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Unter welchen Bedingungen nutzen Hunde Schwäche aus?


Gast

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Da dieses Thema in einem anderen Thread aufgetaucht ist und ich daran interessiert bin, die Zusammenhänge gemeinsam zu hinterfragen, lade ich zum Austausch ein.

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Was ist hier mit Schwäche gemeint?

Willenlosigkeit? Irgendeine Form der Unfähigkeit? Unentschlossenheit? Wankelmut? Furcht?

 

Natürlich nutzen Hunde verschiedene sich bietende Gelegenheiten, um einen Vorteil zu gewinnen. Ausnutzen ist in meinen Augen aber eine fiese Interpretation, die einem allerdings nur in den Sinn kommen kann, wenn man davon ausgeht, dass der Hund böswillig und hinterlistig handelt.

 

Das tut er aber nicht, das sollten wir wissen, deshalb finde ich die Formulierung der Frage an sich etwas unglücklich.

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gebemeinensenfdazu

Dazu würde ich das Proll-Schnapper Beispiel von mir zählenhttp://www.polar-chat.de/hunde/topic/103774-mittels-der-eigenen-haltung-handlungsalternativen-aufzeigen/page-12

das war nicht das erste Mal, daß er geschnappt hat und Kinder waren wohl besonders gefährdet. Der hatte insgesamt zuwenig Beschäftigung/Abwechslung (kam selten raus) und pöbelte halt gerne am Zaun, hatte weder Angst noch ausgeprägte Sensibilität. Ich würde sagen ihm war langweilig und dann kam halt jemand, "bei dem was gehen könnte". Ging wie beschrieben nicht, wurde dann auch nie wieder versucht.

 

 

Wenn ich den Faktor ererbte Verhaltensauffälligkeit in dem Ursprungsthread (und überhaupt die betreffenden Hunde und Personen) mal rauslasse, bleibt die Sache mit dem Sich-Durchsetzen-Müssen übrig.

Ich denke Souveränität ausstrahlen ist wichtig, um zu überzeugen. Mitunter wirkt eine verärgerte Geste und ein Jetzt-aber-Durchsetzen-Müssen aber gar nicht souverän. Wenn ich damit dann trotzdem durchsetze, fehlt das Überzeugungsmoment. Und das braucht es, damit der Hund nicht meint, selber regeln zu müssen.

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Der Hund nutzt doch da keine Schwäche sondern hat eher nen Knacks weg wg der Haltungsbedingungen. Würd das eher unter Frust verbuchen.

Klassisches Beispiel für mich das der/die Halter ihren Job nicht machen.

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Bär hat mir mal meine Leberkässemmel gemopst beim Gassi. Kommt davon wenn man während dem Gassi Essen+telefonieren muss und sich hetzen lässt wg nem Termin.

Hatte den Arm samt Semmel nach unten gehalten und zack weg war sie....

Überlassen hab ich sie ihm aber nicht...das ging entschieden zu weit ;)

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Dazu würde ich das Proll-Schnapper Beispiel von mir zählenhttp://www.polar-chat.de/hunde/topic/103774-mittels-der-eigenen-haltung-handlungsalternativen-aufzeigen/page-12

das war nicht das erste Mal, daß er geschnappt hat und Kinder waren wohl besonders gefährdet. Der hatte insgesamt zuwenig Beschäftigung/Abwechslung (kam selten raus) und pöbelte halt gerne am Zaun, hatte weder Angst noch ausgeprägte Sensibilität. Ich würde sagen ihm war langweilig und dann kam halt jemand, "bei dem was gehen könnte". Ging wie beschrieben nicht, wurde dann auch nie wieder versucht.

 

 

Wenn ich den Faktor ererbte Verhaltensauffälligkeit in dem Ursprungsthread (und überhaupt die betreffenden Hunde und Personen) mal rauslasse, bleibt die Sache mit dem Sich-Durchsetzen-Müssen übrig.

Ich denke Souveränität ausstrahlen ist wichtig, um zu überzeugen. Mitunter wirkt eine verärgerte Geste und ein Jetzt-aber-Durchsetzen-Müssen aber gar nicht souverän. Wenn ich damit dann trotzdem durchsetze, fehlt das Überzeugungsmoment. Und das braucht es, damit der Hund nicht meint, selber regeln zu müssen.

 

Der Punkt ist m.E., wenn man es ständig irgendwie laufen lässt und dann meint, man müsse sich irgendwo später durchsetzen, weil der Hund knurrt, ist es in aller Regel (Ausnahmen mag es geben) relativ schwierig, vom Hund noch ernst genommen zu werden. Das souveräne Verhalten muss möglichst durchgängig im Alltag sein, sonst sagt der Hund nämlich sinngemäß "WIE BITTE du willst mir auf einmal sagen, was ich zu tun oder zu lassen habe, seit wann das denn bitte!" Gibt natürlich Hunde, die dann weniger so reagieren, aber eben auch welche, die dann gar keinen Spaß mehr verstehen. Insofern würde ich auch nicht erst ansetzen, wenn der Hund mir mit Knurren zu verstehen gibt, dass er die Couch beansprucht.

