Zum Inhalt springen
Registrieren

Wie lange braucht der Welpe, bis er allein bleiben kann?


Wolkeninsel

Empfohlene Beiträge

Das mag ja von Rasse zu Rasse verschieden sein, es gibt Rassen, die sind extrem am Menschen orientiert wie Chihuahuas, und andere, die sind eigenständiger und binden sich nicht so eng, die tun sich vielleicht leichter alleine zu bleiben.

 

Meine Erfahrungen sind aber eher so dass es trotzdem auch sehr individuell von Hund zu Hund ist. Es kommt auch sehr viel darauf an, wie die Welpen aufgewachsen sind,ob der Züchter von Anfang an darauf Wert legt, dass die Welpen sich ordentlich versäubern, oder ob sie gezwungen sind aufgrund der Haltung, ihr Lager einzusauen und so die angeborene Reinlichkeit verloren geht. Es kommt sehr viel darauf an, ob der HH bereit ist, auch aus dem Schlaf aufzustehen und den Welpen raus zu bringen, oder ob ihm der Schlaf wichtiger als die Sauberkeit ist. Es kommt darauf an, ob der Welpe separat schläft, oder im Bett schlafen darf, wo man mitbekommt, wenn er wach wird und dann zwangsläufig muss, ob man einen festen Schlaf hat und es nicht mitbekommt oder ob man einen leichten Schlaf hat und es  mitbekommt. Es kommt darauf an, ob er ein Frühzünder oder Spätzünder ist. Es kommt darauf an, ob er ein ruhiger gelassener ist oder eher umweltinteressiert und schnell aktiviert ist, ob er eher vorsichtig oder eher Draufgänger ist, und es ist völlig normal, dass es Varianten gibt, die so oder so sind.

 

Entscheidend ist, dass die Welpen nur schrittweise den Einhaltezyklus verlängert bekommen, angepasst an ihre individuelle Entwicklung. Von einem 14-15 Wochen alten Welpen kann ich nicht erwarten, dass er 4 Stunden und länger sauber bleibt! Wohl aber 1-2 Stunden und wenn man Glück hat gelegentlich auch mal 3 Stunden, wenn er einer ist, der in der Abwesenheitszeit schläft, kann es auch 4 Stunden sein., aber darauf ist kein Verlass!  Lass ihn nicht schlafen, weil ungewöhnliche Geräusche auftreten, er damit Stress hat, schon macht er dir in die Wohnung und dann hat der Welpe Schuld, weil er unartig reingemacht hat, als hätte er da irgendeinen Einfluss drauf. Er kann nichts dafür!

 

Man kann eben nicht davon ausgehen, dass ein Welpe innerhalb von wenigen Wochen lernt, 4 Stunden einzuhalten. viele sind dazu erst nach dem 5 - 6 Monat in der Lage, einfach weil es eine Sache der körperlichen Entwicklung ist. Genau wie der Zahnwechsel oder die Läufigkeit nicht bei jedem Welpen zum selben Zeitpunkt stattfindet! gibt Frühentwickler und Spätentwickler. Wenn ich einem Welpen bis zum 5 - 6 Lebensmonat kaum Gelegenheit gebe, in die Wohnung zu machen, weil ich reagieren kann, falls er sein Bedürfnis anzeigt, kann ich mit etwas Glück tatsächlich innerhalb weniger Tage erreichen, dass der Welpe lernt, 1-2 Stunden einzuhalten und nicht in die Wohnung zumachen, mit 4-5 Monaten kann er mit etwas Glück dann auch 2-3 Stunden einhalten und mit 5-6 Monaten vielleicht auch 3-4 Stunden, bin ich aber schon im Alter von 4 Monaten ständig mehrere Stunden außer Haus, wird er mit großer Wahrscheinlchkeit doch hie und da rein machen und je öfter dies der Fall ist, je länger dauert es auch mit der Sauberkeit. Das kann sich dann hinziehen bis über ein Jahr! Falls der HH die Geduld aufbringt, in der Regel, werden die Hunde dann entsorgt!

 

Ich finde nicht, dass jeder Hund 6 Stunden alleine bleiben können muss, bei mehreren Hunden sieht das anders aus, aber ein Einzelhund eben nicht. Das ist eine relativ neue Sicht der Hundehaltung, früher war klar, dass 4 Stunden bereits die Grenze sind. 6 Stunden sollten die Ausnahme und nicht die Regel sein. Nur weil das Arbeitsleben es erfordert, haben sich die Gene der Hund nicht darauf eingestellt und die Entwicklung beschleunigt oder seine Sozialbedürfnisse geändert. 

