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Freundliches "Hallo" und "Wuff" aus dem hohen Norden


MelliHL

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MelliHL

Hallo liebe Forumsmitglieder,

 

ich bin auf dieses Forum gestoßen, als ich mich im Internet über die Ernährung des Hundes informiert habe. Da ich nun schon einige Zeit mitgelesen habe, dachte ich, es wird mal Zeit, dass ich mich Euch mal vorstelle.

 

Mein Name ist Melli, ich bin 33 Jahre alt und wohne mit meinem Freund und meiner Hündin im schönen Lübeck in Schleswig-Holstein. Meine Hündin heißt Trixie, ist 11,5 Jahre alt und mittlerweile seit etwas über 2,5 Jahren bei uns. Sie ist ein Jack Russell Mix (Vater Jack Russell, Mutter ein brauner Terrier) und ist als Scheidungsopfer zu uns gekommen. Eigentlich wollten mein Freund und ich nur 2 Wochen auf sie aufpassen, als ihre Ex-Besitzerin (meine Arbeitskollegin) für 2 Wochen auf Malta Urlaub gemacht hat. Ursprünglich wollte der Ex meiner Kollegin sie nehmen, aber zu ihrem und unserem Glück hat das dann doch nicht geklappt. :P  Mein Freund sagte gleich zu mir: "Denk dran, das ist nicht unser Hund und nach 2 Wochen muss sie wieder zurück! Mach dir das immer klar, sonst gibt es nur Tränen." Ich muss dazu sagen, wir sind mittlerweile seit 12 Jahren zusammen und ich hatte ihn schon nach kurzer Zeit damit genervt, dass ich einen Hund will. Am Donnerstag und Sonntag vor dem Urlaub meiner Kollegin habe ich Trixie zwei Mal bei ihr zu Hause besucht und dann am Montag Abend gegen 22 Uhr mit zu uns genommen. Sie war damals deutlich zu dick (ca. 10 kg) und hatte viel zu lange Krallen. Als ich mit ihr durch die Wohnungstür ging, guckte sie sich schwanzwedelnd und freudestrahlend die Wohnung an, begrüßte meinen Freund und sprang gleich zu mir aufs Bett. Ich glaube, sie fühlte sich von dem Moment an zu Hause. Da mein Freund sich seine Arbeitszeit selber einteilen kann, nahm er sie am nächsten Tag mit zur Arbeit und am Abend nahm ich sie mit zu meiner Mutter. Dort genau das gleiche: Sie kam durch die Wohnungstür, guckte sich schwanzwedelnd und freudestrahlend in der Wohnung um, begrüßte meine Mutter und sprang dort aufs Sofa.

 

Am Mittwoch bin ich morgens zur Arbeit gefahren, als mein Handy klingelte und mein Freund dran war. Er sagte nur: "Hör dir das mal an" und hielt das Handy Trixie entgegen. Am anderen Ende der Leitung hörte ich nur ein Jaulen und Jammern, das anscheinend schon mehrere Minuten so ging. Als mein Freund wieder am Handy war, sagte er nur: "Sie liegt hier neben mir auf dem Bett und heult wie ein Wolf, mit Kopf in Nacken schmeißen und allem, was dazu gehört. Ich sitze hier neben ihr und sie scheint mich gar nicht zu bemerken, obwohl ich vorhin mit einer runtergefallenen Tüte geraschelt habe!" Von dem Moment an war sie spätestens mein kleiner Seelenhund. Als ich am Donnerstag zur Arbeit fuhr, war alles für Trixie okay, da sie wusste, dass ich am Abend wieder nach Hause komme.

