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Untergewichtiger Arbeitshund


Wren

Empfohlene Beiträge

Hallo, ihr Lieben.

 

Ich habe ein riesen Problem bei der Fütterung meiner Arbeitshündin. Sie ist vor ein paar Tagen ein Jahr alt geworden, und ist eine ausgesprochen schlechte Fresserin. Einer unserer Ausbilder sagt, dass es wohl daran liegt, dass sie in ihrer Kindheit keinen unterschiedlichen Futterreizen ausgesetzt war. Sie hat immer nur das selbe (minderwertige) Trockenfutter bekommen, und es wohl nur aus Futterneid überhaupt gefressen (sie war im Rudel, bis ich sie mit 8 Monaten geholt habe). Als ich ihr das Futter vom Züchter bei mir weiter gegeben habe, hat sie es schon nicht mehr fressen wollen. Da war ja auch sonst keiner, der sich darum gerissen hätte. ;)

 

Vorgeschichte:

 

Ich habe etliche Trockenfuttersorten (Wolfsblut, Bestes Futter, Alpha Spirit, Platinum, Markus Mühle, und noch ein paar) ausprobiert.

Wolfsblut hat sie ein paar Wochen lang gefressen, die ersten 3 Tage gerne, dann immer weniger. Nach wenigen Wochen hat sie sich (trotz laut knurrendem Magen) angewidert von der Schüssel weggedreht. Ich hab mehrere Sorten versucht, immer das gleiche Spiel. Irgendwann hat sie dann auch die neuen Sorten nicht mehr gefressen, ich vermute fast, dass da irgendwas in der Grundrezeptur drinnen ist, dass sie nicht mag. Oder es liegt vielleicht an den ganzen (mMn unnötigen) Käutern.

Von Bestes Futter hat sie überhaupt nur Fenrier all stages gefressen, leider auch nur wenige Wochen lang. Ich hätte so auf Meatballs gehofft, das soll ja super angekommen, aber das hat sie - genau wie die ürigen Sorten - nicht mal angerührt.

Von Alpha Spirit hat sie Fisch total abgelehnt, und von der Fleischsorte frisst sie genau 3 Mäuler voll, wenn ich Glück habe.

Markus Mühle hat sie Naturnah ein bisschen gefressen, die anderen Sorten überhaupt nicht. Und Platinum war sowieso ein Drama, da hat sie schon einen Meter von der Schüssel entfernt den Kopf hängen lassen, und wieder umgedreht.

 

Nach 3 Monaten kam ich zu dem Schluss, dass das so einfach nichts wird. Ich hätte gerne gehabt, dass sie Trockenfutter frisst, weil es einfach so praktisch ist. Besonders wenn man im Winter im Lavineneinsatz ist, hat man es mit Trockenfutter so viel einfacher als mit Dosen.

 

Ich habe sie dann auf Dosenfutter umgestellt. Am Anfang hatte sie davon einen Tag lang Durchfall, das kam aber sicher daher, dass unter diesen Umständen keine schleichende Umstellung möglich war. Da ich schnell handeln musste, bin ich zum nächsten Fressnapf gefahren, und hab ein paar Dosen Real Nature Wilderness gekauft. Das hat ihr geschmeckt (!!! Ich bin vor Freude fast in Ohnmacht gefallen!), und nach dem einen Durchfall gab es keine Verdauungsprobleme mehr.

 

Allerdings kann ich das Hündchen mit den Dosen einfach nicht bei Gewicht halten. Ich hab dann Fleischeslust gekauft, da mir erstens die Berge von Dosen gegen den (öko-)Strich gehen, und die Inhaltsstoffe besser sind. Hat ihr natürlich gleich noch besser geschmeckt. :) Leider nimmt sie aber immer noch ab. Und jetzt, wo es kälter ist, sogar zusehens.

 

Außerdem ist die Fütterung auch Budgetär echt ein Problem. (Auch in der Hinsicht wäre mir Trockenfutter lieber gewesen.)

