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Alternative zum Wiederholen von Kommandos/Korrekturmöglichkeiten


Squeezy

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Mir ist Rasmus mal aus dem Geschirr gestiegen- nicht gewusst dass er das schafft- um zu einem Artgenossen zu gelangen, an der Straße.

Rasmus hat viel Stress und kommt nicht immer mit Artgenossen klar.

Den hab ich mir ohne Ansprache gegriffen. Das war nicht wirklich gut, aber er wäre nicht gekommen, und ansprechbar war er da meiner Einschätzung nach nicht. Dann erstmal Leinenschlaufe um den Hals, Abstand hergestellt und dann Ansprache und Beruhigung. Erst dann Geschirr angezogen, er hätte sich unter Stress räumlich begrenzt gefühlt und gebissen.

Puh, Schweißausbruch. Ich hab dann gelernt, dass es ausstiegssichere Geschirre gibt( er ist nicht mein Hund).

Er ist kein Kandidat für einen schärferen Ton, eher für ein sanftes Hey. Ich habe E-Rasmus oder 'Rasmus Häger' benutzt, als Mahnung, fest aber freundlich gesprochen. Da kam er drauf klar.

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Ich korrigiere auch, indem ich wiederhole.

 

Meine Jungspunde haben alle kennenlernen dürfen, wie hartnäckig ich bin.

 

Ganz konsequent habe ich darauf geachtet, dass ein "Kommando" auch ausgeführt wird.

 

Im Umkehrschluss habe ich sehr stark darauf geachtet, ein Kommando nur dann zu geben, wenn ich meinte dass es auch ausgeführt werden KANN vom Hund.

 

"Kommandos" wiederholen? Habe ich null Probleme mit.

 

Wenn ein Jungspund mal meinte, mich "überhören" zu müssen, dann blieb ich halt weiter dran, bis ich bekam was ich wollte :)

 

Letztendlich bekam ich immer, was ich wollte - und im Anschluss an dieses "Gehorchen" bekam mein Hund immer etwas Gutes.

 

Ich empfinde es als "Kadavergehorsam", wenn ich meinem Hund gegenüber die Erwartungshaltung habe: Egal was ich sage - WENN ich es sage, dann hast du Alles stehen und liegen zu lassen, womit du dich gerade beschäftigst und meinem Wunsch zu entsprechen.

 

Das ist überhaupt nicht mein Ding. 

 

Mir lag viel daran, meine Hunde erfahren zu lassen dass nichts was ich tue zu ihrem Schaden ist.

 

Meine Intention war und ist: "Mach doch erst mal das, was ich sage - und du wirst schon sehen, dass es nicht zu deinem Nachteil ist!".

 

Oft wird ja gesagt, Menschen wie ich würden schon ein "Nein" verpönen - tatsächlich ist das "Nein" eines meiner wichtigesten Signalworte zur Kommunikation zwischen meinen Hunden und mir.

 

Es wurde auch schon oft genug versucht, mich davon zu überzeugen: Nach einem "Nein" gehört eine Handlungsanweisung, was mein Hund statt dessen tun soll.

 

Für den Aufbau eines "Nein" mag das stimmen - ich war da nie so konsequent und habe mich immer schon gerne auf Alternativhandlungen eingelassen UND diese gelobt, wenn sie von meinen Hunden angeboten wurden und sie in die Richtung gingen, die mir auch vorschwebte.

 

Ich habe genau 2 Situationen, in denen ich die sofortige Durchführung von "Kommandos" erwarte:

 

1. Im "Arbeitsmodus": Dann absolvieren wir gemeinsam Aufgaben, bei denen ich volle Konzentration erwarte, und zwar von meinem Hund und mir. Aber auch dabei darf ruhig Spaß und Freude an der gemeinsamen Aufgabe Hauptbestandteil sein.

 

2. Wenn etwas sehr dringlich ist. Diese Dringlichkeit drücke ich über meinen Tonfall und die Art und Weise, wie ich das "Kommando" verpacke, aus.

Dann kommt das "Kommando" deutlich und nicht in ganzen Sätzen verpackt, 

 

Dazu mal Beispiele aus meinem Alltag:

 

Beispiel 1: Uns kommen Menschen mit unangeleintem Hund entgegen, wo ich gerne wissen möchte, ob ein Kontakt erlaubt ist.

