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Hunde, die einen alleine im Wald stehen lassen


Gast

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vor 1 Stunde schrieb kareki:

 

Und zum Wald stehen lassen, es wurde ja schon gemutmaßt/erraten: Ja, Umwelterkundung kann ein Bibdungsanzeiger sein. Und dann gibt's ja auch noch Hunde, die wurden darauf selektiert sich vom Herrn zu lösen und selbstständig zu agieren.

 

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Unbekanntes, Neues oder auch noch nicht genügend Bekanntes und damit nicht konkret Berechenbares, Einschätzbares  kann ein (leicht) verunsichernder Faktor sein, der zB bindend wirkt, wenn ein Hund mit einem Fremden unterwegs ist und besonders auf ihn aufmerksam ist, um sich kein negatives Feedback ein zu handeln, bzw, um negative Konsequenzen zu vermeiden. Kann auch erhöhte Neugier und deshalb gesteigertes Interesse sein und und und.

In dem Fall hätte das aber mit Bindung, die zwischen vertrauten Individuen besteht, weniger zu tun, meiner Meinung nach.

 

Laika geht mit fremden Personen und auch ihr bekannten Personen nicht mehr unbefangen mit Spazieren. Sie ginge nur widerwillig mit , um schnell wieder umzudrehen oder plötzlich jeden weiteren Schritt zu verweigern.

Obwohl sie ihr Leben lang, bis sie anfing alt und taub zu werden, auch mit anderen Personen unbefangen mit lief. Allerdings immer erst, wenn ich deutlich mein ok gegeben hatte. Heute pfeifft sie aufs ok und entscheidet: Kannst sagen was du willst, ich bleib lieber bei Dir.

 

Bindung? - oder schon Abhängigkeit auf Grund der wachsenden Einschränkungen, die viel Unsicherheit und Ängste zurück bringen?

 

Nicky ginge mit anderen mit - und würde diese sofort ausblenden und ziehend, unansprechbar gestresst in der Leine hängen. NICHT mitzugehen, das scheint ihm aber fremd zu sein. Ist keine seiner Strategien um den Stress zu vermeiden, den er hat, wenn er getrennt von mir wäre.

 

Ich finde das alles faszinierend vielfältig...

 

 

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Freefalling

Femo geht mit jedem spazieren bisher. Außer ich lasse ihn irgendwo außerhalb der Wohnung bei jemandem stehen und gehe selbst weg. Das mag er gar nicht. Aber von zu Hause aus ist das kein Problem. 

 

Eine richtige Bindung hat er bisher nur zu mir. Im Freilauf achtet er auch fast nur auf mich. Freunde können ihn manchmal locken etc., aber richtig freudig und von sich aus kommt er nur zu mir. 

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Ich sehe das tatsächlich völlig anders, Estray.
Für mich ist Bindung Tier-Mensch-Mensch-Tier in erster Linie eine emotionale Beziehung, die in unterschiedlichen Entwicklungsstufen verläuft.
Geprägt beim jungen, sich entwickelnden Tier über Pflegeverhalten, sich kümmern, für Sicherheit sorgen, etc.
Beim Erwachsenwerden des Hundes sollte Explorationsverhalten eintreten, der Hund beginnt eigenen Interessen nachzugehen, das halte ich für gut und richtig. Ich unterstütze Hunde sogar darin, da ich diese Form der Eigenständigkeit eines Hundes liebe und sie für mich das Wesen eines Hundes ausmacht.
Mein Ziel ist ein freier, denkender, in sich ruhender Hund, der eigene Entscheidungen trifft, seine Persönlichkeit entfaltet und der sich genau so auf mich verlassen kann, wie ich mich auf ihn.

Selbstverständlich muss ich ihn an geeigneten Stellen einschränken, für seine Sicherheit, dieses Vertrauen und damit die Bereitschaft des Hundes eigene Interessen zurückzustellen, erreicht man meiner Meinung nach aber nicht durch Bindung in Form von zuvor genannten, sondern loslassen, ihm zu zeigen, dass kleine Einschränkungen in unserer sozialen Beziehung nicht bedeuten, dass er seine eigenen Interessen nicht verfolgen darf oder kann.

Diese Qualität der Beziehung würde ich nicht mehr als Bindung bezeichnen, es ist mehr als das und beruht auf Vertrauen, Sicherheit, soziale Interaktion und ermöglicht eine Ausreifung einer eigenen Persönlichkeit.
 

Der Umkehrschluss wäre für mich die Beziehung, wie sie in der Hundehaltung oft gelebt wird: Der Hund wird -bewusst- in seiner Entwicklung in einer kindlichen Stufe belassen, er darf keine eigenen Entscheidungen treffen, seine eigenen Interessen werden vollumfänglich durch seinen Menschen geregelt. Explorationsverhalten wird unterdrückt und gedeckelt, ein Erwachsenwerden und die Ausreifung eigener Persönlichkeitsmerkmale sind weder erwünscht, noch werden sie gefördert.

 

Mag sein, dass viele Menschen so leichter mit Hunden leben und genau das wünschen, mir selbst würde das die Faszination an der Gattung Hund rauben.

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vor 6 Stunden schrieb Duoungleich:

 

Unbekanntes, Neues oder auch noch nicht genügend Bekanntes und damit nicht konkret Berechenbares, Einschätzbares  kann ein (leicht) verunsichernder Faktor sein, der zB bindend wirkt, wenn ein Hund mit einem Fremden unterwegs ist und besonders auf ihn aufmerksam ist, um sich kein negatives Feedback ein zu handeln, bzw, um negative Konsequenzen zu vermeiden. Kann auch erhöhte Neugier und deshalb gesteigertes Interesse sein und und und.

