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Flexible Rasse?


FizzleBo

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Hallo ihr Lieben

 

Wahrscheinlich hängt euch das Thema inzwischen zum Hals raus, entschuldigt bitte - auch den unglaublich langen Text, der gleich auf euch einschwappt.

Wenn Euch die Begründungen und Erfahrungen nicht interessieren, könnt ihr gleich zu den Auflistungen runterscrollen.

 

Hunde gehören schon immer zu meinem Leben, und sollen das auch weiterhin. Ich würde gerne in (leider noch) ferner Zukunft mein Leben privat und beruflich vollkommen auf "Hund" umstellen. Vielleicht als Züchterin, Coach,... Vor Allem Träume ich aber davon, Hunde aus Tierheimen zu holen und zu resozialisieren und nach und nach ein kleines Rudel zu haben. Das ist aber noch lange hin, ich muss noch viel lernen und auch meine Lebensumstände müssen diesen Projekten entsprechen. Bisdahin soll sich mein Erfahrungsschatz erweitern.

 

 

Ich bin mit Familienhunden aufgewachsen, habe da immer mehr und mehr Verantwortung übernommen und schliesslich 8 Jahre lang eine erwachsene Hündin aus unserer Familie allein gehalten. Ausserdem hatte ich immer wieder Hunde aus der Nachbarschaft bei mir, quasi als Tagesstätte, sowie auch Urlaubshunde für paar Wochen von Bekannten und Verwandten. In den Schulferien habe ich immer Ferierenjobs bei Tierheimen und Hundeschulen angenommen, sowie ein Praktikum in einer Tierarztpraxis und einer Colliezucht gemacht. Ausserdem durfte ich wöchentlich mit dem Jack Russle meiner Tante ins Agility.

Nach dem Tod "meiner" Hündin, musste ich mich auf meine Ausbildung und Studium fokusieren und hatte ein paar Jahre nichts mit Hunden zu tun. Ich vermisste es sehr, und natürlich auch meine Hündin. Nun habe ich wieder viel Zeit und Platz in meinem Leben für Fellnasen (voraussichtlich bleibt das auch so) und möchte mir meinen ersten wirklich eigenen Hund zu legen, und zwar einen Welpen, denn da fehlt mir noch die wirklich persönliche Erfahrung. Zwar habe ich zur Zeit zwei Welpen in meinem direkten Umfeld und beteilige mich da soweit erwünscht, begleite sie auch regelmässig in die Hundeschule etc., jedoch ist es nochmal etwas anderes, einen eigenen gross zu ziehen.

 

Für den zukünftigen Begleiter wurde bereits fast alles vorbereitet und ich habe mich umfangreich informiert... Jedoch scheitere ich ausgerechnet an der Wahl der Rasse. Ich habe mich immer auf den einzelnen Hund eingelassen, wusste von den Besitzern was sie brauchen und mögen, oder lernte es kennen, nie die Rassen an sich beachtet. Seit Wochen stöbere ich in Büchern und im Internet, telefoniere mit Züchtern, ich quatsche inzwischen sogar auf der Strasse praktisch jeden Hundehalter an und frag ihn zu seinem Tier aus... Aber ich finde einfach nicht "den richtigen". Mir ist durchaus klar, dass ein Hund auch absolut anders werden kann, als seine Rasse beschrieben wird und selbst wenn, dann ist das eben so! Geliebt wird er so oder so und an allem anderen kann man eigentlich arbeiten mit genügend Zeit und Geduld. Und doch ist es mir irgendwie unglaublich wichtig, die "perfekte" Rasse für mich zu finden. Allein um die Chance zu erhöhen, dass alles passt. Dabei geht es weniger darum, dass sich der Hund gut in mein Leben einfügen kann, sondern viel mehr, dass ich dem Tier gerecht werde.

Ja, ich habe Wissen und Erfahrung, aber ich habe auch ein Handicap. Krankheitsbedingt bin ich nicht mehr zu sportlichen Leistungen fähig. Ob sich das jemals ändert, weiss man noch nicht. Ich kann Gassi gehen, ich kann den Hund geistig auslasten, und ich habe viel Zeit für Beschäftigung, z.B. Apportier- und Suchspiele, etc. Ich kann aber nicht mit dem Hund joggen gehen, stundenlang wandern, oder den Agilityparkour mitrennen. Ich brauche also einen Hund, der unter diesen Umständen glücklich werden kann. Ein Husky z.B. wäre wohl eher unpassend. Das ist die oberste Priorität.

