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Aggressive Übersprungshandlung, leinenaggressiver Hund


Pepper Girl

Empfohlene Beiträge

hierzu ergänze ich noch fettgedruckt:

 

Manchmal hilft es dem Hund, wenn man die Leine einfach um die Hüfte bindet, statt sie in der Hand zu halten und dann zügig ohne zu korrigieren am anderen Hund vorbei, ohne sich nach dem eigenen Hund umzudrehen, ohne langsamer zu werden, (am besten man wird einen Ticken schneller, da man bei Unsicherheit sowieso von selber ohne es selbst zu merken, langsamer wird, )und ohne den entgegenkommenden Hund zu fixieren, natürlich an der abgewandten Seite den eigenen Hund führend und wenn möglich mit Abstand oder Bogen vorbei!

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Monique G.

Naikey hat ja auch früher ab einem gewissen Stressniveau um sich gebissen. Er ist jetzt seit 3 Jahren hier und mittlerweile 5 Jahre alt. 

Bei ihm war es sicher keine Absicht, das er mich oder meinen Ersthund oder Gegenstände durchgelocht hat.

Er war in solchen Situationen einfach völlig überfordert und musste mit dem Stress irgendwo hin, da er kein anderes Verhalten erlernt hatte um mit Stress umzugehen explodierte er halt. Wenn Naik einmal auf diesem Niveau angekommen war , weil ich es nicht vermeiden konnte half genau gar nix mehr. Er hat nicht gezielt um sich gebissen sondern ungehemmt einfach immer wieder schnell und bündig zugepackt. Dabei war sein Adrenalin Spiegel so hoch das die Pupillen extrem geweitet waren.

 

In solchen Situationen half nicht der beste Keks , keine konditionierten Signale und keine Strafen. Egal was ich tat es kam schlicht nicht an. Das einzige was ich dann noch tun konnte war ihn so halten und fixieren das er mich und andere nicht erwischen konnte und warten bis er selber wieder runter kam. Konnte er nichts mehr beißen schrie und zitterte er wie bekloppt. 

Bei ihm hatte es nichts mit der Leine zutun , er hat immer so reagiert wenn es ihm "zuviel" wurde. Auslöser waren generell Situationen die er als stressig empfand.

 

Er hatte als er kam genau Null Impulskontrolle und er hatte nie gelernt sich zu konzentrieren, das einzige was er perfekt beherrschte war sich hochfahren auch gerne mal wegen Blättern die von Bäumen fielen. 

 

Wir haben die letzten drei Jahre sehr viel trainiert und gearbeitet heute sind Ausraster auf diesem Niveau gar nicht mehr vorhanden. 

Das Schlimmste was heute noch passiert ist das er in extrem Situationen auf seinem Hintern sitzt und vor sich hinfiept dabei aber Futter annimmt und noch soweit ansprechbar ist das ich mit ihm Unterordnung machen kann was ihn dann auch rausholt aus seinem Film.

 

Wir haben soweit wie möglich Stress vermieden (was mehr schlecht als Recht klappte) und ich habe in ansatzweise noch erträglichen Situationen das Hochfahren direkt am Anfang unterbunden. Parallel haben wir an der Impulskontrolle hart gearbeitet und seine Reizbarkeit abgebaut. 

Dazu haben wir noch ein Alternativ Verhalten aufgebaut und seine Ansprechbarkeit verbessert. Nach und nach wurde er dadurch immer leistungsfähiger was das Stress ertragen anging.

 

Heute ist er generell sehr viel ruhiger und gelassener und kann sich hervorragend konzentrieren. Er geht heute mit mir ohne Probleme durch die Stadt , kann an Hauptstraßen ohne Stress laufen und auch Hunde am Rad oder generell Hunde bringen ihn nicht mehr aus der Fassung. 

Ich bin heute mehr als froh das ich ihn nicht aufgegeben habe und ich seine Ausraster nie persönlich genommen habe. Unser Vertrauensverhältnis hat nie drunter gelitten.

