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Mythos Dominanz- und Alpha-Theorie in Bezug auf Hundeerziehung


Betty2168

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Schwierig wirds aber, wenn immer davon gesprochen wird, dem Hund "Grenzen zu setzen".

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Ja, kareki. Und weiter? Ich habe ja jetzt gerade nicht davon gesprochen, Grenzen zu "setzen". Was meinst du also mit  "immer" und "aber" und "schwierig"?

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Ja, mimimi, und weiter:

Wenn du *Grenze* so definierst, und *Regel* gegenüber stellst, dann aber oftmals mit Grenzsetzung argumentiert wird, funktioniert diese Definition von *Grenze* nicht so recht, obwohl ich sie verstehe und schätze und teilweise selbst so sehe.

Es genügt völlig, wenn du schreibst, "was meinst du mit damit diesbezüglich?" ;)

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Grenzen setzen hat was mit Impulskontrolle zu tun. Dazu hat Silkies im anderen Thread ein paar tolle Beiträge geschrieben.

 

zu Fettgedrucktem: Ich kenne eine Menge Hunde, denen sehr intensiv Grenzen beigebracht worden sind und die dabei extrem Ressourcen kontrollierend wurden.

Oh ja - die halten sich an Grenzen - doch sobald da keiner gerade die Grenze durchdrückt, oder es zuviel wird,  gehts ab mit der Lucie. Da machen Ventile auf, wo der aufgebaute Druck durch die Grenzsetzungen intensiv abgelassen wird. 

Keine Ahnung, in wievielen Hundevereinen und Hundeschulen Du schon mit wievielen Hunden aktiv warst. Auf alle Fälle scheinst Du ganz andere Erfahrungen gesammelt zu haben, als ich.

 

Duoungleich, es gibt auch noch was dazwischen, auch wenn du es dir nicht vorstellen willst! Das was du beschreibst fällt genau unter das was ich oben beschrieben habe, dem Hund Angst vor der Couch machen, indem man ihn von der Couch verjagt, das ist nicht meine Art Grenzen zu setzen! Natürlich kenne ich auch solche Hunde, die viel zu hart erzogen werden, ich spreche aber von angemessen und versöhnlich, das ist was ganz anderes und macht nicht das, was du beschreibst aus Hunden!

Wo habe ich oben geschrieben, dass den Hunden Angst gemacht wurde?

Intensiv bedeutet NICHT übermassig hart, zu sehr einschüchternd usw. Durchdrücken bedeutet nicht draufhauen, einen knurrenden Hund wo runterjagen usw.

 

Ich hab mit Grenzsetzung an sich auch kein Problem. Grenzen bedeuten für mich vollkommen wertfrei lediglich den Rahmen aufzuzeigen, innerhalb dessen sich ein Individuum frei bewegen und ausdrücken kann und darf, ohne Gefahr zu laufen, Schaden zu nehmen. Klar gibt das auch Sicherheit und ist notwendig.

Geht belohnungsbasiert wunderbar und mach ich auch so, wie zB Silkies das beschrieben hat.

 

Wo liegt Dein Problem, Lorena?

Welches phantastische Konstrukt bezüglich meiner persönlichen Vorstellung hast Du da im Kopf?

 

Ein Hund, dem geholfen wird seine Frustrationstolleranz auszubauen und Impulskontrolle in den passenden Situationen anzuwenden, wird immer besser in der Lage sein, Grenzen zu akzeptieren und dies auch problemlos tun.

Eine Grenze ist jedoch immer etwas, was konkret aussagt: Darüber hinaus darfst Du NICHT.

Regeln können bedeuten: Dies und das alles darfst Du tun und im Zuge des Kennenlernen, was alles möglich ist, kann natürlich auch mal ein Regelverstoß passieren. Ok, den macht man dann sichtbar. (zB. indem man durch den Regelverstoss kein Erfolgserlebnis zulässt)

 

Natürlich benehmen sich Hunde, deren Frustrationstolleranzgrenze zu niedrig ist, die nur zu wenig Impulskontrolle fähig sind und die eine niedrige Reizschwelle haben, nicht immer den Situationen erwünscht angepasst. Aber nicht, weil sie Grenzen übertreten MÖCHTEN und deshalb unbedingt von außen begrenzt/blockiert usw. werden müssen, sondern weil sie schlicht nicht gelernt haben, sich anders zu verhalten.

