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Hundebetreuung im Alter


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Hallo Gudrun,

 

sicher kein schönes, aber leider notwendiges Thema.

 

Ich bin in einer sehr luxuriösen Situation diesbezüglich: arbeite von Zuhause und Eltern sind nebenan. Trotzdem war's manchmal schwierig während Morsas fünfmonatiger Krankheit und extremer Pflegebedürftigkeit. Ich konnte und wollte sie quasi gar nicht mehr alleine lassen. Gassi war auch nicht, mit Perla mussten dann meine Eltern gehen oder es ging mal nur in den Garten (was Perla eigentlich recht ist).

Nun war Morsas Fall aber auch extrem, kann passieren, muss aber nicht.

 

Wenn's irgendwie geht, würde ich auf Familie setzen. Wegen meiner tollen Wohn- und Arbeitssituation kann ich zwar Freunden Hundebetreuung anbieten, wenn Not am Mann ist, aber andersrum geht's eher nicht.

 

Bin gespannt auf weitere Antworten.

 

Liebe Grüße

Lisa

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Meine beiden Hunde habe ich l.J. beide gehen lassen müssen. Beide standen kurz vor ihrem 13 Geburtstag.

 

Rusty war sein ganzes Leben lang Patient, die letzten 3 Jahre brauchte er jedoch intensive Pflege. Bei Smilla ging leider alles viel zu schnell.

 

Ich habe das Glück eine Freundin an meiner Seite zu haben, die die zweite Mama für meine Hunde ist. Manchmal ist sie noch überfürsorglicher, wie ich und ich bin auch wenn ich im Office bin, über alles informiert gewesen (bin es bei Motsi immer noch - nur halt nicht mehr halbtagesweise).

Wenn meine Freundin im Urlaub oder krank ist habe ich zum Glück zwei junge Frauen die selber Hunde haben, die dann mit einspringen.

Trotzdem waren meine "grauen Schnauzen" auch immer wieder stundenweise alleine. Hier im Haus liegt fast überall Fliesen und ein Desinfektionsputzmittel ist immer zur Hand.

 

Da ich mit Rusty und meiner Freundin über viele Monate einmal die Woche bei der Tierärztin zur Akupunktur, Osteo war, sind meine TÄ und ich mittlerweile sehr enge Freunde geworden. Ich vertraue ihr vollstens und sie hat alle Vollmachten über meine Hunde, wenn wir z.B. im Urlaub sind.

 

Ich wurde nie von irgendjemanden angesprochen, wenn ich mit meinem voll bandagierten Rusty schrittchenweise durch die Siedlung auf die Löse-Wiese gelaufen bin. Im Gegenteil. Man kennt uns und meine Hunde und die Nachbarn wissen, was meine Hunde mir bedeuten, da um sie herum ja alles organisiert ist. Es bleibt ja nicht verborgen, dass hier täglich Menschen ein und aus gehen, die hier nicht wohnen.

 

Was mich zu einem noch wichtigen Punkt bringt. All die Menschen, die meine Hunde mit tragen, haben einen Haustürschlüssel. Ich vertraue diesen Menschen zu 100%!! Ohne dies, würde das alles nicht funktionieren.

 

Und am meisten hat mich mein Mann mit unterstützt. Er hat mich immer wieder aufgerichtet, als ich wieder tränenreich angerufen habe, dass Rusty wieder einen schlimmen "Einbruch" hatte. Wir haben sehr viel über unsere alten Hunde gesprochen.

 

Wie ich das jetzt so schreibe fällt mir doch mein Vater ein (auch l.J. verstorben).

Er hat es nie verstanden, dass ich meine Hunde so im Alter pflege. Er wäre für eine schnelle Lösung gewesen ... was er für sich selber dann entschieden und dies auch durch gezogen hat.

 

Und um ganz ehrlich zu sein ... mir laufen immer noch die Tränen runter, wenn ich an meinen Prinzen zurück denke ... doch als ich wieder einigermaßen das atmen anfangen konnte, merkte ich schon, dass jede Minute um meinen Buben herum modelliert war. Jedes Essen gehen oder jeder Besuch war bei mir immer mit Stress verbunden, weil "was zu Hause passieren hätte können".

