Hund erzieht Hund

[gast]

Die Mimik eines Menschen weist nicht mal ansatzweise die Mimik eines Hundes auf.
In Zeitlupenaufnahmen kann man sehen, wie komplex diese Gesten sind und wie viele verschiedene Merkmale in einer einzigen Geste liegen. Das alles in Bruchteilen von Sekunden...
Das sind ja nicht nur die Augen...
Die Stellung des Kopfes, die Tasthaare, ganz wichtig: die Ohren!, die Gesichtsmimik, ein mögliches Nasenrückenrunzeln, ein Anheben der Augenbrauen, ein kurzes Blitzen des Gebisses, etc. etc. etc.

Ich glaube, aus der Sicht eines Hundes müssen wir wirklich stümperhaft und armselig rüberkommen
 

[gast]

Das hast du sehr richtig erkannt, gute Beobachtungsgabe!

 

Es ist der Wille der dahinter steht, der die Augen sprechen lässt. Ich hab grad einen Thread eingestellt zum Thema HTS Erklärungen, wo ich auf Blick/Willenskraft eingehe.

 

Die Augen sind ganz enorm entscheidend und auch wir können das, wenn wir uns vorher klar machen, was wir wirklich wollen und das gedanklich transportieren und dann den Blick auf den Hund richten.

 

Es genügt nicht, den Hund nur anzuschauen, sondern im Kopf muss es passen. Ein Hund weiß was er will, und wenn er einen Willen gefasst hat, setzt er ihn beharrlich durch, wir geben in der Regel beim kleinsten Widerstand auf, insbesondere weil die meisten Dinge uns dann doch nicht so wichtig sind, als dass wir uns da so reinhängen, und das sieht der Hund in unseren Augen u.a. und in unserer gesamten Körperhaltung. Wir handeln in der Regel erst, wenn wichtige Dinge nicht klappen, aber bis dahin ist der Zug längst abgefahren, weil wir ja pausenlos erklärt habe, ach das, ist mir nicht so wichtig, dann mach halt was du willst.

 

D.h. solange du dir deines Entschlusses nicht bewusst bist, keinen Standpunkt eingenommen hast, und dir klar bist, dass du bis zum Ende gehst egal, was drumrum grad ist, werden deine Augen nicht das transportieren, was du erreichen willst. Entschlossenheit, Willenskraft, Energie, wie auch immer man es bezeichnet, das kann man in den Augen lesen!

 

Ein Hund würde nicht nur 20 Sekunden fixieren, der würde das auch noch länger machen, wenn es nötig ist, wir würden sagen, nützt ja eh nichts und aufgeben. Und das machst du ein paar Mal und der Hund weiß, er muss nur den längeren Atem haben und kann sich durchsetzen bzw. er weiß, du kannst dich eh nicht durchsetzen.

 

Ein Hund würde nicht mit seiner Erziehung aufhören, nur weil das Telefon klingelt z.B.

[Nebelfrei]

Dennoch kann ein Hund die Mimik des Menschen lesen, das hat er in den vielen Generationen langen gemeinsamen Entwicklung gelernt.

Einen Hund kann man gut mit Mimik, Blicken führen, nicht ausschliesslich damit und nicht jeden Hund gleich gut. Vor allem natürlich einen Hund, der einen oft anschaut.

[gast]

Guckt mal hier, auch ohne Zeitlupe:

und hier Wölfe:

[gast]

Dennoch kann ein Hund die Mimik des Menschen lesen, das hat er in den vielen Generationen langen gemeinsamen Entwicklung gelernt.

 

Das bestreitet ja keiner, dass ein Hund das kann, aber es kommt nicht annähernd an die arteigene Kommunikation heran

[gast]

Gudrun, es ist schon klar, dass Hunde ein völlig anderes Repertoir haben an Mimik als wir, dennoch ist Kommunikation in gewissen Rahmen möglich.

[Nebelfrei]

Natürlich ist es innerhalb der Art einfacher, auch beim Menschen.

Bei der Hundeerziehung denke ich, ist es oft das Problem, dass irgendetwas gelernt und angewendet wird, aber nicht 'gefühlt', dann klappt es eben auch mit der Mimik nicht.

Darum ist es auch öfters so, dass ein Hund bei einer Trainerin tiptop gehorcht (darf man gehorchen sagen) aber bekm HH nicht, weil es vielleicht nur aufgesetzt ist.

[gast]

Heute hat mir Paul gewaltig auf die Sprünge geholfen. Ich glaube Verstanden zu haben warum es bei Hunden besser klappt wenn etwas nicht erwünscht ist, auch entsprechend Mitzuteilen. So das es auch meist beim ersten Mal klappt.

 

Es sind die Augen.

 

Seit Tagen ist es mir schon aufgefallen, wenn Nala etwas nicht soll dann gibt es einen kleinen Stups Nase auf Nase und einen

sehr Intensiven Blick in die Augen. So bis zu 20 Sekunden oder auch länger, beide stehen dann Regungslos Auge in Auge sich gegen über.

 

 

Auch wenn wir Nein sagen dann leuchten bei uns viel zu oft die Augen weil wir es tief in unserem Herzen Witzig, Putzig oder Niedlich finden, kurz um wir sind fasziniert und das strahlen unsere Augen aus.

Also wir sagen Nein aber beim Welpen kommt an das wir es so nicht meinen, weil unsere Augen etwas anderes sagen.

 

Ich hoffe mal das ihr mit meiner Beobachtung etwas anfangen könnt.

 

Meine Frage dazu :

 

 

Sind unsere Augen manchmal die Brücke zum Kommunikationsfehler ?  

 

Was Denkt ihr dazu ?

 

Meine Frage ist Generell gemeint, also nicht nur auf Welpen bezogen, das war nur der Auslöser.

Meine Antwort bezieht sich auf den Eingangsthread von Devilsback, da stellt sie die Frage, ob die Augen die Brücke zum Kommunikationsfehler seien und vergleicht das Verhalten Hund/Hund zu Hund/ Mensch

[gast]

Selbstverständlich ist Kommunikation zwischen 2 Arten möglich, das tun wir doch jeden Tag mit den Hunden, aber eben auf unsere Art und nicht auf hundliche Art.

Ich denke nicht, dass wir auch nur annähernd in die feinen Bereiche kommen, mit der Hunde untereinander sich blitzschnell verständigen.

Was ja nicht heißt, dass wir nicht auch auf körpersprachlicher Ebene kommunizieren, aber eben anders (und plumper ).

[hansgeorg]

Meine Frage dazu :

 

 

Sind unsere Augen manchmal die Brücke zum Kommunikationsfehler ?  

 

Was Denkt ihr dazu ?

 

Meine Frage ist Generell gemeint, also nicht nur auf Welpen bezogen, das war nur der Auslöser.

 

Nun, sicherlich nicht, so einfach gestrickt sind Hunde nicht!