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Will to please oder Eigenständigkeit oder


gebemeinensenfdazu

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gebemeinensenfdazu

Da gibt's doch noch was dazwischen oder sogar etwas Anderes.

Auch komisch, daß es hier will heißt und ansonsten meist von Trieben die Rede ist, so als hätte der Hund sonst keinen Willen.

 

Die Problematik tauchte bei meiner Hundesuche auf, wenn es noch andere klassische "will to's" gibt, schnell posten.

Hätte nie gedacht, daß ich einen will to please Hund haben mag.

Will ja auch gar keinen Hund, der mir vor allem gefallen will. Vielleicht hänge ich mich auch einfach am Wort auf.

Natürlich will ich keinen Hund, der sich alles gefallen läßt, der soll ruhig bocken, ganz besonders, wenn er schlecht behandelt wird. Vor allem bei DSHs haben das einige HH (oder eher HF) vor allem noch vor ein paar Jahrzehnten schon regelrecht ausgenutzt.

Aber richtig anfangen mit einem Hund, der wenig Interesse an mir hat und lieber vor allen Dingen sein eigenes Ding macht, mit dem ich so gar nichts zu tun habe, (wie Rehe jagen, was mir so gar nicht gefällt)- kann ich auch nicht. Also Dosenöffnerdasein wäre mir zu langweilig. Gänzliche Eigenständigkeit muß jetzt aber auch kein Desinteresse bedeuten.

 

Was ich will und was es erfahrungsgemäß definitiv gibt ist "will to cooperate".

Daß der Hund Interesse hat, ein Interesse zu teilen. Das liegt gar nicht unbedingt in der Mitte, das ist eine andere Motivation, wenn mir gefällt, daß etwas gemeinsam gefällt, das ist der Wille, gemeinsame Interessen auszusuchen mit der Auffassung, daß es echten Sinn macht, Dinge gemeinsam zu machen. In der Mitte wäre für mich eher abwechselnd mal das, mal anders.

 

Vielleicht gibt es auch "will to please" im Wortsinn gar nicht.

 

Eure Wertlegungen und Betrachtungen fände ich dazu sehr interessant. Was eigentlich klar ist, sonst hätte ich den Thread nicht aufgemacht.

 

 

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Nebelfrei

Ich glaube, es ist das Wort, das dich stört.

'Will to cooporate' ist schon mal gut.

Man könnte statt 'Will to please' vielleicht auch 'Freude dem Menschen Freude zu machen', 'Sich am Menschen zu orientieren'.

Es ist doch nicht so, dass Hunde mit viel WTP willen- und charakterlose Wesen sind, überhaupt nicht,

Ich bin sehr glücklich über den WTP von Wega, es gibt keine 'Machtkämpfe', sie freut sich immer mitzumachen etc.

Kämpfe und Krämpfe hatte und habe ich genug im restlichen Leben, brauch ich beim Hund wirklich nicht auch noch.

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Tina+Sammy

Mein Schäfermix hat genauso viel will to please wie Eigenständigkeit.

Mein Dackelmix ebenso ;)

Es kommt doch immer drauf an, was man mit den Hunden macht.

Ich kann einen Border so erziehen, dass er nur noch rückwärts vor mir her springt, in Erwartung, was ich wohl als nächstes von ihm möchte.

Klar, bei manchen Rassen geht das sehr einfach, beim Beagle oder Dackel wird das wohl schwieriger *g*

Aber auch den Border/Aussie/Schäferhund kann ich so halten, dass er nicht seine Umwelt ausblendet und mir "immer treu ergeben zu Füßen liegt".

Meine Hunde haben alle drei ihren eigenen Willen, den sie auch zum Ausdruck bringen.

Haben aber eben auch gelernt, dass ich viele Situationen besser regeln kann als sie.

Und auch, dass es durchaus lohnenswert ist, sich auch mal meinen Wünschen zu fügen.

