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Berner Sennenhund

Der Berner Sennenhund zählt zu den vier Schweizer Sennenhundrassen. Ursprünglich wurde er als Wach-, Treib- und Zughund auf Bauernhöfen gehalten und gezüchtet. Dieser Verwendungszweck bestimmt auch heute noch sein Wesen und seinen Charakter. Da das Treiben von Kühen zu seinen vordringlichsten Pflichten gehörte, liegt dies auch heute noch in seinem Blut. Beim Berner Sennenhund jedoch weniger als bei den kleineren beiden Sennenhunden (Appenzeller und Entlebucher), jedoch umkreist er immer noch gerne sein Rudel beim spazierengehen und wacht darüber, dass auch ja niemand verloren geht!

Der Berner Sennenhund wurde nach seinem Herkunftsort, nämlich dem Berner Oberland, benannt.

Die Größe des Berner liegt zwischen 64 bis 70 cm Schulterhöhe beim Rüden und 58 bis 66 cm bei der Hündin. Das Gewicht sollte bei der Hündin um die 40 kg, beim Rüden um 50 kg liegen.

Das Haar ist lang und dicht. Die Grundfarbe ist Schwarz im dreifarbigen Fell. Über den Augen, an den Beinen, auf der Brust und an den Backen sollte ein kräftiges Braunrot (Brand) und am Kopf, der Kehle, der Brust, an allen vier Pfoten und an der Rutenspitze ist weiß erwünscht. Ein leichter weißer Nackenstrich wird toleriert.

Ein ganz typischer Charakterzug aller Sennenhunde ist das selbstständige Handeln und Denken. Wer einen vierbeinigen Begleiter sucht, der hündisch-ergeben den Worten und Gesten seines Herren harrt, liegt bei allen vier Sennenhundrassen falsch. Bei all der großen Liebe zu seiner Familie, Duckmäuser und Befehlsempfänger sind Sennenhunde beileibe nicht. Man kann sie eher als verständnisvolle und verläßliche Partner bezeichnen!

Die Erziehung muß dementsprechend sein: sanft, ohne Dressurgehabe und laute Töne, aber unbedingt konsequent und beharrend! Das Wissen um die ererbten Allroundeigenschaften eines Berners verleitet leider häufig zu der Annahme, dass die Welpen bereits ausgebildet zur Welt kommen. Das ist eine falsche und nicht ungefährliche Ansicht, die leider viele dazu verführt dem Junghund die notwendige Erziehung vorzuenthalten!

Entgegen der Meinung, Berner seien oberflächlich, langweilig und träge ist ein Berner Sennenhund (genau wie die anderen Sennenhundrassen) jederzeit bereit sein Grundstück und seine Familie zu verteidigen und kann dabei auch ein ordentliches Temprament entwickeln. Diesen Bewachungsinstikt kann man ausnutzen, indem man ihm, wenn er mal alleine bleiben muß, ganz gezielt Gegenstände zur Bewachung übergibt. Als stolzer Wächter mit Sonderauftrag findet er in der Regel nicht die Zeit sich irgendwelchen zerstörerischen oder lautstarken Beschäftigungen hinzugeben! Bei entsprechender Ausbildung ist ein Berner ein Multitalent und wird auch als Gebrauchshund gerne eingesetzt, vom Sanitäts- und Lawinenhund über den Wassersuchhund bis hin zum Schutz- und Blindenführhund.

Zusammenfassend läßt sich sagen: Der Berner Sennenhund bringt alles mit, was ihn zum zuverlässigen und aufmerksamen Partner macht. Er ist gutmütig, außergewöhnlich anhänglich, wachsam und ohne Furcht. Er hat ein gemäßigtes Temperament. Fremden gegenüber verhält sich der Berner neutral freundlich, jedoch anfangs deutlich reserviert (bitte keinen Sennenhund einfach anfassen!).