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Pepper Girl

@Monique

 

So, wie du Deinen Hund oben beschrieben hast, war meine Hündin am Anfang auch, sogar Blätter im Wind haben sie aufgeregt, oftmals ohne ersichtlichen Grund hat sie laut geschrien und war am flippen ...  Allerdings ohne Aggression, einfach Erregung pur.

 

Sowas kommt heute,- nach einem Jahr ,-kaum noch vor.  zum Glück, denn die Umwelt dacht schon, hier wurd ein Hund grausam verprügelt oder was in der Art.....

 

Nunja, ich weiß auch nicht, was sie vor mir erlebt hat, sie stammt aus einem TH in Moskau, mußte innerhalb ihres ersten Lebensjahres viermal ihr zuhause wechseln.......

 

Vielleicht könntest Du mir per *PN* eure Trainingsmethode beschreiben,- würd mich interessieren, wie ihr dagegen angegangen seid.

Toll, was ihr es geschafft habt !!!

 

 

 

/

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McChappi

Also vivo flippt nicht voll aus. Er bellt auch niemals aber er ist auf 180.

Das merkt man bei ihm eher wenn er ganz ruhig wird.

Dann atmet er schwer und irgendwann hyperventiliert er fast.

Dann heißt es Alles aus der Schnappumlaufbahn.

Ich verhinder solche Situationen aber es geht nicht immer. Wenn aus dem Gebüsch vor meinem Haus Plötzlich ein Hund auf vivo los stürmt kann ich nicht mehr viel machen. Hund fest halten und abwarten bis es vorbei ist.

Leider haben wir einen Idioten Nachbarn der es nicht kapiert.

Vivo ist dann absolut nicht ansprechbar.

Komplett out of order. In ner anderen Welt.

Das kann man nur aussitzen.

Das einzige was geholfen hat ist das er mir mittlerweile vertraut und nur noch bei 2-3 Hunden so reagiert.

Bei anderen kann ich ihn weiter schicken oder hinter mich bringen.

Ich hab das aber nicht trainiert. Ich hab in seinen Augen wohl einige Situation so gut geklärt das er mir vertraut und das nicht mehr als sein Job sieht.

Mittlerweile können wir beim TA direkt neben unkastrierten Rüden sitzen.

Ich kraul ihm das Ohr und sag alles ist ok. Vor 2 Jahren hätten wir nicht mal im gleich Raum sein können.

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Monique G.

Training war recht simple die oberste Regel war es gar nicht erst soweit kommen zu lassen.

 

Am Anfang war Herr Hund schon damit überfordert eine normale Runde Gassi zu gehen. Also sind wir mit dem Auto erstmal in Reizarme Umgebung gefahren und haben da Schritt für Schritt Leinenführigkeit und entspannen geübt. Parallel hat er gelernt das Zuhause genau gar nichts los ist und man durch aus auch mal ein bisschen schlafen kann. 

 

Als wir es geschafft hatten das Herr Hund  sich tatsächlich an diesem Ort entspannt zeigte und wir ihn mit Hilfe von Bewegungseinschränkungen runter regulieren konnten sind wir ins Leben gegangen. Bedeutete für uns riesiges Feld mit vielen Hunden , Menschen und Radfahrer aber mehr als genug Platz zum Ausweichen. 

 

Dort haben wir uns Anfangs am Rand aufgehalten und dem Treiben einfach nur zugeschaut , ich weiß gar nicht mehr wieviele Stunden wir dumm rum standen bis Herr Hund sich das erste Mal wirklich entspannt gezeigt hat. Hochspulen hab ich auch hier mit Bewegungseinschränkungen korrigiert und ihm direkt nach der Korrektur eine Alternative je nach Tagesform ein schlichtes Sitz , ein bisschen Futtersuchen oder irgendetwas anderes (Hier hatte ich wohl sehr viel Glück das Naikey ein Border Collie Mix ist und nichts für ihn besser ist als zu arbeiten ) angeboten und überschwänglich gelobt. Nach und nach konnten wir uns immer dichter rantasten. Zuhause haben wir zeitgleich angefangen ruhige Dinge mit ihm zu machen. Hier standen Tricks lernen besonders hoch im Kurs. Wichtig war für Naik das es ein Wort gab was den Anfang des Spiel angab und das Ende. 