 

Weitere Dinge, die man beachten sollte:

  • Ich wechsle alle 2-3 Wochen zwischen Wohnung (Stadtrand, EG) mit kl. uneingezäuntem Garten und Haus (Wohnquartier/Dorf, Hund sollte im EG bleiben, klappte bisher auch) mit gr. Garten, 2m Zaun hin und her. Viel Platz um im Grünen Gassi zu gehen, gibt es an beiden Orten - sichere (strassen- & wildfreie) Freilaufstellen sind eher rar, also je weniger Jagdtrieb, desto mehr Freiheit. Der Ortswechsel erfolgt mit ö.V. (Bestimmungen für Hunde abgeklärt).
  • Auch kleine Alltagsbesorgungen und Ausflüge sind meistens mit ö.V. (und Fusswegen) verbunden. Beispielsweise ein menschenscheuer Saarloos Wolfshond wäre da sicher nicht begeistert, auch bei guter Sozialisierung.
  • Ich arbeite hauptsächlich von zu Hause/Unterwegs, haben vollkommen flexible Arbeitszeiten und kann mir meine Zeit selbsteinteilen. Der Hund soll und darf mich ins Büro begleiten, wenn ich mal hin muss (1. OG, kein Lift - Welpe wird getragen, später sollte das allein möglich sein).
  • In der Stadtwohnung lebt ein junger Beagle Rüde (noch nicht kastriert), bei Haus auf dem Land gibt wohnt direkt auf der anderen Zaunseite eine wachende Schäferhündin (ausserdem Hunde ausser Sichtweite und Katzen) und im Büro ist regelmässig ein junger Pinscher Rüde (wird nicht kastriert werden).

 

Daraus ergibt sich also:

  • Auch für Wohnungen geeignet (dazu gehört für mich auch wenig bellfreudig)
  • Kompatibel mit anderen Hunden
  • eher geringer Jagdtrieb (wegen Freilauf im Wald, haben Rehe)
  • kein "Marathonläufer" oder sonstiges extremes Arbeitstier, dass ich physisch nicht auslasten könnte.
  • Stressresistent (Menschenmassen an Bahnhöfen, etc.)
  • Anpassungsfähig

 

Ich weiss, dass das hauptsächlich durch eine gute Sozialisierung und Training kommt, aber Veranlagung schadet nicht. Kann mir gut vorstellen (weiss ich aber nicht), dass territoriale Hunde mit dem Ortswechsel weniger zufrieden wären.

 

Ebenfalls wichtig sind mir:

  • Gute Zuchtverhältnisse (also keine überzüchtete Rasse etc.)
  • Gute Gesundheitsveranlagungen (nicht unzählige Gendefekte üblich bei der Rasse, etc.)
  • Freude an geistiger Beschäftigung
  • Evtl. eine Rasse mit eher Einzelpersonbindung und weniger Rudelbindung, wie z.B. Chow-Chow. Nicht dass dem Hund in der Wohnung "das Rudel" vom Haus fehlen und im Haus die Mitbewohner und der Begale der Wohnung. Genauso darf er gerne eher desinteressiert an Fremden sein, auf keinen Fall aggressiv. Ist aber vlt auch eher Charakter Sache.

 

Weitere Orientierungspunkte:

  • wenig haarend (wünscht sich der Rest des Haushalt)
  • ca. 50cm Schulterhöhe - geht auch grösser oder kleiner, aber ich bin kein Fan von kleinen Schosshündchen und bei Riesen wird der ö.V. komplizierter.
  • kein Listenhund (örtliche Bestimmungen: Leinen- und Maulkorbzwang, will ich meinem Tier nicht antun)
  • muss nicht wachen, muss nich jagen, muss nicht hüten :D
  • muss natürlich eine Zucht in "der Nähe" (DE, CH, AT) geben. Hab gehört mancheiner lässt sich den Hund sogar aus Südamerika einfliegen, tut dem jungen Welpen sicher gut... :wacko:

 

Tierheimhund kommt für diesen Hund nicht in Frage. Bei uns gibt es keine TH Welpen und ich möchte die Zeit nun nutzen Welpenerfahrung zu machen. TH wäre dann die nächste Erfahrungsebene, in ein paar Jahren als Zweithund oder in 10-15 Jahren, wenn ... ihr wisst schon.

 

 

Vielen Dank fürs lesen... Ist ja wieder ein ganzes Buch geworden. :unsure: Ich weiss, es sieht aus, als würde ich sehr viele Ansprüche stellen. Tatsache ist, ich würde schlicht weg jeden nehmen, so kommt man aber auch nicht zu einer Entscheidung. Deshalb such ich nun eben möglichst die "perfekte" Rasse.

Ich freue mich auf eure Empfehlungen!!

 

P.S. Bin btw. auch noch unschlüssig bzgl. Geschlecht...

 

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Huch da hab ich direkt das Aussehen vergessen. Ist ja auch unwichtig. Ich habe da keine klaren Präferenzen. Bin aber kein Fan von eingedrückten Schnauzen (Bulldoggen, Mops,...), mager wirkenden Windhunden, Wadenbeissern (ganz kleine Rassen) und habe eine unerklärliche Abneigung gegenüber Pudeln. :blush: Sorry.

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vor 9 Minuten schrieb FizzleBo:

... und habe eine unerklärliche Abneigung gegenüber Pudeln. :blush: Sorry.

