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3 Gründe, warum du Jagdverhalten belohnen solltest


Estray

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Bin gerade über diesen Artikel gestolpert.

http://vitacanis.net/3-gruende-warum-du-jagdverhalten-belohnen-solltest/

 

Hier mal eine Aussage: 

 

 

Wenn du aber die ersten Verhaltensweisen der Jagdkette verstärkst, bekommt dein Hund die Erlaubnis einen Teil des Jagdverhaltens ausleben zu dürfen und sein Bedürfnis wird hierdurch befriedigt.

 

Wird sein Bedürfnis dadurch befriedigt oder hat der Hund doch noch Lust auf mehr? 

Ist es nicht umständlicher, diesen Weg zu gehen, als sich direkt auf Nichtjagen zu konzentrieren und die Aktivitäten mit eurem Hund auszubauen, die er statt Jagd ausleben darf?

 

Vielleicht habt ihr Lust diese hochgradig individuellen Fragen zu beantworten und eure Erfahrungen zu schildern.

 

Interessieren würde mich auch, was ihr vorher probiert habt und an welchem Punkt ihr gescheitert seid oder warum ihr anders zum Ziel kamt. 

 

 

 

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KleinEmma

Bei Emma endet die Verhaltenskette (Orientieren - Fixieren - Beschleichen - Hetzen - Packen - Töten - Fressen) beim Hetzen. Sie scannt immer die Gegend ab und genau das habe ich gelobt/ belohnt - mache ich auch heute noch. Somit können wir mittlerweile oft einfach Wild beobachten. Ich schaue also hin, wenn Emma fixiert, benenne dann das Tier und wenn ich nix sehe, lobe ich trotzdem (Dankeschön und manchmal auch noch ein Leckerli). 

 

Ganz weg ist das Nachrennen aber nicht. Ab und zu muss sie trotzdem mal hinlaufen, lässt sich aber in der Regel dann abrufen und wenn ich nicht rufe,dreht sie von selbst nach wenigen Sekunden wieder ab.

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Au weia, ich hatte noch nie einen jagenden Hund, ich habe jedwede Ansätze stets unterbunden,

den Hund abgelenkt und ihm Alternativen geboten, nicht stumpf auf Gehorsam gebaut,

und es hat immer so gut funktioniert, dass ich mit meinen Hunden ganz kuriose Erlebnisse hatte.

 

Mein roter Cattle Dog ist mal neben einem aufspringenden Hasen her gelaufen, als er sein Apportel

holen wollte, und hat ihn erstaunt angeknurrt, weil er wohl glaubte, dass der ihm sein Eigentum

stiebitzen wollte. Und dann hat er dem Löffelmann fast kopfschüttelnd hinterhergesehen,

als dieser verschwand.

 

Und diese Thesen was alles zu völlig normalem Hundeverhalten gehört, mag ich auch nicht mehr lesen.

Bei derart vielen unterschiedlichen Hunde-Charakteren allgemeingültige Verhaltensnormen aufstellen zu wollen,

kommt mir äußerst fragwürdig vor.

Mein Hund jedenfalls tötet nur das Futter in seinem Napf und bringt ihn mir nach der Mahlzeit,

damit ich ihn wieder spülen kann.

Und so soll es auch bleiben.

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KleinEmma

Käptn Körk: Ich finde den Tipp ganz gut. Wird bestimmt nicht bei jedem Hund funktionieren, so wie bei allen Tipps. Aber es ist eine Möglichkeit auf Jagdverhalten zu reagieren. 

 

Dieses Wegtrainieren wollen oder das Bestrafen von Jagdverhalten bringt ja oft ... gar nix.

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Ich denke es kommt sehr auf den Hund an. Ich hatte zum Glück noch nie einen echt jagdlich motivierten Hund, sehr wohl habe ich aber Hunde die stark auf Reize reagieren (und natürlich auch gerne Kaninchen und Co hintererh rennen). Ich persönlich würde immer den Weg wählen im Ansatz unterbinden und dann Alternativen schaffen. Wenn das nicht funktioniert bzw. man den Hund älter bekommt, kann es durchaus einen Versuch wert sein.