 

Sie war wie schon geschrieben, am Anfang viel zu dick. Das Problem war, dass ihre Ex-Besitzerin sie am Tag zwischen 10 und 12 Stunden alleine lassen musste und sie deswegen viel zu wenig Bewegung hatte. Zudem war sie hochgradig aggressiv gegenüber anderen Hunden und hat ohne Vorwarnung zugeschnappt. Mein Freund musste sich ja bis zum Abend gegen 17 Uhr, wenn ich wieder von der Arbeit zurück war, alleine um sie kümmern und ist dann mit ihr hier in Lübeck an sehr viele verschiedene Orte gefahren, wo sie auf viele Hunde trifft. Wenn ich dann da war, gab es auch nochmal eine große Runde und deswegen hatte sie am zweiten Tag auch einen heftigen Muskelkater. Aber das kleine zähe Aas humpelte trotzdem tapfer mit uns mit  ;)

 

Als Trixie eine Woche bei uns war, sagte mein Freund abends zu mir: "Wenn deine Kollegin sie immer noch abgeben will, frag sie mal, ob wir sie nicht behalten dürfen!" Und das, obwohl er zu mir gesagt hatte, dass das nicht unser Hund sei und sie nach den 2 Wochen wieder zurück müsse... :rolleyes:  Aber ganz ehrlich: In die kleine Maus muss man sich auch einfach verlieben.

 

Am Donnerstag gegen Ende des Urlaubs rief meine Kollegin im Büro an, da sie ab dann noch ein paar Tage in Berlin bei ihren Eltern verbracht hatte. Der zweite Satz, den ich bei diesem Gespräch zu ihr sagte, war: "Wollen Sie Ihren Hund eigentlich immer noch abgeben? Wenn ja, nehmen mein Freund und ich sie." Am anderen Ende der Leitung war erstmal schweigen und dann nur ein "Das muss ich jetzt erstmal verdauen" zu hören. Am Freitag abend holte ich meine Kollegin dann vom Bahnhof hier in Lübeck ab und fuhr sie nach Hause. Vorher packte ich vorsichtshalber doch die Sachen von Trixie, die wir mitbekommen hatten und sagte immer wieder zu der Kleinen: "Alles wird gut, Süße, du brauchst dir keine Sorgen machen" und auch mein Freund hatte in den 2 Wochen immer wieder gesagt, dass sie keine Angst haben bräuchte und wir sie nicht alleine lassen würden. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie schlecht und verlogen wir uns dabei gefühlt haben? Furchtbar. Kurz bevor ich losgefahren bin, um meine Kollegin abzuholen, kam eine SMS: "Hallo, wenn Sie mich heute Abend abholen, dann bitte ohne Trixie." Da keimte dann schon ein bisschen Hoffnung auf. Naja, Ende vom Lied war, dass sie das Wochenende noch Bedenkzeit brauchte... Wir waren dann an dem Wochenende zusammen unterwegs und am Sonntag nachmittag, als sie mich zu Hause absetzte, öffnete sie den Kofferraum, holte ganz viele Sachen von der Kleinen raus und sagte, ich solle gut auf sie aufpassen... Ich war sowas von glücklich, das könnt Ihr Euch nicht vorstellen! :moehre  :klatsch::moehre  :klatsch:

 

Es war zwar ein harter Kampf, den vor allem mein Freund ausgetragen hat, aber mittlerweile ist sie anderen Hunden gegenüber einigermaßen verträglich und hat sogar einige Freundschaften geschlossen. Es hat ungefähr ein halbes Jahr gedauert und meinen Freund viele Extrarunden mit anderen Hunden gekostet, aber es hat sich für uns und vor allem auch für Trixie gelohnt. Andere Hunden haben wir ihr mit Leberwurst "schmackhaft" gemacht (nein, wir haben die anderen Hunde NICHT mit Leberwurst eingeschmiert :D ), aber sie hat immer, wenn sie lieb bei anderen Hunden war, etwas Leberwurst aus der Tube bekommen. Das hat wirklich was gebracht und sie forderte nach einer Zeit ihre Leberwurstration ein, wenn sie lieb war und wusste aber auch genau, wann sie gar nicht erst damit rechnen musste. Das hat ihr bei den anderen Hundebesitzern in dem nahe gelegenen kleinen Park schnell den Spitznamen "Leberwursthund" eingebracht (eigentlich auch ein schöner Buchtitel, wenn ich genauer drüber nachdenke :think: ).

