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Gespannt wie ein Flitzebogen...


Lissy-und-Missy

Empfohlene Beiträge

Lily de Lil

Klettert sei über den Zaun oder springt sie? Es gibt recht "sprunggewaltige" Hunde...... :)

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Lissy-und-Missy

Hallo, da sind wir wieder!

Ein sehr anstrengendes und aufregendes Wochenende geht zuende...

Esmeralda ist... Nunja... Spannend! Sie kam vor drei Jahren aus Rumänien, total verängstigt und fand Menschen einfach nur blöd und Zäune waren ihre Herausforderung. Sie kletterte über alles. In dieser Zeit lebte sie mit einem großen Rüden zusammen in einem Zwinger, der auch oben zu war. Hündinnen waren auch doof. Sie war weiterhin sehr scheu und ließ sich nur widerwillig anfassen.

Vor etwas mehr als ein einem Jahr hatte sie eine magendrehung und musste operiert werden. Die tierheimleute entschieden, dass sie 2 Wochen in der Klinik bleiben soll, weil man sie im Tierheim nicht richtig hätte versorgen können. Dort musste sie mit den klinikmitarbeitern natürlich auch mal raus an der Leine. Die 2 Wochen haben gereicht, um sie endlich an die Leine zu gewöhnen. Seitdem geht sie auch einmal wöchentlich mit einer gassi-gängerin, mit der wir auch sprechen konnten. Bei der OP fand man wohl Reste von Nähmaterial, vermutlich von der kastration in Rumänien, eine andere Erklärung hätten sie erstmal nicht für den Fund. Seit der OP ist sie wohl auch verträglich mit Hündinnen und läuft auch mal im Rudel mit. Nun lebt sie ganz allein im Zwinger in der Quarantänestation, weil das der einzige mit Gittern als Dach ist, so dass sie nicht drüber klettern kann.

Gestern Nachmittag haben wir sie das erste mal getroffen. Sie ließ sich nicht anfassen, fand die Tüte Leckerlis aber ausgesprochen spannend. Nach ein paar Instruktionen sollten wir mit ihr dann auch gleich ne Runde laufen. Fand sie voll blöd am Anfang und wollte immer zurück. Irgendwann beruhigte sie sich und der Spaziergang lief ganz ok ab. Sie läuft recht gut an der Leine. Aber alles was hinter ihr ist, Menschen, Radfahrer, Autos usw. ist total gruselig. Sie ist sehr vorsichtig. Beobachtet alles ganz genau. Als wir zurück waren (dort gibt es viele Ecken, wo man mal in Ruhe etwas abseits sitzen kann) tippelte sie noch ne weile aufgeregt rum, wurde dann aber ruhiger und ließ sich sogar, wenn auch widerwillig, anfassen. Irgendwann legte sie sich sogar hin.

Heute waren wir Vormittag da und sind ne runde gelaufen... viel besser - sogar mit Kopf anfassen gegen Leckerlis. Das war auch nötig, denn der ganze Wald war voller zecken! Eklig... ich hatte an mir selbst vier von den biestern! Esmeralda war überall voll davon! Unglaublich...

Mittags waren wir schön essen und Nachmittag sind wir dann noch ne kleine Runde gelaufen. Esmeralda machte aber schon einen kaputten Eindruck. Trotzdem war sie immernoch sehr aufmerksam und taxierte uns. In einer großen Pfütze hat sie dann einen Rappel bekommen, hat sich reingeschmissen und geplanscht. Das ging aber nur mäßig, weil ja die Leine so kurz war. Das frustrierte sie und sie biss auf der Leine rum und zuppelte am Geschirr. Ich habe sie dann einfach weitergezogen. Der weitere Spaziergang verlief sehr gut. Mein Mann durfte sogar direkt hinter ihr laufen, als der Waldweg nur noch ein trampelpfad war. Ich vornweg, dann esmeralda und dann mein Mann. Zurück im Tierheim wieder das gleiche Spiel, nervöses herumtippeln, beobachten, Leckerlis mampfen und hinlegen.

Eine Hündin, die ihr in dieser Situation zu nahe kam hat sie angeknurrt, aber nach meinem Empfinden nicht aggressiv. Sie wollte nur ihre Ruhe, denke ich.

Alles in allem machte esmeralda einen durchaus ängstlichen Eindruck. Sie ist abwartend, prüfend und zurückhaltend, kann aber auch, wenn es nicht nach ihren Vorstellungen geht, durchaus ungeduldig und stur reagieren. Ich würde sagen, dass es schwierig werden wird, geduldig zu sein, wenn sie wirklich Angst hat, aber gleichzeitig auch nicht zu sehr darauf einzugehen und sie quasi auch mal "zu ihrem Glück" zwingen, indem man zB einfach streichelt - das war nämlich irgendwann gar nicht mal so schlecht!

Ich könnte mir vorstellen, dass auch die Zaungeschichte eine Folge von Frustration und Langeweile ist. Und DAS sollte doch in den Griff zu bekommen sein. Ansonsten kann sich sich so viel Zeit nehmen wie sie braucht, um vertrauen und entspannen zu können, aber es stehen auch die potentiellen hundekumpels bereit, die sie kennenlernen wollen. Das alles... Und noch viel mehr, werden wir ab dem 05.08. erfahren - ich freue mich (und ein ganz kleines bisschen bin ich besorgt, ob das alles auch so klappt)!

Wenn ihr mögt, stelle ich morgen noch ein paar Bilder ein. Heute bin ich für das IPad zu doof und um den Rechner anzuschmeißen zu müde! Das war echt anstrengend!