 

In dem Versuch, irgendwie mehr "billige" Energie in den Hund zu bekommen, habe ich nun begonnen zusätzlich gekochten Reis in das Futter zu mischen. Gar so begeistert war sie davon nicht, aber da Fleischeslust anscheinend trotzdem so unwiderstehlich ist, frisst sie es zum Glück trotzdem. Ich mische auch Grammeln/Grieben ins Futter, da sie auf echt gerne mag. (Grammeln war meine Rettung in der Ausbildung, da sie auch keine Leckerli angenommen hat, obwohl das gesamte Ausbildungsteam nichts unversucht hat lassen.) Leider sind die aber auch nicht gerade billig!

Ich würde jetzt gerne Schweineschmalz unterrühren, hab aber Angst, dass sie davon Durchfall bekommt.

 

Vielleicht noch ein bisschen Vorgeschichte zur Verdauung:

In der Trockenfutterzeit war die Kotmenge echt groß. Es waren 3 oder mehr Haufen pro Tag, und das waren auch keine "Häufchen". Da passte einer gerade mal so in das Kacksackerl. Außerdem wurde der Kot im Laufe des Tages immer dünner. In der Früh war er noch schön fest, am Abend dann schon zu weich zum Aufheben.

Seit der Umstellung auf Feuchtfutter hat sich die Kotmenge deutlich reduziert, jetzt sind es eher Häufchen und sie sind auch von der Konsistenz her besser. Wenn sie viel rennt, sind sie aber nach wie vor weich. Ich glaube, dass das einfach daher kommt, dass die Bewegung die Perestaltik anregt, und die Kot den Dickdarm schneller passiert. Zu geringe Verweildauer führt zu verringerter Eindickung, e voila weicher Kot. Aus diesem Grund habe ich auch diese ständige Panik vor Durchfall. Es gibt echt nichts Schlimmeres für den Hund, als Durchfall beim Tailing.

 

Die Frage:

 

Weil das schon ziemlich viel Text war, hier noch einmal das Problem in Kürze zusammen gefasst:

 

Ich bin auf der Suche nach einem hochwertigen - jedoch nicht überteuerten! - Nassfutter. Am liebsten wäre mir eine Mark ohne Zusatz von Kohlenhydratquellen, da ich die selbst günstiger beimischen kann. Es muss jedoch trotzdem ein Alleinfuttermittel sein, da ich nicht supplementieren will. Gemüse kann ruhig ein bisschen drinnen sein, dass würde sie separat eh nicht fressen.

 

In welchen Mengen ist es sinnvoll, Reis beizumenden? 100g Reis haben so um die 350kcal, und gekocht ist das eine ordentliche Portion. Das ist unbefähr auch die Menge, die mein Hund am Tag frisst. Mehr, und sie lässt das Futter stehen. Bei dem Volumen sind 350kcal nicht viel, vor allem, bei dem hohen Bedarf, den sie hat.

Ich habe auch gelesen, dass Haferflocken gut zum Aufpäppeln von Hunden geeignet sein sollen, hab das aber noch nicht versucht. Trocken haben 100g Haferflocken auch ca. 350kcal., da wäre eine super Alternative für den Arbeitseinsatz.

Fällt jemandem vielleicht eine noch reichhaltigere Alternative ein? Auf Weizen will ich jedoch verzichten, davon beginnt sie wie verrückt zu stinken, das ist nicht auszuhalten.

 

In welchen Mengen kann ich Fett zufüttern, ohne, dass es zu Problemen kommt? Welches Fett ist am besten geeignet?

Ich habe bereits Rinderfettpulver versucht, das mag sie nicht. Grammeln/Griebe kommen gut an, sind in den Mengen aber zu teuer. Sie bekommt seit dem Sommer täglich einen großzügigen TL Kokosöl zur Zeckenabwehr, das mag sie gerne und verträgt es auch gut. Bei größeren Mengen als dieser habe ich jedoch auch Bedenken wegen des Durchfalls.

 

Alle weiteren Tipps von Personen, die Erfahrung mit Arbeitshunden haben, sind sehr willkommen.

 

Hier mal die Hunde-Parameter:

 

Deutscher Schäferhund, weiblich, 12 Monate

Schulterhöhe 66cm

Rückenlänge knapp 80cm

 

31kg (im September waren es noch 33kg, und da war sie schon zu dünn)

Die Rippen sind auch auf Entfernung deutlich sichtbar, trotz Winterfell

 

Energiebedarf täglich 3500 kcal aufwärts (je nach Betätigung)

 

 

Danke für's lesen, das Post ist leider gewaltig. Aber die Problemstellung ist auch keine einfache! Ich hoffe sehr auf viele hilfreiche und nützliche Tipps.