Klar war das beim Dackelchen schwieriger als bei der Chimixhündin, aber möglich ist vieles, wenn man es fördert und eben auch fordert :)

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gebemeinensenfdazu

Den starken Verdacht, daß es nur am Wort hängt hab' ich auch.

Und ich hoffe doch, daß will to please meistens will to cooperate ist, wenn nicht bilde ich es mir eben ein, und ruhe mich darauf aus, daß eh alles auf Interpretation beruht. :rolleyes:

Es würde mich auf Dauer auch demotivieren, wenn sich der Hund so gar nicht für was begeistern könnte, was zumindest Spass hätte machen können, hätte man es wenigstens ausprobiert. Ginge auch irgendwie. Aber richtig gepackt hatten mich bisher Hunde, die mit Blick/Mimik/Geste/Lautmitteln versucht haben Verständigung zu betreiben und Gedanken abzujagen. Genau das versuche ich nämlich auch.

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gebemeinensenfdazu

@Tina

Dieses NachEtwasAbsprechenKlingen ist ja auch so fies an dem Begriff.

Die Überzeugungskraft halte ich letztlich auch für grundsätzlich ausschlaggebender als einen angeborenen wtp.

Dackelige Dickköpfigkeit fand ich bisher sogar charmant!

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Was ist denn schlecht daran, die Fähigkeit zu haben, Freude zu empfinden wenn Anderen gefällt was ich tue?

Auch wir Menschen handeln so, und es sind die Extreme, die wir als negativ empfinden.

 

"Will to please" mit "Wille zu Gefallen" gleich zu setzen, ist für mich zu eng gesehen. Dadurch wird das Individuum auf ein Merkmal (eine Fähigkeit, einen Charakterzug) reduziert, und das ist mir IMMER zu wenig.

 

Nirgendwo steht, dass diese Fähigkeit gefallen zu wollen einhergehen muss mit der Verkrüppelung der Fähigkeit zur Eigenständigkeit. 

 

Deshalb habe ich mit diesem Ausdruck "will to please" zunächst einmal gar keine Probleme - aber wohl mit Menschen, die diese Fähigkeit bei anderen vor Allem dazu nutzen, um ihren eigenen Vorteil daraus zu erwirken ;)

 

meine Hunde wollen mir gefallen, sind aber auch sehr eigenständig.

 

Ich will meinen Hunden übrigens auch gefallen :)

 

.....

 

 

 

 

 

... aber nicht jedem Menschen ;)

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Tina+Sammy

Das dackelige ist sogar SEHR charmant :wub:

Bevor dieser kleine Troll in mein Leben gepurzelt ist, war ich der festen Überzeugung, dass mich dieser "überzeug mich!" Blick in den Wahnsinn treiben würde.

Heute weiß ich, was Menschen an Dackeln so liebenswert finden :D

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Das ist ein sehr spannendes Thema, finde ich.

 

Und ich möchte schon mal sagen, dass ich der Überzeugung bin,

dass "Will to please", den ich total schätze, und Selbstständigkeit und das muntere Entwickeln

eigener Initaitiven sich absolut nicht ausschließen, sich nicht konträr gegenüberstehen.

 

Hört man im Alltag doch ständig, "also mein Hund hat seinen eigenen Kopf, und ich möchte das auch so,

der muss nicht X und Y können."

Also ich kenne überhaupt keine Hunde die fremde Köpfe tragen,würde meist auch echt doof aussehen,

und ich habe bis heute nicht rausbekommen, was daran verkehrt ist, wenn ein Hund viel gelernt hat und kann.

Verbissenheit und falscher Ehrgeiz sind natürlich stets abzulehnen, aber das ist ein ganz anderes Thema.

 

Ich mag dieses Bedürfins vieler Arbeitshunde gemeinsam mit dem Menschen Aufgaben zu erledigen total gern.

Ein Hütehund hat überhaupt keine Anhung weshalb die Schafe unbedingt in einen Pferch sollen,

aber nach wenigen Wochen schiebt der vierbeinige Helfer die Wollis fast allein in die Box,

und freut sich sichtbar, wenn er es geschafft hat.

