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Hundetraining im Jahr 1999


Estray

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Nebelfrei

Wir hatten auch nie grosse Ansprüche an die Hunde, erleichtert vieles 

 

Reicht ja, dass ich perfekt bin :P

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Hmm. 1999 war ich in der de.rec.tiere.hunde unterwegs. Solche Ausbildungsmethoden waren damals nicht wirklich angesagt. Klar, es gab die Freaks aus dem Gebrauchshundebereich - aber die hatten erkennbar einen Sockenschuß. (Hund ohne Sozialkontakte, damit die Fixierung auf den Menschen perfekt wird und beim Mondioring möglichst viele Pokale einkassiert werden.) Die Dominanzlehre wurde von einigen damals schon deutlich in Frage gestellt. 

 

Im Jahr 2000 war vor allem der August mit dem Tod von Volkan durch die beiden Hunde (Zeus und Gipsy) von Ephraim K. in Hamburg ein bestimmendes Thema. Das führte in NRW und Hessen zu sehr befremdlichen Auswüchsen (Beschlagnahme von vermeintlichen "Kampfhunden" ohne Sinn und Verstand). Die Folgen sind teilweise noch heute spürbar.

 

so weit

Maico

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Ich habe 1999 meinen ersten, eigenen Hund bekommen. Ich war Anfang 20 und schlurte meine Hundekind, was ich aus dem Türkeiurlaub mitbrachte, in den nächsten Hundeverein. Es war Winter und es wurde mit Leckerchen in der Hand gelockt. Ich weiß noch, dass ich nach jedem Training blutige Finger hatte, weil mein Hund immer versuchte mit seinen spitzen Milchzähnen an die Leckerchen in meiner Hand zu kommen. Fußlaufen-üben bedeutete große Schmerzen für mich, verfrorene Finger mit Hundezahnblessuren. 

Außerdem wurde uns gezeigt, wie man richtig ruckt, natürlich am Halsband. Wenn der Hund sich nicht mehr für die Futterhand interessiert und lieber am Boden schnuppert oder zu einem der anderen Hund guckt, kurzen "Leinenimpuls", so lange bis die Aufmerksamkeit wieder beim "Hundeführer" ist. :unsure: Ich habe das mit dem Rucken nie gut hingekriegt, es aber zu Anfang eifrig probiert. Shame on me. 

Wir haben aber auch geclickert, aber nicht frei geformt, sondern nur das Lobwort durch den Knackfrosch ersetzt.

 

vor 7 Stunden schrieb mikesch0815:

Im Jahr 2000 war vor allem der August mit dem Tod von Volkan durch die beiden Hunde (Zeus und Gipsy) von Ephraim K. in Hamburg ein bestimmendes Thema. Das führte in NRW und Hessen zu sehr befremdlichen Auswüchsen (Beschlagnahme von vermeintlichen "Kampfhunden" ohne Sinn und Verstand). Die Folgen sind teilweise noch heute spürbar.

 

 Nicht nur in NRW. Mit diesem Vorfall änderte sich sooo viel, Hunde durften nicht mehr frei laufen und sich nichts mehr erlauben. Die Bevölkerung war plötzlich total anti Hund. Der Spaß war erstmal vorbei. 

 

Dann erfuhr ich 2001 von den Beschwichtigungssignalen und das war für mich ein krasses Aha-Erlebnis. Von da an trainierte ich Hands-off und zog nicht mehr an der Leine, die Hunde wurden in die gewünschte Position gelockt und niemals mehr körperlich manipuliert. Ich nahm meine Hunde dadurch ganz anders wahr und behandelte sie besser. 

 

:) So war das bei mir. 

 

 

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Gang und Gäbe heute noch in einigen Vereinen in meiner Umgebung. Vollkommen normal.

Und selbst "angeblich positiv trainierende" Hundeschulen, bedienen sich solcher Einwirkungen wie in dem Video und im  Text , in Situationen, in denen sie überfordert sind, weil sie zu wenig fundiert ausgebildet sind.

Manche üben von klein auf in allen möglichen Situationen bereits mentalen Druck aus, damits später nicht zu Symptomen des Widerwillens kommt. Schon im Ansatz wird quasi an der angeblichen "Wurzel des Übels" alles beschnitten, was dem Hund ermöglichen würde, auch mal NEIN zu signalisieren.

Sieht oberflächlich betrachtet nicht schlimm aus und gewalttätig schon gar nicht.

Erkennen, was da im Hund vorgeht, können nur wirklich fundiert ausgebildete, erfahrene Hundeleute, bzw. sehr empathisch wahrnehmende Menschen.

Das erwähnte Erkundungsverhalten ist ein sehr aufschlussreiches Merkmal - und zwar nicht nur, wenn der Hund frei gegeben wurde, sondern wie er sich auch innerhalb der konkreten , konditionierten (oder kommunizierten) Verbindung mit dem Menschen verhält.

Solche Umgangsformen wie in dem Video und Text, sind lediglich die sichtbare Spitze des Eisberges.

 

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Nebelfrei

Vielleicht kenne ich das einfach nicht, weil wir nie irgendetwas in irgendeiner Hundeschule trainierten (ausser bei Wega, da war es obligatorisch). Wenn irgendein Ptoblem wsr mit dem Hund hat man sllenfalks bei Bekannten rumgefragt, was man tun könnte. Aber wir hatten eigentlich immer einfache Hunde.

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gebemeinensenfdazu

Damals hat Hessen auch noch nicht maßlos eingeschläfert, mittlerweile steht es bundesweit unangefochten an der Spitze:angry:. Der neue Markt und das gesteigerte Interesse hat leider nicht nur positve Effekte, es gibt zwar viel mehr Hundetrainer, aber auch viele schlechte, die TH sind voll von SoKas (dann werden vom Amt eingezogene Hunde aus Ermangelung an TH-Plätzen in Hundepensionen untergebracht und schließlich aus Kostengründen eingeschläfert),  und die Rasseliste wird weiter fortgesetzt.

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Das sehe ich noch ganz genau so oft genug im Reallife: Nicht bestraft ist Lob genug...

 

Das Zitat am Ende des Textes gefällt mir :)

 

 

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