 

 

Nachsatz:

 

Bevor jetzt jemand mit dem neunmalklugen "vor einer vollen Schüssel ist noch kein Hund verhungert, der ist nur verzogen"-Spruch kommt, lasst es bitte bleiben.

 

Barfen kommt aus mehreren Gründen nicht in Frage. Einer davon ist, dass sie zwar das halbe Huhn frisst, aber den Rest der Mahlzeit nicht anrührt.

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Auch wenn der Tipp jetzt aus der Roh-Fütterungsecke kommt ;)

Ich würde mit Rinderfett versuchen dem Hund etwas auf die Rippen zu geben.

Wie viel, das kommt auf den Bedarf deines Hundes an und wie gut er das verträgt.

Nicht dass es einen Durchmarsch gibt. Würde da einfach mit ein paar Stücken anfangen und langsam steigern.

Andere Möglichkeit wäre fetter Lachs oder Lachsöl zuzugeben.

Futtermäkeligkeit oder schlechte Gewichstzunahme könnte auch eine organische Ursache haben. Evtl hier ein Blutbild anfertigen lassen.

Wäre jetzt was mir so spontan einfällt :)

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Auch wenn der Tipp jetzt aus der Roh-Fütterungsecke kommt ;)

Ich würde mit Rinderfett versuchen dem Hund etwas auf die Rippen zu geben.

Wie viel, das kommt auf den Bedarf deines Hundes an und wie gut er das verträgt.

Nicht dass es einen Durchmarsch gibt. Würde da einfach mit ein paar Stücken anfangen und langsam steigern.

Andere Möglichkeit wäre fetter Lachs oder Lachsöl zuzugeben.

Futtermäkeligkeit oder schlechte Gewichstzunahme könnte auch eine organische Ursache haben. Evtl hier ein Blutbild anfertigen lassen.

Wäre jetzt was mir so spontan einfällt :)

Rinderfett (also nicht Pulver, sondern den Talg) habe ich bereits versucht, das frisst sie nicht.

 

Lachsöl bekommt sie täglich 1EL, aber das ist als Energiequelle (aufgrund der Zusammensetzung der Fettsäuren) nicht sinnvoll, und wäre auch nicht erschwinglich.

Lachs an Sich ist nicht praktikabel und wäre auch viel zu teuer. Außerdem frisst sie gar nichts anderes mehr, wenn sie die Möglichkeit hat, an rohes Fleisch oder Fisch zu kommen. Und das fange ich mir erst nicht an! Dann können wir den Job an den Nagel hängen. ;)

 

Sie ist gesund, wurde bereits in der Klinik der VetMed Uni komplett durchgecheckt.

 

Vielen Dank für die Tipps! :) Ich wollte nicht jedes Detail in das - eh schon so lange - Ursprungspost verpacken, dann liest es am Ende keiner mehr!

 

Eine Frage fällt mir noch ein: Erdnussöl soll doch für Hunde geeignet sein. Schmeckt Erdnussöl nach Erdnüssen? Erdnussbutter verwenden wir in der Ausbildung auch, gehört zu den 5 Dingen die sie mag!

 

Edit: hab gerade nachgesehen, kaltgepresstes Erdnussöl kostet 33/L, das kann ich mir gleich abschminken.

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gebemeinensenfdazu

Das mit den Haferflocken kannst du probieren, die haben verglichen mit Reis (bzw. abwechselnd zu) auch einen höheren Nährwert.

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Vielleicht war das Fett zu "trocken".

Beim Schlachter mal etwas holen, wo noch ein paar Fitzelchen Fleisch mit dran sind?

Nur als Verständnisfrage :)

Du möchtest am liebsten Trockenfutter geben, weil es bei Einsätzen parktikabler ist (vollkommen einläuchtend).

Aber sonst im Alltag wäre es rein theoretisch vielleicht möglich auch anderst zu füttern?

