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Schafe angefallen


Gast

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Guten Tag Alle,

ich bin neu hier und wie soll's anders sein: ich hab ein Problem und braeuchte dringend Rat.

Seit 2 Monaten lebt ein Tierheimhund bei mir, der meinen Eltern vor einem Jahr als sog. "Anfaengerhund" vermittelt wurde. Gefragt hatten wir nach einem 'aelteren Hund, vielleicht einer, dessen Herrchen oder Frauchen gestorben ist, muss nicht mehr der schnellste und schoenste sein der fuer seine letzten Jahre noch ein ruhiges Zuhause braucht'. Bekommen haben meine Eltern eine ca. 3 Jahre alte Border-Collie-MixHuendin mit unbekannter Vorgeschichte aber eindeutigen Anzeichen einer Hyperaktivitaet. Auf die Frage, ob sie nicht sehr unruhig waere wurde uns gesagt, ach das wuerde vom Stress im Tierheim kommen und sei waere ein toller Hund braeucht nur ein wenig Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten. Die Andeutung Border fiel nicht sondern nur 'belgischer huetehund'.

Schon bald war klar: Intelligenzbolzen hoch drei - Tueren - kein Problem, sogar ein Drehknauf nicht. Halsband - kein Hindernis; Geschirr - zwei Windungen und ab wie der Wind.

Nach einem Jahr und viel Geld fuer Zaeune Hundetrainer und Zubehoer aller Art haben meine Eltern kapituliert und der Hund kam zu mir.

Als erstes habe ich probiert ihr Grundgehorsam bei zu bringen und angefangen fuer die Geistige Auslastung mit Clilckertraining das Apportieren zu ueben.

Gestern die Kathastrophe - beim Beginn des alle 3 Tage stattfindenden Fahradlaufspasses, Gelegenheit genutzt aus dem (massgefertigent) Geschirr gewunden und weg war sie. Zaun, Zaun zu einem ca. 500m entfernten Schafhalter. Dort hat sie die Elternschafe in den Stall getrieben und das Lamm in den Hals gebissen. Es ist vor Schreck umgefallen, blutet, aber der Tierarzt meinte, vielleicht ueberlebt es.

Meine Frage ist nun: Hat das ueberhaupt noch Sinn mit diesem Hund weiter zu trainieren? Oder stimmt der Spruch vom "einmal Blut gerochen...." wobei das natuerlich auch schon haeufiger passiert sein kann, weiss man halt nicht. Welche Moglichkeiten gibt es vielleicht?

Ein sehr frustrierter dolby hofft auf antworten. LG dolby

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Meike Hempel

Ersteinmal herzlich willkommen hier!!!

Hmm zur Sache. Ich finde es super, dass ihr einen Hund aus dem Tierheim genommen habt. Und wieviel Mühe und Zeit ihr investiert. Klasse!!!

Was für eine brilliante Idee vom Tierheim, mit dem "belgischen Hüter" Der entspricht ja genau der Beschreibung die Ihr gemacht habt. ?!?

Es hat Sinn weiterzumachen. Ob das mit dem Blut riechen so ist wie man sagt ist wohl auch von der Situation abhängig. Das kann auch in der Aufregung passiert sein, dass sie das Lamm gebissen hat.

Das sie hüten kann hat sie ja unter Beweis gestellt. Kann mir gut vorstellen, dass ihr in der Richtung weitermacht. Hüteseminar usw...

Hier ist auch schon mal über so etwas berichtet worden:

http://www.polar-chat.de/search.php?id=7583&layout=topic&sortfield=post_date&sortorder=DESC&

Vielleicht fällt den anderen hier noch etwas dazu ein. Nicht den Mut verlieren.

LG Meike und Gioconda

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Hallo und von mir auch erst mal herzlich willkommen hier!

Nun zum Problem: Ganz als erstes rate ich immer dazu, sich vor Ort fachlich kompetente Hilfe zu suchen, da eine "Diagnose" und Tips übers Forum auf die Entfernung gerade in eher schwierigen und komplexen Fällen zu wenig und vielleicht auch zu ungenau sein kann, da man den Hund und das Umfeld ja eben nicht sieht.

Aber ich denke, dass es zum einen Quatsch ist mit dem "einmal Blut gerochen oder geleckt", denn dann dürfte ja niemand seinen Hund barfen... ;)

Was schon so ist, das hab ich selbst erlebt bei meinem Hütehund, dass sie Spaß am Hetzen bekommen können. Der Hütetrieb ist ja auch nur ein quasi umgeleiteter Jagdtrieb, wenn dieser Trieb also nicht in kontrollierte Bahnen gelenkt oder unterdrückt wird durch ausreichend andere Beschäftigung und Training, kann ich mir schon vorstellen, dass es dann mit dem Hund durchgeht.