 

Allein das Problem der Stubenreinheit ist der häufigste Grund der Abgabe. Kaum jemand toleriert heute, dass ein Welpe nach 2 -3 Wochen noch reinmacht, dabei ist das normal, wenn man ihn nicht ständig im Auge behält, wenn er aktiv ist und wer kann das schon, wenn er arbeiten geht! Er kann nicht zurückhalten, er kann nur durch sein Verhalten anzeigen, dass er muss, und dann muss er aber ziemlich schnell nach draußen, nicht erst in einer Stunde oder in zwei, sondern innerhalb der nächsten Sekunden, maximal Minute. Und wenn in dem Moment keiner da ist, weil auf Arbeit, dann geht es in die Wohnung. In der Regel kann ein Welpe unter 5 Monaten selten länger als 2 Stunden zuverlässig dicht halten, wenn er wach ist und ein Welpe, der alleine gelassen wird, der damit meistens erstmal Stress hat, der kann erst recht nicht länger einhalten. Ein Welpe kann mehr als 2 Stunden einhalten, wenn er schläft. Das ist nicht anders wie mit sehr kleinen Kindern, die sagen ich muss, und dann kann man ihnen nicht sagen, warte noch 2-3 Stunden bis wir angekommen sind, die müssen dann, wenn sie müssen und können es maximal rechtzeitig sagen bzw. lernen, dann den Ort aufzusuchen, der dann aber zugänglich sein muss.

 

Ich finde es ehrlichgesagt etwas fahrlässig, es so hinzustellen, als wär es normal, dass Welpen das in 3-6 Wochen zuverlässig schaffen 4 und mehr Stunden alleine zu bleiben und einzuhalten.

 

Und mir geht die Vorstellung entschieden gegen den Strich, dass man meint, jeder hätte das Anrecht heutezutage einen Hund halten zu können, auch wenn er arbeiten geht. Nein, hat er eben nicht. Ich kann auch kein Pferd halten, wenn mir die Umstände dazu fehlen, und ebenso ist es auch beim Hund. 

 

Mit viel Glück kann es tatsächlich klappen, dann muss aber alles zusammen kommen. Und man braucht einen Plan B, für den Fall, dass es eher so läuft, wie meistens, nämlich, dass der Welpe in der Zeit nicht stubenrein ist, nicht zu denen gehören, die die Ruhe weg haben und gelassen alleine zu Hause bleiben und bis zur Rückkehr des HH schlafen. 

 

Welpen brauchen Orientierung, jemanden der Sicherheit ausstrahlt, wenn etwas auftritt, was sie verunsichert. Wenn z.B. ein Gewitter aufzieht, sie sind alleine zu Hause, das kann schon der Grundstein für Gewitterangst sein, wenn dann keiner da ist, der Orientierung gibt. Im Rudel orientieren sie sich an den Alttieren, schlafen die getrost weiter, ist kein Grund zur Sorge. Werden die nervös, scheint es Gefahr zu sein und wird auch als solche abgespeichert. Ob Gewitter, ob im Hausgang grad Krawall ist, ob auf der Straße ungewöhnlicher Baulärm ist .... All das kann es dem Welpen erschweren, zu lernen alleine zu bleiben und Geräuschangst fördern.

 

Ich persönlich hab mir damals eine berufliche Auszeit verordnet, 6 Monate gar nicht gearbeitet und dann lange Zeit nur freiberuflich Man kann es auch anders managen, es gibt da sehr viele Varianten, wie man das arrangieren kann, keine Frage, aber man braucht einen Plan B!

 

Übrigens ist es auch bei erwachsenen Hunden oder älteren Junghunden so, dass sie immer erstmal neu lernen müssen, stubenrein zu werden, wenn sie in ein neues Zuhause kommen, stressbedingt und weil Hunde oft nur Ortsverknüpft lernen. Die Chancen, dass das in 6 Wochen klappt, sind deutlich größer,sofern der Hund bereits bis dahin dazu angehalten wurde. Die Frage, ob er alleine bleiben kann, hängt dann mit seinen Erfahrungen bis dato ab.

  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar
Nebelfrei

Es geht hier ja um 3.5 Stunden.

Und ein Plan B braucht jeder, auch später, man könnte sich ja auch den Fuss brechen etc.

