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Mythos Dominanz- und Alpha-Theorie in Bezug auf Hundeerziehung


Betty2168

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Ja, die Dominanztheorie war auch bei uns in der Hundeschule  ganz groß angesagt, damals eben noch blutiger Anfänger was Hundeerziehung betraf.  Und als mein Kleiner mal vor mir durchs Eingangstürl lief, wurde ich doch glatt wieder zurückgeschickt :rolleyes: . Eingesehen hab ich das eigentlich nie, was da verlangt wurde, nämlich genau dies, was Betty oben beschreibt. Für die dort war ich und mein Hund eh ein hoffnungsloser Fall :huh: .

Kareki, erzähl mal!

Meine Hunde liegen auch auf Bett und Sofa, sie wissen genau, wann sie runter müssen, da brauchts meistens kein Wort von mir.

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KleinEmma

Ich kenne auch noch genügend Hundehalter, die diese Mythen für bare Münze nehmen. Und hier, in Spaniens Campo, also auf dem Land, sind noch ganze andere Mythen Wirklichkeit. Ich denke, solche Dinge sind einfach fest in den Köpfen einiger Menschen verankert und vielleicht trauen sich einige auch nicht es anders zu machen - vielleicht aus Angst, dass dann der Hund das Zepter in die Hand, ah ne, in die Pfote nehmen könnte.

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Ich muss wohl dankbar sein für mein hundebesitzendes Umfeld.

Und wohl auch dafür, dass ich noch nie eine Hundeschule besucht habe.

 

Welch Drama sich da auftut.

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Ich War ja gestern beim Rütter vor allem sein Kommentar zu Sinn viel mehr Unsinn zum Thema Dominanz fand ich sehr erhellend für manche :).

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Ja Rütter ist schon toll :) - Männe zitiert ihn seit neuestem immer, wenn es ums Motsi-Kind geht. Und was er dazu sagt, ist schon sehr gut.

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@acerino
Die meisten, denen ich einfach erkläre, warum sie sich diesen Alphablödsinn nicht länger antun müssen, und warum ihr Hund kein dominantes Monster ist, sind total erleichtert. Die wollen dann auch keine großartigen Quellen mehr, sondern "sie habens irgendwo ja schon immer gewusst!". :)



@Junkerfrau

taringas Aussage:

Der Mythos Sofa/Bett ist vermutlich deswegen noch aktiv, weil sich einige Hunde nicht vom Sofa/Bett scheuchen lassen und stattdessen ihr Frauchen/Herrchen mal galant anknurren. :)

Das Runtergehen bei Aufforderung ist für mich eine Voraussetzung, ob ein Hund nun auf das Sofa/ins Bett darf oder nicht.

 

Nun, ich hatte im Januar 2014 einen Malamuten zur Pflege. Man fühlte sich mit ihm nicht mehr sicher, da er einen großen Futterneid aufwies. Die Besitzerin wurde blutig in den Arm gebissen, man hatte nun Sorge um die Kinder, weil der Hund diese auch schon angeknurrt hat, wenn sie in die Nähe des Futterplatzes kamen.
Auch war er "dominant", er wollte nicht vom Sofa. Zuerst hat man ihn am Halsband heruntergezogen, doch das ging irgendwann auch nicht mehr, weil er dementsprechend gedroht hat.

Der Hund wurde wie ein Rottweiler erzogen, man versuchte Schutzhundesport mit ihm, man dachte, ticken zwar anders, die Nordischen, aber sind auch nur Hunde. Es gibt viele Halter von Schlittenhunden, die die Zöpfe auch glauben, gerade bei den Malamuten liest man heute noch was von Rängen und Alpha. Bei der Gewichtsklasse verstehe ich ja auch die Ängste der Menschen, so ist es nicht.
Auf dem Hundeplatz wurde die Frau auch noch angehalten, weiterhin Druck auszuüben, mit den üblichen Begründungen. Kein Respekt, du bist das leittier, der tanzt dir auf der Nase rum, der wird noch gefährlich.

Tatsache ist, in diesem Haushalt war der Hund gefährlich. Dabei war der Hund ACHT MONATE (!) alt.
Ich stellte mich also auf einen nicht einfachen Hund ein, der aber kein Problem, altergemäß, mit anderen Hunden hatte. Als ich ihn sah, fiel mir ein Stein vom Herzen. So schlimm konnte er nicht sein. Um es vorweg zu nehmen, ich habe ihn mir viel schwieriger vorgestellt, allerdings war es so: Sobald Druck im Spiel war, wurde das als Angriff von ihm gewertet.

Mir wurde nochmals bestätigt, wo die Baustellen sind und das waren eben Ressourcenverteidigungsgeschichten.