 

Richtig schwierig war für ihn der Moment des vorbei gehens an Hunden und Menschen. Hier kam der Durchbruch erst spät mit zunehmender Gelassenheit und dem voranschreiten des Impulskontroll Trainings.  Naik kam als hysterischer Balljunkie zu mir. Also haben wir das klassische Ball fliegt Hund liegt Training bis zum erbrechen durchgezogen. Heute kann ich ihn sogar auf halben Weg zum Ball ablegen für ihn eine Weltbewegende Leistung. Auch auf Futter und andere Aktionen musste er stets warten los ging alles immer erst wenn er ruhig auf seinem Po saß und Blickkontakt hielt statt zu kläffen und sich zu drehen. So hat er gelernt mit Frust umzugehen. 

 

Alles in allem war meine Devise immer Fordern aber nicht Überforden. Unerwünschtes Verhalten wie fixieren hab ich Notfalls auch aversiv mit einem anrempeln unterbunden und jedes positive Verhalten wie bekloppt gelobt , geklickert und tonnenweise gekekst. Manche Leute dachten wohl echt ich habe ne gespaltene  Persönlichkeit dank diesem Hund kann ich noch heute perfekt zwischen anschnauzen und himmelhoch jauchzend wechseln. Für uns war es glaub ich hochgradig wichtig das ich berechenbar für ihn war und wir klare Strukturen im Tagesablauf hatten. 

 

Selbstredend lief nicht immer alles Glatt und Der-Tut-Nixe haben uns das Leben erschwert genauso wie "wir-müssen-da-jetzt-lang-Wege" aber seine Explosionen habe ich einfach immer als Shit-happens ertragen und nie persönlich genommen.

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Pepper Girl

Butschi hatte ich früher auch dann und wann mal im Arm hängen. Man hat ihm direkt danach angemerkt dass er

das defintiv nicht wissentlich getan hat.

Er war richtig perplex, kleinlaut und es war ihm sichtlich unangenehm

 

 

 

ja, nach der letzten Attacke an der Leine schaute mich mein Hund auch lammfromm an als ob er fragt, ob wir jetzt weitergehn bzw. was ich jetzt tun möcht. 

 

 

naja, für sie jedenfalls war das Thema abgehakt......

 

 

  PS   ...und klar kann eine Trainingsmethode auch öffentlich gepostet werden.....

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Monique, genau so waere auch mein Vorgehen, zu Hause Ruhezone, notfalls sehr fruehzeitige koerpersrachliche Korrektur z.b. Bewegungseinschraenkung koerperblock beim 1. Ansatz von Hochfahren, viel Lob, aber nur bei entspannter Haltung, nicht überfordern und in 180 Situationen aussitzen bzw schnell durch ohne Reaktion. Schöne, dass ihr damit so erfolgreich wart

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Monique, genau so waere auch mein Vorgehen, zu Hause Ruhezone, notfalls sehr fruehzeitige koerpersrachliche Korrektur z.b. Bewegungseinschraenkung koerperblock beim 1. Ansatz von Hochfahren, viel Lob, aber nur bei entspannter Haltung, nicht überfordern und in 180 Situationen aussitzen bzw schnell durch okhne Reaktion. Schöne, dass ihr damit so erfolgreich wart. Und die eigene Emotion raushalten. Also keine Schuldzuweisungen, kein sich schämen, keinen Frust entstehen lassen.

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