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Hund schnappt bei Bedrängnis


NeinAusPfui

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Also wenn der Hund sich aktiv Streicheleinheiten von Besuchern abholt und dann aber schnappt, dann dürfte er das erstmal ne ganze Weile nicht mehr. Muss ja nicht sein und wenn er sich da irgendwie selbst in einen Konflikt bringt, dann hilf ihm halt da heraus, indem es einfach keinen Kontakt zu Besuchern gibt.

Probleme an den Ohren könnt ihr ausschließen? Entzündung oder so?

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Den Beitrag hab ich eigentlich gestern Nacht schon geschrieben, aber ich kam nicht mehr ins Internet, deshalb kommt er erst jetzt.

 

Zunächst, bist du dir sicher, dass er gesund ist, dass er gut hört und sieht (TA einschalten)? Oft ist es nämlich deshalb, weil sie nicht mitbekommen, dass jemand an sie rankommt, oder sie haben Schmerzen  z.B. an den Ohren, oder sonswo, und sind deshalb überreizt. Bist du dir sicher, dass er genügend Ruhezeiten bekommt, wo er entspannen kann? Evtl. war auch die Schwangerschaftszeit für ihn stressiger, weil du weniger Zeit/Aufmerksamkeit als sonst für ihn hattest. Stress erniedrigt die Reizschwelle.

 

Wenn das auszuschließen ist (TA!), dann seh ich das folgendermaßen. Sehr oft ist eben das Problem, dass wenn ein Hund vorher zu oft bedrängt wurde, ohne Ausweg (z.B. weil angeleint)/Rückzugsmöglichkeit, auf sich allein gestellt,  irgendwann ist das Fass voll und dann ist es einfach nur logisch, dass er sich Raum verschafft, indem er abwehrt, wenn er anders nicht ausweichen kann. Grad bei den gutmütigen Hunden wird da oft wahnsinnig viel übertrieben, die lassen sich lange Zeit sehr viel gefallen, und dann heißt es, dass hat er noch nie gemacht und aus heiterem Himmel. Es ist halt oft sehr unbewusstes, oft auch gut gemeintes, aber dennoch respektloses Verhalten von Menschen, die solche Reaktionen auslösen.  Evtl .wolten deine Eltern ihn zu oft trösten, und haben ich dabei zu sehr aufgedrängt, wärend der Hund nur seine Ruhe wollte. Die meisten Hunde werden früher oder später eine deutliche Grenze setzen durch Abwehrmaßnahmen, dass kann anfangs ein Lefzenheben oder Blick sein, der übersehen wurde, dann ein Knurren, das überhört wurde und dann eben ein Schnappen, wenn man ihnen zu oft nicht rechtzeitig Ausweichmöglichkeiten schafft und sie gezwungen sind auszuhalten. Aber vorher schon zeigen sie durch Körpersprache an, dass es ihnen unangenehm wird, Kopf abwenden, Körper wegdrehen, Ausweichversuche, Gähnen, Züngeln. D.h. allerspätestens, wenn dieLefze gehoben wird, wieß man, dass man zu lange gewartet hat, dem Hund zu mehr Raum zu verhelfen. Aber all das wird übersehen. Wenn er dann lernt, dass er mit Schnappen endlich zu seinem Recht kommt nachdem alle andere Signale verpufft sind, dann wird er eben schnappen und ggf. dabei bleiben, je öfter er damit Erfolg hat. Das ist eine logische Konsequenz. Da ist wichtig, dass er erst gar nicht in solche Situationen gebracht wird, wo er es nötig hat, sich seine Individualdistanz zu sichern und keine weiteren Erfolgserlebnisse mehr hat.  

 

D.h. also auch, dass du nicht mit ihm noch mehr Kontakte üben solltest, sondern ihm Kontakte vom Hals halten solltest.

 

Auch wenn er es sich gefallen lässt, angefasst zu werden von Fremden oder während er ruht, sollte man es nicht ausnutzen, um genau sowas nicht erst entstehen zu lassen. D.h. er muss meiner Meinung nach nicht lernen, sich noch mehr gefallen zu lassen, sondern ihr müsst lernen, ihn zu lesen und bei den ersten Anzeichen schon zu handeln, ihr müsst lernen, wo seine Grenze ist und das respektieren und ihm frühzeitig helfen, wenn erkennbar wird, dass sie unterschritten wird.