 

Es war eine sehr anstrengende Zeit - aber ich möchte dennoch keinen Minute davon missen. Rusty und Smilla haben mir so viel gegeben und ich konnte ihnen dies so wieder zurück geben.

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Bei uns war es oft auch nicht leicht...

Ich wohne im ersten Stock und habe Lakoma fast 2 Jahre jeden Tag mehrfach die Treppe rauf und runter getragen (24 kg).
Oft hatte ich Angst, einen Hexenschuss oder irgendwas am Rücken zu bekommen, was dann? Wer trägt mir dann (auch in der Nacht) den Hund runter? Ich hätte wohl ausziehen müssen...

Dann gab es manchmal auch im Büro Probleme, Lakoma wurde manchmal unruhig wenn ich das Büro verließ. Einmal war ich nur kurz am Kopierer und sie stand in 2 Schreibtische verkeilt, mit Kabeln umwickelt und kam weder vor noch zurück.
Ein anderes Mal war ich in einem anderen Raum im Gespräch und ein Kollege kam die Treppe hoch und rief mit Begeisterung nach Lakoma, die um ein Haar die ganz Treppe heruntergefallen wäre, weil sie die Stufen gar nicht mehr schaffte.

Der Kollege wusste das nicht, es tat ihm total leid ;) Zum Glück konnte ich sie im letzten Moment am Geschirr halten (über das ich im Alter als Rettungsanker oft froh war).

 

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Hallo Gudrun,

 

nicht als Trost, sondern weil's so ist: "Es muss halt".

Das ist auch kein reines Hundethema. Derzeit bahnt es sich bei meinen Großeltern an. Lösungen müssen her, oder zumindest Verbesserungen. Und wenn's schlechte sind. Das Leben ist manchmal eines der härtesten. :(

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Ja, so sehe ich das auch Lisa und genau dafür ist das gut, sowas aufzuschreiben, oft fühlt man sich ganz allein damit und ich fänd es gut, wenn viele sehen: Es gibt ganz viele, denen es genau so ergeht.

Und es gibt auch ganz viele tolle Lösungen für Probleme.

Eines was Lakoma und mir in dieser Zeit sehr half, war unser Lakomamobil, ein Fahrradanhänger zum Schieben, der uns an Orte brachte, wo wir sonst nicht mehr hingekommen wären :)


Alles Gute für Dich und Deine Großeltern, Lisa!

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Huhu,

 

... unser Lakomamobil...

 

in ein paar Monaten muss ich darüber mehr wissen. ;)

Ok, ich wühle erstmal in Deinen Threads.

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Als unser Lucky damals an Niereninsuffizenz erkrankte, hatten wir Fly ja auch schon. Ich habe Lucky, wenn er mal nicht so konnte, dann in den Hundeanhänger gepackt und mitgenommen, so dass ich Fly weiter bewegen konnte. Das klappte auch sehr gut. 

Monatelang habe ich Lucky dann frühmorgens, selber noch im Schlafanzug, in den Garten getragen (er hatte manchmal auch Schwindelanfälle), damit er sich lösen konnte. Besonders schlimm fand ich dann die Fahrten zum Tierarzt, wo wir natürlich regelmäßig Gast waren.

 

Ich wusste ja, dass sein Problem nicht zu lösen war und am Ende eigentlich nur der Tod stand. Und jedes Mal kam dann noch ein Medikament oben drauf, weil die Werte immer schlechter wurden und nach und nach drückten die Sorgen um Lucky immer mehr. :(

 

Ich war hier schon im Forum angemeldet, war damals hier gelandet, weil Lucky damals am Vestibular Syndrom erkrankt war. Natürlich erzählte ich auch hier von unseren Sorgen und wurde von den Mitusern sehr lieb aufgefangen. Auch mein Mann und die Kinder halfen wo sie konnten mit Lucky, aber meinem Mann gegenüber konnte ich gar nicht so offen reden, weil ich wusste, er leidet selber so sehr dadrunter, unseren Lucky so krank zu sehen.

Und es gab hier eine Userin, mit der ich viele PNs schrieb, der ich immer alles erzählen konnte, was mich belastete. Sie gab mir sehr sehr viel Trost.

