Mein Hund beißt im Trieb

[Gast]

Ich habe das Ganze hier mit Bauchschmerzen gelesen. Schade das schon andere Menschen unter dem Hund leiden mussten. Dem Kind wünsche ich das es die Aktion gut wegsteckt.

 

Ich hoffe für den Hund das die Konsequenzen nur in einer guten Erziehung und einer besseren Auslastung enden.

 

Ein guter Trainer der Erfahrung mit Malinois hat, ist schon mal eine gute Idee.

 

Weiterhin hoffe ich das die Eltern des Kindes hier nicht mitlesen. Das Forum ist ja schließlich ein Öffentliches. Denn in diesem Thread gibst Du zu, das du zur Zeit einen gefährlichen Hund hast.

 

Das Verhalten was hier geschildert wird ist absolut typisch für einen jungen Begier der nicht adäquat geführt wird. Gerade das hier beschrieben impulsive Vorgehen. Etwas mit den Augen erfassen und hinterher. Egal was es ist. Das ist für jeden jungen Hund typisch, aber dein Hund geht seinem Bedürfnis nach und bekommt Bestätigung. Dein Hund hat Erfolg beim Handeln. Und dadurch wird wenn nicht unterbunden das Verhalten etabliert .

 

Also nicht in den Schäferhundverein um die Ecke sondern zu einem Fachmann. Oder einer Privatperson die sich mit diesen Rassen auskennt.

 

Und Agility ist für so einen Hund (mit der beschriebenen Verhaltensweise) das schlimmste was man an Hundesport betreiben kann.

 

Dann lieber gleich IPO , Mantrailen oder Obedience. Eine Beschäftigung wo der Hund konzentriert und ruhig mit seinem Menschen arbeitet.

 

Für die körperliche Fitness kann man dann Fahrradfahren oder  Bikejöring ? betreiben.

[Damisi]

Ich möchte allen danken die an diesem Gespräch teilgenommen haben.

Ich habe mit meinen Eltern grade eine ausführliches Gespräch geführt.

Das Ergebnis: Mein Hund wird Gott sei dank nicht abgegeben.

Was jetzt getan wird:

1. Sie wird am familienhundekurs teilnehmen.

2. Wir also Kira und ich werden einen Privattrainer bekommen der sich mit hunde solchen Wesens auskennt um das Problem zu unterbinden und abzustellen.

3. Am Montag werde ich ein stahlmaulkorb besorgen.

4. Meine Eltern werden nicht mehr auf den Hund auspassen.

5. Unser Gelände wird vollständig abgezäunt.

6. Wenn wir das Problem bewältigt habe werde ich mit ihr auf die begleithundeprüfung hinarbeiten.

7. Wenn sie diesen trieb bzw. Art nicht mehr hat wird kira hundeschule haben und das regelmäßig.

Nochmals herzlichen dank an alle. Ohne euch hätte ich wahrscheinlich meinen Hund verloren.

Natürlich hätte ich einen anderen nehmen können und vielleicht auch weniger Probleme gehabt. Aber nun habe ich sie und ich liebe sie über alles.

Falls etwas auf mich noch zukommt werde ich es akzeptieren da mir bewusst ist das so etwas nie hätte vorkommen dürfen.

 

Hallo Lizard

 

Ich bin froh, dass du die Empfehlungen von hier ernst nimmst und auch, dass du die Angriffe nicht schönredest. In deinem oben zitierten Post fallen mir 2 Sätze auf. 

 

1. "Wir also Kira und ich werden einen Privattrainer bekommen der sich mit hunde solchen Wesens auskennt um das Problem zu unterbinden und abzustellen."

 

Ich würde mir keinen Trainer suchen der dieTerminologie "unterbinden und abstellen"  verwendet. Und mich schleunigst von der Illusion befreien, dass dann ein:" ...und sie lebten glücklich und sorglos bis an ihr Lebensende" folgt.

 

2."Wenn sie diesen trieb bzw. Art nicht mehr hat wird kira hundeschule haben und das regelmäßig"

 

Dieser Satz bekräftigt meine Meinung, dass du was Grundlegendes missverstehst. Dein Hund wird nicht nach unterbinden und abstellen, diesen trieb nicht mehr haben. Dein Hund wird immer das sein, immer das Potenzial haben, welches du gerade ungeschliffen erlebst. Da kann er nichts dafür und das macht deinen Hund nicht per se "böse". Das ist dein Hund.

 

Das zu Verstehen, ist das WICHTIGSTE für jetzt und für immer!

 

UND du kannst lernen deinen Hund zu führen, so dass er dir vertraut, dir gehorcht, dass er lernt in sich zu ruhen, seine Inpulskontrolle aufbauen, festigen, gut auszulasten (z.B. mit Aufgaben wie Unterordnung, Fährtenarbeit, Revieren, ruhige, konzentrierte Geschicklichkeitsparcours usw. ) und ihn mit seinen Motivationen (Trieb) immer unter Kontrolle zu haben.

 

Das heisst für mich, dass du sehr wohl und unbedingt mit einem Trainer arbeiten solltest. Das geht aber Hand in Hand damit, den Hund und dich nun an Aufgaben/Auslastung heranzuführen, die dieses Training unterstützen. Idealerweise hast du einen Trainer, der auch in der Hundeschule tätig ist.

 

Immer wirst du dir aber bewusst sein müssen, einen Hund zu haben, der grundsätzlich bereit ist, auf Menschen zu gehen. Diese Verantwortung und alles was das mit sich bringt das ganze Hundeleben lang, musst du annehmen, wenn du den Hund behalten willst.

 

Meine Hündin hat mir auch in diesem Alter gezeigt, dass sie energisch und entschlossen vorwärtsgeht, wenn ich meinen Job nicht mache. Viel Achtsamkeit, viel Konsequenz, viel Aufbau, viel Vorausdenken, Frust ertragen können, weils nicht nur bergauf ging, Ausdauer und viel Verantwortung, so sahen die letzten Jahre bei uns aus. Heute würde bei diesem gelassenen, ruhigen Hund mit den niedlichen Schlappohren und den süssen Falten auf der Stirn niemand vermuten, was da für ein Potenzial in ihr ist...... aber ich weiss es und vergesse es nie!

 

Was es mir bringt? Erleben zu dürfen, wie der Hund lernte mir zu vertrauen, sich auf mich zu verlassen, sich an mir zu orientieren, wie sie sich zu einer Persönlichkeit entwickelte, wie wir ein tolles Team wurden, zusammengeschweisst durch die Intensität und Wachheit der Sinne. 

 

ich wünsche dir Bewusstsein und Realismus

Gruss Eva

[Lizard97]

Danke Eva

Es ist mir bewusst das dieser trieb nicht verschwindet. Ich habe es wohl etwas falsch beschrieben

Das was du mit deinem Hund hast ist genau dasselbe was ich mit meinem erreichen will.

Bedingungslose liebe und vertrauen auf beiden seiten