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Unter welchen Bedingungen nutzen Hunde Schwäche aus?


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chibambola, und alles das geht beim Shiba nicht. Der nimmt dich dann nicht mehr ernst, wenn du dich da "durchsetzt" - und genau so habe ich Estrays "kleinkariert" verstanden.

Im Gegenteil, zwingst (die Beschreibung klingt nach Zwang) du den Shiba ein Kommando auszuführen, wird er sich immer weiter verweigern, zwingst du ihn etappenweise sich bürsten zu lassen, wieder sich noch mehr weigern. Und ein Knurren kommt bei diesen Hunden schnell, und noch schneller setzen sie nach, wenn man meint, das hat kein Gewicht.

Ich habe ein gänzlich anderes Bild von Hunden, ich will gar nicht 24/7 "Souveränität" ausstrahlen müssen, ich will auch einfach mal Schwäche zeigen können, wenns mir nicht gut geht. Hat bei mir noch kein Hund ausgenutzt, gerade auch die Problemhunde nicht. Wie man in den Wald hineinruft...

Aber gut, man wollte mir beim Malamuten auch erzählen, ich müsse mich durchsetzen. Ich hab's auf meine Weise gelöst. meine "Schwäche" wurde definitiv nicht "ausgenutzt", obwohl oder gerade weil der Hund mit den "Mätzchen durchgekommen ist". ;)

Er fühlte sich respektiert. Und dehalb schenkte er mir seinen.

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Der Punkt ist m.E., wenn man es ständig irgendwie laufen lässt und dann meint, man müsse sich irgendwo später durchsetzen, weil der Hund knurrt, ist es in aller Regel (Ausnahmen mag es geben) relativ schwierig, vom Hund noch ernst genommen zu werden. Das souveräne Verhalten muss möglichst durchgängig im Alltag sein, sonst sagt der Hund nämlich sinngemäß "WIE BITTE du willst mir auf einmal sagen, was ich zu tun oder zu lassen habe, seit wann das denn bitte!" Gibt natürlich Hunde, die dann weniger so reagieren, aber eben auch welche, die dann gar keinen Spaß mehr verstehen. Insofern würde ich auch nicht erst ansetzen, wenn der Hund mir mit Knurren zu verstehen gibt, dass er die Couch beansprucht.

 

Ich würde das z.B. völlig anderes interpretieren.

 

 

Ein Beispiel z.B. wo man bereits Schwäche zeigt und der Hund dann weiß, bei anderen Gelegenheiten könnt ich damit durchkommen. Kämmen oder Nagelschneiden oder Duschen, Zecken entfernen etc. Der Hund versucht sich der Prozedur zu entziehen (schnappen, knurren) und der HH gibt auf. 

 

Keiner meiner drei Hunde hatte ein so großes Problem mit der Pflege, dass sie knurren hätten müssen, aber auch das hätte ich respektiert, weil ich auch andere Beschwichtigungssignale wahrnehme und respektiere. (Blick abwenden z.B.) Und dann übe ich daran, meinem Hund das möglichst angenehm zu machen. Das hat für mich mit Stärke oder Schwäche nichts zu tun.

 

Es besteht in meinen Augen auch wenig Zusammenhang zwischen dem Aufzwingen einer Pflege, bzw. der Vermeidung davor und beispielsweise einem auszuführendem Signal.

 

Ich respektiere es in der Regel schon, wenn mein Hund auf irgendwas grade keine Lust hat. Darf er. Man kann das doch gar nicht so pauschalisieren, vielleicht hat man nur nicht richtig trainiert, die richtige Belohnung gefunden, vielleicht ruft man das Signal in einer Situation ab, in der der Hund es (noch) nicht schaffen kann.... 

Und trotz dieser Eventualitäten dürfen meine Hunde "nein" sagen. Das finde ich immens wichtig und ich kann kein Ausnutzen seitens meiner Hunde feststellen. Im Gegenteil.

 

Möchte mich daher auch Juline und kareki anschließen.

