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Hundehalter und ihr Universum


gast

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Mein erstes Thema in diesem Forum - leider aus unschönem Anlass.

Folgendes konnte ich heute beim Spaziergang mit Hundi beobachten:

(vor weg: in dieser Gegend laufen 90% der Hunde ohne Leine)

Auf nem Weg kam mir eine junge Frau entgegen mit 2 Hunden, ein kleiner Terrier ohne Leine und ein süßer Misch-Masch in mittlerer Größe an der Leine. Der Mischling machte schon von weitem klar, dass er keine Lust auf Hundebegegnung hat, versteckte sich hinter seinem Frauchen und knurrte sehr deutlich.

Mein Huskytier (ohne Leine) ging einfach dran vorbei, weil er im Stande ist Signale anderer Hunde zu lesen. Hinter mir lief eine Frau mit Labbi und dieser fand die Signale offenbar nicht so eindeutig, denn er schnüffelte munter an dem Mischling. Der wurde seinerseits natürlich deutlicher (damits sogar der Labbi kapiert) und fletschte die Zähne, schnappte nach ihm.

Der Labbi nahm das nicht zum Anlass abzulassen, sondern ging ihn an, sprang auf ihn zu = kleine Keilerei.

Das Frauchen vom Labbi hatte in dieser Situation nichts besseres zu tun als die junge Frau anzuschreien "Lass doch einfach die Leine los!!!!", Versuche ihren Hund einzufangen unternahm sie nicht. Der Mischling wand sich jedenfalls im Kampf an der Leine und (e n d l i c h möchte ich sagen) nahm sich die junge Frau (Besitzerin des Mischlings) ein Herz und trat dem Labbi ordentlich in die Seite. Und es zeigte Wirkung - Labbi nahm Abstand und die junge Frau zog mit ihren Hunden weiter.

Jetzt könnte man sagen: scheiße gelaufen, aber sowas erlebt man leider wohl täglich. Weit gefehlt Freunde. Der Knaller kommt jetzt erst:

Die Besitzerin des Labbis rannte samt Hund hinter der jungen Frau her und schrie: "wie kannst du es wagen meinen Hund zu schlagen??!!" Dann packte sie die junge Frau von HINTEN AM KRAGEN....

Das war der Punkt an dem ich mein Huskytier am Halsband packte, in Richtung der beiden sprintete (ich war recht weit weg) und so laut ich konnte brüllte, dass sie gefälligst ihre Griffel von der Frau nehmen solle.

Die Labbibesitzerin ließ von ihr ab, sie guckte mich verdaddert an und rief mir zu "die hat meinen Hund geschlagen!!!!", worauf ich ihr entgegenpfefferte "völlig zu recht! Was hat dein Köter bei dem angeleinten zu suchen!??"

Ich fand dann in meiner Aufregung noch ein paar Worte für sie (sie solle sich was schämen und überlegen was sie gerade gemacht hat: einen Menschen anzugreifen, weil man seinen Hund nicht im Griff hat) und bin dann zu dem jungen Mädel um mich nach ihr zu erkundigen.

Sagt mal: SIND EINIGE HUNDEHALTER NOCH GANZ BEI SINNEN?

Ich frage mich immer wieder, wie manche Menschen abgehen, wenn man ihren Hund abwehrt. Wie gewaltbereit HuHa da reagieren. Und jetzt nicht falsch verstehen: wenn jmd ohne Grund meinem Hund nen Tritt verpasst, werde ich auch sehr böse. Aber in so einer Situation: wie in Gottes Namen kommt man auf die Idee einen Menschen anzugreifen??

Leben manche Hundehalter in einem anderen Universum??

Geht die Labbibesitzerin heute mit einem guten Gefühl nach Hause und findet sich im Recht? Findet die ihr Verhalten normal und anständig?

Ich finde es einfach nur erbärmlich, wie wenig einsichtig sehr viele HuHa in Bezug auf ihre eigenen Hunde sind. Bello darf sich benehmen wie ne rasende Pottsau, und wehe ein Zweibeiner kommt ihm in die Quere...

Das darf doch nicht wahr sein! :(

EDIT: ach so, bevor es einen Aufschrei gibt. Die Rasse der Hunde spielt keine Rolle. Das hätte auch n Boxer, Kangal, Malteser etc sein können. Dass es jetzt grad n Labbi war, war Zufall.

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Es ist aber leider traurige Wahrheit :(

Ich hab das hier auch- zwei Häuser weiter unten...

Ein großer Schäfermix, der alles zusammenkläfft und überall drauf will, was sich nicht sofort unterwirft...

Mein Freund war vor einigen Wochen gerade mit unserem Luke draußen, die Straße runter, natürlich an der Leine- nicht, weil Luke nicht hört, sondern a) weil er in unmittelbaren Wohngebieten an die Leine gehört und B) weil ich die Hoffnung habe, dass andere HH verstehen, dass kein Kontakt gewünscht wird.

