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"Lass das" - Hunde


Juline

Empfohlene Beiträge

Silkies, du schreibst ja selber:

 

All seine höflichen Versuche, den anderen zu einem manierlicheren Verhalten nett zu überreden, hatten schon den ganzen Tag über nicht gefruchtet. Also wurde er Schritt für Schritt deutlicher,  

 

 

Auch das zähl ich schon zur Lass-Das-Kommunikation. Und ich denke, dass dein Glenny ähnlich wie meine Chiqui war, die hat auch ganz ganz selten mal ein deutlihces Lass-Das gebraucht, sie hat einfach ihr Lass-Das schon mit einem Blick kommuniziert und sie hat sehr genau erkannt, bei wem, es sich nicht lohnt, Energie reinzustecken und bei welchen nicht, und solchen Hunden ist sie dann aus dem Weg gegangen, nur wenn es keine andere Lösung für solche Hunde gab, wurde sie sehr selten massiver. Dann kam ein Knurren aus tiefster Brust, das man so einem kleinen Hund absolut nicht zutraut, icb hin selbst erschrocken, als ich das das erste Mal gehört habe und da war sie bereits 5 Jahre alt. Letzte Warnung sozusagen. 

 

Man muss sich eins klar machen, die Lass-Das Kommunikation dient dazu, Eskalationen in der Sozialgemeinschaft zu verhindern. ein schlauer Hund wie meine Chiqui wird immer eine Risikoabwägung machen und sich gut überlegen, mit welchem Hund sie in eine Konfrontation geht oder nicht, ob es das Wert ist oder nicht, mit Hunden, die nicht zu rSozialgemeinschaft gehören, hatte sie selten was auszudiskutieren. Mit fremden Hunden war es ihr in aller Regel nicht Wert, es sei denn, ihr Rudel wurde ernsthaft bedroht. Mit Junghunden im Rudel war sie zu deutlich mehr bereit, aber auch da immer fair, aber sehr klar. Hätte ich nie Welpen gehabt und nur diesen Hund, hätte ich vielleicht auch fast angenommen, sie kann es nicht bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen, vielleicht. Aber es ist natürlich so, dass Hunde, die in Einzelhaltung sind, viel mehr darauf bedacht sind, einen Partner zu finden, als Hunde,die im Rudel leben. Sie sind also viel mehr an Kontakten interessiert, kann also gut sein, dass sie dann doch auch öfter deutlicher Lass-Das gesagt hätte.

 

Und noch was, Wolfswelpen sind natürlich wesentlich energireicher und können die verkümmerte Hundesprache von diversen Rassen evtl. nicht so gut lesen, wie Haushunde untereinander. d.h. es mag gut sein, dass die Labbihündin ihre eigenen Welpen ganz gut erziehen hätte können, nur mit den Wolfswelpen war sie überfordert.

 

Marcolino, ich hatte das auch schon mehrfach im Forum geschrieben, wenn es um die Problematik groß/klein geht. 

 

Sehr kleine Hunde haben eine andere Perspektive. Stellt euch mal vor ein Hochhaus und versucht bis oben zu schauen, man muss mehrere Schritte zurückgehen. Oder stellt euch eine Giraffe vor und nun wollt ihr deren Augen sehen, steht aber direkt davor. Im Grunde sehen Zwerge von großen Hunden nur die Füße, wenn die Hunde zu schnell vor ihnen stehen. Sie können sich so überhaupt keinen Eindruck verschaffen, wie der Hund drauf ist, sie können ihn so nicht lesen. Wenn ein Zwerg dann auch noch schlecht sieht, was ja viele Hunde haben, dass sie auf sehr nah, schlechter sehen, ist es noch schlimmer. Deshalb habe Zwerge fast immer eine höhere Individualdistanz als größere Hunde. Hinzukommt, sie sind nie auf Augenhöhe. Jeder, der sich mit Hunden auskennt, weiß, dass der der höher Steht, von oben runter schauen kann,sich einen strategischen Vorteil verschafft hat, der andere wird das immer als bedrohlicher auffassen, sich immer in der benachteiligten Situation sehen. Umgekehrt ist es natürlich genauso, der Große kann des kleinen Gesichsmimik kaum wahrnehmen wenn er direkt vor ihm steht, zudem ist alles kleiner und viele Hunde sehen sehr nah schlecht. Und sofern sie es wahrnehmen, wird es nicht so ernst genommen, da von unten nach oben kommuniziert wird. Was bleibt also Zwergen anders übrig, als massiver aufzutreten, um Distanz herzustellen und Respekt einzufordern, wenn der HH das für sie nicht übernimmt?

 

Auch sehr interessant ist, dass deine Hunde wie du selbst schreibt, sich trotz des massiv aversiven Auftritts des Zwerges nicht einschüchtern lassen. Es kommt eben immer drauf an.

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Und ich denke, dass dein Glenny ähnlich wie meine Chiqui war, die hat auch ganz ganz selten mal ein deutlihces Lass-Das gebraucht, sie hat einfach ihr Lass-Das schon mit einem Blick kommuniziert

 

Hatte ich an anderer Stelle schon geschrieben: Nein, so stellte sich das nicht dar. Ich kenne einige Hunde, die das so handhaben, sicher, aber der Glennykäfer war anders. Er schielte nicht mal kurz mit einem sprechenden Blick rüber, sondern zuckte eher innerlich die Schultern. Hätte ich das mit einem Text beschreiben sollen, es wäre ein "na wenn du meinst..." gewesen.

