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Belohnen und Strafen zwei Seiten der selben miesen Medaille?


gast

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Das Loben ist halt so ein Thema für sich. Ich betone, ich meine niemanden hier im Forum, aber ich erleb das so extrem oft, dass einfach nur wie eine Maschine gelobt wird, ohne innere Anteilnahme. Nicht nur der Hund muss sich über die Belohnung freuen, sondern der Mensch muss das Lob auch innerlich fühlen, sonst ist es nicht authentisch und das ist das, was mir beim clickern so gegen den Strich geht, denn da wird so viel Lob reingeschoben, dass das schon vollautomatisch abläuft ohne innere Anteilnahme und so kann man keine Beziehung aufbauen. Wenn das dann auch noch die einzige Art ist, wie man seinen Hund erzieht, find ich das traurig. clickern hat seinen Platz, kein Thema, aber es gibt Leute, die meinen, alles nur ausschließlich darüber zu regeln.

 

Deshalb die innere Einstellung, warum mach ich dies oder das, ob loben oder hemmen, mach ich das am Ende evtl. doch nur deshalb, weil ih cmich nicht blamieren will vor anderen oder etwas demonstrieren will, oder wei lich grad genervt bin etc. oder geht es bei der Entscheidung um das Wohlergehen des Hundes, bzw. um das Ziel des harmonischen Miteinanders mit Hund, HH un dUmwelet, das ist für mich entscheidend und nicht ob eine Einwirkung Furcht auslöst oder nicht, oder ob ich mit einem Lob den Hund in seiner Kreativität etc. hemme.  Ich denke, mit der richtigen Einstellung, wird man nie zu viel des Guten oder Schlechten tun, weil es nicht um Strafe geht und nicht darum, einen Kadavergehorsam zu formen, den man auch mit Lob erzielen kann. Ich möchte z.b. keinen Hund der blind ins Feuer oder in den Abgrund springt, ohne sein Hirn einzuschalten, nur weil ich das so bestimme. Ich möchte aber einen Hund der darauf vertraut, dass meine Entscheidung in dem Moment die richtige für uns ist, weil er weiß, dass ich diese Entscheidungsmöglichkeiten nie willkürlich zu seinem Nachteil nutze.

 

 KleinEmma, ich stimm dir zu, ganz ohne Einwirkung wird es nicht gehen mit Hunden, dazu ist unsere Umwelt nicht hundgerecht genug, wir müssen auch die Bedürfnisse anderer Lebewesen respektieren und da für unsere Hunde Entscheidungen treffen, die gegen ihre intrinisische Motivation gerichtet ist. 

 

Mara3, ich kann das gut nachvollziehen, mir geht es genauso. 

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hansgeorg

Hey

Eigentlich müsste man sich abgewöhnen, diesen ganzen Mist zu lesen, aber, wenn man wissen will worum es geht, lässt es sich nicht vermeiden.

Es ist hübsch grauslig, was selbst Experten teilweise von sich geben.

Belohnung und Strafe zwei Seiten der selben miesen Medaille? Mehr Unsinn geht nicht!

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Britta67

Ich arbeite mit Kindern zwischen 4 und 6 Jahren und führe unterschiedliche Testungen zur kognitiven Entwicklung mit ihnen durch. Schon ganz oft habe ich festgestellt, dass der Unterschied zwischen Hund und Kind (im Bezug auf das Thema Erziehung, Beziehung u.ä.) nicht besonders groß ist.

 

Ich sehe es ganz genauso und freue mich sehr über solche Artikel und das Video von Herrn Prof. Hüther.

 

Es geht natürlich nicht um das Loben an sich, sondern um die Einstellung, die dahinter steht. Kinder reagieren manchmal etwas verdutzt oder überrascht, wenn sie realisieren, dass man ihnen bestimmte Leistungen nicht zugetraut hätte. Und oft steht hinter einem überschwänglichen Lob eben diese Einstellung.

 

Ist aber die Einnstellung zum Kind (Hund) die, dass man sich zwar darüber freut, was das Kind (der Hund) geschafft hat, man es ihm aber sicher zugetraut hat und überzeugt war, es würde die Aufgabe / Herausforderung bewältigen, dann scheint es förmlich innerlich zu wachsen! Es ist sehr stolz auf sich. Und das wirkt anders, als wenn es sich über ein Lob, vielleicht sogar noch mit Belohnung freut.

 

So erlebe ich es jedenfalls häufig in meiner Arbeit.

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Nebelfrei

Nur hoffe ich, dass das Ziel der Kindererziehung nicht das gleiche ist, wie das der Hundeerziehung...

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KleinEmma

Nur hoffe ich, dass das Ziel der Kindererziehung nicht das gleiche ist, wie das der Hundeerziehung...

 

Schau dir unsere Gesellschaft an. Was ist das Ziel der Kindererziehung? Die Kinder in ihren Talenten und deren Interessen zu fördern? Oder doch eher zu funktionieren?

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Nebelfrei

Was ist den "DAS" Ziel in der Hundeerziehung oder KIndererziehung?

DAS Ziel der Kindererziehung ist für mich ganz einfach gesagt, dass Kinder zu selbstständigen, verantwortungsvollen Erwachsenen werden.

Das Ziel meiner Hundeerziehung ist, dass der Hund, nach einiger Zeit Erziehung, mit so wenig Korrekturen etc, friedlich mitleben kann.

Nur so ganz kurz gesagt...

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Jep. Am Schlimmsten, Astrid, finde ich die Vorstellung mancher Eltern, "mein Kind soll mal mehr erreichen als ich!"

 

Mein Sohn soll das erreichen, was ihn glücklich und zufrieden macht, denn es ist SEIN Leben.

Ich kann mich nur bemühen, ihm nach bestem Wissen und Gewissen dass nötige Rüstzeug für ein Leben auf eigenen Füßen mitzugeben.

 

Das ist auch der große Unterschied von der Kindererziehung zur Hundeerziehung: Mein Sohn muss irgendwann in der Lage sein, sein Leben selbst in die Hand nehmen zu können - einen Hund kann ich nicht in diese Selbständigkeit entlassen.

 

@Nebelfrei: Spielst du damit auf den "Gehorsam" an? - dann hoffe ich nämlich mit dir ;)

 

Edit: Hat sich überschnitten mit der Antwort von Nebelfrei.

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Britta67

Der Familientherapeut Jesper Juul sagt in einem Interview mit dem ZEITMagazin:

 

"Lob ist eine Note, eine gute Note. Das heißt, unsere Beziehung ist jetzt nicht mehr gleichwertig, ich bin der Lehrer, und ich kann entscheiden, was der Schüler verdient hat, eine schlechte oder eine gute Note. Das Problem ist: Lob schüttet Lusthormone aus, und danach werden Kinder süchtig. Verstehen Sie mich nicht falsch: Man kann seine Kinder Tag und Nacht loben. Die Frage ist nur: Was passiert dann? Wenn man ein Kind will, das einfach nur funktioniert, ohne nachzudenken, ist Lob eine praktische Sache."

 

Und er bezeichnet die Belohnung, als die postmoderne Version von Bestrafung.

 

Mein Ziel in der Erziehung (für mich schon ein unpassendes Wort, Entwicklungsförderung würde mir besser gefallen) ist ein Individuum, das sich innerhalb der Grenzen unserer Gesellschaft nach seinen Möglichkeiten entwickeln und entfalten kann und als Persönlichkeit mit all seinen Stärken und Schwächen gesehen und angenommen wird.

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