 

 Fremde sollten ihn gar nicht anfassen, und auch Bekannte nicht, solange er nicht sichtbar freudiges Interesse am Kontakt zeigt (ein Rutenwedeln ist kein Zeichen von "ich will angefasst werden", sondern oft ein Zeichen von Unentschlossenheit!) und auf seiner Ruhezone sollte man ihn in Ruhe lassen. Grundsätzlich immer vorher anzeigen/ansprechen, dass man ihn anfassen will, also nicht von hinten oder während er schläft, der Hund sollte von sich aus auf einen zukommen. Du solltest ihn genauer beobachten, dir bewusst machen, welche Situationen er bedrängend empfindet und präventiv reagieren, so dass er erst gar nicht in Bedrängnis kommt, z.B. ihm die Möglichkeit geben auszuweichen oder ihn abschirmen vor Zudringlichkeiten, ihn auf seinen Ruheplatz bringen oder schicken.

 

Falls er dir anzeigt, dass er sich bedrängt fühlt von Dritten, z.B. den Kopf abwendet, oder sich mit dem Körper wedreht, anfängt zu gähnen oder zu züngeln, unruhig wird, etc., oder gar wenn er  deinen Blickkontakt sucht oder z.B. zu dir kommt, hinter dich geht, solltest du ihm zeigen, dass du verstanden hast und ihn dann aus solchen Situationen rausnehmen und nichts mehr an ihn ranlassen, dann ist z.B. super, wenn er eine Ruhezone hat, die Tabuzone ist, da geht er dann auch von selber hin wenn er gelernt hat, dass er da in Ruhe gelassen wird. Abschnappen ist eine ganz normale hündische Reaktion auf Dinge, die ihm zu viel werden. dh. nicht, dass er nun automatisch zum Beißer wird. Evtl. war er die Zeit vor der Geburt auch in Stress (hat dich gespiegelt) und hat deshalb weniger ausgehalten, oder hat sich verantwortlich für dich gefühlt (die Hunde entwickeln Beschützerinstinkte, wenn sie bestimmte Hormone riechen von Schwangeren) und ist deshalb zu dieser Strategie übergewechselt. D.h. nicht, dass man ihm nicht vertrauen kann, sowas passiert nicht aus heiterem Himmel, man muss halt gewisse Dinge beachten, die Hunde richtig lesen können und frühzeitig reagieren, lieber zu früh, als zu spät.

 

Bei Hunden, die sich schnell bedrängt fühlen, ist es wichtig, dass man ihnen nicht über den Kopf streichelt, sich nicht über sie beugt, nicht mit dem Gesicht an den Hund nah ran geht, nicht starr anschaut, nicht umarmt, nicht mit zwei Händen festhält,nicht hochnimmt ohne es vorher anzukündigen und nicht weiter auf sie einredet, auf sie zugeht. All sowas machen Kinder (aber auch Erwachsene) sehr gerne, ist wichtig, dass man das den Kindern früh beibringt, das nicht zu tun.

 

Und achte auf ausreichende Ruhephasen, wo er entspannen kann ohne gestört zu werden, Hunde brauchen mind. 18 Stunden Ruhephasen am Tag. Und versuch dich auch zu entspannen, denn deine Anspannung überträgt sich. Evtl. hat er bei deinen Eltern zu wenig Ruhe bekommen, konnte nicht entspannen, weil er da fremd war, das ist auch ganz normal, zumal er dich ja auch in einer schwierigen Situation wusste (Schwangerschaft, die Hunde spüren das!) und dann nicht entspannen kann.

 

Die Vorstellung, mein Hund lässt sich alles gefallen, der würde niemals schnappen, ist einfach falsch. Jeder Hund hat seine ganz individuelle Grenze und die kann auch varieren, je nach Tageskondition/Stresssituation/Alter, die haben auch mal gute und schlechte Tage, genau wie wir, können mal überreizt sein, z.B. weil sich Lebensumstände völlig unerklärlich ändern. Den 100%ig kindersicheren Hund gibt es nicht, aber man kann sehr viel selber tun,um solche Situationen zu entschärfen und Stress erst gar nicht aufkommen zu lassen.   Dass er nach fremden schnappt, hat übrigens nicht zu bedeuten, dass er für das Baby gefährlich werden könnte, die Hunde unterscheiden da schon sehr genau.

