gast 3. Juli 2008 Teilen 3. Juli 2008 Ich möchte einfach mal ein paar Begriffe innerhalb der Hundezucht aufklären. Ahnentafel Eine Ahnentafel ist der Rückblick auf, je nach Verein , drei bis vier Generationen Vorfahren des Hundes . Die Angaben basieren auf den Versicherungen des Züchters und des Rüden Besitzers. Eine Dokumenten Charakter besitzen Ahnentafeln nicht und jeder kann sie ausstellen. Deshalb sind einige wenige Rasseverbände dazu übergegangen einen genetischen Abstammungsnachweis zu führen . Basedow -Augen Angezüchtetes Merkmal bei einigen Hunderassen (z.B. Pekinesen) Um dieses Merkmal zu erreichen wurden bewusst Elterntiere verpaart die dieses Merkmal aufwiesen. Das Merkmal enstand aber nur wenn eine Hyperthereose( Schilddrüsenüberfunktion/ Autoimmundefekt) in der genetischen Veranlagung lag. Heute als Qualzucht verpöhnt. CLAD Immunabwehrschwäche bei Welpen. Welpensterben durch kleinste Infektionen. Genetisch bedingt Nachgewiesen beim Irish Setter. Dollosche Regel Benannt nach dem französischen Paläontologen Louis Dollo der beschreibt das es in der Evolution keine Umkehr gibt. Was einmal durch Mutation weggenommen wurde kommt nicht wieder. Ellbogendisplasie Kurz ED genannt. Deformierung des Elbogengelenks .Bei schwerem Grad gut erkennbar durch nach innen oder aussen gedrehten Gelenken . Leichte ED ist über das Röntgenbild nachweisbar. Die Krankheit ist erblich bedingt und wird polygenetisch ,durch mehere Gene ausglöst . DNA Test noch nicht in Sicht. F1 Generation Die Bezeichnung der Nachkommen eines Zuchtpaares F1 Kinder F2 Enkel usw. Genetik Verebungslehre Hypotherose Schilddrüsenunterfunktion ,Erbkrankheit durch rezessiven Erbgang Inzucht/Inzest bezeichnet die Verpaarung von Verwandten ersten Grades .Also Vater / Tochter Mutter/Sohn oder Geschwisterverpaarung. Alle unsere Rassehunde sind aus Inzucht oder Inzest entstanden und die Merkmale verfestigt worden. Inzucht /Inzest ist ein zweischneidiges Schwert ,denn es besteht nicht nur die Möglichkeit erwünschte Merkmale zu perfektionieren ,sondern auch Fehler zu verdoppeln. Das Risiko rezessiv vererbare Erbkrankheiten zu verbreiten potenziert sich . allerdings schliesst die Vermeidung dieser Zuchtform Erbkrankheiten nicht aus. Jahreszyklus Jede Hündin ist einem Jahreszyklus unterworfen ,wobei sich der Kreis mit der Läufigkeit schliesst. Da bei Wölfen nur ene Läufigkeit pro Jahr gegeben ist ,geht man bei unseren Hunden mit 1-3 Läufigkeiten im Jahr von einer Domestikationserscheinung aus. Karpfenrücken Ein zum Buckel aufgeworfener Rücken .Gilt als Fehler ,noch kein Nachweis über möglichen Erbgang. Luxation Der Begriff bezeichnet immer einen Vollständigen oder Unvollständigen Kontaktverlust gelenkbildender Knochen Am bekanntesten ist hier die HD . Aber der Begriff wird auch z. B. für Linsenluxation,eine Ablösung der Augenlinses bezeichnet. Alle bekannten Luxationen können erblich oder traumatisch bedingt sein. Monochroismus Einhodigkeit .Ein Hoden steigt beim Rüdenwelpen nicht ab in den Hodensack Da sich Hoden die nicht absteigen häufig Krebsartig verändern wird eine Operation empfohlen. Früher wurde in der Regel ein solcher Hund kastriert bei dieser OP. Heute bietet die Uniklinik Giessen eine Op an bei der der Hoden in den Hodensack geholt wird. Allerdings wird diese OP nur ausgeführt wenn der Besitzer sich bereit erklärt den Rüden sterilisieren zu lassen ,da Einhodigkeit erblich ist. Nabelschnur Bei der Geburt befindet sich jeder Welpe in einer eigenen Fruchthülle. Jeder Fötus wird mit einer eigenen Nabelschnur mit einem eigenen Mutterkuchen versorgt. Die instinktsicherer Mutterhündin reisst mit den Zähnen die Fruchthülle auf und nagt mit den Backenzähnen die Nabelschnur durch. Durch den Quetschdruck der Zähne kömmt die entstehende Blutung zum Stillstand. Ein Rest Nabelschnur verbleibt am Welpen und trocknet in den nächsten Tagen ab,der Nabel ist verheilt. Osteologie die Lehre von den Knochen und dem Skelettsystem Popular Sires Unter Popular Sires ein Modewort in der Genetik versteht man das häufig genutzte Vatertier. das treibt in manchen