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Lottchen wird taub – Karsivan ja oder nein?


trullentier

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trullentier

So, heute war ich dann beim TA und hab Karsivan geholt. Lotta ist jetzt also offiziel eine Seniorin!

 

Wir gehen ja einmal in der Woche in eine Demenz-WG die Bewohner besuchen - also Lotta besucht die, ich bin da nur die bessere Türoffnerin :rolleyes:. Und alles war schick und schön bis plötzlich einer der Bewohner einen kleine Schlüssel aus seiner Hosentasche holte und auf den Wohnzimmer-Glastisch warf. Lotta hat sich an eine Bewohnerin angekuschelt und war wohl schon am wegdösen und hat sich über das laute "Pling" dermassen erschrocken, das sie in Panik verfallen ist - hat gezittert wie Espenlaub, Schwanz ganz unterm Bauch und fing an, immer hektischer nach einem sicheren, ruhigen Ort zu suchen. Sowas gibt es aber in einer Demenz-WG nicht... also hab ich den Besuch abgebrochen und bin mit ihr zum TA gefahren. (Sobald wir draussen vor dem Haus waren, war übrigens sofort wieder alles in Ordnung. Entspannter Hund der interessiert die Gegend abgeschnuffelt hat).

 

Ich hoffe sehr, das es was bringt, das damit diese schreckliche Angst verschwindet oder zumindest ganz stark gemildert wird.

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Alles Gute für Lotta!

Zum Altwerden gibt's so vieles zu Sagen / Schreiben... viel Tröstliches und Versöhnliches... und auch Schönes... mir fällt's nur gerade nicht ein, aber ich denke an Euch.

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trullentier

Dank Dir.

Es ist ja auch nicht alles schlimm. An einige Sachen hat sie sich und auch mich schon gewöhnt - ich sprech ihren Namen ihn einer hohen Tonlage (wenn ich dran denke, klappt nicht immer), sie ist schon einiges entspannter.

Ich hoffe so sehr, das die Tablette ihr ein wenig helfen!

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Am 4.1.2017 um 17:48 schrieb trullentier:

Am ersten Advent (letztes Novemberwochenende wenn ihr Euch erinnert) war scheinbar noch alles normal – wir hatten hier ein großes Backevent, viele Leute, kleines Kind zu Besuch. Lotta war immer mittendrin und gutgelaunt.

 

Irgendwann in der Zeit danach wurde sie geräuschempfindlich. Sehr geräuschempfindlich. Spätestens am 3. Advent lief sie nur noch mit hängendem Schwanz durch die Wohnung, lag die meiste Zeit in der hinterletzten Ecke im Kinderzimmer in ihrer Transportkiste. Jedes etwas lautere Geräusch brachte sie zu fluchtartigem Verlassen der Räume. Aber: alles nur drinnen, draußen war sie entspannt, neugierig, aufmerksam wie eh und je.

 

Nach Absprache mit meinem Tierarzt hab ich dann angefangen ihr hochdosiert Vitamin B und zusätzlich noch Sedarom zu geben. Nach einiger Zeit hat sich alles nun ein klein wenig entspannt und es kristalliert sich heraus, das es bestimmte Frequenzen sind, die sie nicht mehr ertragen kann: Geschirrklappern, Gläserklirren: ganz schrecklich. Ein Stuhl der über den Boden geschoben wird – nicht schön. Gleichzeitig hatten wir das entspannteste Sylvester aller Zeiten, mit einem Hund, der fröhlich Leberwurstmampfend bei mir auf dem Bett lag und sich interessiert die bunten Lichter durchs Fenster betrachtet hat – das gab es noch nie. Sie hatte nie Angst vor dem Geböllere, sondern war ob des Krachs immer maßlos empört, hat sich fürchterlich aufgeregt. Langsam wird mir klar: sie scheint es nicht mehr zu hören...

 

Bestätigung fand das ganze nun, als die Pflege-Wüstenrennmaus wieder bei uns einzog. Lotta findet die toll, wohl auch zum fressen toll, daher steht die Maus im Kinderzimmer und die Tür bleibt zu. Jahrelang (wir haben die seit ca 3 Jahren so ca. 2-3x im Jahr in Pflege) wurde sie beim allerleisesten Kinderzimmertürgeräusch zum weißen Blitz. Nun liegt sie entspannt im Nebenzimmer und ich kann bei der Maus bei offener Tür rumräumen. Nur wenn sie sieht das ich in die Richtung der spannenden Tür gehe, dann ist wieder alles so wie immer.

 

Das Lottchen wird alt... *seufz* .... 12,5 Jahre hat sie nun auf dem Buckel...