 

Mein Vasco ist so 20m vor mir. Er bekommt von mir ein freundliches "Vasco, machst du bitte Sitz?" Vasco verharrt, schaut zum Hund und zu mir und wieder zum Hund. Ich bitte ihn erneut: "Vasco, machst du bitte ein Sitz?".

Vasco setzt sich, in dem Moment spurtet der andere Hund auf uns zu. Vasco löst sein Sitz selbständig auf, wie er nun auf den andaddelden Hund reagiert, hängt davon ab, was er schon mit dem anderen Hund "besprochen" hat - denn dass die beiden Hunde schon lange miteinander "kommuniziert" haben, und zwar schon bevor wir Menschen noch überhaupt irgendwie reagierten, ist Fakt.

 

Beispiel 2: Die gleiche Situation, aber der unangeleinte Hund wird von seinen Menschen angeleint, während sie sich weiter auf uns zu bewegen. Mein Vasco bekommt ein "Vasco, machst du bitte Sitz!", ist die Distanz schon sehr kurz (weniger als 20 m) gibt es ein "Vasco, Sitz!".

Vasco setzt sich sofort. Während ich zügig aber ruhig zu ihm hingehe, bekommt er noch ein "Bleib!", als Signal in jedem Fall auf mich zu warten, egal was er schon mit dem anderen Hund "ausgetauscht" hat. Ich muss erst wissen, was die Halter des anderen Hundes wollen, denn deren Interessen haben Vorrang vor den Interessen der Hunde. In diesem Fall benötige ich die sofortige Ausführung des "Kommandos", um Spielraum für weitere Interaktionen zu haben, die ich eventuell benötige. So kann es sein, dass ich die Menschen bitte, kurz anzuhalten und nicht weiter die Distanz zu meinem Hund zu verkürzen. Möglich ist aber auch, dass ich den Menschen mitteile, einen netten, intakten Rüden zu haben, der gerne andere Hunde kontaktiert. Alles Weitere ergibt sich dann.

 

Beispiel 3: Ein Entwässerungsgraben mit ganzjähriger Wasserführung trennt den Feldweg von den angrenzenden Feldern. Begrünte "Brücken" sind Zugang zu diesen Feldern. Amigo steht auf einer dieser Brücken mit Blick Richtung Feld. Er bekommt von mir ein "Amigo - Nein?". Amigo schaut zu mir, schaut zum Feld. Dreht er nich sofort ab, wiederhole ich: "Amigo - Nein!". Spätestens dann dreht er ab und sucht sich eine andere Beschäftigung. Meistens. Manchmal auch nicht. Je nachdem, was er gesehen hat, schalte ich dann entweder um auf freudigen Rückruf, im Notfall auf den superfreudigen Notfallrückruf, der ihm einen Apport anbietet. Ich schreie nie hinterher. Habe ich mal, ist unsinnig, weil:

Die Chancen auf ein Befolgen des Hinterherschreiens stehen 50:50; entweder kommt er, ist aber sichtlich eingeschüchtert (Schreien=die Alte ist sauer), oder er ignoriert mein Hinterherschreien. Beides ist kontraproduktiv, denn ich will ja erreichen, dass mein Amigo kommt, immer, und das gerne.

 

Beispiel 4: Gleiche Situation wie Beispiel 3, allerdings sehe ich auf dem Feld ein Tier (Ente, Hase, Reh). Jetzt kommt es darauf an, in welchem Stadium des Beutefangverhaltens mein Amigo ist. Beobachtet er noch und überlegt "Jagen oder nicht Jagen das ist hier die Frage...", dann bekommt er ein "Nein - Sitz!" oder auch "Nein - Hier". Steht er kurz vor der Explosion, dann gibt es ein freudiges "Amigo - Hiehiiier!". Ist er schon durchgestartet, gibt es den superfreudigen Rückruf, der einen Apport anbietet.

Natürlich könnte ich auch statt des "Nein" in Kombination mit einer Handlungsanweisung nur die Handlungsanweisung geben. Ich kann aber in dem Moment die Gedanken meines Hundes lesen - er will JAGEN, und ich will dass er weiß dass ich das weiß und nicht will. Ich habe die Hoffnung, dass mein Hund irgendwann mal lernt, dass seine Alte selbständiges Jagen nicht will, sondern nur das gemeinsame Jagen - und das wird eröffnet, indem ich eine Beute benenne. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt :D

 

Edit: Und klar - meine 2% habe ich auch :)

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@ marcolino: 1-3 mache ich genauso, und das sind eben die Situationen wo ich möchte dass Lia gut reagiert. Naja, bei Pferd auch. Denke mir, wenn das grundsätzlich Programm ist( "die Olle fordert es eh ein, kann ich es auch gleich machen") hab ich bessere Karten.

