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Verarbeitung traumatischer Erlebnisse


gast

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KleinEmma

"Schütteln" wollte ich meinem auch schon beibringen, weil es wirklich praktisch ist (nasser/dreckiger Hund) und weil es eben zum Stress abschütteln dienen kann. Aber ich stell mich zu doof an, ich finde nichts, womit ich ihn zum schütteln animieren kann Diesen Sommer werde ich mal versuchen, jedes Mal, wenn er aus dem Wasser kommt, dran zu denken, das Schütteln mit einem Signal zu verbinden. Ob meine kleine Dumpfbacke das aber verknüpft ... naja, der Sommer ist ja lang hier, da haben wir genug Gelegenheit, konnte reichen, damit es auch in seiner Hirnzelle ankommt

 

Einfach an eine Stelle sozusagen kitzeln. Wenn ich Emma und auch den vorigen Hunden über den Rücken rubbel, schütteln sie sich. Also, durchs Fell wuschel - wie soll ich es beschreiben :D

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Gast Fangmich

Herrje...Oliver...eben erst gelesen  :( !

 

Bin mir sehr sicher, dass der Umgang mit solchen Erlebnissen hauptsächlich auf angeborenen Wesensmerkmalen beruht.

Eine gute Schwangerschaft und Aufzucht nebst so sicherem und vertrauensvollem Umgang wie bei Euch ist bestimmt zusätzlich förderlich.

 

Die Box muss wohl schlecht gesichert gestanden haben - anders kann ich mir das nicht vorstellen. Die Netze sind als zusätzliche Sicherung gedacht und sehr stabil.

Allerdings weiss ich nicht, was für ein Flugzeugmuster Ihr hattet - möglicherweise gibt es da Unterschiede in der Ausstattung.

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Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber ich denke es kommt wie beim menschen einfach auf den hund an. Auch denke ich dass die ersten wochen und monate vom hund auch in dieser hinsicht prägend sind. Mrine 8 jährige border hündin wurde ja schwer misshandelt (beckenbruch) durch ihr psychisch krankes frauchen. Dennoch -sie hat zwar viele defizite- aber misstrauen gegenüber menschen gehört nicht dazu. Sie kommt aber auch ursprünglich von einrm seriösen züchter und hat papiere. Mrine alte hündin hatte sich mal übel in einem kabrl verheddert. Sie hat seelenruhig gewartet bis wir sue befreit hatten. Keine panik, nichts. Ich denke es macht einen unterschied ob der hundcgrundsätzlich gelernt hat diecumweltvist mir gut gesonnen, oder eben nicht. Ubd manche sind halt auch härter im nehmen als andere ;-)

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Ich muss ja jetzt nicht die Resilienz rauskramen - das hat netterweise schon bunterhund gemacht und das Stichwort für googlesuchen geliefert ;)

 

Es freut mich, dass Oliver so gut mit der schrecklichen Geschichte klar kommt - mit Lemmy würde ich ums Verrecken nicht fliegen, der geht die Wände hoch und zerlegt Box, Netz und das Flugzeug gleich mit. Aber da ich das weiß, kommen wir auch nicht in so eine Situation.

Dafür hatte er kein großes Trauma nach dem Einbruch in den gefrorenen See und auch nicht, nachdem er beim Buddeln von Erdwespen attakiert wurde. Higgins meidet Durchgänge, wenn ein Besen in diesem lehnt  - aber schnappt auch nach mehreren Stichen immer noch nach Wespen. Für den einen Hund ist x ein Trauma, für den anderen y - und manche arme Seelen sind so durch, dass alles schlimm ist :(

 

Tja... Verarbeitung von Traumata, das ist schon ein spannendes Thema. Nicht nur bei Hunden, auch bei Menschen. Richtig helfen wenn denn was hängen blieb wird wohl eine Therapie, am besten mit Plan. Bei Menschen gibt es nicht umsonst Psychologen und Psychologische Dienste, Selbsthilfegruppen und ähnliches, die bei der Verarbeitung helfen. Ich kann mir vorstellen, dass auch bei Hunden Dinge wie coole Sozialpartner, ein entspannter Mensch mit viel Einfühlungsvermögen, wenig Druck und auch eine Beschäftigung, die Selbstvertrauen schafft helfen können.