 

Ich stehe nun vor der Entscheidung: Karsivan oder nicht? Bringt es was, die Durchblutung des Innenohres damit anzukurbeln? Bin etwas verunsichert, da ich grad auch hier im Forum nicht nur Gutes über Karsivan gelesen habe. Aber ich würd ihr so gern diese schreckliche Angst/Furcht vor den hohen Frequenzen nehmen.

Was würdet ihr tun?

Oder hat jemand eine andere gute Idee, wie ich sie da am besten unterstützen kann?

Ich höre in Foren auch immer "nichts Gutes über Karsivan". Ich selbst habe mit meinem letzten Hund sehr gute Erfahrungen gemacht, trotzdem er eine Baustelle von Krankheiten hatte. Gerade weil ich nichts brauchte, was tausend Nebenwirkungen hat, wurde mir das von der Tierärztlichen Hochschule in Hannover empfohlen. Einem Hund, der Verdacht auf Herzfehler hatte, 8 Narkosen, 7 OPs, unzählige Arztbesuche hatte, der im letzten Jahr unter Demenz und Epilepsie litt, der blind wurde und taub, den baute das Karsivan für seine letzten Monate noch einmal auf, auch die Epilepsie wurde weniger. Dem Herzen schadete es gar nichts. Erst als die Epilepsie zurück kam, als er fast 16 war (seine letzten OPs hatte er mit 15), da kam er da nicht mehr raus, da half dann aber auch nichts anderes mehr, auch keine stationiäre Notfallbehandlung in der Klinik.

 

Ich persönlich würde da immer zu raten. Wenn Nebenwirkungen kämen, dann sind sie aber nicht gleich tödlich, dann kann man die Gabe immer noch absetzen. Aber in der Regel gibt es sie ganz selten. DU musst es im Endeffekt wissen, auf Foren, wo gern alles schlecht geredet wird, würde ich da nicht hören. Musst Du auch nicht auf mich ;) ich sag Dir nur, daß es für MEINEN mega-kranken Opa eine emense Erleichterung war. Er war auch wieder beweglicher.

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trullentier

Lotta ist jetzt in Rente gegangen.

 

Wie ich ja schon einmla schrieb ist sie ein Besuchshund und wir gehen 1x in der Woche in eine Demenz-Wg. Nach dem Vorfall letzte Woche (Schlüssel fiel auf Couchtisch - lautes hohes Pling löste Pankiattacke bei Lotta aus) hab ich viel nachgedacht, wie ich das weiter handhaben soll. Hab lange mit der Geschäftsführerin vom Verein gesprochen und dann gestern sehr schweren Herzens die Leitung der Demenz WG angerufen. Die haben ja alles mitbekommen und haben verstanden, das ich Lotta nicht mehr solchen Ängsten aussetzen möchte. Vereinbart haben wir eine 4-wöchige Pause und dann gehen wir noch mal hin... das wird dann wohl der Abschied dort für uns sein.

Hat Tränen bei mir gegeben... das ist ein Lebensabschnitt, der damit beendet wird. Seit 11 Jahren sind wir im Besuchsdienst, davon in dieser Demenz-WG seit über 8 Jahren. Und es zeigt mir halt wieder mal ganz deutlich, das das Lottchen einfach kein junger Hüpfer mehr ist (herrjeh, ich kann von diesem Abschied nicht mal ohne Tränen schreiben!). Denn das sie jetzt alt wird versuch ich doch immer noch zu verdrängen.

 

Ansonsten bewirkt das Karsivan zumindest nichts schlechtes. Ich hab das Gefühl, das es ein wenig hilft. Gestern zB hab ich abends (hatte Familienfrei!) mit einer Schüssel Milchreis auf dem Sessel gesessen, Lotta wollte unbedingt neben mir liegen. Sie hat schon mit sich gekämpft, um nicht bei jedem Löffelpling hochzuschrecken und hat sogar Milchreiskörner von mir genommen, wenn sie doch mal vor Schreck hochgeschossen ist und hat sich wieder hingelegt.

Auch geht sie bei Geschirr/-Gläserklappern nicht mehr in die allerentfernteste Ecke der Wohnung und der Schwanz hängt dabei auch nicht mehr ganz runter (ihre Schwanzhaltung war schon immer ein verlässlicher Stimmungsanzeiger). Meist geht sie bis in den Flur und dreht sich dann um und kommt zurück. Das ist auf jeden Fall schon einmal eine große Verbesserung zu vor 2 Wochen!

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Deiner Lotta wünsche ich ein frohes "Rentnerdasein", sie scheint es sich verdient zu haben!

