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"Lass das" - Hunde


Juline

Empfohlene Beiträge

Mich interessiert hier weniger das Lass-das an sich, sondern warum manche Hunde es öfter zeigen als andere. Oder warum manche Rassen es öfter zeigen.

Japanische Hunderassen wurde nie auf Artgenossenverträglichkeit selektiert, z.B., weswegen sie nicht so wirklich "Fiddle About" zeigen, sobald sie erwachsen werden.

Viele japanische Hunde, vor allem Shiba und Akita (aber auch Shikoku, Kishu, Hokkaido... der Kai ist ein Meutehund und daher ein bisschen anders), nutzen gerne "Fight" als Konfliktstrategie.

Hinzu kommt, dass sie eine sehr feine Kommunikation haben, sie machen sehr viel mit den Augen (der Shiba ganz extrem) - für sie ist das deutlich genug und sollte das ein anderer Hund nicht verstehen, kann sein, dass schnell überdeutlich nachgelegt wird.

Eine ganz große Sache, die das mitbeeinflusst, ist auch, dass im Ring verlangt wird, dass sich Shibas "anstarren" und sich NICHT "abwenden" (also beschwichtigen) - ohne aggressiv zu reagieren.

Das Ganze ist eine der drei geforderten Eigenschaften/Charakterzüge des Shibas und zwar "kan-i" 敢為, was direkt mit Kühnheit/Unerschrockenheit zu übersetzen ist, aber im Nipponstandard als

>>The first is kan-i : bravery and spirited boldness combined with composure and mental strength.

The second is ryosei : good nature with a gentle disposition.

One cannot exist without the other.

The last is soboku : artlessness with a refined and open spirit.

https://redstarcafe.wordpress.com/2011/03/13/kan-i-ryosei-soboku/

 

 

 

Ich denke schon, dass solche Sachen dazu beitragen. Auch der Akita soll Konfrontationen nicht aus dem Weg gehen (als ehemalige Verwendung zum Kampfhund in Japan ist das ja auch nicht verwunderlich)

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Andrea und ER

Oggi sagt auch "Lass das!". Und zwar zu unkastrierten Rüden, die ihn angockeln (und ich meine damit wirklich nur dieses imponierende Stehen, Wedeln, Fiepen, Glotzen, Sabbern..., das intakte Rüden einer interessanten Hündin gegenüber zeigen, das sagt: "Ich bin ein toller Hecht, lass Dich von mir umarmen!"). Er war relativ frisch (ca. 5 Monate) und noch jugendlich kastriert als er zu mir kam und hatte vor seinen traumatischen Verletzungserfahrungen mit Sicherheit bereits ein normales Rüdenverhalten entwickelt.

 

Durch die schmerzhaften Beckenverletzungen dürften ihm Aufreitversuche intakter Rüden besonders unangenehm gewesen sein, so dass er solche Hunde präventiv ermahnt "Lass das!". Er macht das deutlich und offenbar unmissverständlich. Er geht zum gockelnden (großen) Rüden hin, steht schräg/frontal (fast Schulter an Schulter) und wenn der Rüde dann weiter gockelt (und nicht zum entspannten Beschnüffeln übergeht), brüllt er ihm kurz ins Gesicht. Bisher gab es nie Widerworte, das Thema war meistens gegessen. Ausnahmen sind oversexed Retrievers. Da gehe ich gleich weg und sollte das nicht genügen, bitte ich die Halter, mit Hinweis auf die Beckenproblematik, ihren Hund abzurufen. 

Trotzdem bin ich damit nicht glücklich, weil ich glaube, dass er damit nicht glücklich ist. Aber seine Eier kriegen wir leider nicht wieder. 

Halte ich ihn bei mir, vermeide also den Kontakt, verhindere ich natürlich auch, dass Oggi dem Gockel seinen Status erklären kann und das Thema ist lediglich aufgeschoben. Beim nächsten Treffen steht wieder die Frage im Raum, ob Oggi sich "umarmen" lassen möchte.  

Es gibt auch intakte große Rüden, bei denen die Notwendigkeit, Dinge zu klären, entfällt. Ich sehe es mittlerweile schon vorher, welchem Rüden er "lass das!" sagen wird. 

 

Meine bisherigen Rüden, eigene wie "geliehene", waren fast ausnahmslos unkastriert und solche Ansagen hatten die nicht nötig, egal, welcher Rasse sie entstammten. 

Auch wenn Oggi das offenbar klar und natürlich unblutig macht, schade finde ich es trotzdem, weil es mMn einer Not entspringt. 

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Lily de Lil

Lily sag zu allen, die frontal auf sie zukommen, Hund oder Mensch, "Lass das".

Kommen sie zu schnell und überraschen uns, dann gibt es Gebell und gekneif - kommen sie langsam, aber zielgerichtet, gibt es Knurren oder abwenden.....

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Gast Fangmich

Irgendwann lasse ich hier eine Kasse eröffnen, in die jeder ´nen € einzahlen muss, der das Wort Rudelführer benützt...das Geld kann bestimmt sinnvoll eingsetzt werden,

 

Sorry, OT  :ph34r: !

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da fällt mir doch spontan der Cattle ein, der definitiv in Richtung Lass-das geht :D

 

Was ja auch absolut von Vorteil ist, wenn man im Outback wilde Rinder zusammen treiben soll... wenn man da nicht ohne viel Federlesen beherzt vorwärts geht, kommt man wahrscheinlich eher ohne wieder heim ;)

 

Der ACD ist ja auch kein Hütehund, sondern ein Treibhund.

 

Genau diese Fähigkeit macht es ihm aber inzwischen so schwierig hier in Deutshcland... die Anforderungen für einen Hund hier sind halt einfach ganz andere als die in Australien... von daher verändert sich die Zucht auch zunehmend in Richtung Gesellschaftstauglichkeit, also zu einem Lass-das-bitte-Hund :D

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Lily de Lil

Irgendwann lasse ich hier eine Kasse eröffnen, in die jeder ´nen € einzahlen muss, der das Wort Rudelführer benützt...das Geld kann bestimmt sinnvoll eingsetzt werden,

 

Sorry, OT  :ph34r: !

 

Ok - wie nennst Du die Hunde, die sich für die anderen verantwortlich fühlen und sie schützen wollen?

Oder gibt es sie für Dich nicht so?

Ich meinte nix was mit Dominanz zu tun hat oder so etwas, das lag mir fern.....

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Fiona01

Minos sagt auch "lass das" und zwar ausschließlich bei jungen unkastrierten Rüden. Er mag "Gehibbel" nicht und wird dann auch sehr laut, ähnlich wie Oggi. Und da ich das nicht mag und ihm auch nicht beibringen kann, hier auch mal toleranter zu sein, packe ich die Leine dran.

 

Kürzlich traf ich dann eine Frau, auch mit einem Rüden. Wir kamen ins Gespräch und sie meinte dann, ihr Rüde sei jetzt 11, früher wäre er aber genauso gewesen. Hat mir ja irgendwie Hoffnung gemacht, dass in geschätzten vier Jahren dann doch noch eine Änderung bei Minos von statten geht. ;):D

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Hab eigentlich etwas anderes gesucht, aber dann DAS HIER gefunden und ich denke, das passt auch zum Thema:

S70ff wird auch über Deprivation und auch den Einfluss des Halters auf aggressives Verhalten u.v.m. eingegangen. Ich finde den Text interessant.

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