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Erhöhtes Krebsrisiko durch Kastration


Juline

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segugiospinone

Was hat er denn zum Thema "Chip" gesagt?

 

Ich hatte vor kurzem eine Unterhaltung mit einem TA der den Chip wehement ablehnt (nicht med. ind. Kastra auch), aufgrund der nicht

absehbaren gesundheitlichen Folgen bei dauerhaften Einsatz.

Er schätzt auch dort das Krebsrisiko, bzw,. allgemeine gesundheitliche Risiken nicht gerade klein ein.

 

Bislang hatte unser Tierarzt, wenn ich über eine Kastra nachdachte, den Chip nie empfohlen. Aber auch die Kastra nicht. Denn das war ja bei unserem Rüden immer nur kurz, um die vermeintliche Läufigkeitszeit von Zampa zu überbrücken. Daher wählten wir für diesen kurzen Zeitraum die Spritze.

Nun jedoch hat er den Chip empfohlen, weil er den für sein Alter (15 J.) trotz Krankheit agilen Morando nicht (mehr) kastrieren möchte. Zu den Nebenwirkungen braucht er bei mir nichts sagen. Er weiß, dass ich mich grundsätzlich informiere. Die Info von ihm war jedoch, dass der Chip im Normalfall quasi die gleichen Auswirkungen hat wie die Kastration, nämlich dass die Hoden schrumpfen und auch die Prostata.

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Andrea und ER

Ich geb euch 100% recht man sieht nur was man sehen will :)

 

BJ, wenn Du mit ein wenig Wohlwollen lesen könntest, würdest Du feststellen, dass ich von bekannten Folgen von Kastrationen beim Menschen schrieb und fragte, ob die nicht ebenso bei Hunden anzunehmen seien. Ich schrieb nicht, dass alle Kastraten depressiv sind! Im Gegenteil, ich schrieb, dass man die Folgen der Kastration möglicherweise fehlinterpretiert. Und dass da schwer Klarheit zu erlangen ist.

Obwohl... bestimmt gibt es typische Parameter im Hormonhaushalt von Depressiven im Gegensatz zu nicht Depressiven, wäre spannend, das mal an zunächst unkastrierten und später dann kastrierten Hunden herauszufinden. Wird nur nicht gemacht, fürchte ich.

Depression ist Scheiße, das darfst Du bitte einfach mal glauben, auch wenn Du es Dir vielleicht nicht vorstellen kannst. Bestünde die Möglichkeit, dass Kastraten in die Depression rutschen, wüsste ich das gern, um gegensteuern oder eine Kastration verhindern zu können. Du nicht? 

 

Kanntest Du Deine Kastraten alle schon vor der Kastration? Kannst Du deren Verhalten vorher/nachher beurteilen?

 

Nun habe ich mich mein Leben lang intensiv mit Hunden beschäftigt, habe wirklich viele Hunde kennen gelernt und meine Beobachtungen gemacht. Davon schreibe ich, liebe BJ. Ich bin allen Erkenntnissen gegenüber offen, DU brauchst mir also nicht zu unterstellen, ich sähe nur, was ich will. Lass das bitte!

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Also zumindest kann ich von meinem einzigen kastrierten Rüden (mit vier Jahren erst kastriert), dass er null depressiv wirkte und bei Oliver der Chip zwar diverse Nebenwirkungen hatte, aber auf sein sonniges Gemüt hatte er keine Auswirkungen. Ist allerdings absolut nicht repräsentativ und letztlich ist das Problem ja auch: selbst wenn nur wenige Rüden depressiv werden sollten, will ich das Risiko eingehen, dass es meinen trifft? Es ist nun mal nicht umkehrbar.

Wobei ich gar nicht weiß, ob Tiere / Hunde Depressionen haben können wie Menschen. Zur Depression gehört (in meiner laienhaften Vorstellung) ja auch irgendwie eine negative Gedankenwelt, oder? Also dass Rüden ziemlich antriebslos ("faul") werden, das habe ich auch schon gesehen, ich weiß aber nicht, ob das körperlich oder psychisch bedingt ist.

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Wobei ich gar nicht weiß, ob Tiere / Hunde Depressionen haben können wie Menschen. Zur Depression gehört (in meiner laienhaften Vorstellung) ja auch irgendwie eine negative Gedankenwelt, oder?

 

Doch, Tiere können Depressionen haben, das ist sehr gut erforscht. Darüber gibt es auch zahlreiche Artikel.

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Andrea und ER

http://www.glueckspudel.de/bilder/kastration.pdf 

 

Der Text ist von Dr. Gansloßer und sehr interessant

Für Lesefaule: Ab Mitte Seite 4 geht es um die Folgen der Kastration auf das Verhalten von Rüden. 

Es heißt da u.A. : [Zitat]...Mehr Unsicherheit, weniger Souveränität. Verlust von Selbstbewusstsein. Anfälliger für Kontrollverlust-Stress (führt zu depressiver negativer Grundeinstellung und Unsicherheit).... [Zitat Ende]

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Andrea ich meinte gar nicht dich im speziellen.

Ich denke das ist ein reales Problem das man Dinge aus seiner eigenen Erfahrung bewertet.

