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Warum müssen Tiere noch zu Showzwecken gehütet werden?


Estray

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Es geht ja um die Hunde und Enten.

Vorab meins ist das gar nicht aber Tierquälerei?

Diesen Enten geht es sicher besser als manchem "Nasi Goreng".

Draußen finde ich Hüter bei der Arbeit auch klasse .

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Ganz ehrlich? 

Ich sah es früher - sehr eingeschränkt und nie eng mit der Materie vertraut! - ähnlich.

 

Heut bin ich ein wenig "reifer".

 

Der Schäfer, der mir bei einer echt krassen Not-Hüterine enorm geholfen hat (unentgeltlich über Border in Not und mit grenzenloser Geduld), macht auch Hütevorführungen.

Mit ihm habe ich ähnlich harsch diskutiert vor Jahren.

 

Mir konnte er das wirklich einleuchtend erklären.

 

Diese Vorführungen sind Werbung.

Werbung für alte Berufe, alte Arbeitsweisen, alte Schläge von Tieren. Aber auch für das feine Arbeiten mit den Tieren. Eben ohne blutende Keulen-Griffe und ohne Geschrei und ohne Hektik.

 

Sowohl die Schafe kennen die Hunde wie auch andersrum. Ähnlich wie in guten Ehen.

Die Tiere unterscheiden nicht, ob sie auf einer Wiese von a nach b oder im Stall separiert werden für den TA oder bei einer Vorführung farblich sortiert werden. Es ist für sie schlicht normal. Je besser der Hüter arbeitet, desto weniger Stress entsteht.

 

Ihm ging es hauptsächlich darum zu zeigen, dass das ganze eben leise und stressfrei für beide Seiten ist.

 

Leider ist es mittlerweile nicht unüblich, die Tiere via Quad's oder mit anderen sehr beängstigenden Weisen zu treiben. Ohne Hunde geht auch recht viel schief. Es kommt immer wieder zu bösen Unfällen. 

 

Seither schaue ich anders hin.

 

Will man monströs übertreiben, wären die Folgefragen auf die Eingangsfrage also auch: 

Braucht Mensch Schafe? (man kann was anderes Essen)

Braucht Mensch Hunde? (wirklich "artgerecht" kann man die nicht halten - die haben VIEL "Stress" mit unserer Art zu leben)

Braucht Mensch Spezialhunde? (ein Jagdhund ohne Jagen? ein Hütehund ohne Hüten? ein Yorkie ohne Rattenjagen? Sind die wirklich "glücklich"?)

Braucht Mensch Foren? (man könnte sich ja einfach real mit Nachbarn austauschen)

Braucht Mensch Hundeplatz? (ist das Hüpfen über bunte Hindernisse wirklich "toll" für den Hund, nur weil er aufgeregt quietscht vorm Platz?)

Braucht Mensch Pferde? (wir haben klasse Autos oder Fahrräder oder Füße - Pferde haben auch massiven "Stress" mit uns und der meist vorgegebenen Art zu leben)

Brauchen ist immer relativ! Was dem einen sehr wichtig, ist dem anderen Wumpe.

Also kann man nicht auch ein wenig die Kirche im Dorf lassen?

Klar! Jeder hat eine Meinung! 

Wäre nur nice, wenn diese nicht als absolutes Abwatschen für anders-Denkende rüber gebracht werden würde.

 

Man kann ja sagen: "ich finds nicht schön, weil ..." 

Von vorneherein so allgemeingültig aber zu sagen "Braucht KEINER"?

 

Viele Tierrassen gibt es nur noch, weil einzelne Menschen diese als Hobby halten und ausbilden. Auch zu solchen Vorführungen opfern Menschen enorm viel Zeit, Geld, Mühe und machen sich u. U. riesen Gedanken warum und wieso sie dies tun.

Vielleicht einfach mal bei denen nachfragen?

Und vor allem immer mal vor der eigenen Türe kehren, ehe auf andere so scharf geschossen wird.

 

Sorry, war mal wieder länger.

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Missyble

Nun, ich z. Bps. setzte meine Hunde sowas nicht aus, wenn sie lieber auf dem Sofa geblieben wären. Mit Hades bin ich durchaus in die Hundeschule gegangen, der hatte aber auch großen Spaß daran mit mir dort hin zu gehen. Wenn dann das Wetter nicht so war, dass er noch Spaß daran gehabt hätte (30 Grad, oder - 15) bin ich nicht gegangen. Hera hätte da gar keinen Spaß daran, also mache ich das auch nicht. Warum? Weil es nicht sein muss.

