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Hundebetreuung im Alter


gast

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ich hab in der Zeit auch immer einen Hundebuggy für meine dementen Ladies benutzt, darin haben sie sich wohl gefühlt und konnten trotzdem dabei sein mobil mit Ausguck :D. Man kommt sich zwar anfangs reichlich doof vor, aber man bekommt ein dickes Fell und meistert es mit Humor :D, Hauptsache den Wauzies geht es gut.

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Super wichtiges Thema.

 

Unser Oldie ist dement, inkontinent und pflegebedürftig, aber für uns noch nicht so weit, dass wir ihn gehen lassen können und wollen (eben weil er noch nicht sagt "ich möchte gehen").

Wir lassen ihn nur noch stundenweise allein zu Hause.

 

Die Hundegruppe, in die ich ihn früher auch notfalls den ganzen Tag geben konnte, ist schon lange nichts mehr für ihn.

Am Anfang, weil ich die Dynamik in einer größeren Gruppe mit zum Teil mir unbekannten Hunden beim Hundesitter nicht immer geeignet finde für einen Senioren. Später dann, weil er aufgrund von gelegentlicher Inkontinenz einfach nicht mehr "tragbar" für die meisten Hundebetreuungsgruppen ist.

Und: er wäre damit auch nicht mehr gut klar gekommen, da er zunehmend in fremder Umgebung zur Unruhe neigte und gar nicht ausruhen konnte.

 

Ich habe deswegen meine Stelle an der Arbeit reduziert. Bin in Teilzeit gegangen. Mein Partner und ich regeln unseren beruflichen Alltag so, dass immer jemand bei ihm ist.

Das ist natürlich eine große Einschränkung. Aber es geht alles, weil wir unseren Arbeitgebern klar sagen, dass dieser Hund unser Kind ist und wir zur Not halt einfach kündigen (wir haben das Glück, beide in Branchen zu arbeiten, die mit Fachkräftemangel zu kämpfen haben). Wir diskutieren da nicht, dafür ist es zu wichtig.

 

Seelisch ist es ein auf und ab.

Im letzten Monat bin ich aufgrund von Schlafmangel (der Hund hatte eine Phase, wo er nachts permanent unruhig durch die Gegend getigert ist, sich irgendwo ablegte, aufstehen wollte, aber nicht mehr konnte, aufgeholfen und das Spiel wieder von vorne....) und beruflicher Überlastung hart an der Schmerzgrenze unterwegs gewesen. Das mündete darin, dass ich mitten in einer Fortbildung, in der ich zusammen mit anderen im Dozententeam tätig bin, in Tränen ausgebrochen bin und nach Hause fahren musste.

Nun habe ich das Glück, dass der Fortbildungsleiter mittlerweile ein wirklich guter Freund ist, der mindestens genauso hundeverrückt ist, wie wir. Von der Seite gab es volle Unterstützung und alleine wenn ich daran denke, wie toll der sich verhalten hat, laufen mir beinahe wieder die Tränen.

Denn es ist so hart, dass es Menschen gibt, die das einfach nicht nachvollziehen können und nicht verstehen, warum es nicht in Frage kommt ein Familienmitglied einzuschläfern, nur weil es pflegeintensiv wird. 

Der Hund ist ja nicht krank, sondern alt. 

 

Wir haben eine Verantwortung übernommen, für dieses wunderbare Wesen und die schultern wir jetzt gemeinsam, auch wenn es hart wird.

Solange dieser Hund noch will, gebe ich meine letzten Reserven (psychisch, physisch, monetär), dass er noch eine schöne Restzeit bei uns hat. Und wenn er mir morgen zeigt, dass es jetzt gut ist, trage ich ihn noch am gleichen Tag persölich zu unserer Tierärztin.

Das bin ich schuldig. Das ist meine Aufgabe. So und nicht anders.

 

 

(Entschuldigt bitte, hier sind nun kaum Lösungsansätze für Menschen in ähnlichen Situationen. Es sprudelte nur so aus mir raus gerade und das wollte ich kurz loswerden.)

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Wir hatten und hätten nu nicht diese Probleme, weil ich ja eh Zuhause arbeite und im Grunde sowieso 24h mit meinem Hund zusammen bin.

Was mir eher manchmal durch den Kopf geht ist: Was, wenn uns was passiert? Für Emma hätte ich hier niemanden. Unser großer Bekannten- und Freundeskreis besteht aus Leuten, die dauernd unterwegs sind.