 

Als grundsätzliche Strategie, bei Hunden die z.B. ihre 1. jagdlichen Ansätze zeigen, halte ich das für unpassend. Es wird ja auch im Artikel gesagt dass der Hund das Verhalten dann öfter zeigt: Dadurch, dass du dieses Verhalten, das dein Hund eh schon zeigt und für ihn selbstbelohnend ist, verstärkst, wird es dein Hund zukünftig noch häufiger und ausdauernder zeigen. Es ist von nun an doppelt lohnenswert für deinen Hund. Das Hetzen und alles Unerwünschte danach wird hinausgezögert und du kannst ihn noch rechtzeitig stoppen oder abrufen. Toll, oder? (Zitat aus oberem Link).

 

Ich halte es jetzt nun wirklich nicht für erstrebenswert dass der und auf jedes Knacken im Gebüsch lauert. Gerade z.B. bei Hütehunden die sehr stark auf Geräusche und Reize generell reagieren, schnell gereralisieren halte ich es für ja wirklich extrem kontraproduktiv. Für Hunde die wirklich nur an Wild interessiert sind und an die sonst kein rankommen ist, mag das die passende Strategie sein.

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Mein Weg ist es nicht, aber ich kenne Hunde, die mit diesem Weg (bzw. der Ulli-Methode) gute Fortschritte machen. 

Ich habe seit Jahren kein Jagdproblem mehr, bin mit dem Ist-Zustand eigentlich sehr zufrieden (ich kann die Hunde abrufen, wenn sie losrennen wollen und selbst wenn nicht, dann gehen sie nicht mehr weit hinterher, sondern kommen rasch zurück und jagen nur halbherzig). 

Mein Weg war der zuverlässige Rückruf und ich habe meine Wahrnehmung geschult, um frühzeitig zu erkennen, was sie vorhaben.

Dennoch dachte ich, diese Methode könnte meine Hunde bereichern und ein Plus an Gemeinsamkeit und Lebensqualität bieten. Habe also begonnen bei Fluse (<--Profijäger bis zur Endhandlung Töten und Fressen) die ersten Jagdsequenzen zu belohnen und unter Kommando gestellt: "Schnuppern, fein schnuppern." Ich habe sie auch auf Spuren und Tiere aufmerksam gemacht und gelobt, wenn sie sie bemerkt hat und sich dafür interessiert hat und das Ganze auch mit "wir gehen weiter" beendet. Leider düst sie mir nun wieder öfter ab, der Plan ging also nicht ganz auf und ich werde davon wohl wieder abkommen. 

Das heißt nicht, dass ich ihre Triebe unterdrücke oder sie strafe. Der Deal ist, sie darf solange Spurensuchen und Tiere gucken, bis ich sie abrufe. So kann sie sich ausleben, aber die Grenze bestimme ich. Ich lobe das nicht mehr, denn es ist selbstbelohnend und bedarf keiner weiteren Verstärkung. Wenn ich sie nicht anspreche, darf sie tun, was sie will, aber wenn ich sie rufe, soll sie es beenden und kommen. Den Rückruf werte ich immer wieder auf und trainiere, dass ich sie in immer größerer Erregung noch "kriege" mit dem Rückrufsignal. Klappt :)

Für mich ist dieser Weg also nix, aber ich war auch schon sehr weit, als ich damit anfing. 

Für Anfänger mag das der erste Schritt sein oder auch nur Zeitverschwendung, weil man sich lieber auf andere Dinge (Alternativverhalten) konzentrieren sollte  oder es kann auch eine Lebensaufgabe für Hund und Mensch sein (solche Teams kenne ich auch, denen macht die gemeinsame Jagt riesigen Spaß und sie haben so zueinander gefunden...die Hunde laufen aber nach wie vor an der Schleppleine und sind nicht ableinbar, das muss man mögen :) ). 

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Mich nerven diese Texte.

Das alles wird so vereinfacht und pauschalisiert, dass es mit der Realität nicht mehr viel zu tun hat.

 

Diese Ansätze sind doch ein alter Hut, nur scheint man da heute nicht mehr zu differenzieren, bei welchen Hunden sowas Sinn macht, und wo nicht.

Und bei welchen Mensch-Hunde-Gespannen das schön nach hinten losgeht.