Für die Haltung eines Berner Sennenhundes braucht man den dementsprechenden Platz und Bewegungsmöglichkeiten. Er ist kein Leistungs- oder Ausdauersportler, jedoch schätzt er lange Spaziergänge und nach dementsprechenden Training kann er auch neben dem Fahrrad laufen. Jedoch nicht während der Mittagshitze im Sommer, da macht ihm sein dichtes, langes Haar zu schaffen! Wie alle Sennenhunde sind auch die Berner Wassernarren und schwimmen können sie auch mit Ausdauer!

Die Pflege ist relativ aufwändig, d.h. das Fell muß jeden Tag gebürstet und gekämmt werden. Während des Fellwechsels haart der Hund ständig und die Pflege wird noch ein wenig aufwendiger!

Nicht zu verschweigen, die rassetypischen Krankheiten:

Wie bei vielen übermittelgroßen Rassen treten gelegentlich Gelenkprobleme (Hüft- und Ellenbogendysplasie) auf, leider auch eine leicht erhöhte Rate an Krebserkrankungen. Und nicht zu vergessen, treten in der letzten Zeit leider Hunde mit Überänglichkeit auf. Eine Folge der unkontrollierten Maßenvermehrung in den 80er Jahren, als der Berner Sennenhund, aufgrund einer Hundefutterwerbung, innerhalb weniger Monate zum absoluten Modehund aufstieg.

So - ich hoffe, dass ich damit ein wenig Klarheit über den ach so einfachen und immer lieben Berner Sennenhund schaffen konnte! Trotz des nicht immer einfachen Umgangs mit dieser Rasse lieben wir die Sennenhunde und werden auch immer wieder einen haben!

Martina und der Rest :megagrins

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  • 3 Monate später...

Ich hoffe es ist ok, wenn ich mal noch ein Foto eines fast erwachsenen Berner hinzufüge!

Ben ist jetzt 9 Monate alt:

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  • 9 Monate später...

Nachdem ja nicht gerade wenige Berner in Not geraten habe ich vor wenigen Wochen auch ein Kurz-Rasseporträt über ihn geschrieben, ich kopiere es mal hierher :

Berner Sennenhund - DAS Kuscheltier ?

Ein Kuscheltierchen ist der Berner Sennenhund mit Sicherheit nicht und

es ist wirklich traurig zu sehen wie diese wundervolle Rasse mehr und

mehr in ein schlechtes Licht rückt.

Angefangen von den vielen Krankheiten die ihm aufgrund

mangelnder Zuchtauswahl angezüchtet wurden, trifft man nun

auch häufig Berner in Tierheimen an, da sie in der Familie auffällig

geworden sind.

In vielen vielen Bernerbüchern ist zu lesen, es handelt sich um den

Familienhund schlechthin, ein Berner wird fast erzogen geboren,

ein Berner ist verträglich mit allem anderen Getier, ein Berner hat

keinen Jagdtrieb, ein Berner braucht nicht so viel Auslauf ………….

Ein Wunderhund der Berner ?

Nein, sicherlich und mit Nachdruck gesagt, das ist er nicht !

Viele dieser wundervollen Eigenschaften werden zutreffen, wenn man

mit ihm arbeitet und sich mit ihm beschäftigt und ihm vollen Familien-

anschluß gewährt, dann, ja dann entwickelt er sich wirklich zu einem

wundervollen Hund und Freund.

Lando ist nun mein 3. Berner und er hat viele viele Gemeinsamkeiten,

gute wie schlechte, mit seinen Vorgängern. Ich werde mal versuchen

ein paar der oben genannten Lobeshymnen aus den Bernerbüchern

zu widerlegen :

Jagdtrieb

War bisher bei allen 3 Bernern vorhanden. Stärker und schwächer

ausgeprägt, aber immer da.

Es war mit Nachdruck nötig hier Erziehung walten zu lassen und

dem Hund zu vermitteln daß er nun mal kein Jagdhund ist.

Auslauf

Berner sind sehr agile, machmal auch sehr sprungbegeisterte,

und sehr bewegungsfreudige Hunde.

Die Geschichte von den trägen Bernern die nur auf ihrem Platz oder

im Hof oder Garten liegen, ist ein Märchen. Sie laufen gerne, sie

erkunden gerne ihre Umwelt und sie müssen sich auspowern können.

Erzogen geboren ?