 

Dass dieses System, Mensch, Hund und Beute funktioniert, ob bei Jagdhunden, Hütehunden, Schutzhunden,

hängt stark vom Willen zur Mitarbeit des Hundes ab.

 

Für mich ist ein starker Wille zur Mitarbeit beim Hund eine ganz große Tugend.

 

 

 

Eigener Kopf, wenn er auch die Haltung vom Border Collie abgeguckt hat.

 

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Fusselnase

Ja, ich finde auch, dass der Ausdruck "will to please" sehr auf ein "ständig am Besitzer kleben und versuchen, ihm seine Wünsche von den Augen abzulesen" reduziert wird. Solche Hunde scheint es ja zu geben, und dieses "Was soll ich machen, können wir was machen?" würde mich auch was machen, nämlich irre. :) Aber vermutlich sind das schon Extreme.

 

Meine persönliche Erfahrung: Was meine Hunde bisher gemein hatten, war, dass sie bemüht waren, alles richtig zu machen und nicht unangenehm aufzufallen. Mit solchen Hunden hat man leichtes Spiel. Klar, unterwegs ist auch mal was anderes interessanter, aber im Grunde wollten sie alle nicht verlorengehen. Richtig abgehauen ist noch nie einer.

Alle waren Vorsteher oder Mixe daraus - also auf jeden Fall Jagdhunde.
(Falls du es genauer wissen willst: English Setter, Großer-Münsterländer, Spinone-Deusch Drahthaar, undefinierbarer Jagdhund-Mix und aktuell Griffon Nivernais und Rauhhaardackel-Mix).

 

Ein wenig aus der Reihe schlägt Ylvi (der Griffon). Die ist zwar lieb und brav, aber noch mehr an ihrem eigenen Wohl interessiert als die anderen, aber das gefällt mir! Sie will geradeaus gehen, alle anderen gehen aber nach rechts. Ylvi geht also geradeaus. Logo! Sie kommt schon irgendwann hinterher, aber ohne Eile. Eine Freundin beschrieb das mal so: Ylvi wirkt, als würde sie denken: Was hat die denn, ich weiß doch, wo ich bin!
Gefallen will sie aber auch, das zeigt sie, indem sie mit jedem kuschelt, auch mit wildfremden Menschen.

Und Feli (Rauhhaardackel-Mix) ist sogar ein Oberstreberlein. Wenn ich rufe (egal, wen), ist sie  - zack - da und setzt sich hin. Wenn sie meint, ich sehe sie nicht, setzt sie sich dann nochmal genau vor mich.

 

Griffons und Dackeln sagt man eine gewisse Sturheit nach, Ylvi hat sie, Feli gar nicht. Aber auch Ylvi ist total easy. Haben halt mehr Spaß an Nasenarbeit als an Tricks und Albernheiten.

 

Lange Rede, gar kein Sinn: Gefallen wollen sie alle, Kadavergehorsam hat keiner, jeder macht auch gern mal sein Ding, achtet aber auch auf mich. Perfekt! :)

 

Fazit (ACHTUNG, Kenner werden vielleicht feststellen, dass ich eigentlich keine Ahnung von der Materie habe, so reime ich mir das nur so zusammen):

Ich finde die Jagdhunde toll, die zur relativ engen Zusammenarbeit mit dem Hundeführer gezüchtet wurden, wie Vorsteher. Da hängt es natürlich vom Individuum und/oder Ausbildung ab, ob die das dann auch machen oder ob man sie nur von hinten sieht.

Meutehunde wie Griffons oder Beagles können einem schon eher graue Haare wachsen lassen, sind dabei aber charmant ohne Ende, also was soll´s. :)

Solitärjäger bzw. Jagdhunde, die sehr eigenständig handeln sollen wie Dackel oder Jack Russells wären nix für mich, es sei denn, man hat so einen untypischen Dackel wie ich. Ach, und die sind einfach auch ganz bezaubernd.

 

Der allereinfachste Hund, den ich hatte, war mein Spinone-Italiano-Mix.

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