Besagter Schäfermix kam mit Frauchen an der Leine hinter ihm lang und zerrte Frauchen über die gesamte Straße.

Als der Hund mit seiner Nase an Lukes Hintern ankam, Luke knurrte schon warnend, griff mein Freund dem anderen Hund ins Halsband, damit wieder Abstand hergestellt wurde.

Sonst nichts.

Da war was los... meine Güte.

Am Tag später ging mein Freund mit unserem paar Wochen alten Welpen raus.

Besagter Hund kam mit Frauchen an der Leine wieder die Straße runter.

Mein Freund Jack wieder in Vorgarten und Tür zu, Hund erst mal vorbei lassen.

Wird er angepöbelt, dass es kein wunder sei, dass unsere Hunde aggressiv und verzogen sind, wenn wir sie nie mit anderen spielen lassen wollten und wenn uns die Hunde in der Nachbarschaft stören, sollen wir doch weg ziehen...

Ich will hier unmittelbar, obwohl wir eigentlich im Feld wohnen schon gar nimmer allein Gassi gehen.

Meine Hunde haben beide den anderen nichts entgegen zu setzen und ich weiß auch nicht so recht, wie ich mich richtig verhalten soll, wenn man den anderen Hund noch nicht einmal anfassen darf :(

Die Nachbarn lassen übrigens die Hunde auch Pferde auf Ausritten jagen und sagen dann zu uns, wenn wir sie bitten die Hunde anzuleinen, dass sie doch auch nur ihren Spaß wollen...

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nee, oft sind´s Labbis, die die Signale ihres Gegenübers nicht verstehen und distanzlos sind. Aber das nur nebenbei.

Diese Diskrepanz, die du da erlebt hast, kannst du bei kritischem Lesen und beobachten überall bei vielen Tierhaltern finden. Es zählt das eigene Tier, sonst nichts. Das eigene Tier wird geschützt, dass andere auch schützen wollen ist eher zweitrangig.

Ich kann es einerseits ein ganz klein wenig verstehen, denn in dieser Gesellschaft ist kein Platz mehr. Rücksicht wird verlangt allerorten und jederzeit. Kaum 5m ohne dass jemand Anspruch auf Rücksicht erhebt. Es ermüdet und stumpft ab und irgendwann lautet die Devise "mir langsam wurscht. Ich zuerst", was zu Eskalation und wachsender Aggression führt.

Traurig, aber letztendlich kaum vermeidbar, weil der Mensch für so eine Enge nicht geschaffen ist.

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Yatzy, danke für dein couragiertes Eingreifen!

Chapeau!!!

Leider kenne ich solche Begegnungen auch, allerdings nur mit angedrohten Tätlichkeiten und extremen verbalen Entgleisung.

Gerade deshalb finde ich es super, dass du eingegriffen und geholfen hast.

Hundehalter sind leider keine homogene Gruppe, sondern es finden sich viele nette Menschen und eben auch komplette Vollidioten darunter.

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Originalbeitrag

sondern es finden sich viele nette Menschen und eben auch komplette Vollidioten darunter.

Und sind somit quasi ein representativer (Urghs, schreibt man das SO) Querschnitt durch unsere Gesellschaft. Klingt komisch, ist aber so.

Bin ich froh, daß ich hier am....................Popo der Welt zu wohnen scheine, denn sowas passiert mir hier eigentlich nicht. Was vielleicht auch an meiner Statur liegt :kaffee:

Arrgyle

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mss. marpel

Hallo und guten Morgen!

Eigentlich sollte man denken das Menschen gerade mit Hunden etwas tolleranter, verständnisvoller, umgänglicher und sozialer sind, weit gefehlt! Da fällt mir ein guter Spruch ein.,, Der tuht nichts der will nur spielen"! Scheinbar war die Frau ganz einfach einmal beeidruckt, das es Hundehalter gibt die sich tatsächlich trauen einen solchen Hund in die Schranken zu weißen um den eigenen Hund zu schützen. Ein normaler Mensch wäre froh aus der Situation heraus zu kommen, ohne das etwas schlimmes passiert. Die Frau hat sich aber dazu entschieden die Sache noch schlimmer zu machen! Jetzt lässt sich auch bestimmt erahnen wie weit ihr Hund gehen würde!

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Miemingborders

Diese Diskrepanz, die du da erlebt hast, kannst du bei kritischem Lesen und beobachten überall bei vielen Tierhaltern finden. Es zählt das eigene Tier, sonst nichts. Das eigene Tier wird geschützt, dass andere auch schützen wollen ist eher zweitrangig.

Das ist zum Teil auch bei anderen Tierarten zu bemerken. Hund = Schützenswert, Katze = scheißt in den Vorgarten/Sandkasten/etc. Hundehalter vs Katzenhalter ist da ja oft ein Thema.

