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das Chillchen erwacht


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Chilli, das Chillchen. Sie mag es, wenn man das Ch hart spricht quasi TSCH, wie das Tschitty Tschitty Bäng Bäng  :lol:

 

Chillchen ist der 3. Hund, der als Nothund erwachsen zu mir kam, sie ist jetzt seit 9 Monaten bei mir.

Chillchen kam aus einer großen Zuchtstätte in Frankreich. Sie hatte keine Probleme mit den Menschen in ihrem Haushalt, jedoch mit den anderen Hunden der rel.großen Hundeguppe. Sie wurde von den anderen Hündinnen gemobbt und wir haben es damals leider miterleben müssen, wie die Hündinnen versucht haben, sie tot zu beißen. Da beschloss mein Mann, dass wir sie mitnehmen. Eigentlich sollte sie von uns aus weiter vermittelt werden. Weg von der Hundezucht, ein Haushalt mit älteren Personen, die sie nach Strich und Faden verwöhnen, war unser Ziel, da sie liebend gerne mit Menschen schmust und kuschelt. Sie stand dort permanent unter Stress, versuchte sich ständig irgendwo zu verstecken und konnte überhaupt nicht locker lassen. Verständlich, wenn einem von allen Seiten mit Tod gedroht wird.

 

Chilli nach der ersten Nacht bei uns, schon etwas entspannter

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Chilli war so gestresst, dass sie sich monatelang nur nachts heimlich löste und mir die Kacke buchstäblich an die Wand klebte. Mit dem Rücken an der Wand, sogar in der Nacht. So sehr fürchtete sich dieser Hund vor Angriffen der anderen. 

 

Mit meinen beiden Papillons, die bereits bei uns lebten, gab es überhaupt keine Probleme, auch nicht mit den beiden älteren Collies. Obwohl meine Maya eine Zicke vor dem Herrn war, was fremde Hunde anging, so war Chilli von Anfang an Willkommen.

 

Dann, Anfang des Jahre überstürzten sich die Ereignisse: unser Haus noch halb im Rohbau, mein Mann fällt mir 54 Jahren ins Koma und stirbt 6 Wochen später, Maya folgt ihm 4 Wochen danach und Chilli verheimlicht mir ihre Läufigkeit und lässt sich frech von Keks decken.
Die Trächtigkeit war das geringste Übel, beide Hunde sind zur Zucht zugelassen, untersucht und gesund. Von daher war der Wurf absolut ok, auch, wenn ich mir das zu einem anderen Zeitpunkt lieber gewünscht hätte. Aber gut, da musste ich nun durch.

 

Inzwischen hat sich unser Leben wieder weitgehend normalisiert. Da ich meinen Mann nicht mehr fragen konnte, was nun mit Chillchen passieren soll, habe ich beschlossen, sie auszulösen und bei mir zu behalten. Das war ein guter Entschluss und wäre sicher im Sinne meines Mannes gewesen.

 

Chillchen hat sich arg verändert. Aus dem furchtbar gestressten Nervenbündel ist ein quietschfideler, lustiger Hund geworden. Ihre Tollpatschigkeit und Verpeiltheit macht sie besonders liebenswert und man muss einfach grinsen, wenn sie in der Nähe ist.

 

Chillchen heute

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Der Hund, der anfangs wie am Spieß schrie, wenn man ihn anfassen wollte, der sich nicht kämmen ließ, vor Stress so die Lefzen hochzog, dass sich die Schleimhaut an den Mundwinkeln nach aussen wölbte, hüpft heute auf meinen Tisch, wenn ich die Decke zum Kämmen auslege, wirft sich auf den Rücken und schläft spätestens 5 min. entspannt ein. 

 

Chillchen spielt heute. Sie hat ihre Hemmung, etwas aufzunehmen, vollkommen abgelegt. Auch wenn sie einen Tick hat, denn sie spielt nur mit Bällen, die gelb sind und nicht mehr im Durchmesser als 5 cm haben. Man kann sie da auch nicht beschummeln oder ihr einen roten Ball gelb reden. Hier kann man gar nicht mit ihr verhandeln  :D 
Seit ein paar Tagen hat sie Wasser entdeckt und letzte Woche ist sie das erste Mal im Rhein geschwommen. Ganz freiwillig und ganz alleine  :P  Ich bin so stolz auf mein Mädel.
Momentan gibt es Chillchen auch nicht in Trocken, sie hockt, wenn möglich nur im Hundepool im Garten  :lol:  :lol:  :lol:  Rein-raus-Hopp und immer mit dem gelben Ball!

 

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"mein Schaaaaahhhaaaaatzzzzzzzzzz"

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Ganz ehrlich? Ich bereue es keinen Tag, dass mein Mann sie damals mitgenommen hat. Ich bereue keinen (teuren) Cent, den ich dafür gelöhnt habe, sie auszulösen. Ich bin froh, dass sie mein Leben nun bereichert.
Mein Tschitty Tschitty Bäng Bäng  :wub:
 
 

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KleinEmma

Mensch, da hast du aber Schicksalsschläge hinter dir. Das tut mir aufrichtig leid.

 

Umso schöner zu lesen, wie sehr du Chillchen geholfen hast, wieder Lebensfreude spüren zu können. Wunderschöne Fotos und dein Bericht ist voll mit Herzenswärme. 

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Man fragt sich manchmal, was das Leben sich eigentlich so denkt.... Du hast das alles unglaublich tapfer gemeistert und ich denke, Chilli weiss ganz genau, was sie an Dir hat.

Habt ein tolles Leben miteinander!

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Es tut mir leid, was du alles durchmachen musstest. Es war für dich eine sehr schwere Zeit.

Dein Mann hat dir Chili als Vermächtnis und neue Aufgabe zurückgelassen, du hast es super gemeistert.

Schon auf dem ersten Bild nach der ersten Nacht bei euch hat sie ein Strahlen in den Augen, als ob sie wüßte, dass es jetzt nur  aufwärts geht.

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Tina+Sammy

Die ZZL muss sie ja dann schon gehabt haben, bevor sie bei dir einzog?

Wie bekommt denn ein Hund, der sich noch nicht mal anfassen läßt eine ZZL? :think:

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Ja, die ZZL hatte sie bereits und eine Menge Ausstellungstitel. Wie gesagt, sie kam aus einer großen Zuchtstätte.
 

Nun, sagen wir mal so: es gibt Menschen, die sind nicht so zimperlich mit den Gefühlen oder dem freien Willen von Hunden und somit werden diese angefasst, gekämmt und ausgestellt, ob sie es wollen oder nicht. Hunde sind unendlich geduldig und ertragen viel...

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Wie gesagt, sie kam aus einer großen Zuchtstätte.

Nur nochmal zum besseren Verständnis näher erklärt: Chillchen war dort Zuchthündin und nicht dort geboren. Sie kam als Welpe nach Frankreich über einen anderen Züchter im Norden Deutschlandsm, der sie als Welpe gekauft hatte, dann aber nicht behalten wollte. Ursprünglich kam sie aus einer russischen Zucht.

Sie ist also mit ihren guten 3 Jahren bei mir sozusagen im 4. Zuhause. Und da bleibt sie jetzt. 

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Martina Du hast viel durchstehen müssen, Chilli genauso und das Schicksal hat euch für einander bestimmt.

Die kleine ist endlich im richtigem zu Hause, das zeigt sie Dir jeden Tag und ich wünsche euch viele schöne unbeschwerte Jahre mit einander.

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