einer Scheune... Ein halbes Jahr war sie wohl bei einer Taxifahrerin, die dann bemerkte, doch keine Zeit für sie zu haben.

Wesen(nach einer knappen Stunde Beobachtung und Arbeit): Temperamentvoll, gutes Selbstbewusstsein, sehr lernfähig, klasse Hund.

Und jetzt kommt der Haken.

Sie lebt jetzt bei sehr lieben Menschen, die aber aus meiner Sicht nicht unbedingt geeignet sind, diese Hündin a) zu erziehen und B) sie auszulasten.

Warum? Die Frau hat Multiple Sklerose im fortgeschrittenen Stadium, ist irgendwas knapp unter 60 und ihr Mann hat eine kaputte Lunge und ist nach wenigen Schritten völlig außer Atem. Kurz vor der Rente. Beide sind also gesundheitlich extrem angschlagen, um es mal vorsichtig zu formulieren. Sie hatten zwar schon einen Hund, aber ich behaupte einmal sachte, Hundeverstand ist nur marginal vorhanden.

Ich habe beiden gesagt, dass ich ihnen nicht garantieren werde, helfen zu können. Es wird viel Arbeit auf sie zukommen, den Hund auszulasten und zu erziehen. Die Frau konnte auf unserem Hundeplatz kaum 5 Schritte gehen, obwohl er nicht wirklich uneben ist. Auch habe ich offen angesprochen, dass aufgrund der gesundheitlichen Gegebenheiten das Alter des Hundes und der Rasse-Mix eher unpassend ist. Beide bestehen aber darauf, den Hund zu behalten, was mich auch sehr gerührt hat.

Mit sehr gemischten Gefühlen fuhr ich heim. Und nun sind sie noch gemischter, seit ich diesen seltsamen Gedanken hatte...

Mir kam die Idee, diese Menschen nicht nur ehrenamtlich mit aller Kraft zu unterstützen, dass diese Hündin nicht noch einemal umziehen muss, sondern die Hündin parallel als Service-Hündin "light" zu erziehen, dass sie ihrem kranken Frauchen bei bestimmten Tätigkeiten im Haushalt helfen kann.

Damit könnte man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen bekäme die Hündin eine Aufgabe, mit der sie ausgelastet werden kann. Zum anderen kann dem kranken Frauchen geholfen werden und zum dritten könnte ich mich ohne Druck in einen Bereich vorwagen, in dem ich bisher keine eigenen Erfahrungen habe.

Momentan überlege ich, ob ich den Furz weiterspinne, ob es nur ein Furz ist, oder ob ich bald eine neue Herausforderung habe. Wie ich das in den Alltag integrieren kann, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht.

Wollte Euch einfach mal an meinen Gedanken teilhaben lassen...

LG Anja

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Anja,

:respekt::respekt::respekt:

wir kennen uns zwar nicht, aber ich denke du bist ein wundervoller Mensch!

Eine tolle Idee, aber überfordere Dich auch nicht.

Du hast ja immerhin noch Dein eigenes Leben und bist schon für so viele Leute da.

Wenn du das mit Deiner Zeit vereinbaren kannst, finde ich das wirklich vorbildlich :respekt:

Eine bewundernswerte Einstellung :respekt:

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Das ist eine super Idee für alle Beteiligten.

-------------------

LiebeGrüsse

Luise

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Hallo Anja

Ich finde diesen Gedankengang klasse.

Wenn du es schaffen würdest, wovon ich ausgehe, wäre dem Ehepaar und dem Hund geholfen.

Durch Teddy´s natürlichen"Trieb" habe ich einiges was er im "Haushalt" helfen kann. Zu Beispiel hilft er mir die Wäsche zur Waschmaschine tragen, ich hab es zwar nicht weit aber er hat seine Aufgabe ;) .

Genauso lasse ich ihn wenn ich vom Einkaufen komme Kleinigkeiten rauftragen, die bleiben extra im Flur unten liegen für ihn.