 

Ich bin ja mit Herzblut Mantrailer (Hobby), und es fällt immer wieder auf, wie tief die Hunde in ihre Arbeit eintauchen, und auch mit Problemsituationen (nun bisher keine tiefen Traumata) klar kommen.

Eine Hündin zB hat sehr viel Angst vor Gewitter - den Trail aber machte sie noch fertig, obwohl es schon ordentlich donnerte. Ein anderer hat Angst vor klappernden Dingen und dunklen Gassen - aber beim Trailen reicht ein fröhliches "Komm, weiter suchen" und sie geht über die metallbrücken und in die dunkelsten Hauseingänge.

 

Natürlcih würde es nichts bringen, nun mit dem Hund nur noch zu trailen :D Aber es liefert Selbstbewusstsein, und ein wenig Ablenkung von dem Problem hin zu einem anderen - welches aber lösbar ist! (die Spur verfolgen)

 

Spannend, und interessant, und hoffentlich muss ich nie ernsthaft überlegen, wie ich an so eine Sache herangehe sondern kann in meiner theoretischen Welt verbleiben.

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Mir fällt noch was ein. Bei Panikzuständen soll ja das feste einpacken "Thundershirt" , Druck am Körper, beruhigend wirken. Evtl. war es sogar nicht mal so schlecht, dass er eingewickelt war und sich nicht bewegen konnte, weil es ihn eher beruhigt hat als aufzuregen. Solange das Einwickeln nicht die Atmung hindert, klar. 

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Fusselnase

Bei Menschen funktioniert das eher bei einer Reizüberflutung. Ich weiß aber nicht, ob es bei Hunden vielleicht anders ist.

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Noch was fällt mir ein zum Schütteln. Manche Hunde, das sind die, wo der Groschen langsam fällt, brauchen einfach länger bis sie sich schütteln, da sind wir Menschen manchmal  viel zu ungeduldig. Schütteln ist dann wichtig, wenn es was zu verarbeiten gibt und das kann eben bei manchen Hunden dauern bis die Gehirnzellen sortiert sind. Ob da das künstlich erzeugte Schütteln genauso wirkt, weiß ich nicht, mir wär lieber, er schüttelt sich von selbst. Wenn er sich während dem Laufen schüttelt, hat man vorher nicht lang genug gewartet. Schüttelt er sich gar nicht, wird ich davon ausgehen, dass es nichts zu verarbeiten gab.

 

Zum Thundershirt etc. https://de.wikipedia.org/wiki/Temple_Grandin

 

auch bei Neugeborenen wirkt das enge Wickeln beruhigend, ich würd es nicht nur bei Reizüberflutung so sehen, sondern immer wenn große Aufregung ins Spiel kommt, die zu Übererregung führen kann, Panikzustände etc. 

 

Meine Bambi hatte die Angewohnheit bei Panik (z.B Autofahren oder bei starken Schmerzen) sich in das engste Loch zu quetschen was sie finden konnte, erst, wenn sie sich nicht mehr bewegen konnte, wurde sie ruhig und konnte einschlafen. Sie war ja chronisch darmkrank und vor Schmerzen konnte sie oft nächtelang nicht schlafen, wenn es dann ganz schlimm wurde, ist sie in Stiefel gekrochen z.B. Ich hab dann, als ich bemerkte, dass ihr das half, sie in einen Bauchsack geschnürt und mit ihr wie ein Kangaroo dann geschlafen, hat keine 2 Minuten gedauert und sie konnte einschlafen, ansonsten ist sie nachts durch die Wohnung getigert. Auch beim Autofahren hab ich das dann angewendet, indem ich sie in eine kleine Box gepackt hab, die ich mit Kissen ausgepolstert habe, so dass sie starken Halt hatte, in kurzer Zeit war das dann auch nicht mehr nötig, sie konnte dann mit weniger Kissen und später auch ohne Box im Auto fahren und dabei schlafen, wichtig war für sie aber immer, dass sie ringsum Halt hatte, sie hat also ein kleines Nest mit dickem Rand in der Pettube stehen gehabt, dass sie die ganze Fahrt auch nie verlassen hat.