Generell knappen die Hütehunde dann beim Hüten auch schon mal zu. Dass das jetzt gerade so extrem gelaufen ist, ist halt echt übel, der Schafeigentümer wird wohl auch nicht allzu begeistert sein und das Lamm tut mir ja auch leid, aber im Prinzip kann da ja keiner was für.

Finde es gut, dass Ihr alle schon vieles ausprobiert habt für den Hund. Vom Tierheim finde ich es unverantwortlich, Euch einen solchen Hund zu geben, überhaupt einen Hütehund, wenn Ihr nach einem ruhigen, evtl. älteren Hund gefragt habt! Naja, egal, jetzt isses halt so.

Es macht auf jeden Fall Sinn, mit dem Hund weiter zu arbeiten! Wie gesagt, ein Trainer vor Ort wäre gut. Vielleicht kann Dir da ja jemand hier noch mehr Tips dazu geben. Auch wenn Ihr schon einige Hundetrainer "verschlissen" habt, Ihr habt wahrscheinlich einfach noch nicht den richtigen für Euch und Euer Problem gefunden!

Auch ein Hüteseminar, wie Meike es vorgeschlagen hat, wäre sicher eine Idee, denn offensichtlich zeigt er ja ganz starke Hütetendenzen. ;)

Das ist naklar ein Haufen Arbeit, der dann auf Euch/Dich zukommt. Aber wenn Ihr/Du mit Konsequenz dranbleibt, bin ich sicher, dass es hinzukriegen ist.

Beim Hütehund, speziell wenn Border drin ist, ist es wirklich schwer, die Balance zwischen körperlicher und geistiger Auslastung und notwendiger Ruhe zu finden! Denn je mehr man dem Border anbietet (insbesondere körperlich), umso mehr will er auch haben, dass ist dann eben auch problematisch...

Aber da sagt Dir vielleicht auch noch jemand was dazu, der sich mit Borders besser auskennt, hoffe ich.

Fürs erste kann ich Dir nur raten, den Hund noch nicht aufzugeben. Nun habt Ihr als Familie schon so viel Zeit investiert, da wäre es schade, wegen dieses Vorfalles aufzugeben. Wenn Du ihn erst zwei Monate hast, ist das ja quasi noch ein Neuanfang! Eigentlich sind das ganz tolle Hunde, wenn man lernt, sie zu führen, und ich glaube bestimmt, dass das möglich ist!

LG!

Anja und Hundis

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Hallo,

ich denke zuallererst muss sichergestellt sein, dass er nicht mehr rausschlüpfen kann. Dazu eignet sich ein Bauchgurt, der sich mit dem Geschirr verbinden lässt (ich kenne euer Geschirr zwar nicht, aber meist geht es).

Und dann kommt das Training an langer Leine.

Was ich bei so einem Temperamentsbolzen auf jeden Fall machen würde: ein Ruhe-Kommando einführen. Solche Hunde tun sich schwer, Ruhe zu finden und abzuschalten. Sie überdrehen. Deshalb brauchen sie einen "Ausschaltknopf". Auf den Platz schicken und Ruhe ist, bis du ihm erlaubst wieder aufzustehen. Die Wohnung/das Haus generell ist ein Ort der Ruhe. Kein wildes Toben oder Spiel in der Wohnung (oder zumindest einigen Zimmern).

Oft hilft schon diese Maßnahme, einen so überdrehten Hund wieder runterzufahren.

Auch die Spaziergänge laufen bis auf ein oder zwei Tobeeinheiten ruhig und konzentriert ab. Gut finde ich auch Fährtenarbeit, weil es den Hund tatsächlich ermüdet.

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Hallo,

herzlich Willkommen.

Das deinen Eltern so ein Hund vermittelt wurde ist eine Schweinerei aber ich ziehe den Hut vor Euch das ihr nicht aufgebt.

Das mit dem Lamm beissen ist wirklich übel aber gibt nicht auf und versuch sie wie schon vorgeschlagen in die Richtung weiter zu fördern, damit meine ich natürlich nicht im Lämmer beissen sondern im hüten.

Ich drücke dir die Daumen das ihr Erfolg habt.

Lg Birgit

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Hallo Alle,

ersteinaml vielen Dank fuer die aufbauenden Antworten. Die kann ich gut gebrauchen - so frustriert wie ich im Moment bin.

Ich habe keine Bedenken, dass ich das mit der 'Grundausbildung' nicht schaffen wuerde. Das sehe ich nicht als das Problem - aber diese Ausraster....