 

Natürlich müssen die Hunde auch mal etwas machen, was sie grad lieber nicht machen würden, aber was Hundesport anbelangt, würde ich es ihnen nicht zusätzlich zumuten nur weil ICH das gerne wollen würde.

 

Es sind nur meine Gedanken zu dem Thema.

 

Ob es nun Enten gibt, denen es schlechter geht? Ja sicherlich! Aber hier war ja die Frage, ob das sein muss, und ich bin der Meinung es MUSS nicht sein.

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Missyble

Mara, danke für deine Erklärung warum und welchen Zweck so eine Show erfüllt. Das leuchtet mir ein und unter diesem Gesichtspunkt sehe ich das auch aus einem etwas anderem Licht :)

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Er hütet wahrscheinlich mit altdeutschen Hütehunden, oder? Diese haben ein komplett anderes Hüteverhalten als Border. Altdeutsche laufen "Furche". Das bedeutet, sie laufen immer an der Herde in einer Linie vorbei und bilden so quasi einen unsichtbaren Zaun. Dies machen sie meist autark und müssen nicht vom Schäfer geschickt werden.

Border arbeiten enger mit dem Schäfer zusammen und warten quasi auf Befehle. Sie treiben eher wie man es im Video sehen kann.

 

 

Ich gestehe, ich finde das Hüten faszinierend. Aber ich würde dafür nicht in eine solche Show gehen.

Danke - das sind genau die Antworten, die im anderen Fredl nicht kamen.

Ich finde es  fasziniered.

@KäptnKörk: Da ist der Schäfer hier bei uns möglicherweise eine positive Ausnahme.

Ich bin ja wirklich sehr "sensibel" im wahrnehmen :blink:  und würden da unversorgte, verletzte , schlecht gepflegte Tiere rumlaufen, kannst mir glauben, ich wäre eine der ersten, die ihn darauf ansprechen würde.

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Mir gefällt es einfach nicht, sieht für meine Augen alles so künstlich und nach Dressur aus.

Schlimm finde ich es für keines der Beteiligten Tiere (naja, die Pferde tun mir ein bisschen leid, aber das ist laienhaftes Gefühl, ich mag Pferde gerne in ganz anderem Zusammenhang sehen), aber es gefällt mir einfach nicht. Vermutlich, weil ich auch sonst deutlich lieber andere Hütehunde als Border sehe, ich mag deren Bewegungsabläufe nicht gerne, dieses dauerhaft geduckte rennen oder Schleichen, diese irgendwie immer gebremste Hektik. Ich kenne aus persönlicher Betrachtung nur die Schäfer, die auf freier Wiese mit ihren Hunden (mir scheint, meist Mischlinge?) hüten und natürlich DSH (ja, das gibt es, sowohl als Sport bis hin zum Bundesleistungshüten als auch im echten Schäfer-Alltag). Das ist für mich schön anzusehen, aber es ist nicht annähernd so spektakulär wie das Show-Arbeiten mit den Bordern.

Geschmacksache. Schlimm finde ich es wie gesagt nicht, aber gefallen tut es mir auch nicht.

Ich schaue gerne einem vorbeiziehenden Schäfer bei seiner Arbeit zu, das hat sowas ruhiges und entspannendes.

Nun habe ich zum einen meine ersten Hunde-Ausbildungs-Erfahrungen mit einem alten Schäfer gemacht als auch mit meinem Ex (der gelernter Schäfer ist) gelebt, vielleicht hat mich das geprägt. Da war irgendwie Ruhe in Hund und Mensch, bei Bordern sieht es für mich immer nach gebremster Energie kurz vor der Explosion aus.

Übrigens mochte ich auch nicht, als in der IPO die ersten Malis in der UO so geführt wurden, dass sie den Kopf senkrecht in den Himmel strecken (oder sogar hinter den senkrechten, also die Stirn fast auf dem Rücken (leicht übertrieben), meist mit weit aufgerissenem Maul. Viele waren begeistert (die meisten DSH können den Kopf gar nicht soweit in den Nacken legen und schon gar nicht über längere Strecken), für mich sieht das unnatürlich und irgendwie nach Zirkus aus. Ich glaube, irgendwann kam auch eine Wende und man wollte das so nicht mehr sehen, aber ich weiß nicht, wo die Entwicklung hinging, bin zu lange raus).

Wobei wir ja bei des Pudels Kern sind: Bei Zirkussen (die ja auch Hunde und Pferde vorführen, nicht nur Tiger und Co), sind viele für das Verbot von Tiervorführungen. Aber Hundesport-Veranstaltungen sind da ja auch nicht so weit von weg. Und Shows schon mal gar nicht.