 

Und dann kam ein Tag, der besonders wurde.

 

Einen Tag vor Luckys Tod traf ich diese Frau - ich stelle jetzt einfach mal den Link ein: http://www.polar-chat.de/hunde/topic/33845-eine-begegung-der-ganz-besonderen-art-oder-was-fremde-sich-zu-sagen-haben/

 

Und nein, ich habe sie tatsächlich nie wieder gesehen. Sie hat mir an diesem Tag als mir Fremde aber sehr viel gegeben, so dass ich heute noch denke, es sollte so sein.

Und so wünsche ich jedem, der einen kranken Hund hat, der vielleicht nicht weiter weiß, sich aussprechen will,, einen Menschen, der ihn in irgendeiner Form auffängt und begleitet, wie es hier im Forum auch regelmäßig geschieht. :knuddel

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KleinEmma

Sehr berührend, Fiona.

 

Wir hatten und hätten nu nicht diese Probleme, weil ich ja eh Zuhause arbeite und im Grunde sowieso 24h mit meinem Hund zusammen bin.

Was mir eher manchmal durch den Kopf geht ist: Was, wenn uns was passiert? Für Emma hätte ich hier niemanden. Unser großer Bekannten- und Freundeskreis besteht aus Leuten, die dauernd unterwegs sind.

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Mit Olivia haben wir das ja leider auch durch, aber dadurch das sie so klein war, konnten wir das ganz gut regeln.

Wenn sie alleine bleiben musste, dann war sie in einem riesigen Kennel, indem sie umher spazieren konnte, sie hatte was zu trinken und ein kuscheliges Bett.

Sie war glücklich in ihrem begrenzten Raum. Für uns war es eine Erleichterung zu wissen, dass sie sich da drinnen nicht verletzen, oder verlaufen konnte.

Andererseits war immer die Angst dabei, dass sie nicht mehr atmete.

Das war für uns und unsere Hundesitter  die schlimmste Situation, da Olivia zum Ende hin immer öfter Atemstillstände hatte.

Mit Louis gestaltet es sich schon schwieriger, alleine schon durch sein Gewicht und seine Größe.

Da er auch noch diverse Medikamente nehmen muss, sind verlässliche Hundesitter ein absolutes Muss.

Wir haben GsD das Glück liebe Freunde zu haben, die sich das auch zutrauen, wenngleich wir Louis eigentlich gar nicht wo anders übernachten lassen, oder wenn, dann nur noch gaaaaanz selten.

Wir stimmen jetzt schon unseren Tagesablauf auf Louis ab und manchmal nervt es natürlich, aber im Grunde machen wir es gerne, denn er kann ja nun weiß Gott nichts dafür, dass krank und alt ist.

So langsam gewöhne ich Louis daran, dass er tagsüber nicht mehr alleine in der ersten Etage ist, Nachts schläft er nun mit in meinem Bett, da er mich sonst jede Nacht geweckt hat.

11 Jahre hat er alleine im Büro geschlafen, aber nun ist es eben anders.

Stress, Unruhe, oder Veränderungen im allgemeinen sind für ihn nicht leicht, aber auch da versuchen wir weitestgehend auf ihn Rücksicht zu nehmen.

Das wichtigste was Louis braucht ist Beständigkeit und genügend Schlaf. Darauf achten auch unsere Freunde, wenn er dort ist, oder wir zusammen zu Besuch dort sind.

Louis hat immer einen Logenplatz :D

Mittlerweile habe ich auch festgestellt, dass Louis mit regelmäßiger Physio besser zurecht kommt, als ohne und deswegen gönnen wir ihm die Behandlung.

 

Wir haben unser Haus eh schon im Erdgeschoss behindertengerecht gebaut, das kommt nun auch Louis zugute. Eine große Dusche, ohne Rand ist auch für den dreckigen Pudel super geeignet :D

Den Garten nutzt er gerne und darf es natürlich auch.

 

Da ich nicht mehr berufstätig bin, bin ich sicherlich in einer besseren Situation, aber Einschränkungen in der Tagesgestaltung habe ich natürlich auch.

Das haben Eltern von Kindern aber auch, genauso wie pflegende Angehörige.

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