 

Will man respektiert werden muss man auch den Hund respektieren in seinen Bedürfnissen.

 

Abschnappen hat für mich auch nichts mit Bissig zu tun, ich seh das eher als soziale Erziehungsmaßnahme., allerdings, wenn abschnappen nicht fruchtet, oder man ihm abschnappen verbietet  und weiter in der Situation ohne Hilfe lässt, wird er als nächstes auch mal richtig schnappen und dann auch mal richtig beißen, das ist eine Kette, die der Hund notgedrungen ergreift, wenn all die anderen Maßnahmen keinen Erfolg bringen und er weiter bedrängt wird. Man muss da sicher jetzt nicht in Panik verfallen, aber natürlich umsichtiger sein, gewisse Regeln beachten, und respektvoller mit ihm umgehen.

 

Ergänzend, da ich grad die anderen postings gelesen habe, so strikt wie kareki seh ich es in diesem Fall nicht, die Vorgehensweise ist sicher richtig bei einem Hund, der wie Akuma reagiert, aber so ist es bei euch ja nicht und ihm jeglichen Körperkontakt entziehen, für einen Hund, der sich auch nach Zuwendung sehnt wie deiner, wäre grade in der Situation, wo das Kind gerade eingezogen ist, wie eine zurückweisung und würde wieder Stress für ihn bedeuten. achte nur darauf, ob er wirklich Körperkontakt und Zuwendung will, oder ob er z.B. einfach nur aufgeregt ist,wenn ihr nach Hause kommt. Ich würde Zuneigung immer nur dann geben, wenn der Hund selber entspannt und ruhig ist und von sich aus zu mir kommt und alles was den Hund hochpuscht vermeiden, also keine Begrüssungsorgien z.B.

 

Versuch dich wie Bubuka schrieb, in die Situation des Hundes in den letzten Wochen mal reinzufühlen, er versteht ja nicht, wieso er abgeschoben wurde und versteh, dass er wusste, dass du ein Baby bekommst und Schutz brauchst und auf einmal bist du weg. Mir ist klar, dass es nicht anders ging, soll also kein Vorwurf sein, aber für den Hund war das allles stressig und somit ist aus Hundesicht auch nicht verwunderlich, wenn er neben der Kappe ist und anders reagiert als sonst. Lass wieder Normalität einziehen, entspannt dich und versuch ihm Ruhe und Entspannung zu vermitten, lass keine Dritten ihm sich aufdrängen und versuch du auch mehr auf seine Bedürfnisse nach Ruhe und Nähe oder Distanz einzugehen, dann sollte er auch nicht mehr schnappen.

 

 
 
 
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OT

Als ich die Problembeschreibung gelesen habe, kam mir der Gedanke, dass sich bei einer Katze, die gestreichelt wird und dabei schnurrt, dann aber plötzlich die Krallen ausfährt und einen kratzt, keiner wundern würde.

Aber wir haben ja Hunde.

B)

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@kareki

Also ich muss sagen ich finde es normal dass sich ein Hund anfassen lässt wenn er schläft. Natürlich störe ich ihn nicht, aber meine Hunde haben so ein Vertrauensverhältnis, es ist kein Problem sie dann auch anzufassen. Ich wäre ehrlich gesagt auch nicht auf die Idee gekommen dass es nicht geht.

 

Ich bin auf jeden Fall der Meinung dass man einen Hund nicht provozieren sollte, keine Frage, und er nicht bedrängt werden solte und "gequält" wird in dem man mit ihm Sachen macht die er nicht will. Aber trotzdem ist bei mir Schnappen ein no-go. Außer meine Auussiehündin oder die Welpen/Junghunde hat aber auch noch nie einer meiner Hunde geschnappt. Bei meinen Junghunden unterbinde ich es. Gibt es nicht. Wenn man einen Hund mit Vorgeschichte hat, mag dass auch anders sein.