 

 

"Also worauf wartest du?
Belohne deinen Hund für das Vorstehen an Wild und Wildgerüchen."

 

Ein Mensch muss immer in der Lage sein zu erkennen, welche Motivation/welches Verhalten da gefördert wird und wie man gleichzeitig Tendenzen in andere Richtungen hemmt. Der erste wichtige Schritt wäre, jederzeit zu erkennen, wo der Hund in der Jagdsequenz gerade steht um auch wirklich nur das zu verstärken, was man "haben" möchte.

Ich zweifle, dass man das bei jedem Hund zu jeder Zeit immer einwandfrei erkennt.

Wenn ich so an die pfeilschnellen Sichtjäger aus meinem Bekanntenkreis denke - die haben (überspitzt gesagt) den Hasen gedanklich schon gehetzt, bevor der Halter die Kopf- und Ohrenstellung bemerkt hat.

Ist natürlich kein Argument gegen das Funktionieren dieses Ansatzes an sich, aber eben zur bedenkenlos empfohlenen Durchführbarkeit, wie sie auf der Seite postuliert wird.

 

Ich selber hatte bei unserem ersten Hund damit sehr gute Erfolge erzielt. Der Hund zeigte genau das Maß an Kooperation und Handelbarkeit, was sich dafür eignete und er war auf Objekte (Beuteersatzspiele etc) gar nicht umzulenken, weshalb sich der Ansatz anbot.

Wäre nur einer dieser Faktoren anders gewesen, hätten wir uns damit, aus meiner Sicht, das Leben unnötig schwer gemacht. Und dem Hund auch.

 

 

Ja, es KANN unter zig Voraussetzungen funktionieren. Wenn es dem Hund langt und ich als Mensch sensibel genug bin das immer zu erkennen.

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So sehe ich das auch. Es gibt bestimmt Hunde wo das wudnerbar funktioniert. Ich denke dann wirklich echt "wildscharfe" Hunde. Wenn ich mir meine Hunde so angucke... wäre das kontraproduktiv. ich habe die Geschichte glaube ich schon mal geschrieben, eine BC Hündin von Bekannten spielte 1 x (wirklich nur 1 x!) mir dem Laserpointer der das Spielzeug für ihre Katze war. dadurch kam sie auf das Schattenhüten. Es dauerte Monate das wieder aus dem Hund rauszukriegen. Würde ich so vorgehen, hätte ich mit ziemlicher Sicherheit einen hochgestressten Hund der mir jedes Vögelchen am Weg anzeigt. Nein, danke. 

 

Meine Hunde lernen von anfang an: hinterherjagen ist nicht erwünscht, wird direkt gestoppt , stattdessen gibt es tolle Beutespiele bei Frauchen. Ich denke so kann ich meine Hunde auch einigermaßen befridigen. Einem Hund der aber wirklich an Wild interessiert ist, dem würde das vielleicht nicht reichen.

 

Ich denke es ist dehalb immer wichtig jeden Hund individuell zu betrachten und auch seine Motivation. Eine Universalstrategie gibt es nicht.

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Eine sehr vereinfachte, aber nachvollziehbare, logische Argumentation, deren Wirksamkeit ich absolut nicht anzweifel :)

 

Sie endet mir nur zu früh.

 

Zunächst einmal geht sie davon aus, MIT dem Bedürfnis des Hundes zu gehen und damit die Chance zu erhöhen, das Verhalten in akzeptable lenkbare Bahnen zu bekommen.

 

Ein Bedürfnis zu unterbinden, zu verhindern, bringt dauerhaft Frust. Es ändert nichts an der intrinsischen Motivation des Hundes, dieses Bedürfnis befriedigen zu wollen.

 

Mit irgend einem Auslöser wird dieses Bedürfnis gestartet; Oft sind das Bewegungsreize während eines Aufenthaltes im Freien, aber bei manchen Hunden liegt dieser Auslöser schon deutlich vorher.

 

Je größer der innere Antrieb eines Hundes ist, desto größer ist sein Bedürfnis auf Befriedigung - und umso größer ist der daraus resultierende Frust, wenn dieses Bedürfnis permanent unterdrückt wird.