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Davon, den Hund zu zwingen ein Komando auszuführen, hat Chibambola in meinen Augen gar nicht gesprochen. Ich gehe davon aus, dass sie es ähnlich meint wie im Beispiel mit dem Kämmen oder Krallen schneiden. Shibas kenne ich zu wenig (nur zwei und die sind aus meiner Sicht völlig unproblematisch), aber HSHs kenne ich ein bisschen, kann also nur davon reden. Dass HSHs eine "eigene" Einstellung zu Kommandos haben oder generell nicht ganz so "funktionieren", wie man es von Hunden gewohnt ist, muss man allerdings nicht wissen, wenn man noch nie mit so einem Hund sein Leben geteilt hat, kann man wahrscheinlich auch gar nicht wissen. (Ich weiß dafür nicht, wie Chis so ticken, hatte noch nie einen, kenne nur einen näher und der ist einfach nur süß.)  Chibambola schreibt aber einiges, was für mich als HSH-Halterin durchaus stimmig ist:

 

...Das souveräne Verhalten muss möglichst durchgängig im Alltag sein, sonst sagt der Hund nämlich sinngemäß "WIE BITTE du willst mir auf einmal sagen, was ich zu tun oder zu lassen habe, seit wann das denn bitte!"...

 

...Hund versucht sich der Prozedur zu entziehen (schnappen, knurren) und der HH gibt auf...

 

...sich nicht beeindrucken lassen ...

 

...z.B. Hund blickt uns an, weil er ein Problem erkannt hat, statt dass wir uns um das Problem kümmern, loben wir ihn mit Leckerlie für den Blick, das ist aber nicht das, was er von uns erwartet als souveräner Beschützer (Anmerkung: souverän ja, Beschützer eher nein), etc. Auch nicht förderlich für ein souveränes Bild beim Hund. So addiert sich eins zum anderen und am Ende hat man einen Hund, der überzeugt ist, dass man relativ wenig auf die Reihe bekommt und er sich besser gleich um die wichtigen Dinge selbst kümmert...

 

Anderes würde ich nicht so sehen:

 

...Gibt aber bitteschön auch Hunde, wo es eben schon um eine Raumbeanspruchung geht (und grad HSH gehören da schon eher dazu) und da sind die Wurzeln dann auch im allgemeinen Umgang mit dem Hund zu suchen. Wenn sowas also öfter vorkommt, würd ich den Alltag überdenken und es nicht nur bei der Couch belassen...

 

...Kommandos aussprechen und es dann auf sich beruhen lassen, wenn Hund grad andere Interessen pflegt...
 

 

"Raumbeanspruchung" würde ich es nicht nennen. Vielleicht den Raum nutzen, den niemand ernsthaft haben will. Oder nach außen: Den Raum füllen, den sonst niemand ernst nimmt, die Verantwortung übernehmen, die sonst keiner sieht. ... Schwer zu erklären. Die Wurzeln liegen dann sicher im allgemeinen Umgang mit dem Hund, der aber aus einer inneren Haltung kommen muss, die man nicht verschieben, delegieren oder an andere Schauplätze verlagern kann. Daher macht es für mich wenig Sinn, den "Alltag" zu überdenken, wenn schon dann seine eigene Einstellung. Es bringt bei diesen Hunden gar nichts, irgendwo anders "herumzubasteln", die wollen nur wissen: Kannst du das Problem hier und jetzt lösen? Kannst du nicht? Dann mach ich's selbst. Ist deine Entscheidung sinnvoll? Nein? Dann entscheide ich.

 

Das hat für mich gar nichts damit zu tun, dass diese Hunde "Schwäche" "ausnützen". Sie springen eher ein, wenn man selbst schwach ist. Die Familie schützen, für Ruhe und Ordnung sorgen, das ist ihr Job. Den nehmen sie sehr ernst. Kommandos müssen Sinn machen, sonst werden sie nicht befolgt, ausser man hat sich genug Vertrauen erarbeitet, dann kann der Hund auch mal einfach so gehorchen ... und sich dabei denken: "Heut spinnt sie wieder, aber mei, lass sie halt." ;-) ... Man sollte sich bei der Nichtbefolgung von Kommandos also durchaus zuerst einmal fragen, ob dieses Kommando in der momentanen Situation tatsächlich sinnvoll war und ob die "anderen Interessen" des Hundes nicht vielleicht im Sinne seines Jobs nicht doch ein bisschen sinnvoller sind. Beschützt wollen diese Hunde nicht werden. Das können sie selbst besser, da sollte man sich besser nicht einmischen, wenn man sich nicht als völliger Idiot outen will. ;)

