Artikel in der "Zeit" - Tierschutz (Südeuropa) Frei Schnauze

[Gast]

Jede Medaille hat zwei Seiten .

Diesen Sommer in Serbien habe ich erlebt ,wie tolerant und mitfühlend die meisten Einheimischen mit Strassenhunden umgingen .Die Tiere lagen vor Geschäften und waren so satt ,

das sie Leckerlis gar nicht mehr annahmen .Sie liefen unbehelligt in der Stadt rum ,selbst bestimmt .

Nur hilft ihnen das sicher wenig ,wenn sie krank werden .

Andererseits kommt alle paar Monate ein Lieferwagen ,der Strassenhunde einsammelt und was dann passiert .........

Ich hätte in den ersten drei Monaten hier in Deutschland mit unserer Zigeunerin viel zu schreiben gehabt und ich hab manche Träne vergossen und oft an der Richtigkeit meines Handelns

gezweifelt .Nach vier Monaten in denen sie viel gelernt hat und ich am allermeisten ,weiß ich zwar nicht ,ob ich je wieder so handeln würde ,bereuen tu ich aber nichts .

Den Tierschützern gilt mein Respekt und ich denke auch nicht das der Autor deren Arbeit abwerten wollte .

[Mowgli]

Aus meinen Aufenthalten in Griechenland weiß ich, dass es sie gibt, die einigermaßen glücklichen Straßenhunde. Und dass sind sicher die, denen man mit einem Leben in Deutschland keinen Gefallen tut.

 

Das sind....wenn ich mal scharf überlege.....vielleicht 5% der Hundepopulation dort. Die liegen gerne in der Sonne, sind durchsetzungsfähig genug, um den anderen Streunern das Essen wegzufressen und schlau genug, keine Autos zu jagen.

 

Die anderen 95% müssen so leben, weil die Menschen das so wollen. Weil sie ihre Hofhunde nicht kastrieren und ihre Haushunde aussetzen oder nicht sichern. Und die sterben entweder jung oder machen unendlich viel Mühe, wenn sie dem Tierschutz "in die Fänge geraten".

 

Alle meine Pflegehunde hätten auf der Straße keine Chance gehabt. Sie sind als Welpenbabies ins Tierheim gekommen und hätten auf der Straße nicht mehr überlebt. Oder sie kamen völlig entkräftet und krank ins Tierheim, wären in einigen Wochen sowieso tot gewesen. Oder frisch ausgesetzt, haben sich den Tierheimmitarbeitern vor die Füße geworfen.....

 

Und alle - toitoitoi - haben sich in Deutschland gut eingelebt und machen den Besitzern überwiegend Freude. Es gibt ein oder zwei Herdenschutzhundmixe, die ein wenig "besonders" sind - einige Hunde, die gerne jagen - viele Hunde, die supergerne im Winter auf dem Sofa und im Sommer im Garten liegen.

 

Das gibt es allerdings bei deutschen Rassehunden auch.

Ich sehe meine Arbeit nach wie vor als sinnvoll an, solange "Neuter and release" immer noch so häufig zum Tod führt durch die jährlichen Vergiftungsaktionen im Frühling vor derTouristensaison.

Ich schaue so meine Pflegis an und denke: was tätest du jetzt wohl auf der Straße....wärst du glücklich?

 

Viele Grüße Christine

 

[gast]

Der Bericht ist mal wieder sehr einseitig geschrieben......

Wer hier in Rumänien lebt weiß, das es nicht alle Straßenhunde Hunger leiden. Die allermeisten haben ihre festen futterstellen. Leben mehr oder weniger mit den Einwohnern und bekommen auch regelmäßige streicheleinheiten.

Diese Hinde werden aber nicht von der Straße geholt, in ein Tierheim gezwängt und nach Deutschland verfrachtet.

Sondern es sind die 4 Wochen alten, ausgesetzten Welpen. Oder die angefahrenen Hunde, oder die verletzten (z.b. Gebissenen Hunde), diesen Hunden wird geholfen indem man sie vor dem verhungern oder verbluten rettet.

Ich finde diesen Zeitungsbericht einfach überflüssig, weil es auch bei uns hier, auch in der Straße wo ich lebe gibt es glückliche Straßenhunde. Mir würde nicht im Traum einfallen, diese Hunde ins Tierheim zu bringen.

Wobei ich glaube das grundsätzlich jeder Straßenhund in einem guten Zuhause mit Herrchen und/oder Frauchen glücklicher wäre. Aber das ist leider nicht machbar, dafür gibt es zu viele Tiere.

Es wird den Hunden geholfen, die ohne Hilfe nicht überlebensfähig wären. So ist es bei uns hier in Brasov, ich gehe mal davon aus, auch in anderen Städten.

Daher ist diese ganze Diskussion um gut genährte Straßenhunde sinnlos. Die Hunde holt niemand von der Straße!

Aber das will ja auch in die Köpfe der Menschen in Deutschland nicht so rein.

Stattdessen wird in so einem Artikel von den nicht verletzten Tieren erzählt. Von den überfahren Tieren entlang der Attacke Tragoviste nach brasov wird nicht gesprochen. Auch nicht von den Welpen die man am Straßenrand hat stehen sehen. Auch nicht von der trächtigen Hündin, die von ihren 8 Welpen wohl mit viel Glück eins durchbekommt.

Fast alle der 600 Hunde bei uns im Tierheim kamen zwischen der 2. und 10 lebenswoche zu uns! Weil sie alleine, ohne muttertier gefunden wurden und nicht überlebt hätten. Da fährt niemand aus unserem Tierheim umher und sucht nach freundlichen oder gut aussehenden (ist ja eh Geschmacksache) Hunden die man wohl gut nach Deutschland vermitteln kann....niemand macht das.

[gast]

Daher ist diese ganze Diskussion um gut genährte Straßenhunde sinnlos. Die Hunde holt niemand von der Straße!

 

Ja, aber genau so baut man Clichees auf.

 

so weit

Maico 

[Ninchen0_15]

Und leider werden heutzutage, zumindest in vielen Städten und weiten Teilen Rumäniens doch auch diese Hunde weggefangen, allerdings nicht etwa vom Tierschutz sondern von Hundefängern, für die jeder einzelne Hund Geld bedeutet!

Die schrecken nicht davor zurück, auch eindeutig versorgte, gekennzeichnete Hunde vor den Wohnungen der Menschen, die sich seit Jahren um sie kümmern, einfach "wegzustehlen"!

[Fusselnase]

Gerade zufällig gefunden: http://kommstdu-hierher.de/auslandsadoption-tierschutz-hund/

 

Mich würde mal interessieren, was der Autor des Artikels zu dieser Kritik zu sagen hätte. Schade, dass da eigentlich nie ein Austausch zustande kommt.

[Ninchen0_15]

Ich hätte auch so gerne mal eine Reaktion zu solchen Antworten auf die ewig gleichbleibende Leier, die das Märchen des glücklichen Strassenhundes erzählt!