In dem Fall hätte das aber mit Bindung, die zwischen vertrauten Individuen besteht, weniger zu tun, meiner Meinung nach.

 

 

Also im Fall von der Boxer-Hündin und Marlowe kann ich sagen, dass WENN sie verunsichert sind durch den Fremden sie keineswegs Anzeichen dafür zeigen. Oh, einen kleinen Wuschelhund hatte ich auch mal übers Wochenende - auch da keine Verunsicherung und auch keine Probleme mitzugehen bzw bei mir zu bleiben. Gut, der Wuschelhund ist sowieso sehr eigenständig - ich glaube der wäre es egal wo sie wohnt, hauptsache regelmäßig Futter und weiche Kissen zum Schlafen ;)

 

Selbst wenn die Hunde nicht verunsichert sind wenn sie bei jemand anderem bleiben sollen stimme ich dir zu, dass es nicht das gleiche ist wie die Beziehung zu "seinem" Menschen.

Und ebenso ist weglaufen per sé kein Indikator für eine schlechte Bindung, ebensowenig wie nicht-weglaufen ein deutliches Zeichen für eine gute Bindung ist. Und wie schon gesagt - Bindung =/= Beziehung.

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Lemmy, ich hab damit nicht Deine Bespiele gemeint. Wollte nur anmerken, dass es a u c h  so sein kann, bei manchen Hunden.

Ein Effekt, wie bei neu aufgenommenen Hunden, die "sich erst richtig zeigen", wenn sie nach ein paar Wochen angekommen sind und die Menschen und das Umfeld besser einschätzen können.

 

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@benno0815:

Danke für Deinen Beitrag. So erlebe ich das Leben mit Hunden auch.

Und vor allem Laika war und ist eine Persönlichkeit, welche mich diesbezüglich ganz viel hat lernen lassen.....und der Nick macht munter weiter damit.

 

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vor 12 Stunden schrieb benno0815:

 

Ich sehe das tatsächlich völlig anders, Estray.

 

 

Nee :) , wir schreiben über ganz verschiedene Themen, jetzt schon wieder.

Erst war es so, dass Lujana feststellte, dass eine stabile Bindung nicht leidet, wenn man aus dem Sichtfeld verschwindet (angelehnt an das Versteckthema), ob absichtlich oder unabsichtlich. Daraufhin hast du einen Beitrag verfasst, dass du nicht findest, dass Bindung irgendwas damit zu tun hat, ob ein Hund abhaut oder nicht. :D

Dann habe ich geschrieben, dass ich schon denke, dass die Bindung eine Rolle spielt beim Thema Orientierung am Menschen und deine Antwort ist nun ein Post (ein toller Post übrigens!), in dem du mir erklärst, was du unter Bindung verstehst und wie sie entsteht. 

Wir reden total aneinander vorbei. 

Du machst nur Rasse und Persönlichkeit dafür verantwortlich, ob ein Hund ableinbar ist und diese Punkte sollen mittels Training beeinflusst werden. 

Und ich werfe eben noch Bindung mit in den Raum, die zusätzlich dafür sorgt, dass der Hund mich in seine Entscheidungen mit einbezieht und mit mir zusammen sein möchte. Sich an mich wendet, wenn er Angst hat und sich mir freiwillig anschließt. 

 

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Ich finde, Eva (Estray) hat da Recht: Bindung spielt eine große Rolle dabei, ob ein Hund die Motivation hat, die Gemeinschaft zu seinem Menschen aufrecht zu erhalten oder nicht, und dass man das getrennt vom Kontaktverhalten des Hundes betrachten muss.

 

Ich kann auch eine - aus meiner Sicht nicht erstrebenswerte - Bindung bei meinem Hund erzeugen, die ihn dazu zwingt ein Kontaktverhalten zu zeigen, welches meinem Wunsch nach räumlicher Nähe zu mir entspricht.

 

Was wir aber nicht übersehen sollten: Es kann durchaus Motivationen geben, die den Hund das bis dahin erlernte, notwendige Kontaktverhalten überlagern/verdrängen/vergessen lassen, z.B. bei der Hatz nach einem Hasen.

Das kann einem mit jedem Hund passieren - sag niemals nie :)

 

(Anmerkung: Manche nehmen dieses "Wissen" zum Anlass, diese Wahrscheinlichkeit durch Zwang auszumerzen. Gefällt mir nicht, weil ich dabei das Gefühl habe, einen Teil meiner Verantwortung dem Hund gegenüber für mich sehr bequem, aber zu Lasten des emotionalen Empfindens meines Hundes abzugeben. )

 

Bei vielen Hunden ist es aber zunächst sinnvoll, überhaupt erst mal herauszufinden, welchen Stand sein bisheriges Kontaktverhalten eigentlich hat.

Anders ausgedrückt: Weiß ein Hund, welche Erwartungen/Wünsche sein Mensch ihm gegenüber hat, und hatte er die Möglichkeiten, dazu passendes Verhalten zu lernen?

 

Meine Erfahrung ist: Bestimmte Problematiken erfordern sicher ein sofortiges Notfallkonzept. Dieses ist dann speziell auf das Problemverhalten zugeschnitten.

Das kann aber nie die einzige Maßnahme sein, denn Verhaltensmodifikation umfasst sehr viele Ebenen, und bedarf daher immer einer gesamten Betrachtung.

Bindung ist dabei elementarer Bestandteil, aber nicht ALLES.

 

Bindung kann sehr unterschiedliche Qualitäten haben.

 

 

 

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