 

Ich meine zu verstehen, wie sehr Dich das trifft, gerade auch mit ihrer / Eurer bisherigen Aufgabe. :(

 

Aber vergiss darüber nicht das Gute mit Lotta. Sie scheint ja nicht totsterbenskrank zu sein.

Wie's mit dem Alt- und Älterwerden nunmal ist: Es geht nicht mehr alles. Hund kann den Job nicht mehr machen.

 

Heisst aber nicht, dass Lotta auch bald am Ende ist.

 

Macht's Euch gemütlich, soweit es geht und geniesst die Zeit.

 

 

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trullentier

Du hast recht, sie ist immer noch fit und gesund. Das es bald zu Ende ist glaub ich auf keinen Fall... aber es ist grad vieles im  Umbruch. Muss ich mich erst mal dran gewöhnen.

Ne, wir machen es schon nett, keine Angst ;)

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Fusselnase
Am 15.1.2017 um 18:47 schrieb Enya04:

Ich höre in Foren auch immer "nichts Gutes über Karsivan".

 

Nein, so ist es ja auch nicht. Es ist ein wirkungsvolles Medikament, und wie alle Medikamente hat es Nebenwirkungen und kann eben auch für Hund xy evtl. nicht das Richtige sein. Aber eine zeitlang habe ich immer wieder gelesen: "Gib das ruhig, damit kannst du nichts falsch machen", und das ist einfach fahrlässig. Immerhin hätte der Nottierarzt Berta wegen dieser Nebenwirkungen beinahe eingeschläfert - das kann man dem Medikament nicht ankreiden, aber es waren sehr heftige Nebenwirkungen, vergleichbar mit einem Schlaganfall.

Dass es nicht verschreibungspflichtig ist, wundert mich, und ich glaube einfach, dass die Leute deshalb denken, es habe keinerlei Nebenwirkungen.

 

Aber natürlich kann es sehr gut wirken und dem Hund Erleichterung verschaffen. Ich würde es auch wieder ausprobieren, wenn der Tierarzt mein, es könnte helfen.

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Am 22.1.2017 um 09:11 schrieb Fusselnase:

 

Nein, so ist es ja auch nicht. Es ist ein wirkungsvolles Medikament, und wie alle Medikamente hat es Nebenwirkungen und kann eben auch für Hund xy evtl. nicht das Richtige sein. Aber eine zeitlang habe ich immer wieder gelesen: "Gib das ruhig, damit kannst du nichts falsch machen", und das ist einfach fahrlässig. Immerhin hätte der Nottierarzt Berta wegen dieser Nebenwirkungen beinahe eingeschläfert - das kann man dem Medikament nicht ankreiden, aber es waren sehr heftige Nebenwirkungen, vergleichbar mit einem Schlaganfall.

Dass es nicht verschreibungspflichtig ist, wundert mich, und ich glaube einfach, dass die Leute deshalb denken, es habe keinerlei Nebenwirkungen.

 

Aber natürlich kann es sehr gut wirken und dem Hund Erleichterung verschaffen. Ich würde es auch wieder ausprobieren, wenn der Tierarzt mein, es könnte helfen.

Ich bin sehr kritisch, was Medis betrifft, und habe aber auch gesagt, daß Karsivan kaum Nebenwirkungen hat. Zumindest wenn man oft Beipackzettel liest, kann man schon abwegen, was nur evtl. Nebenwirkungen sind, die reingeschrieben werden MÜSSEN, weil sie MAL passiert sind oder ob es Nebenwirkungen sind, aufgrund von einem Hammerpräparat, wo man vorsichtig sein muss, daß nicht andere Organe geschädigt werden, auch Dauer. Da sehe ich zum Beispiel so einige Diätfuttersorten von Hill´s als schlimmer an, zum Beispiel die gegen Blasensteine. Da gibt es zwei Sorten, die man nur 3-6 Monate füttern sollte, da sonst die Nieren nachhaltig geschädigt werden. Dies Futter gibt es auch ohne Rezept, und viele Tierärzte gehen damit sehr leichtsinnig um, sagen, die Hunde sollen das lebenslang nehmen. In den Tierapotheken widerum wird man gewarnt, das NICHT zu tun. Hier sehe ich selbst das wie die Apotheken. Und da muss ich sagen, man muss immer den Nutzen und die Wirkung sehen, und klar, gegen alles kann ein Lebewesen auch allergisch reagieren oder mit Nebenwirkungen oder eher Wechselwirkungen, wenn man noch andere Medis geben muss, da ist dann immer noch mehr Vorsicht geboten.

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