Zu 4) hab ich eine Frage: ich mach auch JKT, und dann benenne ich die Sichtung mit 'Scan-Okay-Prima'. 'Jagd Aus' schiebe ich ggf hinterher. Dann folgt ein 'See' für Blickontakt und Keksabholung bei mir. Dann darf sie ggf nochmal scannen, manchmal ist auch 'Shuffle okay'( Stöbern).

Du schreibst, dass Du Beutesichtung nur benennst wenn auch jagen okay ist, hab ich das richtig verstanden? Überlege jetzt... was ich gelesen hab dazu...was Sinn macht... Ob ich den Hund verwirre durch die initiale Bestätigung, ob ich erst 'Jagd Aus' Ansagen müsste und 'Scan okay' danach? Hatte schonmal 'ne Abdüse, wo der Rückruf nicht funktioniert hat, da war mein 'J.A.' zu spät.

Aus dem Apport/Beutesuchspiel macht sie sich nicht genug,da such ich noch nach einer Alternative. Ich glaub, sie ist eher der Reizangel-Typ, davon bin ich aber nicht begeistert.( Angst vor Verletzungen). Hmmm...

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Zu 1-3 "dann kann ich es auch gleich machen" gibt es so eigentlich bei 1-3 nicht.

 

Bei 1 löse ich eine Verhaltenshemmung aus, Vasco unterbricht seine Vorwärtsbewegung und wartet ab, wie sich die Situation entwickelt.

Was er nicht wissen kann: Ich weiß, dass ein Hund der sitzt weniger schnell in die Vorwärtsbewegung geht als ein Hund der steht. Deshalb habe ich z.B. nie das Kommando "steh" konditioniert. Um zu untermauern, dass ich jetzt KEINE Vorwärtsbewegung will, bitte ich ihn noch mal darum, sich hinzusetzen. Für ihn heißt das übersetzt: "Warte ab, bis ich die Situation weiter gescannt habe.". Deshalb auch ein "Bleib", wenn ich meine, das Warten dauert ihm jetzt zu lang.

Außerdem teile ich den Menschen, die dort ankommen, mehrere Botschaften mit.

- mein Hund kann von mir "kontrolliert" werden

- ich sehe eine Notwendigkeit, ihn zu "kontrollieren"

- ich möchte etwas von diesen Menschen

 

Ein Platz habe ich nie konditioniert in diesen Situationen, weil sich mein Hund durch ein "Platz" in den Augen des anderen Hundes möglicherweise "klein" macht. Damit KÖNNTE ich dem Handlungspielraum für die weiteren Interaktionen VIELLEICHT eine Richtung geben, die ich nicht unbedingt wünsche. Bei manchen Hunden legen sich meine Hunde auch schon mal von sich aus ins "Platz". Bei welchem Hund sie das für angebracht halten, sollen sie aber selber entscheiden dürfen.

 

Dazu kommt noch: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sogar mir völlig fremde Hunde oft mitbekommen, was ICH da tue. Hunde teilen sich auf ihre Art Signale mit, die wir Menschen entweder nicht sehen oder auch nicht "übersetzen" können. Kommt von mir eine Handlungsanweisung, die trotz der bis dahin ausgetauschten "Informationen" der Hunde das Handeln MEINES Hundes beeinflusst, so bekommt der andere Hund dies häufig mit.

 

Ich bin da, ich bin präsent, ich sehe euch, ich gehöre dazu.

Führt oft dazu, dass auch fremde Hunde meine Meinung zumindest interessiert :) 

 

Bei 1 lasse ich meinen Hunden also einen großen Handlungsspielraum, in dem sie selber entscheiden dürfen. Ob sie sich anders entscheiden, hängt dabei vom anderen Hund ab, agiert dieser so, dass ein Befolgen des "Sitz" absolut unsinnig ist, dann soll meine Bitte sie nicht von einer besseren, weil in der Situation angebrachten Reaktion blockieren. Mein Wunsch ist kein Befehl.

 

Über das gemeinsame Erleben haben meine Hunde die Erfahrung gemacht, dass dieses Abwarten im Sitzen eine super Ausgangssituation für das weitere Vorgehen ist. Das kann auch mal heißen, dass angeleint und zur Seite gegangen wird. Das wird problemlos akzeptiert, auch wenn die Hunde  schon eine andere "Absprache" getroffen haben. 