Mich schließ auch auf keinen Fall aus.

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segugiospinone

Hm, also hat er nichts bezüglich der gesundheitlichen Risiken gesagt?

Immerhin ist es ja eine "chemische" Kastration und da kann ich mir gut vorstellen, dass die Nebenwirkungen

anders ausfallen als bei einer normalen Kastra.

 

Bei einem 15 jährigen Rüden würde ich mir dann aber auch eher über die akuten Nebenwirkungen Gedanken machen,

als über Langzeitfolgen, das stimmt schon.

 

Wo ist denn das Problem bei eurem "Oldie"?

 

Ich weiß bei dem Chip von Problemen beim Fell, von ständigem Hunger, sogenannter "Fressgier", von Antriebslosigkeit.

Ständiger Hunger, das haben wir am ersten Tag schon gemerkt :), aber er bekommt nun halt mehr Futter (verträgt er figurmäßig) und alles paletti.

Antriebslosigkeit nicht, aber sein Akku ist halt schnell leer. Das liegt aber nicht nur am Alter, sondern auch daran, dass die Werte der roten Blutkörperchen mittlerweile nur noch bei ca. 70 % vom unteren Sollwert liegen und sicher auch daran, dass er derzeit nicht fit ist, weil er blutig tröpfelt aufgrund von Zysten in Hoden und Prostata.

Die letzte Ehrlichiosebehandlung war quasi wirkungslos, weil vermutlich Resistenzen gegen das Antibiotika da waren. Also werden wir Kürze, wenn Hoden und Prostata geschrumpft sind, diesen Part angehen.

Das Fell kann stumpf und brüchig werden. Damit werden wir leben können.

Und ansonsten bin ich der Meinung, dass dieser Chip nicht mehr Nebenwirkungen haben wird, als Schmerzmittel oder Antibiotika. Für mich akzeptabel.

Ich vergleiche das mit Zeckenschutz. Ich nehme eher ein Halsband, ein Spoton, dass ich im Fall der Fälle abnehmen oder abwaschen kann, als eine Tablette. Deshalb hatten wir anfangs auch die Tardastrex®-Spritze gewählt. Weil sie nur kurz wirkt. Kastra fällt aus, also blieb nun eben nur der Chip. Ein Abwägen von Für und Wider mit letztlich dieser Wahl.

Bei einem anderen Hund würde ich sicher ganz anders entscheiden.

 

Edit: Gerade erst den Link von Andrea gelesen. Danke dafür! http://www.glueckspudel.de/bilder/kastration.pdf

Da steht

"3. Realisinghormon-Verstärker

Es wird ein Wirkstoff gespritzt, der das Gonadortropin-Realising-Hormon im Gehirn massiv in die Höhe treibt, also die Hormone, die in der Zwischenhirndrüse produziert werden. Aufgrund dieser Methode wird lange Zeit kein Sexualhormon mehr produziert, da ein plötzlicher Überschuss an Hormonen vorhanden ist wodurch die Hormonproduktion  zusammenbricht. Die ersten Tage ist das Tier übersexuell erregt, danach zeigt es kein Sexualverhalten mehr. Wirkung: ca. 1 Jahr. Dieses Verfahren ist bei Wildtieren erprobt und findet erst jetzt Anwendung beim Haustier und wird bei beiden Geschlechtern verwendet. Keine Nebenwirkungen bekannt und voraussichtlich auch nicht zu erwarten.

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Juline

Ab Mitte Seite 4 geht es um die Folgen der Kastration auf das Verhalten von Rüden. 

Es heißt da u.A. : [Zitat]...Mehr Unsicherheit, weniger Souveränität. Verlust von Selbstbewusstsein. Anfälliger für Kontrollverlust-Stress (führt zu depressiver negativer Grundeinstellung und Unsicherheit).... [Zitat Ende]

Man weiß ja über die Auswirkungen von Testosteron auf Psyche und Verhalten ("Mut", Stressresistenz, Selbstsicherheit, etc) und auch Wechselwirkungen mit Adrenalin, Noradrenalin und anderen Botenstoffen sind schon etwas erforscht.

Das sind alles hochkomplizierte Prozesse und Vorgänge im Hormon- /Botenstoffhaushalt, die wir noch gar nicht in ihrer Gänze erfasst haben.

Und da Psyche und Immunsystem offenbar miteinander in Wechselwirkung stehen, verwundert es auch nicht, wenn durch Wegfall eines wichtigen Hormones ein Bezug zur Krebsentstehung besteht (die ja, und das weiß man sicher, in direktem Zusammenhang mit dem Immunsystem steht).

Ich wundere mich, wie man das anzweifeln kann, nur weil man ein oder mehrere Individuen kennt, bei denen es anders oder weniger offensichtlich ist.

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segugiospinone

Ich wundere mich, wie man das anzweifeln kann, nur weil man ein oder mehrere Individuen kennt, bei denen es anders oder weniger offensichtlich ist.

 

Das ist wie bei Menschen, die Rauchen oder bei Hundehaltern, die Supermarkt-Futter füttern ... die kennen so viele andere, denen es ewig gut damit ging :rolleyes:

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