 

 

Marion, dadurch das du in Spanien bist, ist es natürlich schwieriger, aber wärest du hier, könnte ich dir quasi garantieren, dass sich einer der User deines Hundes annehmen würde. Als ich über Monate weg fiel, war das auch der Fall. Wir haben das wirklich tolle Angebot dann aber doch ausschlagen können, weil mein Mann und meine Schwiegermutter samt Kinder die Hunde dann übernommen haben. (Da ich zuhause bin und die Hunde eigentlich versorge, war es natürlich doppelt schlimm, dass ich krank wurde) 

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Fühl dich mal sehr gedrückt, da spricht wirklich sehr viel Leid raus! Ich kenn das auf und ab der Emotionen in dieser Zeit nur zu gut, war eine meiner schwersten Zeiten im Leben (hatte ja gleich zwei Sorgenkinder), weil ich auch noch von vermeintlichen Freunden ordentlich gefuckt worden bin und mir am Ende der Boden unter den Füßen entglitten ist, drum auch all die Probleme mit meinen Hunden damals, wenn man nicht mehr "du selbst" ist, wird es schwierig, wenn man ganz alleine auf sich gestellt da steht und von allen Seiten eine reingedonnert bekommt (Umzug/Nachbarn die gegen die Hunde waren und versuchten mit allen Mitteln uns loszuwerden inkl. Ausländerfeindlichkeit wegen meinen Namen). Ich hatte damals auch das Glück, dass wenigstens in der Arbeit alles gut lief und die Hunde nie ein Problem waren, konnte jederzeit frei nehmen und Stunden reduzieren, das hat mir sehr geholfen, auch wenn die nächste Misere (Geldprobleme) absehbar war, aber das war ja nur vorübergehend.

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Bei uns ist das gerade Thema gewesen, weil es sich so ergeben hat, dass ich für ein paar Tage im Monat tagsüber zu lange außer Haus bin und Nazu und Mine nicht dabei sein können. Sie sind jetzt auch nicht die unkompliziertesten Hunde. Nazumi kann spontan in ihren Distanzmodus verfallen und Mine geht einfach nach Hause, wenn ihr etwas nicht schmeckt. Beide sind ca. dreizehn Jahre alt und Mine ist seit Jahren kastrationsbedingt inkontinent, was jetzt im Alter schon auch noch zunimmt.

 

Jetzt habe ich allerdings zu fremden Gassigängern null Vertrauen, denn bei beiden Fellnasen, wäre es unabdingbar, dass man exakt macht, was ich sage. Dazu gehört zuallererst, dass die Leine dranbleibt. Wir waren auch im Hundekindergarten, dort sind allerdings 24 Hunde in einer Gruppe und das sind mir ehrlich gesagt viel zu viele. 

 

Wie haben wir das jetzt gelöst? Ich habe einen super lieben Freundeskreis und einen wunderbaren familiären Hintergrund. Wir haben jetzt drei Testbetreuungsläufe gehabt und ich hab Videos bekommen, wie sich die beiden während meiner Abwesenheit zeigen und wie es ihnen geht  :wub:  Mine trägt eine waschbare Windel, wenn sie woanders ist.

 

Tatsächlich ist es so, dass bei uns alle darüber nachdenken, wie wir das für die Hunde am besten hinbekommen. Allerdings eben auch schon im Voraus, so dass man für Eventualitäten gewappnet ist. Generell richte ich mich aber so ein bzw. versuche mich so zu orientieren, dass ich beruflich die größtmögliche Flexibilität wahre. 

 

 

 

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Ganz ganz viele :knuddel an dich, acerino. Du weißt, für wen du das alles auf dich nimmst und unsere Hunde, davon bin ich überzeugt, danken uns das auf ihre Weise. :)

 

Edit: Ich editiere diesen Beitrag jetzt nochmal und sage nicht nur acerino, sondern meine jeden hier, der seinem Hund im Alter zur Seite steht. :knuddel

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Danke für eure so offenen Worte, das tut richtig gut!!!

 

Mir ging es ja auch so und ich war immer heilfroh, wenn ich mal ein offenes Ohr fand ;)

 

Und auch in Deinem Beitrag sind doch schon viele Ratschläge und Hinweise in Bezug auf Job, Unterstützung durch andere, Betreuung, etc.

Eines möchte ich nochmal hier sichtbar machen, weil ich es so wichtig finde:

 

 

acerino schrieb:
 

Denn es ist so hart, dass es Menschen gibt, die das einfach nicht nachvollziehen können und nicht verstehen, warum es nicht in Frage kommt ein Familienmitglied einzuschläfern, nur weil es pflegeintensiv wird. 