 

Was ich bei diesen Versuchen, das zu beschreiben, aber immer wieder merke: Ich bin so dankbar und fühle mich total privilegiert, einen solchen Hund nicht nur kennen gelernt, sondern sogar als langjährigen Begleiter gehabt zu haben. Offenbar ist das lange nicht jedem vergönnt.

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Und nicht jeder Hund wird auf dieselbe Weise mit Lass-Das konfrontiert, das kommt auf die Energie des gegenübers an und die eigene Energie, siehe Wolfswelpen. Aber nicht jeder Hund bringt diese Maximalenergie für solche energetischen Hundetypen auf. energiearme Hunde können mit weniger Energie zu Lass-Das gebracht werden. Ein energischer Hund kann energiearme Hunde mit einem Blick zu Lass-Das bringen, ein energiearmer Hund wird bei energiestarken Hunden sehr massiv auftreten müssen und wenn er schlau ist, wird er sich überlegen, ob es sich lohnt und andere Strategien einsetzen.

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Bevor jetzt wieder irgendeine Kontroverse hinsichtlich abgezüchteter Lass-Das-Fähigkeit, differenzierter Lass-Das-Kommunikation und zu Kommunikation unfähigen Hunderassen entsteht ...

 

... weise ich noch mal in aller Deutlichkeit darauf hin:

 

Niemand hat hier irgendwo behauptet, dass es keinerlei Bandbreite zwischen subtiler, angepasster und deeskalierender Interaktion und unsensibler, überzogener und damit eskalierend bzw. stark aggressiver "Lass-Das-"Ansagen gibt  :kaffee: (und natürlich auch die gesamte Bandbreite an möglichem menschlichen (Fehl-)Verhalten, die immer im Kontext gesehen werden sollte; es gibt ja auch Menschen, die mögen die massiven "Lass-Das-"Ansagen ihrer Hunde, er ist halt "dominant" ;) ).

 

In diesem Thread geht es aber darum, dass manche Hunde stärker zu wenig subtilen "Lass-Das-"Ansagen neigen - und warum dies so ist.

 

Für Manchen ergibt sich ja vielleicht ein gewünschter Ansatz, um das doch evtl. unerwünschte "Lass-Das-"Verhalten positiv zu beeinflussen  :rolleyes:

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Hm - mein Vasco zeigt nicht viel Energie, der ist einfach präsent.

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Cartolina, sehr interessantes Experiment, mich würde interessieren, ob du weißt, woran das Experiment mit den anderen beiden Rassen gescheitert ist? Könnte mir vorstellen, weil sie nicht in der Lage waren, klare Grenzen zu setzen wegen eingeschränkter Körpersprache. Leider hab ich von dem Experiment noch nichts gehört.

Duoungleich/Marcolino. Selbstverständlich können Hunden noch weit mehr als Lass-Das kommunizieren.

Also, es war - glaube ich - so, dass die beiden Rassen, welche ja aufgrund der Verträglichkeit zuerst gewählt wurden, einfach keine wie auch immer gearteten hierarchischen Strukturen bilden konnten, so dass es quasi Dauerstress und Kloppereien gab. Während die Schäfer wohl relativ schnell eine Struktur gefunden hatten und die relativ stabil blieb, nicht bei jedem Kinkerlitzchen neu diskutiert werden musste. Da war wohl eher Ruhe, sobald alle ihre Rolle gefunden hatten. Man hatte erwartet, dass die Beagle als Meutehunde das gut könnten, aber ohne den Einfluss des Menschen waren die wohl etwas anarchistisch

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Marcolino, keiner hat bisher ein Problem, dein oberlehrerhafter Ton ist überflüssig.

 

Danke Cartolino, ja, so hatte ich mir das schon gedacht. 

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Lily de Lil

Marcolino, keiner hat bisher ein Problem, dein oberlehrerhafter Ton ist überflüssig.

 

Und es geht hier nicht darum, dass "Lass das" unerwünscht wäre. Es geht darum, wie Hunde untereinander agieren und warum. Die Hundehalter spielen m. E. weniger eine Rolle grad.

Ich finde den Thread auch sehr entspannt udn aufschlussreich :)

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Chibambola: Auch sehr interessant ist, dass deine Hunde wie du selbst schreibt, sich trotz des massiv aversiven Auftritts des Zwerges nicht einschüchtern lassen. Es kommt eben immer drauf an.

 

 

Ich weiß gar nicht, ob das Bellen (Bellen hatte ich geschrieben, nicht "massiv aversiven Auftritt") überhaupt einschüchternd wirken sollte - da müsste ich mal meine Hunde fragen, die wissen genau, was der andere Hund da mitgeteilt hat.

 

Wobei - warum muss das jetzt überhaupt einschüchternden Charakter haben, frage ich mich  :think:

 

Wenn ich meine Meinung sage, heißt das noch lange nicht, dass ich mein Gegenüber dann auch einschüchtere, sowas finde ich sogar ziemlich unmöglich (negativ wertend) in einer Kommunikation bzw. Interaktion.

 

Einschüchtern heißt doch, jemandem Angst oder unsicher machen.

 

So erlebe ich das höchst selten  B)

 

Also manchmal, wenn wir (mit Abstand) an einem wütend kläffenden Zwerg vorbei gehen ... dann sage ich meinen - völlig ungerührten - Jungs: "Schaut mal, Jungs - Frühstück :D Hattet ihr aber schon ;)". Während des Passierens, wohlgemerkt. Nicht dass der Zwerg noch hyperventiliert, wenn wir stehen bleiben ;)

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Hoffentlich sagst Du das so, dass der Halter des Zwerges es nicht hört.

Fände ich echt doof, so auf Dauer hört man das ja sicherlich dauernd.

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