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Aggressiver Hund im Tierheim - was passiert mit ihm?


Gast

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Ihr Lieben,

ich schweife vorab ein wenig aus. Heute war ich mit meiner Schwester im Tierheim Düsseldorf, um ein paar Sachspenden und Katzenfutter abzugeben, da das Tierheim vor kurzem 59 beschlagnahmte Katzen und einen Hund aus einer Wohnung gerettet haben..

Alle Tierheimmitarbeiter waren super nett und sehr hilfsbereit! Wir waren so positiv überrascht.

Nun sind wir natürlich auch bei den Hunden vorbei, da ich auf der Webseite einen Kangal gesehen hatte und diesen mir gerne angucken wollte (eine Rasse die ich auf ewig lieben werde). Gesehen, mit dem netten Kerl unterhalten und noch eine Runde gedreht.

Am Ende unserer Runde sind wir an einem Gehege vorbei, aus dem sich ein Kangal stürzte, der so aggressiv war. Er war so zielgerichtet auf uns los geschossen (in seinem Zwinger hinter Gittern) und wusste so genau was er macht. Das habe ich noch nie gesehen und hat mich sehr geschock, was Mensch mit einem Tier so anrichten kann. Mein Herz sagt, dem muss ich helfen. Mein Verstand sagt mir etwas anderes...

Einen so aggressiven Hund habe ich noch nie gesehen oder mitbekommen. Das ein Hund mal austickt, Angst hat, etc. ja klar.

Was passiert nur mit so einem Hund? Habt ihr so etwas schon mal mitbekommen oder habt gar Erfahrungen sammeln können? Oder habt eine Meinung? Ich bin einfach nur hin und her gerissen...

Traurige Grüße

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Wir hatten hier bei uns im Tierheim einen Staff. Nach einer Weile hat sich nur noch ein Mitarbeiter geschützt zu ihm reingetraut. Der Hund hat ein paar Tage nach seiner Ankunft nur noch blind attackiert und um sich gebissen. Da ich da selbst sehr feige bin und auch eine gesicherte langsame Annäherung bevorzuge, hab ich mich in der Zeit, wo ich dort war nur außerhalb des Zwingers genähert, mich zu ihm gesetzt und meist so zwanzig Minuten mit ihm ganz ruhig gesprochen. Zu meiner Überraschung ist er immer nach einer Weile am Gitter eingedöst und hat geschnarcht  :lol:

In den Zwinger während der Reinigung reingegangen, bin ich dennoch nicht. Ich habe immer die Klappe runtergelassen. 

 

Zwei Jahre später habe ich ihn im Wald wieder getroffen. Ein junges Mädchen hat genau diesen Hund adoptiert und über viele Monate zu ihm eine Beziehung aufgebaut. Er lief an der Schleppleine, war zwar bei Artgenossen immer noch arg mit Vorsicht zu genießen, aber weit entfernt von seinem ursprünglichen Verhalten im Tierheim. Ich hab mich sehr für ihn gefreut..Niemals hätte ich es damals für möglich gehalten, dass sich jemand findet, der diesen Hund adoptiert und ihn tatsächlich souverän händeln kann. Ich denke das entscheidende war die Zeit, die sie ihm und sich zugestanden hat. 

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Am Ende unserer Runde sind wir an einem Gehege vorbei, aus dem sich ein Kangal stürzte, der so aggressiv war. Er war so zielgerichtet auf uns los geschossen (in seinem Zwinger hinter Gittern) und wusste so genau was er macht. Das habe ich noch nie gesehen und hat mich sehr geschock, was Mensch mit einem Tier so anrichten kann. Mein Herz sagt, dem muss ich helfen. Mein Verstand sagt mir etwas anderes... Einen so aggressiven Hund habe ich noch nie gesehen oder mitbekommen. Das ein Hund mal austickt, Angst hat, etc. ja klar.

Ist im Tierheim doch keine Seltenheit, viele Hunde rasen mit vollen Einsatz gegen die Gitter und wirken hochaggressiv....unabhängig von der Rasse.

Für mich hat das allein gar keine Aussagekraft und genau dieser Hund kann an anderer Stelle ein ganz liebes Schätzchen sein. 

 

Weißt du denn Näheres? 

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Seit 1990 kam es ein oder zwei Mal vor, dass ein Hund aufgrund von zu großer Aggressivität getötet wurde. Man war sich damals im Gespräch nicht mehr ganz sicher, zumal die Mitarbeiter in der Zeit gewechselt haben.