Wenn dein Hund schon sagt, ich mag lieber rohes Zeug… nur so ein Gedanke :)

Und dann halt beim Einsatz gibt's Trockenfutter. Eventuell steigt das dann wieder in der Beliebtheit, weil es halt nicht jeden Tag im Napf ist.

Dann noch ein Gedanke, hast du schon mal "kalt gepresstes" Trockenfutter probiert?

Zum Beispiel Markusmühle oder das Zeug von Zooplus?

Das hätte den Vorteil, weil es nicht so stark verarbeitet wurde wie extrudiertes Futter, hat es noch mehr natürliche Stoffe drin.

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Fett wäre schon wichtig, oder alternativ eben Kohlenhydrate, damit sie an Energie kommt. Sie ist ja nun auch noch sehr aktiv, so dass jedes Gramm "Speck" sofort wieder runtergearbeitet wird.

 

Ich kann dir leider nicht sehr viel helfen - außer dass da Fett in den Hund sollte, wie auch immer geartet ;) - aber ich kenne eine Viszla-Hündin, die war ihre Jugend über extrem (!) dürr. Die sah aus, als käme sie direkt aus ner Tötungsstation oder von der Straße. Furchtbar! Und es gab viel zu fressen für sie (die Besitzerin füttert roh) und am Ende hat es nur geholfen, dass sie immer einen dicken Batzen Rinderfett (also so matschig-cremig) ins Futter gemischt hat.

Jetzt, mit 2 Jahren, hat der Hund wenigstens eine angemessen schlanke Figur - aber irgendwie "angesetzt" hat sie immer noch nicht. Nur sieht sie nicht mehr aus wie halb verhungert. Ansonsten war der Viszla immer fit und fröhlich, wirkte nie schlapp oder krank. Eben nur furchtbar dünn.

 

Wie ist es mit Butter? Leberwurst ist ja auch recht fetthaltig, vielleicht das mit reinmischen ins Futter (erstmal Pur probieren :) ). Und Haferflocken (die kernigen) kann man durchaus mal probieren, oder vielleicht andere Getreidearten, wie Amaranth und co? Nudeln (Vollkorn)? Joghurt? Der türkische oder griechische Joghurt ist ziemlich fettreich, vielleicht mag sie das. (Ist auch kein drama, wenn er ein wenig angesüßt ist für denAnfang)

 

Ich denke, ich würde zunächst einfach sehen, dass sie ansetzt mit etwas was sie mag - und dann eben schauen, wie man das in ein sinnvolles, ernährungsmäßig hochwertiges Fütterkonzept bekommt :) Und im Zweifel: einfach immer mal was zwischendrin geben.

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Ich denke, du musst dich einfach mit der Tatsache abfinden, dass du nicht nach "praktisch und günstig" bei der Fütterung gehen kannst.

Es ist bedenklich, dass die Hündin schon so dünn ist und das über einen längeren Zeitraum. Sie ist noch nicht fertig ausgewachsen, was erst mit 1,5 Jahren der Fall ist. Eigentlich dürfte sie gar nicht arbeiten, wenn sie so schlecht genährt ist.

 

Billige Energiequellen sind minderwertige Energiequellen. Grieben sind die Reste der ausgebratenen Speckteile vom Schwein - also verbleibendes minderwertiges Bindegewebe.

 

Große Mengen Getreide sind ja schon im Trockenfutter enthalten gewesen, da war sie scheinbar auch schon zu dünn. Kohlenhydrate werden einfach schlechter ausgewertet.

Fett liefert wesentlich mehr Energie.

 

Man kann aber nicht einfach Unmengen Fett zum Futter dazu geben. Enthält das Futter mehr Fett, müssen auch mehr Proteine gefüttert werden.

 

Hast du auch mal die Bauchspeicheldrüse und den Kot untersuchen lassen?

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Neben dem Futter, dem ich Fett und KH zusetzen würde, haben meine Hunde immer auch trockene Brötchen bekommen, so als Snack vor dem Schlafengehen. Und das waren bei allen das, was am besten zum "Drauffüttern" geholfen hat. Der Labbi bekommt auch gelegentlich welche, aber nicht so regelmäßig, wie die Schäfer, der hat ja kein "zu dünn" Problem und nicht annähernd das Bewegungsprogramm, wie die Schäfer hatten :D

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