Kann es eigenlich sein, dass auch Hunde eine Art 'psychischer Stoerungen' haben? Ich habe den Eindruck es hat bei ihr 'Anfallartigen' Charakter. Von anderen Hunden kenne ich es, dass dem Jagdtrieb Anzeichen voraus gehen, wie in die Ferne starren, Spur aufnehmen usw. Bei ihr sind diese Vorzeichen kaum oder nicht zu beobachten - sozusagen von 0 auf 100.

Ich habe einen Hundetrainer hier aus der Gegend dazugeholt - er arbeitet nach der Methode von Martin Gaus (http://www.martingaus.nl/index.html) - kennt den jemand?

Falls sich neue Entwicklungen ergeben werde ich berichten.

LG. dolby

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Das Problem ist, dass der Hund Erfolg hatte!

Auch ich denke:

endweder ein gezieltes Hüten zu lernen, was aber nur geht, wenn der Ausbilder um das Problem weiß und der Hund wird unter Umständen vorerst einen maulkorb tragen müssen.

Bis er feststellt, dass er ohne "beissen" besseren Erfolg hat.

Weieterhin bietet sich wohl auch "Anti-Jagd-Training" an, wobei ich da nicht viel von weiß, google mal drüber.

Was deinen Hund dann auch nicht kaputt machen kann.

Aber vielleicht muß es ja nicht soweit kommen.

Das A und O ist übrigens nicht unbedingt den Jagdtrieb zu "eliminieren", sondern den Hund dazu zu bringen sich in JEDER Situation abrufen zu lassen.

Ich wünsche euch viel Erfolg und respektiere deinen Mut und dein Durchhaltevermögen. Sehr!

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Mit meinem Berger des Pyrénées (auch Hütehund) musste ich auch sehr viel lernen seufz. Er hat unsere Nerven vor allem im ersten Jahr arg strapaziert, aber ich bin drangeblieben und inzwischen ist Skipper 3 1/2 Jahre alt und sehr gut unter Kontrolle, bis auf gewisse "Macken". Dass Hütehunde die Schafe (oder das Vieh) zwicken ist ein normales Verhalten, dass Deine das Lamm am Hals gepackt und verletzt hat, ist natürlich schlecht, aber das kann im Übereifer eben schon mal vorkommen. Meiner Erfahrung nach müssen Hütehunde vor allem eines lernen, nämlich auch mal nichts zu tun!!! Skipper hat jeden Tag mindestens 3 Std Freilauf mit viel Beschäftigung, Gassigänge exklusive! Ich mache mit ihm viel Sucharbeit, sie lastet ihn prima aus und macht ihm grossen Spass, dann aber auch "Naturagility" (= auf Baumstämme hüpfen, unter Bänken durchkriechen, rund um einen Holzstapel laufen usw.), aber auch zu Hause will er gefordert sein, ich lasse ihn aktiv bei der Hausarbeit helfen (Staublappen schütteln, kleine Dinge in den Müll schmeissen, Zeitung nach Hause tragen usw.) und mache jeden Abend mit ihm eine Trick-, Dogdancing- und Suchrunde in Haus und Garten. Kurzum, ein Hütehund hat einen enormen Arbeitseifer, je mehr Du mit ihr gemeinsam machst, desto mehr hört sie auf Dich und Du kannst sie dann auch in Stresssituationen (vorbeilaufen an Vieh usw.) unter Kontrolle halten. Im ersten Jahr mussten mein Mann und ich oft unseren Skipper einfangen, weil er das Vieh auf der Weide zusammentrieb und dann an temporärer Taubheit litt... Heute macht er Blickkontakt und sage ich dann nein, dann sind seine Augen zwar sehnsüchtig aufs Vieh gerichtet, aber er bleibt bei mir... Nächsten Sommer ist der erste Hütekurs mit ihm geplant... Mein Rat an Dich wäre: bau eine enge Beziehung zum Hund auf, damit sie wirklich immer zu Dir schaut und in Deiner Nähe sein will, arbeite am Anfang mit Schleppleine und einem Geschirr, aus dem sie wirklich nicht rauskann, damit sie keine selbstbelohnenden Erfolgserlebnisse mehr hat! Hütehunde nutzen wirklich jede noch so kleine Gelegenheit total aus und Inkonsequenz lassen sie uns stark büssen!!!

Dass man den Eltern im TH eine Border-Mix-Hündin als "ruhig" angepriesen hat, ist natürlich der Oberhammer...! :(

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Meike, dann ließ es nochmal in Ruhe GENAU und denke dabei.

Dann brauchst du keinen Maulkorb und kannst dann entspannt blei´ben!

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