Wer das in Umlauf gebracht hat, hat vermutlich nie einen Berner gesehen !

Wie jeder andere Hund auch braucht der Berner Erziehung und zwar

konsequent und von klein auf.

Er ist ein liebenswertes Schlitzohr daß sich schon versucht dem einen

oder anderen Erziehungsteil zu entziehen – hier ist wirklich dringenst

geraten dem Charme nicht zu erliegen und das Hunde 1x1 durchzu-

pauken.

Berner vertragen absolut keine Härte und keinen Drill – eine sehr konse-

quente und liebevolle Umgangsart lassen bei ihm aber zum Ziel kommen.

Er benötigt etwas länger (ca. 3 Jahre) bis er erwachsen ist, sowohl

vom Körperbau als auch vom Kopf !

Auch ein Berner testet gerne mal seine Grenzen aus, auch ein Berner hat

große starke Zähne und auch ein Berner weiß, wofür sie da sind !

Man wird diese Zähne nie zu spüren bekommen wenn man den Hund richtig

und gut sozialisiert und die Benimm-Regeln von Anfang an peinlich genau

und konsequent in sein soziales Lernen mit einbaut.

Wer es nicht verknusen kann, daß manchmal nach einem gegebenen

Kommando erst ein „meinste-wirklich-Blick“ folgt und dann erst die

Ausführung, der sollte vom Berner die Finger lassen.

Verträglichkeit mit anderen Hunden und anderen Tieren

Ist vorhanden wenn er es frühzeitig gelernt hat. Man muß auch einem

Berner vermitteln, daß Kinder und andere Tiere zur Familie gehören,

sie keine Jagdobjekte sind und sie mit Respekt zu behandeln sind.

Kümmert man sich von Welpentagen darum, wird man auch nie

Probleme haben.

Meine Berner waren bisher allesamt als sehr dominant anderen

Hunden gegenüber zu bezeichnen.

Raufer waren sie jedoch nie.

Fütterung

Der Berner ist ein ehemaliger Bauernhofhund und demzufolge auch sehr

genügsam.

(ist nicht gleichbedeutend ihm schlechtes Futter zu geben !)

Bei ihm ist manchmal weniger mehr.

Vor der Verfütterung von speziellem Welpenfutter rate ich beim Berner ab.

Füttert man sie damit, schießen sie förmlich wie Raketen in die Höhe –

dies tut den Gelenken und Knochen gar nicht gut und führt oftmals zu

nicht unerheblichen Problemen.

Es handelt sich beim Berner um einen doch recht großen und oftmals

schweren Hund. Man sollte in der Welpen- und Junghundzeit Treppen-

steigen, Springen in das Auto und wieder raus, möglichst lange

unterbinden – die Knochen und Gelenke danken es über viele Jahre.

Pflege

Der Berner Sennenhund ist ein pflegeleichter Hund, aber auch er

hinterläßt nich wenige Spuren im Haus gerade dann wenn draußen

sog. Sauwetter ist.

Wer einen Berner im Haus hält (und nur da gehört er hin !)

muß sich darüber im Klaren sein, daß der Hund Haare verliert

und oftmals auch Dreck mit ins Haus bringt.

Ich liebe diese Rasse wirklich über alles und kann mir ein Leben

ohne Berner nicht vorstellen.

Gerade darum ist mir viel daran gelegen, mal darauf aufmerksam

zu machen, daß wir da kein Kuscheltierchen zuhause haben.

Der Berner ist sich seiner Stärke voll bewußt, er braucht keine

Ausbildung um sein Herrchen oder Frauchen zu beschützen,

das kann er ganz gut selbst.

Er hat einen fast umwerfenden Charme, kann ein unheimlicher

Clown sein und ist ein Freund in guten wie in schlechten Tagen.

Drum sollte man ihn auch wie einen Freund behandeln und ihn

nicht verzärteln oder einfach vor sich hin leben lassen.

Er braucht, wie alle sozialen Lebewesen, Regeln.

Der Berner Sennenhund erfreut sich leider sehr großer

Beliebtheit alleine schon wegen seinem Aussehen.