Der Hund ist ja nicht krank, sondern alt.

 

Das verstehen sogar viele Hundebesitzer nicht, dass der Hund einfach alt ist und dass es genau wie bei uns einfach so ist, dass der Hund dann pflegebedürftig wird!

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Ja, und das tut am meisten weh, wenn man sogar von Freunden gedrängt wird, das Tier endlich gehen zu lassen und so Sprüche kommen, langsam musst du dich entscheiden .... Mir ging es sogar so, dass ehemalige Freunde sich über meine krebskranke Anika öffentlich ausdiskutierten, obwohl sie ihren Zustand seit Monaten gar nicht kannten, nur um sich das Maul zu zerreißen. Sowas ist einfach unter aller ... Ich hab damals 2000 Euro für die OP bezahlt, da wurde mir auch knallhart gesagt, findest du das nicht übertrieben, ist immerhin nur ein Hund .... Und sowas dann immer wieder, wo man alle Kraft zusammen nimmt, geht an die Substanz.

 

Ja, ich hab sie im Buggy rumgefahren, wenn ich mit den anderen stundenlang den Sommer draußen genossen habe, wieso auch nicht, zwischendurf durften sie ihre Runden in ihrem Zockeltempo drehen, ja sie habe Windeln anbekommen,hat sie 0 gestört, im Gegenteil, CHiqui hat sich so dran gewöhnt, dass sie ohne zu mir kam um mir zusagen, da stimmt was nicht. Sie haben trotzdem noch schöne Monate gehabt, mit viel Liebe und Verwöhnen und Sonne genießen etc. sie haben nicht gelitten, sie waren nur langsam, incontinent und manchmal etwas ballaballa, aber sehr oft auch vergnügt und albern, anschmiegsam, zärtlich, neugierig und verfressen.

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Ein sehr gutes Thema!

meine sind ja nun noch nicht so alt (fast 11 und 10J), mein Mann und ich wir sind beide nicht mehr berufstätig, die Hunde sind gesund, hoffentlich bleibt das noch lange so.

Wir hatten zwei Hunde vorher, d.h. sie gehörten meinen Eltern, wir leben in einem Haus und fühlten uns auch für die Hunde mit verantwortlich. Den ersten mussten wir erlösen lassen mit 15, weil er sehr krank war, der zweite hatte Krebs und wurde mit 13 erlöst. Die Pflege war Sache von uns allen. Als meine Eltern mal beide gleichzeitig im KH waren, zog ich in die Wohnung meiner Eltern, da der Wuschel nicht mehr die Treppen hochkam. Und der konnte nicht alleine bleiben, weil er das nie gelernt hat.

Für mich ist hier Angie und Maruscha ein bewundernswertes Vorbild. Ich möchte, dass  meine Hunden ebenfalls so einen umsorgten Lebensabend haben.

Gassigänger kennen wir hier natürlich auch, aber ich hätte da zu niemanden so großes Vertrauen, ihnen meine Hunde anzuvertrauen, auch nicht meiner Schwägerin, die hier in der Nähe wohnt. Sie hat selber Hunde ist aber ein bisserl strange. Da kämen dann wirklich nur meine Kinder in Frage, aber die wohnen auch weiter weg.

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Als ich noch berufstätig war, habe ich Menschen gepflegt. Da gibt es ja inzwischen mehr Unterstützungskonzepte, aber trotzdem ähneln sich die Probleme, wenn es darum geht, eine Rundum-Versorgung zuhause zu stemmen.

Da gibt es übrigens auch Menschen, die ihre Lieben nicht gerne Pflegepersonen anvertrauen, wenn sie dabei selber nicht zugegen sein können. Aber was ist, wenn man im privaten Umfeld niemand hat und nicht alles alleine machen kann? Wär ja auch nicht gesund auf längere Sicht, die Belastung.

Ich betreue manchmal Hunde, und sie liegen mir sowas von am Herzen. Wenn ich wüsste, hier in meiner Gegend sind HH, die haben einen alten Hund und zeitweise Betreuungsengpässe, dann würd ich meine Dienste anbieten. Und zwar nicht, weil ich Geld verdienen will, sondern damit es für sie leichter machbar wird für den Hund das Bestmögliche zu tun. Würd ich jedem gönnen- pflegenden Angehörigen auch.

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