 

Was mir noch einfällt, eine Ganzkörpermassage , wo die Haut richtig durchgeknetet wird, im Anschluss an die Bewegung/Spiel ist sicherlich auch sinnvoll.

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Also Oliver hat schon heftig geatmet und hatte etwas Glubschaugen, weil er um den Rumpf komplett stramm eingewickelt war - aber ja, vielleicht war es besser, eingewickelt zu sein, als da frei durch den Stauraum zu eiern (und womöglich während des Fluges ein paar Kabel irgendwo abzureißen ... Dann hätten wir noch ganz andere Probleme gehabt

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Es passiert offenbar, dass beim Flugtransport etwas schief gehen kann :(
Ein Podenco meiner Kunden hat sich im Frachtraum mit seiner Box überschlagen (offenbar nicht richtig gesichert) und hat nie wieder eine Box, geschweige denn einen Flieger betreten.
Die Besitzer sind mit einem Mietwagen zurück nach Deutschland gefahren.
 

Vor etwa 10 Jahren starb einer meiner Kunden-Hunde beim Flugtransport von der Türkei nach Deutschland, weil die Männer im Cargo in der Türkei die Box versehentlich aus großer Höhe fallen ließen :(

 

Fengari hatte von Beginn an ein schlechtes Nervenkostüm, sie kam schon traumatisiert durch den Flug von Spanien nach Deutschland hier an und diese Eigenschaft hat sie bis ans Ende behalten.
Lakoma war trotz sehr guter Sozialisation und Fehlens von schlimmen Erlebnissen dennoch ein vorsichtiger und ängstlicher Hund, jedes zufällige Ereignis war geeignet, sie zu traumatisieren und zwar völlig unabhängig von meinem Verhalten.
Tommy war gar nicht sozialisiert (ich bekam ihn bereits star traumatisiert mit 2 Jahren), er hatte permanent Angst, dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt (im Ernst, er hatte schreckliche Angst vor freien, offenen Flächen, Feld und Strand ging gar nicht) ;)

Benno war super sozialisiert und vom Typ eine coole Socke. Er ist einmal angefahren worden und hatte danach trotz erheblicher Verletzungen und Schock keinerlei Probleme, weder mit Autos, Straßenverkehr oder sonst einer Verknüpfung.

 

Fazit: Jeder Jeck ist anders ;)

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Ich weiß nicht, ob man das Verhalten von Menschen und Hunden nach erlebten Katastrophen vergleichen kann.

Bei den Menschen ist es so, dass Wissenschaftler bis heute nicht die Ursache wissen, warum der eine Mensch das Erlebte "weg steckt" und der andere traumatisiert bleibt.

Dabei muss der Mensch noch nicht mal selbst am Ereignis beteiligt sein.

Bei manchen Menschen reicht aus es gesehen zu haben.

Ich war Monate in verschiedenen Traumakliniken, verloren habe ich es nie.

Ich kann damit leben, aber verschieden Gerüche oder z.B. Verkehrsunfälle, Krankenwagen o.ä. lösen immer wieder Flashbacks aus.

 

Ich weiß nicht, ob Hunde ähnlich empfinden und an bestimmte Ereignisse erinnert werden.

Ich weiß aber mit Sicherheit, dass ein gutes Vertrauensverhältnis und ein ruhiger, sicherer HH sehr helfen.

 

Ich denke auch, dass ererbte Wesensmerkmale und der Umgang mit den Hunden auch eine Rolle spielen.

Oliver halte ich für sehr wesensfest und wie du Cartolina mit der Situation umgegangen bist, hat ihm auch Sicherheit gegeben.

 

Für Oliver freue ich mich, dass er dieses furchtbare Erlebnis offensichtlich gut verarbeiten kann.

 

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