 

Kurz nachdem sie bei uns offiziell einzog, fingen allerdings auch einige gesundheitliche Probleme an. Ich denke aber, dass dies in einen anderen Fred gehört, da die Vorstellung doch schon recht lang geworden ist. Ich hoffe, Ihr seht mir das nach und seid nicht zu sehr gelangweilt wegen meines Geschwafels... :blush:

 

Wie schon erwähnt, bin ich ja auf dieses Forum gestoßen, als ich mich über Hundefutter informiert habe, da Trixie vorher mit Schrott gefüttert wurde und ich ihr ein besseres Futter suchen wollte, aber so überhaupt gar keine Ahnung hatte. Erst bei genauerer Recherche merkt man erst, was man alles falsch machen kann und dass man wirklich genau lesen muss. Dabei hat mir dieses Forum wirklich super geholfen und da ich aber gerne noch mehr darüber lernen will, informiere ich mich weiter und nehme jetzt sogar an einem Seminar für die Ausbildung zum Hundeernährungsberater in Seevetal teil.

 

Ich freue mich auf jeden Fall auf ganz viel Spaß und regen Austausch hier im Forum und wenn Ihr noch irgendwas wissen wollt, fragt mich einfach! Ach ja, Fotos kommen natürlich auch bald!

 

Liebe Grüße

 

Melli, Michael und Trixie

 

 

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Gast Fangmich

Hereinspaziert! 

Ich hoffe, Du fühlst Dich wohl hier und findest Tips und Infos zu allen Deinen Fragen!

 

War denn dann letztlich der Abgabegrund, dass Trixies frühere Halterin zu wenig Zeit für sie hatte?

 

Da hat das Schicksal auf jeden Fall für alle Beteiligten mal absolut richtig entschieden  :) !

 

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Fusselnase

Wow, schöne Geschichte! :klatsch:

Ich finde es toll, dass ihr euch voll und ganz auf einen Hund eingelassen hat, der ja durchaus seine Baustellen mitgebracht hat. Ich glaube aber auch, dass so ein gemeinsamer Weg einen ganz besonders zusammenschweißt, weil man sieht, was man zusammen geschafft hat, und es ist ja ein Zeichen von Vertrauen euch gegenüber, dass sie so gute Fortschritte gemacht hat.

 

Dann fühlt euch mal ganz wie Zuhause hier!

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Es gibt komische Wege wie man an einen Hund kommt :) aber Hauptsache man kommt an ihn

 

Schöne Geschichte und es wäre schön wenn du noch Bilder zeigen kannst

 

Fühlt Euch wohl im Forum und Herzlich Willkommen

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MelliHL

Vielen lieben Dank für die nette Begrüßung!

 

@ Fangmich: Ja, das war der Grund. Trixies ehemaliges Frauchen hatte ursprünglich noch einen anderen Hund, den mein Freund und ich an einen Kumpel von ihm vermittelt haben, so ca. ein Viertel Jahr, bevor Trixie zu uns kam. Sie hatte es bei Trixie auch immer mal wieder etwas halbherzig versucht (Anzeigen im Internet bei einem "Gnadenhof" in Berlin), aber so richtig wollte sie es nicht. Oder sagen wir mal eher "Kopf sagt Bauch ja, Bauch sagt Kopf nein". Ich denke, im Nachhinein hat der Urlaub ihr die Entscheidung abgenommen. Und Trixies ehemaliges Herrchen hat auch immer nur geredet, dass er sie ganz nehmen will, aber richtig gekümmert hat er sich nicht. Er fragt auch jetzt nicht nach ihr.

 

@ anastacia: vielen Dank! Du hast ja eine bildhübsche Maus!