 

Bei 2 teile ich meinen Hunden mit, dass es jetzt keinen Handlungsspielraum gibt, sondern dass ich die Situation so einschätze, dass ein Distanzhalten zwingend nötig ist. Das ist z. B. der Fall wenn ich sehe, dass der andere Halter etwas Schwierigkeiten mit dem Verhalten seines Hundes hat. Das sagt nicht immer etwas Negatives aus - manchmal ist ein Hund ja in der Phase, wo er total am Rad dreht vor Freude, weil er einen guten Spielepartner in meinem Hund erkannt hat. Die Halter sind nicht immer amused über ein solches Verhalten mit ihrem Hund. Bleibt mein Hund auf Distanz - obwohl er erkannt hat: "Der will echt nur Spielen, juchhu!" - dann erhöhe ich nicht noch den Druck beim anderen Hund und damit bei dessen Haltern, indem ich meinen Hund die Distanz zu ihnen verkürzen lasse.

Aus der Distanz können wir dann gemeinsam überlegen, was wir daraus machen. Ich habe da schon oft den Satz zu hören bekommen: "Aber unserer ist sehr wild!", was mir nichts anderes sagt als: Diese Menschen hatten schon mal Ärger wegen ihres Hundes. Das lässt sich super im Gespräch aufklären, um dann einen gewünschten Kontakt planvoll-überlegt anzugehen, z. B.

 

Bei 3 geht es mir tatsächlich darum, meinem Hund mitzuteilen: Ich weiß was du gerade tun willst, und das gefällt mir nicht. Überlege dir etwas Anderes. Funktioniert. Allermeistens. Wo nicht, habe ich alternative Handlungsweisen.

Da ich mein Umfeld immer aufmerksam im Blick habe, bekomme ich oft mit, was das Interesse meiner Hunde weckt, und wo sie dann gerne hinwollen. Mit der Namensansprache in Verbindung mit dem "Nein" weiß mein Hund: "Mist - die Alte hat's wieder gemerkt  :rolleyes: ".

 

Manchmal kann ich auch an der Körperhaltung meiner Hunde ablesen, welche Hormone gerade die Handlung übernehmen. Amigo hat eine retrievertypische Jagdhaltung - da brauche ich selber nix im Umfeld zu sehen, da weiß ich: Der hat mindestens etwas hochinteressantes in der Nase, vielleicht auch mit einem dazu passenden Geräusch verstärkt. 

Oder mein Vasco: Giraffenhals, vibrierende Nase, Herzchen in den Augen, weit geschwungene Rute: Die Dame seines Herzens möchte den charmanten Rüden UNBEDINGT kennenlernen - und das beruht auf Gegenseitigkeit.

Will ich aber nicht, wenn die Hündin in den Stehtagen ist  B) Da transportiert mein "Nein" eindeutig die Botschaft, dass ich jegliche aufkeimende Fortpflanzungsbegierde an der Durchführung hindere - notfalls mit Anleinen :)

 

Habe ich da schon mal die Geschichte von meinem alten Marco und der Hofhündin erzählt?

 

Diese Hofhündin ist eine Zicke wie sie im Buche steht. Alle Hunde auf dem Hof werden geduldet, solange sie nicht näher als 20m an sie ran gehen. Sollte es jemand wagen, auf ihrem Grund und Boden diese Distanz zu ihrer Hoheit zu unterschreiten, so wird er mächtig angezickt.

Dann war die Hündin läufig, aber laut Aussagen ihrer Besitzer noch nicht in den Stehtagen, "da kann nix passieren".

Marco wurde auch wie üblich von ihr erstmal angezickt, obwohl er nur einen kurzen Seitenblick zu ihr riskierte. Die Hündin handelte gerne prophylaktisch  :rolleyes:

Damit war für uns Menschen klar, da passiert nix was unerwünscht ist, und widmeten uns einem gemütlichen Plausch.

Dennoch hielt ich die Hunde im Auge, auch deshalb, weil der Hof zur Straße hin offen ist und ich eine Herzattacke erleide, wenn ich mal einen Moment lang meinen Hund nicht sehen würde.