Lernen funktioniert wunderbar auf ganz unterschiedliche Weise und am besten über Erfolg. Der motiviert.

Zuviele Grenzen, zuviele Neins frustrieren auf Dauer und das zeigt sich halt dann auch irgendwann.

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@mimimi: Ich glaube, da sind wir inhaltlich recht nahe und haben nur unterschiedliche Definitionen von Regeln und Grenzen im Kopf. Als Regeln kenne ich aus meiner Arbeit mit Eltern und Kindern praktisch Vereinbarungen, wie wir in einer bestimmten Gruppe miteinander umgehen wollen. Die sind also nicht von außen vorgegeben, sondern gemeinsam vereinbart, gewachsen und verhandelbar. Während Grenzen sozusagen den "Außenrand" darstellen, den man nicht überschreiten darf. Und dieser Rand wird von einer Seite vorgegeben (sei es ein Individuum oder auch einfach nur die Umwelt) und von diesem auch durchgesetzt und Überschreitungen "geahndet". Und da ich hier immer wieder davon gelesen habe, dass der Mensch Grenzen setzen sollte und der Hund diese akzeptieren, hatte das in meinem Kopf schon ein einseitiges Machtgefälle beinhaltet.

 

In so fern sehe ich das so: Grenzen dienen der Sicherheit. Sowohl der eigenen wie auch der anderer. Der ganze Rest ist für meine Begriffe aber eher eine Frage der Beziehungskultur, also der Form des gegenseitigen Umgangs. Da muss ich, jetzt mal menschlich gesprochen um das Grundgefühl besser zu greifen, doch nicht ständig sagen, tu dies nicht und lass jenes. Sondern kann doch eher rüberbringen, dieses oder jenes stört mich, können wir das nicht anders regeln?

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Missyble

Ich habe jetzt wirklich lange überlegt ob ich zum Thema Resourcenkontrolle /-aggression was schreiben soll....

Jetzt schieße ich mich nämlich ins Abseits/Aus....  Trotzdem.

 

Meine Hunde bekamen einen Ochsenziemer. Hades war der Meinung, das er ihn im Schlafzimmer im Bett fressen wollte. Bei uns ist die Tür zum Schlafzimmer immer offen, weil meine Hündin dort gern mal in der Kudde liegt. Nun gut. Ich wollte nicht, das Hades das Teil im Bett frisst. Ich hab ihn also gerufen. Er hat mich ignoriert. Ich ging ins Schlafzimmer und habe ihn nochmal gebeten. Er hatte aber für sich entschieden das Teil im Schlafzimmer zu fressen. Also wollte ich den Knochen nehmen, da knurrte er mich an. Und ganz ehrlich, da hört es bei mir auf. Ja, er hat mit mir kommuniziert. Aber ich sehe das schon so, das ich dann nicht sagen muss, ok, dann friss den Knochen doch im Bett. Wir haben durchaus ein "Nein" trainiert. Auch haben wir das das Futter hergeben trainiert mir Tauschen. Ich lasse meine Hunde zu 99,9999999% in Ruhe fressen. Ich transaliere sie nicht mit Futter. Aber da hab ich ihm dann schon deutlich gesagt dass das nicht geht (ich habe ihn nicht geschlagen, aber ich war in einer Art und Weise deutlich, die den meisten hier nicht gefallen würde, daher möchte ich darauf auch nicht näher eingehen). Das Ganze war vor 2 Jahren. Wir hatten vorher nie ein solches Problem, und danach auch nie wieder. Wobei ich sagen muss, ich handhabe es mittlerweile anders. Ich mach die Tür zum Schlafzimmer zu wenn es was zu kauen gibt, so das ich in eine solche Situation nicht mehr komme.

Ich habe glaube ich schon mal geschrieben, dass es mir wichtig ist, das meine Hunde im Notfall Futter hergeben. Da geht es einfach um die Giftköder usw. Es ist und war auch nie Thema, wenn drausen mal was gefunden wurde.