Es wäre generell schön, wenn jeder sich für JEDES seiner Tiere verantwortlich fühlt und verantwortungsvoll damit umgeht. Heißt, dass ich erstmal schaue, dass ich meinen Hund erziehe bevor ich sinnlos auf Menschen einschlage. Heißt aber auch, dass ich einen Konsens mit meinen Nachbarn finden muss, wenn meine Katze in ihren Garten macht. Stumpf mit dem Finger auf andere zeigen hilft nicht, geht aber einfach.

Schön, dass du eingegriffen hast. Vielleicht zieht so die Einsicht bei der Hundehalterin ein.

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Ich finde Deine Reaktion Klasse! respekt

In den letzen 15 Jahren die ich mich nun unter die Hundehalter zähle (OMG ich werde älter) habe ich eines beobachtet (selten so krasse Fälle wie Du)

Wage es jemandem zu sagen sein Hund hätte Übergewicht oder ein, segen wir nicht ganz so nettes Sozialverhalten. Es gibt welche, die nehmen es persönlich - als hättest du gesagt: Frau Mayer, sie sind aber fett geworden. Ina Du bist assozial. (Natürlich hat man nicht so krass gesagt der Hund sei fett, sondern ob Waldi wohl etwas zugelegt hätte)

Ich sehe teilweise eine...nenen wir es Idenifikation mit dem Hund. Klar ist mein Hund ein wichtiger Teil in meinem Leben - aber er ist nicht mein Leben und auch nicht Ich.

Erinnert sich jemand an das Spiel: gehe mit deinen Freunden/Freundinen abends aus dem Kino/Restaurant.... und frage: Wo stehen wir denn? Werden 95% antworten wo das Auto steht (insofern man mit einem ankam) und dann kann man lächelnd erwiedern: Nein, also ich stehe hier auf dem Gehweg.

Es gibt auch Autofahrer, die absolut ausratsen sollen, wenn man das Auto zerkrazt,...Hallo, gehts noch?

Ich beobachte immer mehr, vor allem in der Stadt, dass es manchmal viel zu sehr persönlich genommen wird, was man dem Hund "antut", über ihn sagt, denkt, wie man ihn anguckt. Ich vermisse da manchmal einen angebrachten Abstand. Selbes sehe ich aber auch bei Müttern. Kind baut Mist (ja, soll vorkommen, haben wir alle), nein nicht Kind ist schuld, die schuldigen werden überall anders gesucht und der, der darauf hingewisen wird ist der Pöhse.

So auch erlebt bei Hundehaltern. Mein Nachbarshund rennt über Gemeinschaftsgarten im Erdgeschoss in die Wohnung eines anderen Mieters und beißt dort den Besuch. Ratet mal wer schuld war....nein nicht der Hundehalter der seinen Hund nicht beaufsichtigt hat, natürlich auch nicht der Hund....nein, der Besucher war schuld, weil er bestimmt eine falsche Bewegung gemacht hat. In den letzen 15 Jahren hab ich mich oft gefragt: "Sag mal, gehts noch?" Manchmal überlege ich ob manches früher nicht eben doch besser war - zumindest hier auf dem lande hab ich manchmal das Gefühl, dass zumindest die Ralationen der Beziehung zwischen HUND und Mensch noch stimmen

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nazguldonna

Ich musste jetzt erst mal meine Gesichtszüge einsammeln, die sind mir beim Lesen vollkommen entglitten.

Ehrlich gesagt fällt mir zu dem Verhalten der Labbi- Besitzerin nicht ein.

Hund und Halter scheinen in diesem Fall Null Respekt vor anderen Lebewesen zu haben. Ich muß ganz ehrlich sagen ich hätte den Labbi schon eher in die Schranken gewiesen und wahrscheinlich nicht grade sanft.

Im übrigen finde ich es toll das du so beherzt eingegriffenhast, das ist heutzutage ja leider auch nicht mehr Selbstverständlich :respekt:

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mistbiene

Erstmal: :respekt: das hätte nicht jeder gemacht.

Zum Labbi kann ich sagen: es gibt bestimmt auch andere Exemplare, aber meins hier versteht von hündischer Kommunikation mal garnix (hab ich jedenfalls das Gefühl), sobald ein anderer Hund in Sicht kommt, am liebsten drauf. :Oo (er meints natürlich nur nett ;) )

Ich selbst bin extremst genervt wenn jemand meinen Hund kritisiert, aber zum Glück weiß ich dass es bescheuert ist und wenn sich schon jemand fremdes abringt mir was zu sagen dass das wahrscheinlich nen guten Grund hat. :so

Also verkneif ich mir meinen Ärger und denk mal drüber nach, denn manchmal haben andere Leute mit nem Blick von aussen tatsächlich recht.

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