Wenn man von Anfang an den Tagesrhythmus darauf einstellt und Abwsenheiten übt, finde ich es sehr realistisch. Ein erwachsener Hund, der dss allein sein gar nicht kennt, finde ich fast problematischer.

Ein halbes Jahr Auszeit hingegen finde ich nicht realistisch.

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar

Wenn man den Welpen mit 12 Wochen holt, sind es 2 bis 3 Monate und nicht ein halbes Jahr. Mir geht es darum keine Erwartungshaltung zu schueren, denn dann ist das Scheitern meist vorprogrammiert, weil man keinen realistischen Plan B hat.

Du meinst also von Anfang an einen Welpen 4 Stunden alleine lassen oder welchen Tagesrythmus meinst du?

Link zu diesem Kommentar
Nebelfrei

Du hast aber von 6 Monaten geschrieben, aber egal, auch 2-3 Monate sind im allgemeinen nicht realistisch.

Ich finde es auch eher kontraproduktiv erst über Monate immer da zu sein und nachher plötzlich nicht mehr. Es ist doch viel natürlicher, dass ein Hund das mal allein bleiben kontinuierlich lernt.

Ich habe so eine Gassibekanntschaft, der es verpasst hat. Jetzt, wo der Hund 2 ist wird es mühsam, sogar beim einkaufen muss der Hund so vor dem Geschäft sitzen, dass er alles sieht. Der Hund kann keine 5 Minuten allein sein, er jault die ganze Welt zusammen.

Das ist nicht nur für den HH blöd, auch der Hund leidet, weil ihm das nicht rechtzeitig beibebracht wurde.

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
Wolkeninsel

Hallo :winken:

 

Vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten :D

 

Wo soll er denn herkommen, welche Rasse, wie alt wird er beim Einzug sein?

Wir finden die Rasse Papillon ganz toll. Beim Einzug soll er so ca. 11-12 Wochen alt sein. Wir würden ihn vom Züchter holen (VdH). Welcher Züchter wissen wir noch nicht.

Wegen " Plan B " würden wir einen Nachbarn oder Freund fragen.

 

LG Lotte :)

  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar

Hmmm, also meine Hunde schlafen ja auch nicht im Bett (sondern daneben) und auch Welpen schleppe ich nicht auf dem Arm mit mir herum, von daher haben sie nun sowieso nicht mal annähernd 24 Stunden Körperkontakt, sondern nur dann, wenn wir uns miteinander beschäftigen (spielen, schmusen oder mal so im Vorbeigehen), die werden auch von Anfang an mal "ausgesperrt" im Sinne von: auf die Terrasse, während ich drinnen die Fußböden putze oder so.

Da stehen die nun auch nicht und machen Rabatz, sondern widmen sich vielleicht erst irgendeinem Kauartikel oder schauen, was es so alles interessantes gibt und legen sich dann hin und pennen, bis wieder jemand kommt.

 

Hmmm, das hat ja auch niemand behauptet, oder?

Es geht ja nicht um den Körperkontakt, sondern um das Dasein.

Meine Hunde haben auch nichts im Bett verloren sondern schlafen daneben.

Aber der Welpe riecht mich, hört mich, sieht mich, fühlt sich somit auch nicht allein.

Natürlich schleppe ich meine Welpen auch nicht den ganzen Tag mit mir herum. Ich muss auch mal rasch einkaufen, den Müll rausbringen,.....das sind dann aber schon mal kleine Übungen zum Alleinbleiben.

Link zu diesem Kommentar

Chibambola, das ist interessant, Du hast komplett andere Erfahrungen mit Welpen, als ich.

Nun mag das rassebedingt sein, oder aber die Aufzucht der Welpen unterscheidet sich (wiederum rassebedingt) so massiv voneinander, dass der Umzug in das neue Heim ganz anders abläuft. Oder es liegt an unserem persönlichen Umgang mit den Hunden, ich bin mir nicht sicher, woran es hauptsächlich liegen mag.

Also meine Hunde stammen ja alle aus Außen-Aufzucht (ob nun Stall oder Zwingeranlage oder Gartenhaus), da gibt es schon mal nahezu kein Problem mit Stubenreinheit, da die Hunde von alleine raus gehen, wenn sie müssen. Und das auch mit 8 Wochen zuverlässig, sofern sie freien Zugang nach draußen haben. Und selbst, wenn ich zeitweise in Wohnungen ohne Garten gewohnt habe, wurde halt ein Teil des Balkons mit Rollrasen ausgelegt und die Hundis sind erstmal dahin gegangen, wenn ich nicht aufmerksam genug war, geschlafen habe oder eben mal nicht da war. Die waren auch nicht auf 24 Stunden Körperkontakt aus, haben allerdings natürlich auch nie beim Züchter im Bett geschlafen. Und mit 8 Wochen liegt meist auch nicht der ganze Wurf auf einen Haufen bei der Mutter, die suchen sich schon auch mal ruhige Ecken zum pennen.