 

Wobei grad hier immer die Frage ist, ist es jetzt wirklich das, denn meist ist es nämlich einfach so, dass Hund gelernt hat, die Couch wird vom HH verteidigt und zwar wird HH dann immer ziemlich komisch ruppig und irgendwann reagiert Hund natürlich präventiv. Ich glaub bei Suzann Clothier kann man das gut nachlesen. Gibt aber bitteschön auch Hunde, wo es eben schon um eine Raumbeanspruchung geht (und grad HSH gehören da schon eher dazu) und da sind die Wurzeln dann auch im allgemeinen Umgang mit dem Hund zu suchen. Wenn sowas also öfter vorkommt, würd ich den Alltag überdenken und es nicht nur bei der Couch belassen.

 

Ein Beispiel z.B. wo man bereits Schwäche zeigt und der Hund dann weiß, bei anderen Gelegenheiten könnt ich damit durchkommen. Kämmen oder Nagelschneiden oder Duschen, Zecken entfernen etc. Der Hund versucht sich der Prozedur zu entziehen (schnappen, knurren) und der HH gibt auf. Ich sag nicht, dass man sich mit Gewalt durchsetzen muss, sondern, dass man sich nicht beeindrucken lassen darf, dann eben in kleinsten Schritten ein Etappenziel einfahren, z.B.muss ja nicht der gesamte Hund gekämmt werden oder alle Nägel geschnitten werden, der Hund weiß ja auch gar nicht was unsere genaues Ziel ist,  könnte ja von Haus aus sein,nur die linke Daumenkralle zu schneiden, oder nur einmal mit dem Kamm durchs Haar gehe oder auch nur den Kamm ans Haar ansetze. Danach gibt es dann Belohnung. Aber nur weil er knurrr oder gar schnappt, dann erschrocken zurückweichen, oder auch aggressiv reagieren oder auch die Ruhe verlieren, sind Zeichen von Schwäche, weichen, damit lernt er, wenn ich mich widersetze, hört sie auf bzw. sie lässt sich einschüchtern/verunsichern, dann hat man irgendwann eben auch ein Problem mit der Couch unter Umständen. 

 

Andere Beispiele, Kommandos aussprechen und es dann auf sich beruhen lassen, wenn Hund grad andere Interessen pflegt. Oder aber Hund zeigt Interesse und macht sich uns bemerkbar, wir bekommen es aber nicht mit, ignorieren es, missverstehen es, reagieren inadäquat, z.B. Hund blickt uns an, weil er ein Problem erkannt hat, statt dass wir uns um das Problem kümmern, loben wir ihn mit Leckerlie für den Blick, das ist aber nicht das, was er von uns erwartet als souveräner Beschützer, etc. Auch nicht förderlich für ein souveränes Bild beim Hund. So addiert sich eins zum anderen und am Ende hat man einen Hund, der überzeugt ist, dass man relativ wenig auf die Reihe bekommt und er sich besser gleich um die wichtigen Dinge selbst kümmert, wie Besucher, Revier einnehmen, und schon gar nicht lässt er sich dann Spaß und Privilegien nehmen etc.

 

Und vergessen darf man auch nicht, Hunde beobachten uns, und wenn wir uns im Alltag mit anderen Menschen z.B. den Kindern nicht souverän geben, macht das auch was beim Hund!

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gebemeinensenfdazu

Der Hund nutzt doch da keine Schwäche sondern hat eher nen Knacks weg wg der Haltungsbedingungen.

Ich bin da vorher 2 Monate jeden Tag durchs Tor und der Hund hat zwar gebellt, jedoch sonst war nichts weiter. Nur an diesem einen Tag, wo ich wirklich ziemlich mitgenommen und verheult war, kam kein Laut, sondern er schnappte hinter meinem Rücken in die Hand. Das war sonst, d.h. unverheult etc. nicht und ehrlich gesagt das einzige Beispiel, was mir zu "Schwäche" einfiele, "ausnutzen" ist eher was für Menschen.

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Irgendwie ist doch hiermit schon alles gesagt:


Natürlich nutzen Hunde verschiedene sich bietende Gelegenheiten, um einen Vorteil zu gewinnen. Ausnutzen ist in meinen Augen aber eine fiese Interpretation, die einem allerdings nur in den Sinn kommen kann, wenn man davon ausgeht, dass der Hund böswillig und hinterlistig handelt.

 

Das tut er aber nicht, das sollten wir wissen, deshalb finde ich die Formulierung der Frage an sich etwas unglücklich.

:)

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