Wenn ich Zeitungen in den Papiermüll bringe "muss" er helfen, ich schaffe es nicht alleine :P

Diese Hündin könnte genauso das Geschirrtuch holen oder wenn sich Frauchen oder Herrchen anzieht die Socken oder Schuhe holen.

Ich finde es klasse das dieses Ehepaar, trotz dem Handicap, diesem Hund ein dauerhaftes Heim geben wollen.

Und das du ihnen dabei helfen willst ist einfach Spitze. :respekt:

Ich wünsche dir das es für alle ein Happy End wird, spinne deinen "Furz" weiter, du bist so eine tolle Frau :yes:

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Bärenkind

Ich denke über folgende Aufgaben nach:

- Telefon bringen

- Socken ausziehen

- Gegenstände vom Boden aufheben

- Packtaschengewöhnung

- Tragen von Gegenständen

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Melili

Hallo Anja,

finde deinen Gedankengang auch klasse. Wenn alles so klappt, wie du es dir vorstellst waere dem Ehepaar und dem Hund geholfen.

Aber wie Susa schon gesagt hat, ueberfordere dich nicht damit. Aus deinen Beitraegen merkt man, das du ein Mensch bist, der sich sehr fuer andere einsetzt und sich auch viel zu Herzen nimmt und nachdenkt.

Auf jeden Fall ist es klasse, das du das ehrenamtlich machst! Hut ab! :)

Du wirst sicher einen Weg finden, von dem alle profitieren!

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Das finde ich eine tolle Idee, die vermutlich viel Feingefuehl verlangt. Ich wuerde das Paar auf jeden Fall fragen, ob sie sich das Vorstellen koennten und vorallem wie ihnen der Hund am meisten helfen kann.

Groessere Rassen werden hier auch oefters als Geh- und Aufstehhilfe ausgebildet.

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Bärenkind

Klaaar würde ich fragen, was gebraucht wird. Die Auflistung war nur das, was ich mir so überlegt habe, ohne die Lebenssituation genau zu kennen.

Groessere Rassen werden hier auch oefters als Geh- und Aufstehhilfe ausgebildet.

Dazu ist sie vermutlich zu grazil und zu klein.

LG Anja

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ich finde die Idee absolut GENIAL. Unser Spy macht solche Haushaltssache hier auch und hat es von ganz alleine angeboten

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Hallo Anja

Ich bin mir sehr sicher (aus eigener Hunderefahrung) das es völlig unwichtig ist welche Rasse oder Mix für eine solche Ausbildung in Frage kommen.

Obwohl dieser Hund durch mehere Hände gegangen ist ,es muss dir nur gelingen den Hund zu Nullen.

Da solltest du den Campell Welpentest zu Rate ziehen.

Auch wenn der hund kein Welpe mehr ist ,so ist dieser Test einer der hervorragensten Wesenteste ,die ich kenne.

Dazu sollte der Hund auf ein ihm unbekanntes Territorium gebracht werden und jemand ihm völlig Fremdes sollte die Übungen machen.

Du selbst als Beobachterin dabei sein,nicht aber die Halter des Hundes.

Wenn der Hund in allen oder der Mehrzahl der Aufgaben eine 3 erreicht ist er vom Wesen her optimal geeignet.

Dann kommt der Gesundheitscheck hinzu.

Da die Ausbildung und spätere Aufgabe hohe Anforderungen an den Hund stelllt ist es sehr wichtig nur völlig gesunde Hunde dieser Belastung auszusetzen.

Deswiteren gibt es leider zur Kastzration in diesem Fall keine Alternative ,da der Hund aufgrund hormoneller Schwakungen nur bedingt einsatzfähig ist,der Auftragsgeber aber wenn er sich auf den Hund vollkommen einlässt keine Ausfallzeiten verkraften kann.

Eines noch Anja

Es ehrt dich einen solchen Hund ehrenamtlich ausbilden zu wollen ,andererseits solltest du dir darüber klar sein das du für viele Monate deine Zeit ,Nerven und auch die Verantwortung für den fertigen Hund übernimmst.

Und aus meiner sicht ist ehrliche Arbeit ihr Geld wert.

L:G:

Wotan

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