Von daher habe ich beim Einzug eines Welpen (nun habe ich bewusst immer ruhige, selbstbewusste, nicht allzu hibbelige Welpen gewählt, bis auf den ersten) eigentlich nicht den Eindruck, als wenn das total traumatisierend wäre und man 24 Stunden Betreuung gewährleisten muss. Die kommen an, untersuchen munter ihre neue Welt, also Wohnung und Garten, kuscheln mal oder spielen, fressen, machen ihr Geschäft und fallen irgendwann um und pennen. Da kann man dann schon mal was erledigen.

Naja, und wenn sie älter werden kommt auch die "ich kau was an" Phase (bei manchen fällt die auch ganz aus) oder die Stimme wird mal ausprobiert, aber dass man nun monatelang ständig zu Hause sein müsste oder den Hund mitschleppen muss, das empfinde ich nicht so. Die meisten Hunde vergammeln die Zeit der Abwesenheit der Besitzer doch.

Wenn nicht, ist es eine andere Sache und man muss schauen, woran es liegen kann und wie man helfen kann (also dem Hund), logisch.

Aber je nach Aufzucht ist es nun nicht so ungewöhnlich für einen Welpen, dass sich nicht ununterbrochen um ihn gekümmert wird, also Todesangst haben die da meinem Eindruck nach nicht. Ich kenne es auch so, dass sie durchaus auch vom Züchter schon mal einzeln ins Haus geholt werden, dass sie vielleicht auch schon mal einzeln einen neuen Bereich im Garten kennen lernen etc (auch, weil der Züchter da viel beobachten und einschätzen kann). Auch die ersten kleinen Spaziergänge haben sie vielleicht schon hinter sich, ebenfalls alleine.

Schwieriger finde ich das Thema "Langeweile", wenn der Kleine vorher ausreichend was erlebt hat, dann vielleicht etwas zum knabbern bekommt, wird er danach meist einschlafen. Aber irgendwann wacht er auf, geht Pipi machen und dann wäre eigentlich Action dran ... ist aber keiner da zum Action machen, muss Hundi erfinderisch werden

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar

Newi, ich hatte es so verstanden, dass Chibambola meinte, dass die Welpen idealerweise im Bett des Züchters schlafen, weil dieser so am besten merkt, dass einer raus muss. Was ja stimmt. Alternative ist halt, dass er selbständig raus gehen kann (meinen ganzen Sermon kurz gefasst

Link zu diesem Kommentar

Moment, jetzt werden doch einige Dinge missverstanden.

 

Ich sprach von Welpen im Alter von 5 bis 6 Monaten, nicht davon, dass es 5-6 Monate dauert, kann zwar, wenn man diverse Dinge falsch anstellt, z.B. eben, sie schon mit 14 Wochen 3,5 Stunden alleine lässt. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Alter von 5-6 Monaten ihre Blasé 3-4 STunden kontrollieren können, halte ich für realsistisch, aber eben nicht mit 14-15 Wochen. D.h. wenn ein Welpe mit 12 Wochen geholt würde, ist er 3 Monate, dann noch 2-3 Monate, dann ist er 5 bis 6 Monate und dann finde ich kann man realistisch davon ausgehen, dass 3-4 Stunden möglich sind und natürlich lernt man ihm in kleinen Schritten die 2-3 Monate nach und nach das Alleinebleiben und die Stubensauberkeit, für mich ist beides nicht trennbar. In der Regel werden Welpen aber mit 8 Wochen geholt + 6 Wochen = 14 Wochen und das ist nicht realistisch, davon auszugehen, dass er da 3,5 Stunden problemlos alleine bleibt und dabei stubenrein wird.