 

Meiner Meinung nach brauchen diese Tiere das Glück einen Befürworter außerhalb des Tierheims zu finden. Jemanden, der sich Zeit nimmt und Zeit schenkt und sich nicht von dem gezeigten Verhalten verjagen und einschüchtern lässt, aber auch geistig fitte Mitarbeiter, die dem Hund, diese Chance zugestehen.

 

Ist im Tierheim doch keine Seltenheit, viele Hunde rasen mit vollen Einsatz gegen die Gitter und wirken hochaggressiv....unabhängig von der Rasse.

Für mich hat das allein gar keine Aussagekraft und genau dieser Hund kann an anderer Stelle ein ganz liebes Schätzchen sein. 

 

 

Das stimmt natürlich  :)

 

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Der Kangal ist als Herdenschutzhund ein unerschrockener Bewacher. Dass er sein Grund und Boden (den Zwinger) vor Fremden verteidigt, ist nicht ungewöhnlich. Das machen bei uns andere Hunde auch. Daher würde ich das nicht als Agressionsverhalten deuten.

natürlich kann es aber auch sein, dass er eine Agressionsproblematik hat. Bei uns im Tierheim wird mit diesen Hunden trainiert, damit sie eine Alternativhandlung lernen.

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Danke für eure Erfahrungen und Antworten.

Eva, nein ich weiß leider nicht mehr, da die Mitarbeiter gestern mit Interessenten in Gesprächen waren.

Natürlich habe ich schon Hunde im Tierheim gesehen, die sich unfreundlich nach draußen stürzen, jedoch habe ich solch einen Blick nie zuvor gesehen.

Ich werde wahrscheinlich noch mal hinfahren und mit einem Betreuer von ihm quatschen. Vielleicht kann ich ja tatsächlich helfen.

Edit: Auf der Webseite wurde der Hübsche übrigens nicht vorgestellt. (Für die, die mal gucken wollten)

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segugiospinone

Gut, wenn Tierheime die Möglichkeit haben, mit solchen Hunden zu arbeiten. Bei unserem Baffo hatte das damals in dem klitzekleinen Dorf-Tierheim leider niemand. Er war in seinem Bretterverschlag eingesperrt, konnte durch ein Fenster nur aufs mehrere hundert Meter entfernte Dorf gucken, wenn er auf die Lehne des Sessels in seinem Zwinger sprang und ansonsten gingen die Pfleger nur mit Besen "bewaffnet" sein. Fellfpflege? Keine Chance. Kein Wunder, dass er einen Knacks hatte.

Wir haben Zeit seines Lebens in bestimmten Situationen Acht geben müssen und es gab auch eine Handvoll böser Beißvorfälle, aber davon abgesehen war er ein toller Hund und insgesamt haben wir in den gemeinsamen 13 Jahren viel voneinander gelernt. Baffo blieb alleine, lief an der Leine, fuhr problemlos im Auto mit, war kein Zerstörer. Und als wir nach Jahren wagten, doch einen Zweithund ins Haus zu holen, war das anfangs zwar echt heftig, aber so nach und nach konnten selbst mehrere Pflegehündinnen bei uns einziehen und er war ein toller "Lehrer".

Schade, dass wir damals vieles noch nicht wussten. Wir hätten von vornherein einen besseren Start haben können.

 

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Das habe ich noch nie gesehen und hat mich sehr geschock, was Mensch mit einem Tier so anrichten kann.

Wieso muss ein Mensch das angerichtet haben? Es gibt genug Hunde, die einfach so sind.

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Wieso muss ein Mensch das angerichtet haben? Es gibt genug Hunde, die einfach so sind.

 

Aber hätte nicht der Mensch dem Hund ein anderes Verhalten vermitteln können sollen müssen?

 

Das dies unterblieb - ist dies nicht die Schuld des Menschen?

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Danke segugiospinone für deine Antwort. Schön, dass ihr Baffo ein schönes Leben schenken konntet. Wie er gelebt hat ist einfach nur furchtbar traurig.

Gerhard: Kein Hund wird abgrundtief böse geboren. Denn ein solcher Hund hätte keine Überlebenschance.

Der Mensch formt Hunde. Und wenn man sie "nur" isoliert hält.

Bitte keine Grundsatzdiskussion entfachen. Danke!

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