Mit dem Wissen habe ich also getestet. Das Füttern stand an.
Und ich habe sofort gemerkt, als der Napf am Boden stand, dass der Hund unsicher wurde, also habe ich einen Schritt zurückgemacht, und ihm Trockenfutter hingerollt. Er rehte das Ohr, dann gabs noch mehr. Etwas skeptisch sog er die Futterbrocken auf und fraß dann weiter. Ich machte wieder einen Schritt zurück und wiederholte das Spiel.

Auf die Couch ging er nicht. also lud ich ihn am nächsten Tag darauf ein, ließ ihn dort liegen. setzte mich immer auf die andere Couch (ich hab alte 3- und 2-Sitzer). Nach einer Weile, nahm ich ein Stück Käse in die Hand und die Augen leuchteten gleich, ich warf es auf dem Boden und der Hund ging sofort hinterher. Ich lud ihn wieder auf die Couch ein und wiederholte dies ein paar Mal.
Irgendwann setzte ich mich auf die Couch, wo er saß, natülich beobachtend, aber das war für ihn einfach "normal", dass ich mich dazu setzte. Dann kam die Pfote auf meinen Schoß und der Blick:
Kraule mich.

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Nach einer Woche wurden Kauknochen nur noch bei mir gefressen, mit "Gibst du mir das?", durfte ich dran fassen, Futteraggression beim Napf, nicht die Spur (ich habs noch verfeienert, irgendwann stand ich daneben und hab ihm immer noch mehr Futter reingeben, den Napf getauscht udn wieder zurückgegeben, etc.).

Auch haben sich alle anderen Probleme wie von selbst gelöst. Der Hund war angeblich ängstlich in der Stadt, Autos sollten gruselig sein. Konnte ich nicht feststellen. Er würde weglaufen, wenn die Leine ab war? Überhaupt nicht.
Den Hund habe ich übrigens ohne Clicker betreut, weil er wunderbar auf den Menschen geachtet hat. Schon das Eindrehen der Schulter für einen Richtungswechsel hat er wahrgenommen. Ein Handheben zu Warten, klappte schon fast "schäferhundartig". Die Schleppleine habe ich kaum gebraucht. Er hat nur ein einziges Mal nicht gehört im Wald, als eine Frau, die keinen Hundekontakt mit ihrem Rüden wollte, ihren Hund panisch angerufen hat mit:
"Balu, komm!"
Tja, der Malamute hieß vorher Balu und er dachte, die Frau ruft ihn. ;)

tumblr_n06e4xSe1P1rb5pbho4_1280.jpg

Bei seinen neuen Besitzern, die wirklich viel Hundeverstand haben, beobachtete ich Folgendes.
Als sie hier waren, um ihn zu besuchen mit ihrer Husky-Hündin und ich die Leine übergeben hab, stellte ich beim Nachhausegehen ein seltsames Verhalten fest. Obwohld er Hund den Weg kannte, hatte er plötzlich Angst vor dem Verkehr.
Bis dato habe ich nicht geglaubt, dass es alleine vom Halter abhängen kann, wie ein Hund sich verhält, bei diesem Malamute war es aber so.


tumblr_n06dwu0M0R1rb5pbho3_1280.jpg


Der Hund lebt aber glücklich dort, eine Sache fiel aber vor. Im Urlaub wollte der Hund, wohl wegen der Reizüberflutung/des Stresses, nicht mehr ins Auto und der Besitzer hat dann versucht ihn ins Auto zu heben. Der Hund antwortete mit einem Biss.
Jedes Mal, wenn Druck auf diesen Hund ausgeübt wurde, nur der kleinste, kam dieser Hund zum Vorschein, der mir zu Anfang an geschildert wurde. Ein bisschen "Überredungskunst", Motivation, ja auch Bestechung, und sofort war der Hund nicht mehr abgeneigt. Ich kann nur sagen, dass er wirklich alles getan hat, worum ich ihn je gebeten habe.
Ich hatte überhaupt kein Problem mit ihm.

Er hat keinen Anlass gesehen, mit mir um Ressourcen zu buhlen. Ich habe den Hund hier nicht ein eintiges Mal knurren gehört, ich habe noch nie so einen körperlich eng an mich gedrückten Hund erlebt.

Was ich sagen will:
Er hätte mich zu 100% angeknurrt, hätte ich ihn da streng heruntergescheucht. Oder "überzeugt", oder "entschlossen" oder "bestimmt". Ich bin den umgekehrten Weg gegangen, ich habe ihn eingeladen und ihn gelassen. Habe ihm das Runtergehen versüßt. Später habe ich natürlich kein Leckerli mehr gebraucht, aber wenn das mal nötog seins ollte, auch bei meinem Shibas und sie wollen nicht, werfe ich eins runter. Deshalb nehmen sie mich nicht weniger ernst. Im Gegenteil, sie nehmen mich weniger ernst, wenn ich drauf beharre ;)
 

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Er ist def nicht der Clown als der er gern hingestellt wird.

Nein, aber er liegt fachlich manchmal sehr stark daneben und das ist bei seiner Popularität bisweilen gefährlich.

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