 

Cartolina, ich sprach auch nicht davon, dass die Welpen beim Züchter im Bett schlafen. Ich hab meine Welpen auch erst dann im Bett schlafen lassen, wenn klar war, dass sie bei mir bleiben. Sondern dass der HH den Welpen/Junghund im Bett schlafen lassen könnte, oder zumindest nah am Bett, so dass er auch mitbekommt, wenn er unter Nachts wach wird und raus muss, damit er schnell lernt, stubenrein zu werden. Ich hab diesen Rat immer allen Welpenbesitzern gegeben, und die die sich dran gehalten haben und nachts auch aufgestanden sind, wenn der Welpe wach wurde, hatten ruckizucki stubenreine Welpen, aber vielen ist der Schlaf wichtiger und dann dauert es eben länger. Denn wenn man es nicht mitbekommt, wird im Wohnzimmer/Hausflur gepinkelt, sofern der Welpe nicht selbständig raus kann und je öfter er dazu Gelegenheit bekommt, je schwieriger wird es mit der Sauberkeit!

 

 Natürlich haben es HH sehr viel einfacher, die einen ständigen Zugang nach draußen haben. Wenn das im Fall der Fragestellerin so ist und sie einen Garten hat, der  einbruchsicher ist (es werden Welpen gestohlen) und der Welpe bereits gelernt hat beim Züchter, raus zu gehen und sie das genauso fortsetzen kann, hat sie es freilich sehr viel einfacher mit der Sauberkeit! War das bei dir und Lexi so, dass eure Welpen jederzeit rauskonnten ohne dass ihr sie rausbringen musstet, Türe öffnen musstet?

 

Ich gestehe, ich hab das nicht in Erwägung gezogen, weil man Chiwelpen in aller Regel auch nicht unbeaufsichtig in den Garten lässt, schon gar nicht nachts, das wäre aus diversen Gründen zu gefährlich, reicht ja schon eine Katze z.B. in manchen Gegenden Raubvögel, aber vor allem, dass sie gestohlen werden oder im Sommer mit Wespen und Bienen spielen und in den Rachen gestochen werden, wär mir zu riskant.  Da bin ich in der Tat etwas zu sehr rassebehaftet im Denken.

 

Zu dem Einzeln ins Haus holen, einzeln Spazieren gehen: Ja klar, aber da ist doch dann der Züchter dabei! Oder geht der Welpe alleine spazieren, wird ins Haus geholt um dann ihn da alleine ohne Menschen zu lassen und man geht weg? Ich hab das so jedenfalls nicht gemacht, wär ich gar nicht auf die Idee gekommen. Der Züchter ist für den Welpen Ersatzmama, bzw. sogar mehr als die Mama, bei mir war das jedenfalls so, meine Welpen haben sich auf mich immer mehr gefreut als auf die Mama, wenn die vom Gassi zurückkam. Die Mutter ist nicht zwingend erforderlich, die lernt den Welpen ja sowieso schon beizeiten, dass sie nicht standing um sie herum ist. Aber es ist für die Welpen was anderes, Einzeln ohne Menschen zu sein, oder mit dem Wissen, wenn ich schrei, kommt Hilfe immer.

 

Und in der Zeit bis zur Abgabe nie unter 12 Wochen, waren meine Welpe nicht einzeln alleine, sondern mit den Wurfgeschwistern und dem Restrudel. Ich hätte freilich auch schon einen Welpen jeweils ganz alleine zurück lassen können, mir ist das nicht in den Sinn gekommen, ich halte das auch für zu früh, es ist hochgradig unnatürlich, sowas hab ich immer erst im Alter von mehreren Monaten in ganz kleinen Schritten angefangen.Wenn ich einen Einzelwelpen hatte, hab ich den im zarten Alter immer mitgenommen in einem Bauchsack. Chis sind aber auch Spätentwickler im Vergleich zu anderen Rassen.

 

Mal ganz simple gesprochen. Man kann die Dinge superoptimistisch sehen, dann geht man davon aus, dass wird schon klappen in 6 Wochen und am Ende stellt man fest es klappt nicht und hat ein Problem. Oder man macht die Planung so, dass auch der Fall abgedeckt ist, dass es länger als 6 Wochen dauert, indem man einen realistischen Plan B hat, dann kann  man ganz gelassen 6 Wochen trainieren, ohne Erwartungshaltung ohne Zeitdruck (das ist wichtig, weil meistens nur dadurch viel zu viel Druck erzeugt wird, dass man weiß, es muss klappen in 6 Wochen und dann natürlich Frust aufkommt, je näher der Termin rückt und damit der Welpe verunsichert wird und noch mehr Probleme mit allem hat) und wenn es noch nicht klappt, greift man auf Plan B zu.

