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Bindung zum Hund aufbauen - wie genau macht man das?


gast

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Ihr Lieben,

es wird oft geraten wenn ein Hund einzieht oder kürzlich eingezogen ist, erst eine Bindung zum Hund aufzubauen und danach Probleme anzugehen. So als Beispiel. Wer uns könnte jetzt klar und verständlich beschreiben, wie genau man eine Bindung zu Hund aufbaut? Ich jedenfalls nicht, da ich noch kein "Kochrezept" dafür gefunden habe.

Ich bilde mir aber ein, eine gute Bindung zu meinem Hund (gehabt) zu haben, weil ich

- den Hund einfach auch Hund sein lassen kann

- Grenzen setze wo es erforderlich ist

- viel gemeinsam mit dem Hund unternehme

- den Hund auch unterstütze/schütze falls es erforderlich ist

- einfach mit dem Hund (gemeinsam) lebe

- ...

Loben, Schmuseeinheiten, Spielen, Lachen etc. gehört auch dazu. Bolle vertraut mir, ich vertraue Bolle (nicht immer, aber immer öfter).

Wie seht ihr das mit "Wie baut man eine Bindung zum Hund auf bzw. was muss ich tun, damit der Hund eine Bindung zu mir aufbaut?"

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Ich kann zwar nicht viel beitragen, aber die Frage kam mir auch schon in den Sinn und würde mich sehr interessieren!
Gerade das mit den Grenzen setzen finde ich ein schwieriges Thema, ich bin mir oft unsicher ob ich zu streng bin oder nicht.
Und ob es dann der Bindung wiederum schadet.

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Lily de Lil

Ich kann zwar nicht viel beitragen, aber die Frage kam mir auch schon in den Sinn und würde mich sehr interessieren!

Gerade das mit den Grenzen setzen finde ich ein schwieriges Thema, ich bin mir oft unsicher ob ich zu streng bin oder nicht.

Und ob es dann der Bindung wiederum schadet.

 

Versteh ich guuuut!!! :)

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Ich finde Grenzen setzen extrem wichtig - so weiß der Hund woran er ist. Diese dürfen natürlich nicht willkürlich gesetzt werden oder heute so, morgen so. Und es kommt auch drauf an, wie ich Grenzen setze. Bolle z.B. hat zwar ein robustes Naturell, aber der würde mir irgendwann den Mittelfinger zeigen, wenn ich ihn dauernd ungerecht behandeln/bestrafen würde für etwas was er so gar nicht versteht.

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NannyPlum

Ich finde auch gemeinsam entwickelte Rituale wichtig, z.B. morgens im Bett kuscheln, wie man das Futter gibt usw.

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Ich bin der Meinung, dass man dazu sowieso keine pauschalen Anleitungen und Empfehlungen geben kann, außer den Eckpunkten:

Dem Hund gegenüber berechenbar, fair und situativ angemessen , zuverlässig, für ihn verständlich, zu agieren/interagieren,

- sodass er sich auf uns verlassen kann, sich an uns wenden kann, wenn er Schutz und Hilfe braucht, sich aber auch jederzeit (zu)traut,  eigenständig auf Erkundung und Erlebnis-sammeln zu gehen.

 

Gibt zudem unterschiedliche Bindungsformen, von denen wir selbst beeinflusst werden und die uns häufig gar nicht bewusst sind. Dementsprechend stellt sich unter dem, wie und was  Bindung ist, jeder auch etwas anderes vor und wird dabei andere Ziele verfolgen,wenn er Bindung erreichen möchte.

 

https://www.ph-freiburg.de/fileadmin/dateien/fakultaet3/gesundheitspaedagogik/Kongress/Sch%C3%B6berl.pdf

 

Für jedes einzelne Hunde-Menschteam ist "ihre Bindung zueinander" wieder eine, die sich von der anderer Hund-HHBindungen unterscheidet.

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Mag ja sein - nur warum raten wir dann gerne dazu, erst mal Bindung aufzubauen? Klar ist das individuell zu sehen.