 

@ Fusselnase: Vielen Dank! Es war für mich von vornherein klar, wenn ein Hund, dann ein älterer aus dem Tierheim oder Tierschutz etc. Dass wir so einen Hund vor dem Tierheim oder was auch immer "gerettet" haben, hätten wir zwar nie gedacht und eigentlich kam das Ganze auch ein Jahr zu früh, weil ich noch in der Ausbildung war, aber sie war dann halt da und wir wollten sie nicht mehr weg lassen!

 

Zum Thema Baustellen: Ja, da gab es einige! Das Gezicke mit den Hunden hatten wir uns nicht so schlimm vorgestellt. Katrin (das ehemalige Frauchen) wohnt in einem Mietshaus mit mehreren Parteien, die noch Hunde haben. Es war wirklich so, dass es für jeden Hund festgelegte Zeiten zum Gassi gehen gab. "Jetzt ist grad die mit ihrem Hund, dann kommt danach XY, dann muss ich noch zehn Minuten warten und dann kann ich rausgehen." Auch so wurde Trixie permanent von anderen Hunden ferngehalten. Dass die Kleine dann denken muss, alle Hunde sind böse, ist nachzuvollziehen. Und es hat wirklich seine Zeit gedauert, bis es so war, dass man nicht ständig Angst haben musste, dass sie einen anfällt. Es kommt zwar immer noch vor, dass sie die Zähne fletscht, wenn sie sich bedrängt fühlt, aber das ist überhaupt kein Vergleich zum Anfang. Auch wenn ein Hund auf der anderen Straßenseite geht, gockelt sie zwar noch ein bisschen und wehrt sich, wenn der anfängt, aber das ist im Gegensatz zu früher absolut in Ordnung.

 

Auch die Krallen waren ja viel zu lang, weil Katrin meinte, das würde noch langen und es wäre immer so anstrengend mit der Kleinen beim Tierarzt. Dumm nur, dass sie Laminat hat und wir Teppichboden und Trixie mit ihren Krallen hängen blieb, weil die so lang waren. Da haben wir auch gedacht: "Na, wie schlimm kann sie beim Tierarzt schon sein?" Bis mein Freund dann am dritten Tag mit ihr beim Tierarzt war. Sie musste einen Maulkorb kriegen und 4 Leute (mit meinem Freund zusammen) mussten sie festhalten, weil sie so gezappelt und sich gewehrt hat. Als sie vom Tisch wieder runter war, waren alle wieder ihre Freunde und wurden schwanzwedelnd begrüßt. Mittlerweile ist es so, dass man die meiste Zeit an ihren Pfoten spielen und diese anfassen kann und sie lässt sich auch mal auf den Arm nehmen, was früher auch schwierig war.

 

Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Katrin hat die Kleine schon gut erzogen, auch wenn ich nicht weiß, ob das nicht auch viel der Charakter von ihr im Allgemeinen ist. Und sie hat selber zugegeben, dass es nicht gut war, Trixie von allen Hunden fern zu halten. Das Spazierengehen bestand meistens daraus, dass Trixie auf die von der Haustür gegenüberliegende Rasenfläche gelassen wurde. Die Situation mit Katrins Ex war und ist nicht ganz einfach und ich denke, es hat bei ihr unbewusst eine Rolle gespielt, dass Trixie eigentlich der Hund von ihrem Ex war. Sie wird auch gekuschelt worden sein, aber mein Freund und ich haben das Gefühl, dass es nicht so intensiv war wie jetzt bei uns.

 

@ Bibi: Klar, Bilder kommen noch. :D Stimmt, die Wege an einen Hund zu kommen, können schon seltsam sein und eigentlich sollte ein Hund ja auch erst später, wenn ich die Ausbildung beendet habe, in unser Leben treten. Aber erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. :) 

 

Ich muss echt sagen, dass ich begeistert von dem Forum bin. Ich habe ja auch in anderen Foren geguckt und gelesen. Aber hier fühlt man sich wirklich willkommen.

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Hallo Melli, schön, dass du zu uns gefunden hast - und die kleine Maus bei euch bleiben darf.
Viel Spaß bei uns.
 
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