 

Die Hoffnung zu wecken, dass es meistens klappt, finde ich unrealistisch. Es gibt genügend Fälle, wo es ganz und gar nicht klappt und die Welpen dann abgegeben werden, weil man es sich SO nicht vorgestellt hat und bei XY ging es ja schließlich auch und Schuld hat natürlich der Welpe. Wer geht bitte mit seinem Welpen nachts mehrere Wochen lang raus, wenn er morgens arbeiten gehen muss? Überlegt keiner vorher, was das bedeutet! Aber nach 1 Woche sagen mir die Welpenhalter, wie stellst du dir das vor, ich brauch auch meinen Schlaf, wenn ich sag, steh auf, wenn er nachts munter wird und geh mit ihm raus. Ich sag dann, wenn du ein Baby hast, muss es auch gehen! Es ist nicht anders, wie wenn man ein Baby hat,der ganze Aufwand, nur dass es etwas schneller geht.

 

Klar könnte man sagen, 50 % sind ja immerhin die Hälfte, also risikier ichs. Ich finde aber 50 %, die dann abgegeben werden, sind untragbar. Mal nur eine Zahl gegriffen, meiner Ansicht nach sind es weit weniger als 50 %, die das problemlos schaffen. Ich hab in den vergangen 20 Jahren so oft mitbekommen, dass Welpen nur deshalb abgegeben wurden, weil sie entweder nicht alleine bleiben konnten, oder weil sie nicht stubenrein wurden, meistens sogar beides zusammen und es kotzt mich einfach an, weil mit sowas muss ich vor der Anschaffung rechnen. Es gibt keine Garantie dafür, dass ein Hund im Urlaub all das schafft. 

 

Und das Argument, aber dann könnte ja keiner, der arbeiten geht einen Hund halten, ist einfach völliger Blödsinn. Es gibt massenweise Varianten von Plan B, wenn man sich rechtzeitig darum bemüht. Das Problem ist, es liegt am HH, die Umstände so zu gestalten, dass ein Hund ins Leben passt und nicht der Hund muss sich dem Leben des HH anpassen. Wie gesagt, vor 20-30 Jahren war klar, 4 Stunden maximal, sonst kommt kein Hund ins Haus und bei Welpen ist nicht mal das möglich. Heute sind es schon 6, teils sogar 8 Stunden und für viele bedeutet das 8 Stunden arbeiten, Fahrzeiten nicht gerechnet. Demnächst ist es dann so, dass man auch 10 Stunden ausbleiben normal findet, weil sonst könnte ja keiner mehr arbeiten gehen, denn fast überall muss man heute ja Überstunden machen.

Link zu diesem Kommentar

Du hast aber von 6 Monaten geschrieben, aber egal, auch 2-3 Monate sind im allgemeinen nicht realistisch.

Ich finde es auch eher kontraproduktiv erst über Monate immer da zu sein und nachher plötzlich nicht mehr. Es ist doch viel natürlicher, dass ein Hund das mal allein bleiben kontinuierlich lernt.

Ich habe so eine Gassibekanntschaft, der es verpasst hat. Jetzt, wo der Hund 2 ist wird es mühsam, sogar beim einkaufen muss der Hund so vor dem Geschäft sitzen, dass er alles sieht. Der Hund kann keine 5 Minuten allein sein, er jault die ganze Welt zusammen.

Das ist nicht nur für den HH blöd, auch der Hund leidet, weil ihm das nicht rechtzeitig beibebracht wurde.

 

Wer sagt denn dass man immer da ist und dann plötzlich nicht mehr? Natürlich fängt man von Anfang an ihn auch alleine zu lassen, in kleinen Schritten eben, aber diese kleinen Schritten müssen den Fortschritten angepasst werden und da kann es nicht so selten vorkommen, dass 6 Wochen nicht reichen, um 3,5 Stunden zu schaffen!

 der erste kleine Schritt wäre, dass man dem Welpen lernt, nicht ständig hinter einem herzulaufen, sondern im anderen Zimmer zu bleiben, während man im Rest der Wohnung beschäftigt ist für kurze Zeit. Manche Welpen können nicht mal das  mit 14 Wochen. Da muss man dann so anfangen, dass man z.B. ein Kindergitter aufstellt und man ihn dadurch räumlich trennt, aber die Sicht noch gewährt und dann erst nach und nach weitere Schritte.

 

Wieso muss man denn immer alles völlig falsch verstehen?

 

Soweit ich die HH verstanden habe, hat sie einen Plan B mit einer Nachbarin, die dann mit eingespannt werden kann. Dann wäre ja alles paletti!

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...