Hmmmm, ich schaue mir wirklich gerne Hunde bei der Arbeit in ihrem natürlichen Umfeld oder meinetwegen auch bei einer Vorstellung, ob Trümmerhunde, Hüter oder Schutzhunde und alles, was es sonst noch gibt. Aber mich beeindruckt deren Arbeit auch, wenn nicht alles Sekundenschnell und Punktgenau und fehlerfrei und perfekt ist.

Geschmacksache halt.

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Danke - das sind genau die Antworten, die im anderen Fredl nicht kamen.

 

Aber nicht weil nicht gewollt, sondern weil nicht gekonnt. :) Ich habe keinen Schimmer vom Hüten.

Und vor allem nicht von Hütehundrassen und ihren Arbeitsweisen.

 

Ich sehe zwar in Melle zu, wenn die Schafe mal von A nach B bewegt werden müssen

und auch bei anderen Bekannten die Schafe halten, aber ich kann nichts dazu sagen.

Ich fand nur total spannend, dass in einer Herde die getrieben wird ganz viele Schafe

einfach lässig weiterschlendern und dabei auch weiter grasen.

Ich hatte es nämlich auch immer für sehr stressig für die Schafe gehalten, denen ist das aber ziemlich wurscht.

Sie bewegen sich als Gruppe in eine Richtung, gehen dabei aber völlig relaxt ihren eigenen Sachen weiter nach.

Ist aber vieleicht auch bei den Schaf-Rassen unterschiedlich?

 

Und eine Frage :D:

Es kam auf, dass es evtl. ein Unterschied ist ob Schafe und Hunde sich kennen oder nicht.

Reagieren Schafe wirklich unterschiedlich, falls es so ist, weil sie die Hunde nicht kennen,

oder ist es eher, weil die Hunde unterschiedlich trainiert wurden und dadurch unterschiedlich arbeiten?

Hier wurde ja zum Beispiel die Nähe zum Vieh erwähnt die unterschiedlich gehandhabt wird.

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Jetzt möchte ich noch mal eben darauf hinweisen,

dass Schafe im Alter von 2 Jahren geschlachtet werden.

Lämmer gebräuchlicherweise vor dem ersten Lebensjahr.

 

Bei den Hütehund-Leuten dürfen die Schafe meist viel älter werden.

So weit ich es erlebt habe, werden die Schafe bei den Hüte-Leuten klasse gepflegt,

von Parasiten befreit, und ich kenne etliche Leute, die schlimm getrauert haben,

als mit 13 Jahren ihr Leitschaf gestorben ist.

 

Und selbst das, scheinbar in jeder größeren Gruppe vorkommende, A...loch-Exemplar

bleibt bei den meisten Hütehundleuten am Leben. Denn, wie hat Corinna es doch so treffend beschrieben:

"Das A--loch-Schaf wird garantiert ruckzuck ersetzt, dann schlüpft ein anderes Wolli in diese Rolle,

und wenn man Pech hat, dann  ist das ein noch größeres A...loch."

 

Es ist, wenn man eigentlich keinen Kontakt mit Nutztieren hat, recht einfach diese Art der Hunde-Beschäftigung zu kritisieren,

aber wenn ich Schaf wäre, dann würde ich glaube ich lieber 7 oder 8 Jahre ab und zu mal von einem gut kontrollierten Hund

über die Weide getrieben, als mit 2 Jahren einen Bolzen in den Kopf gepflastert zu bekommen.

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Über den Rest bin ich gerade noch am Nachdenken, dazu kommt meine Antwort später. Aber hierzu möchte ich gerne ganz spontan etwas sagen, auch wenn es bestimmt nicht sonderlich gut ankommt:

 


aber wenn ich Schaf wäre, dann würde ich glaube ich lieber 7 oder 8 Jahre ab und zu mal von einem gut kontrollierten Hund

über die Weide getrieben, als mit 2 Jahren einen Bolzen in den Kopf gepflastert zu bekommen.

 

Diesen Denkansatz finde ich schon immer schwierig, weil es für mich einfach kein vernünftiger Grund ist, das eine gegen das andere aufzuwiegen. Eine ähnliche Argumentation hatte ich vor gar nicht so lange Zeit beispielsweise mit jemandem, als es um Stierkämpfe ging. Der verglich auch das Leben so eines Kampfstieres mit dem von Rindern in Massenzuchtbetrieben und meinte, da hätten es doch die Kampfstiere allemal besser, ergo wäre das völlig in Ordnung und zu vertreten. Ich sehe das aber anders: Kann eine - sagen wir mal, unschöne - Sache eine andere besser machen? Ich finde Massenzuchtbetriebe schrecklich, und ich finde Stierkämpfe schrecklich. Das eine wird durch das andere nicht besser, in keiner Richtung.

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