 

Ich denke es kommt aber bei unseren Einstellungen auch auf die Rassen an. Du hast denke ich eine Rasse die sehr ursprünglich  selbständig ist. Du hast ja meine ich auch mal irgendwo geschrieben dass du einen Hund noch nie zur Ruhe zwingen musstest (richtig?). Da unterscheiden sich unsere Rassen. Die Hütehunde die ich habe brauchen eine gewisse Kontrolle.

 

Was mit Border Collies und Aussies geschieht die diese nicht bekommen, ist leider auf Notseiten zahlreich zu lesen. Wie viele Artikel gibt es zum "Problemhund Border Collie". Auch ist Schnappen und Beißen mit Problem Nummer 1, wie bei meiner Aussiehündin (oft gerne gepaart mit Kontrollzwang). Bei diesen Rassen ist es eher so dass sie blitzschnell raus haben dass sie damit durchkommen und ihren Willen durchsetzen können. Und das kann dann soweit gehen wie bei meiner, dass sich keiner mehr in der Wohnung bewegen darf, nur wenn Hündchen dass erlaubt.

 

Bei deinen Hunden müsste ich wohl umdenken.

 

Ansonsten schließe ich mich dem Geschriebenen aber an. Auf jeden Fall muss der Hund sich zurück ziehen können und nicht ständig genervt werden, so dass er keinen Ausweg mehr sieht außer zu Schnappen.

Nein, ich finde das nicht normal. Egal welche Rasse. Dass sich ein Hund immer und überall anfassen lässt, finde ich höchst bedenklich, wenn es mit ihm nicht tatsächlich extrem geübt wurde (oder noch schlimmer, wenn er so Angst hat zu reagieren, dass er es nicht mehr tut).

Bei Fremden finde ich das noch einmal ein Stück extremer.

Ja, sicherlich spielt die Rasse schon eine Rolle.

Einem jungen Shiba muss man manchmal auch beibringen, Ruhe zu halten, aber sie sind keine Border Collies, den Unterschied merkt man sicherlich deutlich. Nur Ursprünglichkeit alleine ist kein Garant. Siberian Huskys können ganz pft, ähnlich wie Hütehunde, keine Ruhe halten, weil sie ganz oft körperlich stark beansprucht werden (Klischee eben).

Schnappen selbst ist für mich auch ein No-Go, Abschnappen aber dürfen sie, wenn sie das brauchen. Das zeigt eher mir, dass ich es übertreiben habe.

Schnappt oder beißt ein Hund bereits (sind halt die nächsten Schritte), dann sollte ich mir wirklich überlegen, was da los ist.

Ich kenne das Argument auch von vielen Akita- und Shibahaltern, dass sie damit nicht durchkommen dürfen, sonst wüssten sie ja, dass sie es machen können... ich sehe das eben ein bisschen anders ;)

Auch wenn der Grundgedanke gar nicht verkehrt it - schnappt ein hund und man zieht sich zurück, wird er negativ (und bedürfnisorientiert) verstärkt in der Regel.

Was ich eben nicht verstehe, ist wenn die TE Tipps möchte, sagt, wann der Hund schnappt und es offensichtlich mit den Berührungen, die sie selbst als BEDRÄNGNIS bezeichnet, zusamenhängt, aber sich nicht vorstellen kann, dass das Streicheln das Problem sein könnte.

Meine Ausführungen zu Akuma waren auch ein Extremfall, ich habe doch einschränkend erwähnt, dass es bei einem anderen Hund nicht so krass sein muss. Dennoch würde ich probeweise mal den Rat geben, es zu versuchen, den Hund nicht mehr aktiv und ohne Ankündigung anzufassen. So kann man genau analysieren, "wo der Schuh drückt".

Ich bleibe dabei, dass Streicheln, so wie Menschen es tun, ganz oft unabsichtlich übergriffig wirkt (hat was von "Zwangsputzen") - viele Hund ekommen damit klar, lernen, dass es was Schönes ist, aber einige eben nicht. Für mich ist Streicheln, schon gar nicht über den Kopf (!), schon lange keine geeignete Art mehr, meinen Hunden körperliche Zuwendung zu schenken.