 

So bekam ich folgendes "Gespräch" unter den Hunden mit:

 

Die Hündin stolzierte langsam, aber zügig auf die Rückseite des Stalltraktes zu, dabei immer mal eine kurzen Blick über die Schulter zu Marco.

Marcos Schlappohren stellten sich langsam auf.

Um die Ecke verschwunden, tauchte dann der Kopf der Hündin wieder auf, heftig blinzelnd in Richtung Marco.

Dessen Schlappohren standen nun fast:

 

Marco: "Iiiiich? Meinst du miiich???"

Hündin: "Boah ja ey, komm rüber, Schnuckelchen!"

Marco machte zwei zaghafte Schritte in die Richtung der unerwarteten Herzdame ...

Marco: "Ehrlich?? Dein Ernst? Ich soll zu DIR kommen?"

Hündin: "Boah Kerl, steh nicht so auf der Leitung - komm endlich, bevor die Menschen das merken!!!"

 

Marco konnte sein Glück immer noch nicht fassen und bewegte sich langsam auf die Hündin zu ... als ich ihn ansprach:

"Marcooo - ich seh dich, und du gehst jetzt bitte nicht dahin!"

 

Die schlappigen Stehohren klappten in ihre natürliche Haltung zurück, und Marco machte bedröppelt kehrt, nicht ohne noch einen letzten, schmachtenden Blick der Hündin zuzuwerfen *ooooooch*

 

Ich schwöre, in der Sprechblase über der Hündin Kopf stand geschrieben: "DU VOLLTROTTEL  :angry: - MUSSTEST DU SO LANGE AUF DER LEITUNG STEHEN, BIS DIE DOOFEN MENSCHEN DIES ENDLICH AUCH MITBEKAMEN!  :wall:  Ich hätte soooo gerne kleine Kinder von dir gehabt ... !"

 

Ich habe mich innerlich abgerollt vor Lachen :D

Allerdings waren wir Menschen schon sehr erstaunt über die Finesse der Hündin, mit der sie uns Menschen austricksen wollte ... das war schon verdammt schlau gehandelt von ihr - erst deutlich zur Schau stellen: "Ich bin noch nicht so weit!" - und dann still und heimlich ein tête-à-tête anzuleiern.

 

zu 4) Ich mache Dummytraining, um die Jagdbedürfnisse meiner Hunde zu bedienen. Dummytraining ist immer Teamarbeit, wobei der Mensch bestimmt, welche Beute erbracht werden soll. Hier gehe ich mit der intrinsischen (innerlichen, genetisch veranlagten) Motivation meiner Hunde, Beute zu apportieren und zu Tragen. Dabei ist das Bringen-Wollen der Beute zum Menschen eigentlich sehr leicht anzustupsen. Beim Welpen siehst du noch, dass er noch gar nicht weiß, wie gerne er die Beute seinem Menschen bringt - dass muss er erst LERNEN.

Vasco war schon fast Drei, als ich mit ihm das Apportieren anfing. Zu diesem Zeitpunkt hat ihn Apportieren überhaupt nicht interessiert. Ihm habe ich das betont spielerisch nahegebracht - heute ist er derjenige, der sehr gezielt seine Fähigkeiten einsetzt, um mit großer Ausdauer ein Apportel zu finden und zu mir zu bringen.

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Danke, marcolino. Wie ich ihr den Apport/Suche spielerisch schmackhaft machen kann, muss ich mich mal mit beschäftigen.

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Bei Vasco hat folgender Trick funktioniert: 

 

Ausgehend von einem Zergelspiel mit einem weichen Apportel (Tau, Tuch, weiches Spielzeug) habe ich dieses Zergel während des Spiel ein kleines Stück von mir weg geworfen, am Anfang ein bis zwei Meter. Ich kenne keinen Hund, der dann nicht sofort hinwetzt und es aufnimmt. Dann habe ich sofort zum weiteren Zergeln aufgefordert. 

 

Dazu durfte der Hund dann auch ruhig NICHT sofort kommen - egal, ich habe weiter ermuntert, das Spiel mit mir fortzuführen. Im Zweifelsfalle habe ich mich einem zweiten Apportel gewedelt, welches ich "zufälligerweise" dafür parat hatte. (Dieses Wedeln mit einem weiteren Apportel bietet sich auch für Hunde an, die gerne mal mit dem ersten Apportel auf Wanderschaft gehen - alleine Spielen ist doof ;) ).

