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Erhöhtes Krebsrisiko durch Kastration


Juline

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Einfach zur Information für diejenigen, die davon noch nicht gehört haben :) und sich für das Thema interessieren.

Oder aktuell über eine Kastration nachdenken.

Als Link ein Artikel von Tierarzt Rückert (viele werden seinen Blog kennen):

Die Kastration beim Hund - Ein Paradigmenwechsel
http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951

Er schreibt u.a., dass mit der Kastration einerseits das Auftreten bestimmter Tumore verhindert wird, andererseits aber das Risiko für andere teils sehr gefährliche Krebsarten steigt.

Eine der umfassendsten und bezüglich der Fallzahlen beeindruckendsten Arbeiten zu dem Thema ist "Evaluation of the risk and age of onset of cancer and behavioral disorders in gonadectomized Vizslas (Risiko und Erkrankungsbeginn von Krebs und Verhaltensstörungen bei kastrierten Vizslas)".

In dieser im Februar 2014 im angesehenen Journal of the American Veterinary Medical Association veröffentlichten Studie greift die Tierärztin Christine Zink auf die Daten von 2505 ungarischen Vorstehhunden (Magyar Vizsla) zurück.

Das Ergebnis war, dass kastrierte Tiere beiderlei Geschlechts ein teilweise um ein Mehrfaches erhöhtes Risiko aufwiesen, an bestimmten Krebsarten zu erkranken (Mastzelltumore, Hämangiosarkom, Lymphosarkom), und das auch noch zu einem deutlich früheren Zeitpunkt als intakte Artgenossen.

Besonders erschreckend ist, dass eine Kastration fast sicher das Auftreten von Hämangiosarkomen, den berüchtigten Milztumoren, fördert.

Andere Studien belegen, dass das Risiko für die Entwicklung eines Osteosarkoms (Knochenkrebs) für kastrierte Hunde um das drei- bis vierfache erhöht ist.

Selbst die Datenlage zur Verhinderung von Gesäugetumoren durch die Kastration steht unter Beschuss. Und bösartige Prostatatumoren beim Rüden treten bei Kastraten nicht seltener, sondern häufiger auf.

 

Insgesamt wird die erhöhte Anfälligkeit für Tumorerkrankungen aktuell mit einer durch den Wegfall der Geschlechtshormone zusammenhängenden Beeinträchtigung des Immunsystems in Zusammenhang gebracht.  Zu dieser Theorie passt die höhere Infektanfälligkeit kastrierter Hunde.


Weiter unten im Artikel werden noch weitere Probleme erwähnt, die im Zusammenhang mit Kastration gebracht werden, Kreuzbandrisse (wegen Beeinträchtigung von Muskulatur und Bindegewebe), HD, Schilddrüsenunterfunktion.
Auch bestimmte Verhaltensstörungen, vor allem die Angst vor Gewittern, kamen laut der Studie von C. Zink bei kastrierten Tieren deutlich häufiger vor.


Es wird meiner Meinung nach dringend Zeit, dass ein Umdenken stattfindet, denn noch immer wird die Kastration von vielen Hundebesitzern als harmloser Routineeingriff zur Vorbeugung von Mammatumoren (oder als Erziehungshilfe!) angesehen und relativ bedenkenlos in Auftrag gegeben. Die meisten fürchten mehr die Narkose als die Spätfolgen.
Wie oft habe ich schon gehört: Was, deine ist nicht kastriert? Warum denn nicht? Andersherum macht die Frage mehr Sinn, finde ich!

Natürlich verdienen die TÄ einen Teil ihres Geldes mit solchen Operationen, weshalb die Ergebnisse o.g. Studien beim Beratungsgespräch eher unerwähnt bleiben.

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Das muss Gedankenübertragung sein. :)

Ich hab auch schon dran gedacht, diesen Artikel einzustellen.

Aber gegen Überängstlichkeit ist kein Kraut gewachsen.

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Überängstlichkeit

Auch. Aber viele WISSEN einfach nichts davon... ging mir ja genauso, bevor ich mich mit dem Thema beschäftigt habe.

So in den alltäglichen Smalltalk unter Hundeleuten ist das noch nicht durchgesickert, scheint mir.

Und TÄ tun einen Teufel, das an die große Glocke zu hängen :D

 

Butschis Probleme

Welche genau?

Ich habe in den letzten Jahren von etlichen früh an Krebs verstorbenen Hunden gehört (vor allem Milztumore, 7 bis 11 Jahre), eine Hündin mit Lymphosarkom (11 Jahre), eine mit Knochenkrebs (10).

Alle waren kastriert und wurden mit TroFu ernährt.

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Auch. Aber viele WISSEN einfach nichts davon... ging mir ja genauso, bevor ich mich mit dem Thema beschäftigt habe.

 

 

Es gibt sehr viele Hundehalterinnen, die aus einer Angst vor Mammatumoren oder Gebärmutterinfektionen ihre jungen Hündinnen kastrieren lassen.

Das ist gerade bei Hundeanfängern der Hauptgrund.

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schnauzis

Ich habe gerade erst wieder gehört dass die Halterin einer gerade mal 10 Monate alten Schäferhündin bereits mehrfach von anderen Hundehaltern gefragt wurde wann die Hündin denn kastriert würde.

Erschreckend!

 

LG Heike

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Hellskitten

Bei meinen Jungs kommt die Frage auch immer wieder mal.

So lange sie so nett miteinander sind und nur einzelne fremde Rüden doof finden, sehe ich das gar nicht ein, warum wir da kastrieren sollten. Klar gibt es im weiten Umkreis mal eine läufige Hündin und die Herren sind sehr aufgeregt, wenn sie deren Pipi riechen. Aber generell und aus Prinzip finde ich das nicht gut.

Bei den Katzen ist es leider so, dass man die potent kaum halten kann und als Freigänger schon gar nicht... Da lässt die Kastration sich schon wegen der sonst unkontrollierten Vermehrung kaum vermeiden.

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Wir haben etwas ganz gruseliges im Park... einen kleinen Jagdthundmixwelpen aus dem Tierschutz. Der kleine musste operiert werden und weil er ja dann so praktisch schon svhlief wurde er direkt mit kastriert. Mit 14(?) Wochen.

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Fiona01

Als Minos wegen einer Knopfzellengeschwulst operiert werden musste (als Demodex-Hund kam für ihn die Behandlung mit Kortison nicht in Betracht), wurde mir auch ein "Rundumpaket" angeboten, wie z. B. die Wolfskralle entfernen zu lassen, oder aber ihn - weil er dann ja schon in Narkose liegt - kastrieren zu lassen. 

 

Das hat mich damals doch ins Grübeln gebracht, wie schnell man solche Schritte gehen kann und von der Natur Mitgegebenes entfernen lassen kann.

 

Natürlich war das für mich ein No go, an meinem Hund "rumschnibbeln" zu lassen. 

 

Das "Intakt-Sein" ist das, was die Natur vorgibt und wenn keine medizinischen Gründe vorliegen, werde ich das keinem meiner Hunde antun, so auch nicht geschehen bei Minos seinen beiden Vorgängern. 

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Interessant! Glaub ich sofort!

Ich verstehe es einfach nicht, dass sich soviel einfach keine Gedanken machen und einfach etwas funktionierendes wegschneiden lassen! Und sogar vermehrte Krankheiten riskieren.

Aber eigentlich kein wunder legen sich ja auch immer mehr Menschen freiwillig unters Messer, um aus schõnheitsgründen an sich hherumschneiden zu lassen

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