Ja, passenderweise ein Akita, aber ich finde das Video so extrem eindrücklich und kann nur jedem empfehlen sich das Video anzugucken und bei solchen Problemen sich selbst mal zu filmen und objektiv zu betrachten:

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Von Fremden müssen sich meine überhaupt nicht anfassen lassen (lasse ich mich ja auch nicht ;-) ), nur wenn ich dabei bin und sage das muss jetzt sein z.b. beim Tierarzt. Bei unserer Aussiehündin hatten wir es ja auch so geregelt dass kein Besuch (draußen auch keiner) sie anfassen oder angucken durfte. Wir hatten ein Zimmer mit einem Kindergitter abgeteilt, da war sie dann drin. Wenn du jemand meinte sie immer wieder angucken zu müssen, kam auch mal die Tür zu. Sie war seh unsicher und fühlte sich schnell bedränt und provoziert. Also ich bin keinesfalls der Meinung dass sich ein Hund bedrängen lassrn muss. Aber ihr Kontrollschnappen hatte ich ihr verboten.

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Aber de facto hast du doch das Problem mit ihm?

Versuch es doch wenigstens probeweise mal, statt es von Vornherein abzuschmettern. Du richtest mit

Vorsorgliches NICHT-Streicheln (also Hand aktiv über den Kopf des Hundes streichen oder seinen Rücken) + Ankündigungen für Berührungen.

Kontaktliegen und andere Zuwendung bleibt doch bestehen. Anderen Menschen hingegen würde ich sämtlichen Körperkontakt verbieten, und den Hudn aus der Situation nehmen, auch wenn er sich "anbieten" sollte.

Ich habe momentan einen Pflegeshiba hier, der genau dieses Problem hatte. Der hat sich immer beim Anblick von Menschen übermäßig gefreut und alle dachten, er will unbedingt gestreichelt werden. Wollte er eigentlich aber nicht und wusste nicht, wie er das kommunzieren sollte. Er war so erleichtert.

Yoma istd amals aus Beschwichtigung zu Hunden hin und hat mit jedem gespielt, bis ich erkannt habe, dass das eben eine Masche, ein Konfliktverhalten ist. Seit ich ihm daraus geholfen habe, ignoriert er die meisten Hunde und ist viel selbstbewusster geworden :)

Und das Schnappen gegen Menschen ist ganz einfach zu unterbinden: Indem man das Problem ersteinmal vorausschauend verhindert. ;)

Freilich kannst du es dem Hund auch verbieten, ihn bestrafen oder sonst wie die Leviten lesen, bis aus Abschnappen der erste Biss wird. Hat ein Hund diese Hemmschwelle mal überschritten, ist es fast unmöglich eine 100%ige Sicherheit zurückzubekommen.

Gerade wenn das Knd dann mobil wird.

Ich bin hier der gleichen Meinung wie Kareki. Sehr viele Hunde nutzen das "streicheln lassen wollen" als Beschwichtigung ein. Obwohl es ihnen eigentlich unangenehm ist und sie ihre Ruhe haben wollen. Sehr viele Tiere bei uns im Tierheim zeigen dieses Phänomen. Eigentlich wollen sich 80 % ständig streicheln lassen. Man könnte meinen es liegt vielleicht an mangelnder Aufmerksamkeit im Tierheim. Ja vielleicht, ich denke aber eher das der größte Teil der Hunde diese Strategie wählt weil es im 600 Hunde Tierheim der schlauste Weg ist, zumindest viel schlauer als Konflikt/Aggression zuzulassen.

Ich habe heute morgen ein kleines Video im Tierheim dazu gedreht. Die 3 kleinen Mäuse sitzen noch auf der krankenstation. Ich weiß nix über ihre Vorgeschichte, ist aber auch eigentlich egal, weil so wie auf dem Video läuft es meist ab.

Natürlich ist hier total viel Aufregung und Unsicherheit mit dabei. Aber überlege mal ob du nicht einen Zusammenhang in stark abgeschwächter Form bei euch erlebst

Zu Anfang wehren die Kleinen mich an, hoffen sie zumindest indem sie gegen das Gitter springen. Nach dem öffnen ist es eine Mischung zwischen spielaufforderung (ebenso unsicher, die Körperhaltung zeigt es) und doch verbellen und verknurren. Als dann meine Hand in die Box reinlangt entschließen sich der schwarze, aber vor allem der Braune dazu nun richtig zu beschwichtigen. Mit meiner Hand wollen sie es doch nicht aufnehmen. Der braune legt dich richtig in meine Hand hinein. Ich behaupte aber mal: toll findet er das alles nicht, nur ist es eine erfolgsversprechene Strategie. Wer weiß was die Hand wohl macht wenn weiter/bzw. mehr auf Angriff gegangen wird.