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Mal eine Frage: Warum willst Du Dir einen Hund aus Rumänien mit dieser Vorgeschichte holen?

Hast Du ausreichend Erfahrungen mit solchen Hunden, die auf nichts geprägt und sozialisiert wurden?

 

Mitgefühl, Geduld und Liebe reichen als Grundbedingung für diese Hunde in der Regel nicht aus.

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Ich könnte mir vorstellen, dass auch die Zaungeschichte eine Folge von Frustration und Langeweile ist.

 

 

Das ist etwas blauäugig gedacht und trifft es nicht ganz.

Die Hündin kennt es als Straßenhündin nicht, eingesperrt zu sein.

Sie kennt es mit ziemlicher Sicherheit auch nicht, in einer Wohnung zu leben.

Daraus können sich noch ganz andere Probleme ergeben.

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Alle meine Hunde haben eine Vorgeschichte als Straßenhund. Eine bessere Sozialisierung kann es in meinen Augen nicht geben. Auf der Straße haben die Hunde selbst die Möglichkeit zu entscheiden zu welchem Hund sie Kontakt aufnehmen und zu welchem nicht. Natürlich wird es auch bei diesen Hunden Ausnahmen geben aber meine Erfahrungen sind nur positiv. Keiner hatte Probleme damit in einer Wohnung zu leben. Einer hat sich anfangs nicht reingetraut oder hatte Angst vor dem Fernseher. Ein anderer hat bei ersten mal reinkommen markiert. Diese Dinge waren aber in einem Tag erledigt. Ich denke mit Geduld und Zeit zum Ankommen geben erreicht man bei diesen Hunden wirklich sehr viel.

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Ich bin da auch schon mal skeptisch. Natürlich kann alles gut gehen, aber die Vorgeschichte von Esmeralda hört sich nicht soooo gut an. Meiner Meinung nach sollte man bei einem solchen Hund sehr viel Hundeerfahrung haben, sonst sehr ich da auch ein bisschen schwarz.

Ein solcher Hund wird in der 1. Zeit in seinem neuen Zuhause erst mal die Lage peilen und sich wahrscheinlich relativ zurückhaltend geben. Fühlt er sich sicher, lässt er mit Sicherheit die ganze Palette an Verhalten raus, die er zum überleben auf der Straße für sich benötigt hat.

 

Du sprichst von Angst und Unverträglichkeiten gegenüber Hunden. Das kann eine gefährliche Mischung sein. Da ist nur mit Geduld und liebevoller Konsequenz kein Blumentopf zu gewinnen.

 

Bitte verstehe mich nicht falsch, ich will dir Esmeralda nicht madig machen, aber du solltest dir über evtl. Folgen schon im Klaren sein.

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kaedschn

Ich freue mich für Lissy-und-missy!

Und ich finde es wahnsinnig anstrengend immer diese Sätze über Erfahrung zu lesen.

Damit beziehe ich mich auf die Beiträge von Bubuka und denny.

 

Was also ist Erfahrung?

Wenn man 30 Jahre immer Easy-going-Hunde hatte, dann darf man ja immer noch keinen "schwierigen" Hund nehmen, weil man keine Ahnung von der Thematik hat. Was wiederum heißt, dass man NIE einen schwierigen Hund nehmen darf, weil jeder schwierige Hund Erfahrung braucht, und man diese ja nie machen kann. Alleine über das Thema zu lesen bringt ja auch nichts, immerhin fehlt die Praxis, was wiederum zu Kritik führen würde.

Und hat man einen Hund mit Futteraggression, hat man ja immer noch keine Ahnung von scheuen Hunden, darf diese also auch nie halten. Das könnte ich jetzt noch ewig fortführen.

 

Ich finde es garnicht falsch darauf hinzuweisen, wobei ich denke das die TE durchaus auch weiß was auf sie zukommen kann. Es klingt nur immer wieder so vorwürfig und "das wird eh nichts, etc." (Außerdem ist das ein "ich freu mich Thread")

Vielmehr wäre es doch wichtig dem Menschen auch einfach mal  zuzugestehen, dass er sich einlesen kann und mit dem Hund GEMEINSAM etwas erarbeitet mit Zeit, Geduld und auch wenn nötig Hilfe vor Ort. So muss man sich ja im vorraus schon rechtfertigen warum wieso und weshalb dieser Hund passt, und da werden wieder Fragen kommen, warum das blauäugig ist. Immerhin freut sich die TE auf den Hund, das Kennenlernen und alles drum und dran. So macht ja schon das Kennenlernen keinen Spaß mehr.

 

Sorry für OT.

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Lily de Lil

Jetzt mal nur so ein Gefühl - vielleicht will Lissy-und-Missy auch grad eine Herausforderung ..... eine, die ein gutes Gegengewicht zu ihrer Trauer ist.......

ich trau ihr zu mit sehr Vielem fertig zu werden....wobei grad Bubuka sicher auch eine gute Ansprechpartnerin wäre......

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Kaedschn, ich freue mich sehr über jeden Hund aus dem Tierschutz, der erfolgreich vermittelt wird.

Aber über der berechtigten Freude sollte man nicht vergessen, dass man sich u. Umständen ein Ü-Ei ins Haus holt. Angst, Unsicherheit und evtl. Unverträglichkeit mit Artgenossen sind zusammen genommen schon ein Paket, wenn man die Vorgeschichte eines Hundes nicht kennt.

Und wir hatten hier schon einige Beiträge zu diesem Thema.

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Muss jeder selbst entscheiden, ich finde da schaut man nicht rein.

Was mir allerdings aufstösst ist das Märchen vom gut sozialisierten Strassenhund.

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