Hades hat mal irgendein Stück Fleisch gefunden. Kam ganz stolz damit an. Ich habe "Aus" gesagt, er hat es aus lassen und ich hab ihm Leckerlis gegeben und mit ihm ein Spiel gestartet, von dem Fleisch weg, indem ich sie geworfen habe usw. usf. Ich denke schon, das ich und Hades eine gute Beziehung zueinander haben. Weder in die eine, noch in die andere Richtung gehen wir in ein Extrem. Ich liebe meine Hunde, sehe sie als Hund und nicht als Kind etc. Ich sehe sie nicht als meine Leibeigenen und ich achte auf ihre Bedürfnisse. Hades ist ein Terrier und ja, ich bin der Meinung, das er es einfach mal probiert hat. Und nein, da hole ich nicht die Leberwurst aus dem Kühlschrank und lock ihn erstmal von dem Ochsenziemer weg. Sonst haben wir auch keine Probleme beziehungstechnischer Art. Ich bekomme immer viele Komplimente, grad was Hades betrifft weil er kein Duracel-Jack-Russel-Mix ist, sondern ein, für seine Rasse recht ruhiger Hund und weil er sehr gut hört.

 

Meine Hündin ist da ganz anders. Sie kam mit 4,5 Jahren zu mir und hat alles liegen und stehen lassen, sobald sich nur jemand bewegt hat. Sie nahm Ochsenziemer etc. nie aus der Hand, man musste sie auf den Boden legen. Wenn man am Futternapf vorbei musste, hat sie sofort zu fressen aufgehört. Hier habe ich sehr darauf geachtet, nie an ihr vorbeizugehen wenn sie frisst. Ich habe mich tierisch gefreut als sie das erste mal den Ochsenziemer aus der Hand genommen hat und ich habe ihr nur einmal etwas abgenommen, das war als Hades seines nicht haben wollte, und sie dann zwei hatte. Zwei waren zuviel, also hab ich ihr einen genommen. Da wurde nie trainiert etwas abgeben zu müssen oder ein "Aus". Im Prinzip habe ich bei ihr in die andere Richtung trainiert.

Ich bin also auch durchaus in der Lage individuell auf den jeweiligen Hund einzugehen.

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Duoungleich, ich hab kein Problem, ich seh es nur anders als du und das ist ja wiederum  nichts neues. Für mich sind Regeln und Grenzen nicht trennbar, wenn eine Regel nicht eingehalten wird, ist eine Grenze überschritten und ich sorg dafür, dass die Grenzen eingehalten werden, damit kommt es für mich aufs selbe raus, denn wenn ich Regeln aufstelle, auf deren Einhaltung ich nicht achte, hab ich dasselbe Problem, wie wenn Grenzen überschritten werden und das kann dann zu bestimmten Problemen in der Beziehung führen.

 

Im Übrigen hab ich mir das Video von Silkies zum Treibball angesehen, Bitte Alwine, nicht als Angriff sehen, ich beschreib es nur aus meinem Blickwinkel, der ja wie ihr wisst, ein völlig anderer ist. ich seh da genau das, Hund ist nicht wirklich bei der Sache, Alwine verdeutlicht dann jedesma immer wiederl, was die Aufgabe ist, indem sie Druck ausübt, die Regel ist also, wenn ich sag, treib den Ball, dann machst du das und nichts anderes und es werden alle Bälle zurückgetrieben und nicht nur die Hälfe, wenn du meinst, dass du keinen Bock mehr drauf hast. Und wenn er es nicht macht, wird die Grenze gesetzt, "Hallo aufpassen, nichts anderes machen, sondern nur das was ich gesagt habe, zurück zur Regel, ich aufgestellt habe, Bälle von exakt hinten treiben, nicht so wie du willst." Sie macht als deutlich, was ihr Wille ist, und achtet darauf, dass der auch befolgt wird, Regel und Grenzsetzung und das auch unter Einsatz von körpersprache. Als Belohnung kommt dann die Reizangel. ich frag mich auch, ob das Treibballspiel dem Hund wirklich so viel Spaß macht, ich seh das nicht. Das Zergeln an der Reizangel wohl, aber wenn da keine Belohnung folgen würde, wär der Spaß am Treibball wohl schnell weg. Ich persönlich beschäftige meine Hunde mit Dingen, die ihnen ganz von selber Spaß machen, statt auch noch im Spiel Druck ausüben zu müssen, Druck behalt ich mir für ganz wenige Situationen vor, die wichtig sind.

