Versteckspiele - Pro und Contra

[gast]

Also, wenn ich nicht immer belohne, kommt der Hund, weil er eine Belohnung kriege könnte (ist eh motivierender für die allermeisten Hunde) - ich sehe nicht, wo der Hund da bestochen wurde. Und erpresst schon gleich gar nicht.

 

Ganz besonders wenn es auf ein vorher trainiertes Signal reagiert.

 

Aber bitte... Dann ist es eben Bestechung. Für mich muss man da vorher mit der Belohnung herumwedeln:

Komm, dann kriegst du!

Eine bloße Vermutung, was kriegen zu können... 

wobei ich mit Bestechung kein Problem habe, mit Erpressung schon.

[Gast]

Das mit dem Unterschied zwischen Belohnung und Bestechung klingt für mich ein bisschen so wie die Frage darauf, ob das Glas für mich halb voll oder halb leer ist.

 

Für mich sind "Belohnungen" einfach nur ein Angebot, auf das der Hund/Katze/Kind/Mitmensch eingehen kann. Wenn ich unbedingt will, dass der Hund auf das Angebot eingeht mache ich dann noch "Werbung". 

 

Beispiel an meiner Katze:

Jedesmal wenn meine Kater am Katzenbaum kratzen gibt es ein paar Streicheleinheiten/Futter/Leckerlie/verbales Lob: Mein älterer Kater nimmt dieses Angebot sehr oft war, indem er sich erst vor den Katzenbaum setzt und wartet das ich hinschaue, dauert ihm das zu lang wird miaut. Ich muss dann mehr oder weniger antanzen im zuschauen und dann auch was geben, sonst gibts den enttäuschten Blick. So kommt er ein paar Mal die Woche zu einem Leckerchen. Mein jüngerer Kater tut das so gut wie nie. Obwohl auch er weiß das es dafür was gibt, ist es ihm anscheinend zu blöd. Ich habe nicht das Gefühl das hier eine Bestechung vorliegt, den eigentlich ist es mir egal ob sie dran kratzen oder nicht. Die sind Freigänger und haben draußen Alternativen falls gewünscht und die Möbel gehen sie auch nicht an.

 

Wenn man eine Nachtschicht einlegt /zusätzliche Arbeit erledigt / besonders gute Arbeit geleistet hat, dann gibt es bei uns oftmals einen Bonus. Werde ich bei sowas jetzt bestochen oder aber mit Geld/Freistunden belohnt?

 

Ist jede Form der Anerkennung, die ja bekanntlich eine zutiefst notwendige Belohnung im menschlichen Miteinander ist, dann auch eine Bestechung? Denn Richard David Precht hat mal in irgendeinem Interview gesagt, das Menschen die Anerkennung durch andere als eine der grundlegensten Bedürfnisse des Menschen  beschrieben. Es ist uns noch wichtiger als Geld, solange und das Geld zum Leben reicht.

[gast]

Ist aber auch wider die Frage ob ein Hund auf ein Angebot einegehen kann oder nicht. Wie frei ein Hund in seinen Entscheidungen ist. Ich weiß z.B. das unser Zerrspielzeug ziemlich "geil" für meine Hunde ist. Ich habe dieses Wissen. Und ich nutze es. Ich glaube nicht dass meine Hunde sich "dagegen" entscheiden könnten. Sonst würde ich etwas anderes, besseres nutzen.

 

Nein, jede Form von Anerkennung ist natürlich keine Bestechung. Wenn ich aber eben etwas habe wovon ich weiß dass der Hund es will, welches der Hund nur bekommt (auch wenn es nur in der Situation ist) wenn er etwas macht oder unterlässt, geht es für mich schon in die Richtung.

 

Aber, wie gesagt, ich habe damit kein Problem. Ich finde es eine gute Lösung für viele Dinge. 

[gast]

Zum Thema verstecken, bei uns war esgrade umgekehrt. Tägliche Gassirunde (also wirklich Runde, fängt am Haus an und geht in einer Runde querfeldein und endet am Haus), hier Weiden ständig Schafe und Fin ist dort vor ein paar Tagen an den Schafszaun gekommen . Als wir an den Weg mit den Schafen kamen, blieb er stumpf stehen. Wir sind einfach weitergelaufen, haben mit Leckereien gelockt, gut zugeredet, nix. Hund festgetackert. Also sind wir weiter, schließlich soll er ja merken, alles gut, nichts schlimmes dort entlang zu gehen.

Fin konnte uns die ganze Zeit sehen. Als ich mich umdrehte, Fin weg. Also sind wir den Weg zurück. Der Hund stand erwartungsvoll "hinter" der Abzweigung und wartete dort auf uns. Er hätte bequem allein nach Hause laufen können, hat er aber nicht, sondern sich bewusst aus unserem Blickfeld entfernt in dem Wissen die kommen schon, wenn sie mich nicht mehr sehen