 

Ups... Genau der, nämlich Mittel- oder Großpudel fiel mir bei Deinem Text sofort ein. ;)

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Da fallen mir verschiedene Retriever ein.

Allerdings haaren die meisten ganz ordentlich und man muss genau gucken, dass man eine gute Zucht findet. Aber in etlichen Punkten erfüllen sie deine Vorstellung.

 

Pudel fiel mir übrigens auch ein, und die Abneigung kommt vielleicht nur durch die komischen Frisuren?

Guck dir mal diese Bilder an

 

http://pudelforum.de/viewtopic.php?f=4&t=10461&sid=9a9e20eef2b45f82047227d5dd349cf9

 

 

 

 

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gebemeinensenfdazu

Insgesamt wird es dir wahrscheinlich helfen, die Erwartungshaltung herunterzuschrauben und echte Rassevertreter kennenzulernen. Wenn du einen typischen triffst, bei dem du überzeugt bist, hast du deine Rasse - wobei - er wird sowieso anders, insofern sind geringere Erwartungen sehr ratsam. Klingt nach Retriever. Der Gesamtgesundheitszustand einer Rasse ist nur bedingt aussagefähig, wichtiger sind Informiertheit über Linien und natürlich gute Züchter.

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Kurzhaar Collie, aber trotz Kurzhaar, haaren wird er schon. Sonst, wenns wirklich so auf den Haarverlust ankommt, eine der Wasserhunde Rassen, allerdings sind die meisten Jagdhunde und haben dann eventuell (wie jeder Hund) Jagdtrieb.

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Klingt für mich nach einer Labbi-Hündin aus guter Zucht. Drauf achten, ein ruhiges, nicht zu aufgedrehtes, aber auch nicht ängstliches Exemplar zu wählen. 

 

Haaren tun sie, aber alle, die nicht haaren (die mir einfallen), haben andere Eigenschaften, die nicht so passen, scheint mir. 

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Wow ihr antwortet echt schnell hier! :D Vielen Dank!

 

Pudel

@Moss Das habe ich mir (leider?) auch schon gedacht, sind ja sehr intelligente Tiere mit hoher Anpassungsfähigkeit.

@Juline Ja, kann gut sein, dass es am Fell liegt. Angeblich wurde ich auch als Kind mal von einem Pudel gebissen. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, doch vielleicht ist das noch im Unterbewusstsein... Danke für den Link, ich gucke sie mir trotzdem nochmal an.

 

Retriever

Sind wohl nicht umsonst bei uns hier die verbreiteste Rasse. Hab ich auch auf meiner Liste, guck ich nochmal genauer. Gibt es da überzüchtungsprobleme, oder warum kommen da überall (nicht nur hier) der Hindweis auf die Zucht zu achten dazu?

 

Collie

Hab ich noch gar nicht dran gedacht! Danke

 

Schnauzer

@Nebelfrei Hab ich bisher eher anderes darüber gehört. Kannst du mir sagen, wie du darauf kommst? Danke!

 

Terrier

@Mohammed Meine alte Hündin war ein Airedale. :wub: Du hast recht, das wäre auch eine sehr gute Wahl! (Jagdtrieb lässt sich da gut umleiten mit Training). Sie war sehr anpassungsfähig und richtig clever. Ich bring es nur irgendwie nicht übers Herz... Kommt mir vor als würde ich sie ersetzen mit einer Kopie... Auch wenn sich jedes Tier charakterlich natürlich unterscheidet.

Sind Kerry-blue da vom Wesen sehr ähnlich? Kenne leider noch keinen und hab bisher (keine vertiefte Recherche) nur "typisch Terrier" als Beschreibung bekommen.

 

 

vor 17 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu:

Insgesamt wird es dir wahrscheinlich helfen, die Erwartungshaltung herunterzuschrauben und echte Rassevertreter kennenzulernen. Wenn du einen typischen triffst, bei dem du überzeugt bist, hast du deine Rasse - wobei - er wird sowieso anders, insofern sind geringere Erwartungen sehr ratsam. Klingt nach Retriever. Der Gesamtgesundheitszustand einer Rasse ist nur bedingt aussagefähig, wichtiger sind Informiertheit über Linien und natürlich gute Züchter.

 

Wie gesagt, mir ist durchaus bewusst, dass es anders kommen kann und das sind keine Erwartungen, sondern Ansätze um eine Wahl treffen zu können. Ich kenne so viele verschiedene Hunde, verschiedenster Rassen und bin praktisch von allen begeistert. Danach gehend kann ich auch gleich die Augen zu machen und auf irgendeine Rasse zeigen. Deshalb such ich hier nach der besten Möglichkeit - vor Allem aus Sicht des Hundes. Würde ich rein nach Faszination gehen, wäre es ein Malinois oder ein Husky - nur denke ich nicht, dass es verantwortungsvoll wäre, in meiner Lage solche Hunde zu holen. Ich hätte den Thread auf eröffnen können mit "suche Hund für Krüppel" oder so, aber ich denke, mit mehr Informationen, kann man besser helfen.

 

 

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