 

So weit so allgemein und nur für ein gewisses "Gespür". Mir liegen diese Hunde und sie liegen mir am Herzen. :) Aber sie sind natürlich auch alle anders. Ich habe HSHs kennengelernt, die nichts anderes wollten, als zu tun, was man ihnen sagt, und welche, denen ein Blick schon zu viel Einmischung in ihre Angelegenheiten war. Gemeinsam ist ihnen aber diese "Ernsthaftigkeit", das "Richtige" zu tun.

 

 

 

Souveränität halte ich schon für sehr wichtig. Das heißt nicht, keine Schwäche zu zeigen. Wer das nötig hat, ist eh nicht souverän. Für mich heißt es nur: Dann da zu sein, wenn es wichtig ist - und dann meine Schwäche mal kurz zurückzustellen. Ich glaube, dass alle Hunde (also nicht nur HSHs) Menschen mit Rückgrat brauchen, an die sie sich anlehnen können, wenn sie selbst nicht mehr weiter wissen.

 

Um die Frage zu beantworten, unter welchen Bedingungen Hunde Schwäche ausnützen:  Unter keinen. Es sind Hunde, keine Menschen.

Um die weniger suggestive Frage zu beantworten, unter welchen Bedingungen Hunde unsere Schwächen nicht ausgleichen müssen: Wenn wir ihnen Halt geben.

 

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Davon, den Hund zu zwingen ein Komando auszuführen, hat Chibambola in meinen Augen gar nicht gesprochen. 

 

 

Steht da ja auch gar nicht.  :blink:

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(Super, dass alle immer völlig unproblematische Shibas kennen wollen... Und die immer aus dem Hut gezaubert werden. der Shiba verweigert nicht sinnvolle Signale und wenn man drauf beharrt, findet er sie noch unsinniger - OT Ende)

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Steht da ja auch gar nicht.  :blink:

Ich habe so interpretiert, da man ja auf das Kommando bestehen soll, um souverän zu wirken? Wie mache ich das? Nötigen, wenn der Hund sich partout weigert? Ich kann ihn bitten oder überreden/bestechen, aber wenn das nichts bringt, geht nur noch Zwang, ums durchzusetzen...

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(Super, dass alle immer völlig unproblematische Shibas kennen wollen... Und die immer aus dem Hut gezaubert werden. OT Ende)

 

Viel interessanter ist doch der Umkehrschluss. Dass ein Shiba problematisch wäre, wenn er sich seinem Wesen entsprechend verhalten würde. Die Einsicht, dass nicht jeder Mensch für jede Hunderasse geschaffen ist, täte es auch. :)

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Steht da ja auch gar nicht.  :blink:

 

Doch, steht da:

 

zwingst (die Beschreibung klingt nach Zwang) du den Shiba ein Kommando auszuführen

 

 

(Super, dass alle immer völlig unproblematische Shibas kennen wollen... Und die immer aus dem Hut gezaubert werden. OT Ende)

ICH kenne NUR! zwei, hab ich geschrieben (und dass ich deshalb nicht über Shibas reden kann, nur über HSHs. Um die ging es im Ausgangsthread OT). Kann eh sein, dass diese zwei Shibas  die einzigen unproblematischen der Welt sind... Und? Ich kenne völlig unproblematische HSHs, bringt mein Weltbild doch nicht durcheinander.

 

 

Nachtrag: Oh Gott, den einzigen Chi, den ich näher kenne, habe ich als "süß" bezeichnet. Wird mir Chibambola im Leben nicht verzeihen... Tät i doch schon zsamg'schissener daheim im Bett liegen... :lol:

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