hundepopulationen erschreckende Blüten ,so das es zwar 150 Zuchten einer Rasse gibt die aber nur 5-10 verchiedene Deckrüden nutzen. Das wird teilweise durch die Rassevereine unterstützt indem man besonders Neuzüchtern versucht klar zu machen das der Deckrüde mindestens Länderchampion sein muss. Was aus genetischer Sicht natürlich blödsinn ist und für die zucht einer gesunden Rasse mit genetischer Vielfalt tödlich. Qualität/Quantität In der modernen Hundezucht hat sich vermutlich aus finanziellen Gründen ,Progesteronteste für den richtigen Deckzeitpunkt,sowie Hormongaben um den Eisprung zu fördern eingebürgert. Zur gleichen Zeit wird beobachtet das die Anzahl der Welpen in den Würfen steigt Gleichzeitig steigt die Anzahl der Geburtsschwierigkeiten ( Wehenschwäche ,Eklampsie) Ein Zusammenhang ist zu vermuten,aber nicht bewiesen. Rachitis Knochenerkrankung beim Welpen durch Calcium und Sonnenlichtmangel . Ruft beim erwachsenen Hund Fassbeinigkeit und ein vorgdrücktes schwaches Brustbein hervor. Sterillität/ Fertilität Unfruchtbar / Fruchtbar Testikel Hoden Ursprungszucht Von Ursprungszucht spricht man ,wenn eine Rasse sich im Laufe der Zuchtjahre wenig genetische Veränderung zeigt. Der deutsche Spitz ist ein solches Beispiel. Vasektomie Sterilisation beim Rüden . Unterbrechung des Samenleiters. Vorteil : das hormonell bedingte ,rüdenhafte Verhalten bleibt erhalten. Keine Entfernung der Hoden . Nachteil: das häufigste Argument zur Kastration ist Minderung des Krebsrisikos . Dieses Risiko bleibt bestehen. Wesensschwäche Einige Zuchtverbände schreiben zur Zuchtzulassung den Wesenstest vor. Wesenschwächen wie Ängstlichkeit oder übersteigerter Aggression gelten heute als erblich . Beides kann aber auch durch Umwelteinflüsse ausgelöst werden. X- Day Der Tag der Geburt Ypsilon oder Spaltrachen Angeborene Kieferdeformierung ( Hasenscharte) Erblichkeit wird vermutet ist aber nicht bewiesen Zuchtbuch Das Zuchtbuch sollte vom Rasseverband geführt werden. Jeder Züchter sollte darin Einblick nehmen wenn er eine Verbindung plant um die Linie der zu verpaarenden Hunde über die Ahnentafel hinaus verfölgen kann. Leider ist es oft über die Vielfalt der sich bekämpfenden Vereine nicht möglich eine einheitliche Übersicht zu bekommen. Verantwortungsvolle Züchter die es trotzdem versuchen werden von den einzelnen Vereinen kräftig zur Kasse gebeten Ich hoffe ich habe euch nicht gelangweilt L.G. Wotan Link zu diesem Kommentar
Munich Dog 3. Juli 2008 Teilen 3. Juli 2008 Da du ja die ED aufgeführt hast, wäre es evtl. nicht schlecht auch die Schultergelenksdysplasie zu nennen. Ich hab im Forum noch nichts dazu entdecken können diesbezüglich. Wäre vielleicht für den ein oder anderen noch ganz interessant. Link zu diesem Kommentar
Gast 3. Juli 2008 Teilen 3. Juli 2008 Finde ich toll, dass du das mal gemacht hast. Zu erwähnen wäre vielleicht noch die Patellaluxation Patella ist die Kniescheibe. Bei hauptsächlich kleinen Hunderassen kann es vorkommen, dass die Kniescheibe aus ihrer Führung springt. Im Normalfall sitzt sie, wie bei uns Menschen auch, vorne auf dem Gelenk. Man kann sie etwas hin und her bewegen, sie springt immer in ihre eigentliche Position zurück. Ist dies der Fall spricht man von Patella frei oder benutzt die Abkürzung PL-0. Je nach schwere der Erkrankung, muss dies operativ behandelt werden. Diese Krankheit ist erblich bedingt. Deshalb dürfen nur Hunde die Patella frei oder PL-1 haben, zur Zucht zugelassen werden. Link zu diesem Kommentar
Alexandra 4. Juli 2008 Teilen 4. Juli 2008 Zitat Elvira:Leider ist es oft über die Vielfalt der sich bekämpfenden Vereine nicht möglich eine einheitliche Übersicht zu bekommen. Verantwortungsvolle Züchter die es trotzdem versuchen werden von den einzelnen Vereinen kräftig zur Kasse gebeten Ich hoffe ich habe euch nicht gelangweilt L.G. Wotan Hallo Elvira. Davon können wir Beide bestimmt ein Lied singen! Link zu diesem Kommentar
Gast 4. Juli 2008 Teilen 4. Juli 2008 Zum Glück gibt es bei unserer Rasse nur einen Verein. Link zu diesem Kommentar
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