 
Wenn ich das nun völlig falsch sehe, würde ich gerne wissen, wieso man es dann nicht einfach dabei beläss, dasss der Hund keinen Bock mehr zum Treibballspielen hat und ihn nicht mi tetwas beschäftigt, was ihm im Moment mehr Spass macht, warum müssen alle Bälle ins Ziel getrieben werden auf die richtige Art und Weise? Doch wohl weil man Regeln hat und auf deren Beachtung Wert gelegt wird. Warum? Übrigens würde ich mehr drauf achten, dass ich nicht frontal zum Hund stehe, wenn er den Ball in meine Richtung treiben soll, denn ich bin automatisch ein hemmnis, insbesondere wenn ich zuvor mit Druck gearbeitet habe, Hund von mir weg zu treiben, auch die Trainerin stand am Ende dem Hund im Weg, um den Ball richig ins Ziel treiben zu können, ein Hund läuft ungern auf einen zu, noch dazu mit einem Treiball!
 

Ob nun mehr oder weniger Druck, es ist Hemmung, es ist Druck, körpersprachlich sogar (was bei mir ja ganz schlimm ist)  in dem Moment und ich mach nichts anderes, wenn Hunde sich z.B. in Aas oder Sch... wälzen wollen, nur dass bei mir der Druck noch wesentlich weniger ist als bei Alwine und die Hunde auch sofort drauf reaigeren und ich ganz besonders darauf achte, dass der Druck sofort wieder gelöst wird und ich das Ganze Druckspiel nicht über Minuten aufrecht erhalten, sondenr es sind Sekundenseuenzen, die gelegentlich mal im Allttag alle paar Wochen auftauchen, wenn überhaupt.

 

Meine Wortwahl ist halt nicht so umschmeichelnd, aber so seh ich es. Zwischen Druck und Druck können Welten liegen. Es ist ein Unterschied, ob ich überall ständig Druck anwende oder es nur in wenigen mir wichtigen Situationen tue und wenn ich davon spreche, dem Hund angemessen, dann mein ich nicht, der Situation angemessen, sondern dem Hund angemessen ohne die Situation zu bewerten.

 

 

Ich hab aber überhaupt kein Problem damit, dass man über einen angemessenen Druck Grenzen durchsetzt oder für die Einhaltung von Regeln sorgt, ich steh dazu. D.h. aber nicht, dass der ganze Alltag nur noch aus Grenzen und Regeln besteht und alle paar Minuten Druck ausgeübt wird! Das kann allerhöchstens ganz zu beginng mal nötig sein,dass man bis die Regeln klar sind, öfter die Grenzen aufzeigen muss, aber gerade das ist ja der vorteil, dass das superschnell geht, und man nicht pausenlos die Regeln üben muss.

 

Und wenn die Regel ist, im Bett wird kein Ochsenziemer gekaut, und diese nicht befolgt wird, dann ist es legitim mit Druck die Grenze zu verdeutlichen, sofern man seinen Hund gut kennt und auch dessen Grenzen kennt. Die Situation von Sonja könnte z.b. eskalieren, wenn es ein Hund ist, der noch nicht genug Vertrauen in den HH hat bzw. der HH den Hund noch nicht gut genug einschätzen kann. Ich könnte meine Hunde jederzeit alles abnehmen und überall wegschicken,  mit geringstem Druck oder auch ganz ohne, je nachdem. Ein Schritt auf sie zu reicht da schon. 

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  • 4 Monate später...

Danke für den Link! Schön langsam wird es wirklich Zeit die Dominanztheorie, die so viel Schaden in der Mensch-Hund-Beziehung anrichtet, tatsächlich in den Bereich der Mythen zu verabschieden!

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Haha bei dem Artikel musste ich wirklich herzhaft lachen... ich bin wohl die absolute 0 Nummer bei uns zu Hause :D

 

Ich möchte noch gerne ergänzen das meine Hunde im Bett schlafen dürfen und auch auf mir drauf liegen dürfen, z.B. wenn ich lese.

 

Allerdings: unsere Aussiehündin mit dem Kontrollzwang durfte tatsächlich nicht an strategischen Punkten liegen, da hatte sie früher ihre ehemalige Familie heraus "gelenkt". Das haben wir dann so gelöst dass wir attraktive Liegeplätze an nicht strategischen Stellen gebaut haben und z.B. auch durch das Kindergitter.

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