 

Von daher ist diese Idee, mit dem Bedürfnis des Hundes zu gehen und seine Motivation dadurch schon bei der Einleitung der Bedürfniserfüllung lenkbar zu machen, richtig.

 

Mir fehlt dabei aber das "Danach", denn alleine durch die Bestätigung der Einleitung ist das Bedürfnis (bei jedem Hund) nicht völlig erfüllt.

 

Bei meinen Hunden steht z. B. das Bedürfnis des Beute machens und Tragens an höchster Stelle. Die einzelnen Jagdsequenzen sind zwar auch selbstbelohnend, aber die letztendliche Befriedigung dieses Bedürfnisses ist die typische, genetisch vorgegebene Reaktionsnorm des Apportierens.

 

Dieses Bedürfnis wird bei meinen Hunden letztendlich dadurch befriedigt, dass sie Beute machen dürfen. Dabei haben sie gelernt, die Jagd als Teamarbeit mit mir auszuleben. Ich bestimme die Beute, die sie machen dürfen - und das ist bei uns das Dummy.

 

Die Aussicht auf Beuteerwerb liegt beim Dummy bei 100%.

 

Von daher ist der Ausgangstext im link für mich eine wunderbare Möglichkeit, die zwingend benötigte Impulskontrolle zunächst einmal zu erarbeiten. Welches Verhalten DANACH erfolgt und somit gelernt werden muss, ist dann wieder vom individuellen Bedürfnis des Hundes abhängig.

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Ich mag die Grundidee der "Ullimethode" - war aber enttäuscht vom Buch und geschockt von der Inkompetenz in der FB-Gruppe.

Allerdings sind meine Erfahrungen mit dem Jagdersatztraining mit ähnlicher Grundlage tatsächlich durchgängig positiv.

Akuma darf bestimmte Sequenzen ausführlich zeigen, sie wurden immer noch zusätzlich belohnt, was nicht zu mehr Jagdverhalten führte, sondern zu kontrollierbarem, aber geschärftem Jagdverhalten.

Verbote haben und hätten nichts genützt, da er in Konkurrenz und Wettbewerb getreten wäre, um potentielle Beute vorher zu wittern oder anderweitig aufzufinden. Er wäre nicht mehr ableinbar gewesen am Ende.

Akuma ist durch das Schulen der kooperativen Jagd ein besserer Jäger geworden. Das erlaubte Mäusejagen wird nur gezeigt, wenn Aussicht auf Erfolg besteht (in unbekanntem Gebiet ist er weniger konzentriert). Dabei zeigt er kaum noch den Maussprung, sondern jagt in der Pirsch, weil diese den Jagderfolg verbessert hat.

Vögel werden gar nicht mehr aufgescheucht (Danke an die Trainingspartner Krähen!), außer sie sitzen 3 Meter vor ihm.

Hasen, die aus dem Gras vor uns aufspringen, werden 10-20 Meter verfolgt, er bricht von alleine ab. Das war früher anders.

Nimmt er die Spur auf und will durchstarten im Trab, lässt er sich stoppen und bekommt eine jagdliche Alternative.

Belohnen kann, vor allem gleichbleibende, zu Ermüdungserscheinungen führen. Das Verhalten wird langweiliger. Auch diesen Effekt kann man nutzen. Obs bei allen wirkt? Kann man kaum mit einem 100%igen Ja beantworten.

Auch tritt natürlich in Teilen eine Gewöhnung am Wild ein.

Ich passe die Grundideen sowieso immer noch auf den Hund an. :)

Aber bis jetzt versuche ich das Unterbinden auf Dauer (anfängliche Schleppleine nutze ich schon) zu vermeiden und setze darauf, mich als kooperativen Partner zu etablieren. Ich glaube nicht, dass die Methode funktionieren würde, wollte ich, dass alles an Jagdverhalten eingestellt wird.

Ich finde es gut, die jagdlichen Fähigkeiten meines Hundes zu schulen. :)

Edit

Akuma ist kein reiner Sichtjäger und interessiert sich nur bedingt für Ersatzobjekte wie Dummy oder Reizangel, das ist für ihn nette Spielerei. Jagen ist für ihn Ernst.

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