 

Bei meinen Hunden wirkt diese Ermunterung, sie ist so konditioniert und wird eindeutig als Aufforderung zum Spiel verstanden: Vorderkörpertiefstellung. Muss der Hund aber erst verstehen lernen - keine Ahnung, ob dein Hund das kennt, meine kennen es von Welpenbeinen an.

 

Mit diesem Spiel habe ich die Grundvoraussetzung für das Aufnehmen und Bringen eines geworfenen Gegenstandes mit überaus viel Freude konditioniert. Irgendwann habe ich dann beim Werfen das Signalwort "Apport" zeitgleich gesagt. So wird mit dem Wort automatisch die Handlungskette "Hin zum Apportel, Aufnehmen und Bringen" verbunden.

Die Wurfdistanz habe ich dann langsam vergrößert, aus 1m wurden dann nach und nach 10m.

 

Irgendwann habe ich das Zergeln nach und nach weggelassen (mal gezergelt, mal nicht gezergelt), sondern mit dem Apportel nur noch rumgewedelt, aber so, dass der Hund nicht drankam, und dann geworfen mit dem Kommando "Apport".

 

Wenn der Hund nach dem Aufnehmen zögerte, zu mir zu kommen, bin ich etwas in gebückte Haltung gegangen, habe mich rückwärts vom Hund weg bewegt und ihn ermuntert, zu mir zu kommen.

 

Viele Hunde lassen das Apportel vor dem Besitzer fallen, manche auch schon 2m vom Mensch entfernt. Das ist erst mal egal.

Das Bringen wird immer belohnt, will man sich später das Apportel immer in die Hand geben lassen, so wird diese Teillektion später gesondert geübt.

Manche Hunde halten das Apportel auch von sich aus fest, geben ungern ab. Da gibt es dann IMMER einen Tausch, nie mit Zwang. Getauscht werden kann entweder mit einem Leckerchen, oder aber mit einem anderen Apportel.

 

Diese Übungen sollen viel Spaß machen, sowohl Mensch als auch Hund. Bei manchen Hunden reicht EINE Wiederholung aus, eine weitere Wiederholung ist für sie langweilig. Lieber kurz und aufhören, solange der Hund noch mit Spaß bei der Sache ist, als zu viele Wiederholungen, bei denen der Spaß verloren geht. Dann lieber kurz und mehrfach am Tag, dann bleibt die Spiellaune erhalten.

 

Hm - das mal als Anmerkung, ohne Themenbezug: Ich sehe oft, dass Menschen irgend welche Sachen mit ihren Hunden zu lange üben.

Irgendwann lässt die Konzentration nach, und damit auch die Freude, die sonst empfunden wird am gemeinsamen Tun.

 

Ich habe auch schon so manches Mal eine 60-minütige Dressurstunde mit meinem Pferd nach 30 oder 40 Minuten beendet, weil ich ein erfolgreiches Ergebnis hatte, das an dem Tag in der Stunde nicht mehr zu toppen war. 

 

Bei Manchen führt zu lang auch ins Überdrehen, was genauso kontraproduktiv ist.

 

Ich handel immer nach der Faustregel: Das Gefühl, welches zum Zeitpunkt des Aufhörens da war, wird in den Beginn der nächsten Übungseinheit mit transportiert.

 

Perfekt dürfen gerne die Anderen sein - ich will Spaß, für meine Tiere und mich :)

 

Ach ja - einen Ball halte ich für die oben beschriebene Übung auch für wenig sinnvoll - ein Ball rollt weiter, womit der Hund möglicherweise das "Nachhetzen" lernt. Ein Apportel bleibt immer an dem Platz, an dem es gelandet ist. Im Dummysport ...

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Ich handel immer nach der Faustregel:

Das Gefühl, welches zum Zeitpunkt des Aufhörens da war, wird in den Beginn der nächsten Übungseinheit mit transportiert.

 

 

Das möchte ich nochmal hervorheben, weil das meiner Meinung nach beim Lernen ein ganz entscheidender Faktor ist.

Danke dafür!

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Danke sehr, marcolino! Lia kennt Apport, scheint nur nicht soviel Spaß dran zu haben. Ich hab sie dann auch gelassen und das Teil wieder eingepackt. Hier geht es ja darum, die Rückkehr attraktiv zu machen im JKT. ZZergeln liebt sie,sie fordert zuhause gerne zum Spielen auf. Also werd ich draußen mal den Apport aus dem Zergeln probieren und dann das Zergeln zurückbauen. Geeignetes spieli haben wir.

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