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Aus obigem Link finde ich die Schlussfolgerung sehr zutreffend:

Zitat:

"Schlussfolgerungen für die Praxis

Selbstreflexion VOR Einsatz betreffend Mensch und Hund!

Team zentriertes Arbeiten und nicht Methoden zentriert!

Bindungsaufbau und Beziehungsaufbau!

Persönlichkeit von Mensch und Hund mit einbeziehen!

Reines Trainieren nicht sinnvoll  GANZHEITLICHER, SYSTEMISCHER ANSATZ!

 

Grenzen setzen ist wichtig - als Pauschalaussage genommen durchaus zutreffend.

Aber schon hier beginnen die Probleme: Wie setzt man sinnvoll Grenzen, wo setzt man sinnvoll Grenzen?

 

Und da sollte man sich nicht von irgendeiner Methode oder Philosophie weiß machen lassen, man MÜSSE es so machen und in genau dieser Situation usw . weil Hunde das ja auch so machen und sich gegenseitig massregeln und blablablablubb.....

 

Was dem einen Hund eine Grenze klar aufzeigen kann, kann einen anderen Hund vollkommen verwirren und verunsichern.

Was den einen Hund nachhaltig einschüchtert, sodass er sogar kontextunabhängig in Meideverhalten verfällt, kann ein anderer scheinbar unbeeindruckt wegstecken. Scheinbar deshalb, weil man nie innen rein schauen kann, sondern viele Auswirkungen sich erst nach und nach durch verändertes Verhalten zeigt, das man mit den auslösenden Situationen nicht mehr in Zusammenhang bringt.

Wo für den einen Hund sinnvoll ist, eine klare Grenze zu setzen, kann es für einen anderen Hund sogar sinnvoll sein, ihn genau zu dem Verhalten zu motivieren, das man beim anderen sinnvollerweise verhindert....usw....


Mag ja sein - nur warum raten wir dann gerne dazu, erst mal Bindung aufzubauen? Klar ist das individuell zu sehen.

Warum?

Weil ohne Bindung kein Bezug zueinander hergestellt wird  - jedes in sozialen Verbänden lebende Säugetier aber naturgegeben gute Bindungen und Beziehungen braucht, um sich im Leben sicher und wohl fühlen zu können?

 

 

Gerade kommt mir ein Gedanke:

Warum? Diese Frage ist tatsächlich ganz wichtig - für sich selbst zu beantworten

 

Warum will ich eine Bindung zu meinem Hund aufbauen und soll er eine Bindung zu mir aufbauen?

Will ich Bindung "benutzen" - oder Bindung erleben und geniessen - oder wozu denke ich, brauche ich unbedingt Bindung im Zusammenleben mit dem Hund? Damit ich die Grundlage für Gehorsam zur Verfügung habe? Oder weil es sich ganz einfach für beide Seiten gut anfühlen soll ? 

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Ich will hier auch nicht bis ins Detail gehen, wie genau und wann oder mit welcher Methode Grenzen zu setzen sind - die sind für mich nur ein Teil von "Bindung aufbauen".

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Für mich baut sich Bindung ganz allgemein gesagt auf, wenn ich mit dem Hund ein gemeinsames Orientierungssystem aufbaue:

Kommunikation, Vorhersehbarkeit in meinen Aktionen (u.a. Rituale je nach Hund) und Zuneigung.

 

Das sind für mich die groben Achsen, hernach muss man schauen, was für einen Hund man da vor sich hat: Rasse, Alter, Vorgeschichte (ich hab ja nur TS-Hunde) und gemeinsames positives Erleben schaffen.

 

Bei uns gibt es z. Bsp. am ersten Abend mit Neulingen immer einen Fernsehabend: Matrazen- und Kissenlager vor der Kiste, ein paar Snacks und los geht der Film. Dabei wird selbstverständlich gekrault, was die Hände hergeben, die Atmosphäre ist ruhig und die Hunde können sich gegenseitig beobachten.

Wie gesagt, nur ein Einstieg, der sich bei uns bestens bewährt hat.

 

Und ja, Hilde, Grenzen setzen, neben Geboten und Erlaubtem gehört für mich da auch zu.

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