Die Straßenhunde hier in Rumänien zeigen sehr, sehr oft beschwichtigendes/unterwürfiges verhalten gegenüber Menschen und denke das es einfach erlerntes verhalten ist. Dieses Verhalten bringt offensichtlich/und auch logischerweise das meiste Futter von Menschen.

Ich könnte mir vorstellen das es bei euch eine Mischung von erlerntem verhalten/gewählte Strategie ist aber eurer Hund eigentlich mit den jeweiligen Situationen überfordert ist. Event. fühlt er sich nun sicher genug um euch wegzuschnappen.

Ich würde das streicheln auch erstmal ganz weglassen. Weitere Tipps/Ratschläge möchte ich gar nicht geben. Denn ich finde mit Baby sollte man sehr vorsichtig sein. Ich kann nur sagen das bei uns mit Kindern prima funktioniert das jeder seine Bereiche hat. Die Kinder sehr viele leckerlies verteilt haben, und auch zum Teil noch machen. Mein Sohn öfter mal mit unserem Hund übt. Und unser Hund gelernt hat mit leckerlies über Monate das es normal ist überall angefasst zu werden. Mit Kindern finde ich das wichtig, denn die streicheln ja automatisch den Hund, auch mal ungünstiger (z.b. Über den Kopf). Trotz meiner immer wiederholenden Erklärungen.

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Mit dem Kopfstreicheln finde ich auch noch sehr gut kareki. Ich streichel meine hunde sehr selten ûber den kopf, nur z.b. wenn sie ihn mir auf den schoß lege. Meine eher temperamentvollen hunde würden streicheln in einer übungssituation z.b. sowieso nicht als lob empfinden sonder eher denken " boah muss das jetzt sein". Lob mit mir ist dann immer eher eine kleine tollerei, auch mit viel körperkontakt. Ich streiche msl über den rücken etc.Streicheln in dem sinn gibt es eigentlich nur bei kuschelstunden. Es ist wohl so ähnlich wievbei pferden. Kaum ein pferd mag es wenn msn ihm feste auf den hals schlägt, manche denken je fester sie klopfen, desto stärker ist das lob...

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Framework

Bspw Wir haben Besuch er kommt fordert Streicheln. Wird an seinen Lieblingsstellen gestreichelt da grunzt er noch genüßlich. Der Besuch streichelt ihn dann leicht über den Kopf und zack schnappt er. Das hat mich schockiert :(

Bist du dir eigentlich sicher, dass er das "Opfer" der Bedrängnis ist?

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  • 10 Monate später...
NeinAusPfui

Ich melde mich mal zurück und bedanke mich nochmal bei euch für eure zahlreichen Beiträge bei dem Thema. Sie haben mich teilweise so wütend gemacht, ich dachte Nein das ist Karlo nicht. Und er tat mir darauf hin so leid das auch ich ihn anscheinend in solch eine Position geschoben habe die er nicht verdient hat. Das hatte zur Folge das ich angefangen habe ihn wieder viel zu kuscheln und schmusen, das hatte ich nach dem Schnappen zurückgefahren weil ich dachte er will es nicht mehr. 

 

Und was soll ich sagen er hat sich so zum positiven zurück verändert. Er lässt sich wieder gerne streicheln und toleriert auch bei Fremden streicheln und geht einfach wenn es ihm zu viel wird. 

 

Mittlerweile glaube ich habe das erste schnappen total überbewertet und mich einfach zu sehr zurück gezogen ihm gegenüber. So das sein Zustand rückblickend fast als depressiv zu bezeichnen ist aus Menschensicht. Das haben wir aber zu unser aller Freude überwunden und kuscheln nun alle friedlich miteinander❤

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Nebelfrei

Schön, dass es so erfolgreich war.

 

Manchmal ist es eben anders als man denkt :12_slight_smile:

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