Er ist kein ausgesprochener Anfängerhund und verlangt

an seiner Seite einen sicheren und verständnisvollen

Menschenpartner.

...und diesen verständnisvollen Menschenpartner

wünsche ich jedem Berner Sennenhund der Welt !

©Kerstin Hollfelder

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  • 2 Wochen später...

Hallo Xeno,

mit deinen bericht über den berner stimme ich dir 100% überein.

nur leider war es bei uns so das wir welpenfutter gefüttert haben.(wussten es nicht anders)

nun haben wir aber immer weniger gefüttert als angegeben.

man hat uns mal gesagt einen großen hund "hungert" man groß man füttert ihn nicht groß...

laut alter (so wie es in den Büchern steht dürfte er jetzt mit 22 wochen auch 22 kilo wiegen) aber er hat zum glück 17,5 Kilo und sieht fit dabei aus.

nur leider lahmt er seit einiger zeit, wachstumsbedingt. er bekommt jetzt anderes futter (ganz wenig protein)und muss leider leider :( jetzt 2 monate nur an der leine kurze spaziergänge machen. er bekommt für 20 tage schmerztabletten. die tierärztin meint wenn wir das konsequent durchhalten dann bekommen wir das in den 2 monaten wieder hin das er keine wachstumsschmerzen mehr hat.

dein berner auf dem foto ist bildhübsch, ich würde auch gerne eins von john boy mal anfügen, aber leider klappt es nicht.

wir sind mit john boy in einer hundeschule die liebevoll, mit der nötigen konsequenz "traininert" es gibt viel zu lachen und auch zu lernen.

wie schwer ist dein hund jetzt ? und wie alt?

john boy ist jetzt 22 wochen alt.

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Hallo Miamaus,

Lando wird am 24. November 3 Jahre alt :)

Er ist sehr groß, hat eine Schulterhöhe von 71,5 cm und ein Gewicht von 61 kg. Man sieht und fühlt ihm sein Gewicht nicht an, er stammt allerdings auch aus einer sehr "stabilen" Familie.

Die Probleme mit den Wachstumsschmerzen hatten wir zum Glück nicht und ich vermute mal, es liegt wirklich an der Ernährung. Er ist sehr langsam und sehr gleichmäßig gewachsen, ist sehr agil und springt auch sehr viel.

Ich wünsche Deinem Süßen daß die Schmerzen bald vorübergehen und er bald wieder fröhlich mit anderen toben und rennen kann.

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Hallo Xeno,

danke für Deine lieben Worte.

Wir schmusen jetzt ganz viel mit John Boy und "kaspern" mit ihm dann im liegen. Und geniessen dann die kurzen Spaziergänge.

Ich finde Lando total hübsch und ich mag es gerne wenn Berner Rüden so aussehen.

Da John Boy große Pfoten hat hoffe ich das er auch ein großer wird mit viel langem Fell. =)

Ich kenne einen Berner bei uns in der Nähe der ganz kurzes Fell hat, so als sei er geschoren, sieht nicht schön aus... :heul:

manno ich wollte eben mal ein Bild von John Boy hochladen aber die Datei ist zu groß und ich habe leider keine Möglichkeit die kleiner zu formatieren.

schade.

ganz lieben gruss

mia

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  • 2 Monate später...

Nun doch mal ein Bild von John Boy.

hatte ich zwar auch schon mal in einer anderen Rubrik,,,aber hier war ich es ja noch schuldig für Xeno..ich denke das auch John Boy an die Größe von Lando rankommt..

übrigens John Boy ist wieder genesen...und kann mit anderen Hunden spielen.

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  • 5 Monate später...
TinaCuba

Wow, Xeno ist ein bildhübscher Kerl...

und der Beitrag sagt wirklich alles aus!

Hier mal mein Exemplar

Cuba ist knapp zwei Jahr alt, 69 cm groß und 50 kg schwer.

img4580dg3.jpg

:o:D

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Wirklich ein hübscher Kerl...

Bin gerade etwas erstaunt, wenn ich ehrlich bin...mein Berner wiegt bei einer Größe von 66cm 37kg...

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